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Veröffentlicht am 15.02.2019

Ferien auf dem Bauernhof

Lasse im Ferienfieber
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Ich kenne Lasse jetzt schon eine Weile, habe erlebt, wie er in die Schule kommt und wie er Geburtstag feiert. Nun soll es in die Ferien gehen. Sie werden in einem echten Zirkuswagen auf einem Bauernhof ...

Ich kenne Lasse jetzt schon eine Weile, habe erlebt, wie er in die Schule kommt und wie er Geburtstag feiert. Nun soll es in die Ferien gehen. Sie werden in einem echten Zirkuswagen auf einem Bauernhof wohnen. Das Beste ist natürlich, dass Lasses Freundin Rica auch mitdarf.
Zeit ist ein Problem. Mal vergeht sie zu schnell und mal dauert sie unheimlich lange. Vor allem, wenn es in die Ferien gehen soll und der Papa noch nicht alles im Auto verstaut hat, zieht sich die Zeit wie Kaugummi. Beim Nutzen der Zeit werden dann leider die Schuhe nass und die Ersatzschuhe auch noch und so müssen neue gekauft werden. Auf der Fahrt verfährt Papa sich und Mama muss ans Steuer und so sind sie im Nu da. Dass die Muttersau Gerade elf rosafarbene Ferkel bekommen hat, ist natürlich toll und so erleben Lasse und Rica abenteuerliche Ferien und dürfen auch so manches, was zu Hause verboten ist.
Ferien sind dafür da, mal was anderes zu erleben. Das kann Lasse auf dem Bauernhof zur Genüge. Auch wenn die Ferkel so einige mitmachen, alles ist mit ihnen doch nicht möglich. Die Eltern drücken hin und wieder ein Auge zu, weil ja Ferien sind, aber es gibt auch Dinge, die nicht erlaubt sind.
Das Buch ist kindgerecht geschrieben und die Illustration passen sehr gut zu den kleinen Geschichten. Lasse und seine Freundin Rica erleben ihnen den wenigen Ferientagen sooo viel. Es gibt auch mal Streit und dann wird sich wieder vertragen.
Ein schönes Buch für Leseanfänger und zum Vorlesen.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Eine bewegende Familiengeschichte

Wo wir zu Hause sind
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Der Autor Maxim Leo erzählt die Geschichte seiner Familie. Seine Verwandten musste vor den Nazis fliehen und wurde so auseinandergetrieben. Irmgard und Hans gingen nach Israel, um in einem Kibbuz zu leben ...

Der Autor Maxim Leo erzählt die Geschichte seiner Familie. Seine Verwandten musste vor den Nazis fliehen und wurde so auseinandergetrieben. Irmgard und Hans gingen nach Israel, um in einem Kibbuz zu leben und dort ihre Kinder großzuziehen. Hilde lebte eine Weile mit ihrem Mann Fritz Fränkel in Paris, später flüchtete sie mit ihrem Sohn nach London. Auch in Frankreich gibt es Verwandte. Ilse ist eine Zeitlang im Untergrund.
Maxim Leo selbst in Ost-Berlin geboren und aufgewachsen. Als Junge hat er Menschen mit großen Familien beneidet. Er erfährt von seiner Mutter, dass die Verwandten Juden sind und vor den Nazis fliehen mussten. Mit diesen Aussagen kann er wenig anfangen, es erscheint ihm sehr kompliziert. Aber er findet es toll, dass es Verwandte in allen möglichen Ländern gibt. Viel später bringt eine Hochzeit die noch Lebenden wieder zusammen und es ist seltsam, wie heimisch sie sich in Berlin fühlen, selbst diejenigen, die vorher nie dort waren. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Nähe zueinander brauchen sie alle. Sie haben ihre Erinnerungen, an das was geschehen ist, aber der Blick zurück präsentiert ziemlich unterschiedliche Perspektiven.
Leo fügt die Geschichte seiner Familie Stück für Stück zusammen, wie er sie aus Gesprächen und Dokumenten erfahren hat. Irmgard und Hilde kann er leider nicht mehr befragen. Es ist eine interessante Geschichte, die mit gleich gepackt hat.
Ein Stammbaum am Anfang des Buches ist sehr hilfreich, die vielen Mitglieder der Familie auseinander zu halten.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Wir lernen eine Familie kennen, die sich ihr Leben bestimmt anders vorgestellt hat, die aber durch die politischen Verhältnisse gezwungen wurde, fern der Heimat ein neues Leben aufzubauen und das Beste daraus zu machen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Dienst auf der Mauer

Die Mauer
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Alle reden über den Klimawandel, manche leugnen, dass es ihn gibt, doch in diesem Buch sind die Folgen da. Wir sind in nicht all zu ferner Zukunft in Großbritannien, das sich gegen die Gefahren von außen ...

Alle reden über den Klimawandel, manche leugnen, dass es ihn gibt, doch in diesem Buch sind die Folgen da. Wir sind in nicht all zu ferner Zukunft in Großbritannien, das sich gegen die Gefahren von außen mit einer endlos langen, hohen Mauer umgeben hat. Jeder junge Bewohner hat seinen Dienst auf der Mauer zu leisten. Nun stehen Joseph Kavanagh zwei lange Jahre Mauerdienst bevor. Es wird ihm viel abverlangt, doch die Strafe für ein Versagen ist hart, denn für jeden Eindringling wird ein Verteidiger dem Meer überlassen, was den sicheren Tod bedeutet.
Joseph fügt sich in diese Verantwortung. Seine Einheit wird zur Familie und zu Hifa fühlt er sich hingezogen. Wachdienst, Kampfübungen und Ruhephasen gibt es in stetem Wechsel, immer vorbereitet auf den Ernstfall. Dann wird es ernst.
Es ist John Lanchester hervorragend gelungen, mit dieser dystopischen Geschichte aufmerksam zu machen auf die aktuelle politische Lage und was es bedeutet, wenn auf der einen Seite Menschen infolge des Klimawandels in ihrer Heimat nicht mehr leben können und auf der anderen Seite sich einige Länder immer mehr abschotten.
Der Schreibstil ist recht sachlich und es gibt keinen erhobenen Zeigefinger. Die Geschichte ist spannend, obwohl lange nicht viel passiert, und sie regt zum Nachdenken an.