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Veröffentlicht am 22.06.2017

Nostalgie an der Adria

In der ersten Reihe sieht man Meer
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Familie Klein bereitet sich auf den Urlaub vor. Am nächsten Tag soll es los gehen – ausnahmsweise mit dem Auto Richtung Italien. Alex‘ Eltern und seine Schwester werden mit ihnen dort den Urlaub verbringen. ...

Familie Klein bereitet sich auf den Urlaub vor. Am nächsten Tag soll es los gehen – ausnahmsweise mit dem Auto Richtung Italien. Alex‘ Eltern und seine Schwester werden mit ihnen dort den Urlaub verbringen. Schon jetzt fühlt sich Alex gestresst und meint, alles würde an ihm hängen bleiben. Nachdem sich Frau und Kinder zurückgezogen haben, macht sich Alex auf die Suche nach den Ausweisen. Eine Flasche Wein und ein altes Fotoalbum lassen ihn in Erinnerungen schwelgen. Er schläft ein und erwacht als Fünfzehnjähriger und damit im ganz normalen Wahnsinn einer Urlaubsreise der 80er Jahre. Man lebt in einem Wettkampf mit den Richters aus der Nachbarschaft, ganz besonders, wenn es um den Urlaub geht. Jeder ist bestrebt, den schöneren Ort und die bessere Unterkunft gebucht zu haben und natürlich dem Stau gerade noch entkommen zu sein.
Vater Norbert handelt dabei immer nach dem Motto: „Gute Planung ist die halbe Miete.“ Fünf Leute im Ford Sierra mit Fließheck, denn Oma fährt mit, bieten genügen Konfliktpotential. Wenn dann die italienische Grenze gerade überfahren ist, wird angehalten, die eingepackten Brote verzehrt und das Urlaubsfeeling beginnt. Selbst der Himmel ist blauer auf einem Rastplatz in Italien zwischen lauter anderen deutschen Urlaubern. Und bald schon ist man an der Adria und dann ist Urlaub, auch wenn man stets ein waches Auge auf alles haben muss, denn die Einheimischen sind bekannt dafür, dass sie klauen wie die Raben.
Das Buch lässt sich einfach mal so runterlesen und ist sehr vergnüglich. Wer erkennt sich nicht darin wieder, auch wenn es überspitzt dargestellt ist. Selbst wenn man später geboren ist oder es Deutschland statt der Adria war, vieles hat man so oder ähnlich auch erlebt.
Für Alex ist es nicht besonders einfach, mit der Reife von heute im Körper von damals das alles zu erleben. Er ist einfach komisch, aber das wird auf die Pubertät geschoben.
Ich habe bisher noch kein Buch des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr gelesen und habe mich wundervoll unterhalten lassen von Alexander Kleins Erlebnissen in einer vergangenen Zeit. Es ging auch ohne Navi und Internet und ist ein wenig Abenteuer pur.
Ein unterhaltsames Buch – auch für den nächsten Urlaub.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Hätte man es wirklich wissen können?

Du hättest es wissen können
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Grace Reinhardt Sachs lebt ein gutes Leben. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ihr Mann ist ein angesehener Kinderarzt und sie ist erfolgreich als Paartherapeutin. Sie hat einen Beziehungsratgeber ...

Grace Reinhardt Sachs lebt ein gutes Leben. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ihr Mann ist ein angesehener Kinderarzt und sie ist erfolgreich als Paartherapeutin. Sie hat einen Beziehungsratgeber geschrieben mit dem Titel „Du hättest es wissen können“, der kurz vor der Veröffentlichung steht. Kurz gesagt: Ihr Leben läuft perfekt. Doch dann erkennt sie, das es da etwas gibt, dass auch sie hätte wissen und erkennen müssen.
Für Grace ist es einfach ist, zu wissen was anderen guttut und großzügig Ratschläge zu verteilen. Dadurch ist sie der Meinung, in ihrem eignen Leben das Heft fest in der Hand zu haben. Doch als die Fassade erst anfängt Risse zu bekommen, dauert es nicht lange bis sie vor den Scherben ihres Lebens steht. Als es einen Mord in ihrem Umfeld gibt, wird sie von der in der Öffentlichkeit hochangesehenen Therapeutin und Autorin zu einer Verdächtigen und von den Medien Gejagten. So nach und nach erfährt sie immer mehr über ihren Mann, den sie zu kennen glaubte, der aber in Wirklichkeit ein Fremder für sie war.
Ihr ganzes Bestreben ist es, ihren Sohn zu schützen. Das gibt ihr die Kraft, die Wahrheit zu suchen und zu erkennen, dass sie ihr Leben ändern muss.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und eindringlich. Das Buch hat mich gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Hätte man es wirklich wissen können?
Ein unterhaltsames und streckenweise sogar spannendes Buch mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Verwirrungen

Die Frau mit dem roten Schal
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Bei seinem täglichen Training sieht Jamal eine Frau auf den Klippen stehen. Ihr Kleid ist zerrissen und sie wirkt sehr verstört. Jamal redet ihr zu und wirft ihr das Ende eines roten Schals, den er zuvor ...

Bei seinem täglichen Training sieht Jamal eine Frau auf den Klippen stehen. Ihr Kleid ist zerrissen und sie wirkt sehr verstört. Jamal redet ihr zu und wirft ihr das Ende eines roten Schals, den er zuvor im Zaun gefunden hat, hinüber, um sie zurückzuziehen von der gefährlichen Kante. Doch sie springt. Am Strand unterhalb der Klippen wird die Frau von Spaziergängern gefunden. Der Schal ist um ihren Hals geknotet. Zunächst wird Jamal als Zeuge vernommen, doch dann gibt es Hinweise, die ihn verdächtig machen. Er will seine Unschuld beweisen, aber immer mehr verstrickt er sich in die Geschichte.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Handlung wird aus Jamals Sichtweise beschrieben, ergänzt wird das durch Zeugenaussagen, Akten, Zeitungsartikel und Briefe.
Beim Erzählen dieser Geschichte wird sehr viel zwischen den Zeiten gesprungen. Das ist am Anfang recht verwirrend, diese Verwirrung legt sich aber bald. Man weiß aber nicht, welchem der Zeuge man Glauben schenken kann. Selbst Jamal verliert immer mehr das Vertrauen in sich selbst. Er trifft eine Frau, die ihm helfen will. Doch kann er ihr vertrauen?
Geschickt hält der Autor einen bei der Stange. Er produziert Vorstellungen, suggeriert und führt einen immer wieder in die Irre. Ein wenig kommt man sich vor wie Jamal, mit dem auch gespielt wird. Das Schicksal und die Menschen scheinen sich gegen ihn verschworen zu haben, doch wie soll er die Wahrheit herausfinden, wenn er an sich selbst zweifelt. Wer lässt ihm die Informationen aus der Vergangenheit, als es ähnliche Fälle gab, zukommen? Warum erhält er diese Informationen erst nach und nach? Warum wird nirgendwo über „seine“ Tote berichtet? Weshalb sind Zeuge plötzlich verschwunden? Kein Wunder, dass Jamal an seinem Verstand zweifelt
Jamal ist ein sympathischer junger Mann, aber auch ein wenig introvertiert. Obwohl er eine Beinprothese trägt, will er ein großes Rennen bestreiten. Dafür trainiert er emsig, denn er will sein Ziel auf jeden Fall erreichen. Ich habe mit ihm gefiebert und gelitten. Auch die anderen Personen in dieser Geschichte hatten alle etwas Besonderes.
Das Cover hat mich gleich angesprochen, auch wenn das Bild nicht unbedingt zum Titel passt.
Auch wenn manches ein wenig unwahrscheinlich erschien, hat mich die Geschichte gefesselt, denn ich hatte einiges erwartet, aber nicht dieses Ende.
Eine geheimnisvolle und spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Eiskalter Mord

Der Tote am Gletscher
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Grauner ist nicht nur Commissario, sondern er bewirtschaftet auch noch einen Bauernhof. Das bedeutet, dass er morgens früh sich um die Kühe kümmert und danach seinen Ermittlungen nachgeht. Doch dieser ...

Grauner ist nicht nur Commissario, sondern er bewirtschaftet auch noch einen Bauernhof. Das bedeutet, dass er morgens früh sich um die Kühe kümmert und danach seinen Ermittlungen nachgeht. Doch dieser Rhythmus wird eines Tages im Dezember unterbrochen, weil eine Leiche auf dem Gletscher gefunden wird. Skipisten-Toni wurde auf ein Licht aufmerksam und wollte helfen. Dann wird er niedergeschlagen und wacht später neben einer Leiche auf, die einen alten Pfeil im Hals stecken hat. Grauner macht sich mit seinem jungen neapolitanischen Ispettore Saltapepe im Schnalstal auf die Suche nach dem Täter. Das ist gar nicht so einfach.
Der Schreibstil des Buches ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn die Geschichte ist spannend. Das Südtiroler Lokalkolorit kommt sehr schön rüber. Die Menschen haben ihre eigene Mentalität und so ist es nicht einfach, Informationen von der Dorfgemeinschaft zu erhalten.
Interessant sind unsere beiden Ermittler. Der nachdenkliche Grauner ist schon ein wenig eigenwillig. Da ist es kein Wunder, dass es nicht so harmoniert mit seinem jungen Kollegen, der sehr forsch ist und sich zurück in seine Heimat sehnt. Die beiden haben nichts gemeinsam, müssen sich aber zusammenraufen, um den Fall zu lösen. Das ist häufig sehr unterhaltsam.
So gelingt es so nach und nach hinter die Geheimnisse des Toten zu kommen. Als Mitglied des Dorfes zog er sich zurück und wurde zum Einsiedler. Denn so idyllisch wie das Dorf nach außen wirkt ist es im Innern nicht, es gibt Abgründe, Geheimnisse und Intrigen, aber auch Angst.
Das Cover passt sehr schön zur Geschichte und gefällt mir.
Ein unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Eine packende Geschichte

Die Kaskaden des Salamanders
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Ein Fotograf wird Zeuge, als im Central Park Dokumente übergeben werden. Das hätte er besser nicht beobachtet, denn kurz darauf ist er tot - ermordet. Aber er hat vorher noch die Fotos, die er gemacht ...

Ein Fotograf wird Zeuge, als im Central Park Dokumente übergeben werden. Das hätte er besser nicht beobachtet, denn kurz darauf ist er tot - ermordet. Aber er hat vorher noch die Fotos, die er gemacht hat, versteckt. Die Fotos sind so brisant, dass nichts davon in die Öffentlichkeit gelangen darf.
Derweil steigt in einer kriminellen Organisation eine Frau in die Führungsebene auf. Victoria ist eiskalt und rücksichtslos und ihr Plan wird die Welt an den Abgrund bringen. Wer sich ihr in den Weg stellt, überlebt das nicht. Wird es dennoch jemandem gelingen, diese Pläne zu stoppen? Rosanna Sands und Peter Berg, die auch der Organisation angehört haben und nicht mit dem einverstanden sind, was da geschieht, tauchen ab und wollen verhindern, dass Victoria und ihre Leute erfolgreich sind.
Dies ist der zweite Band der Trilogie "The Trinangular Files". Ich kenne den Vorgänger nicht, hatte aber auch keine Probleme. In diese Geschichte hineinzufinden.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist spannend und hat mich von Anfang an gefesselt. Ich glaube die Gegner schnell ausgemacht zu haben, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Es gibt noch andere Mächte die hier die Fäden ziehen.
Es ist eine sehr vielschichtige und äußerst spannende Geschichte mit interessanten Charakteren, die alles sehr gut beschrieben sind. Die dargestellt Form der Überwachung kann einem schon Angst machen. Ich frage mich oft, was denn nun Realität und was Fiktion ist.
Das Ende ist schlüssig und klärt dennoch nicht alles, so dass ich auf den nächsten Band gespannt bin.
Sehr spannend und actionreich, was will man mehr.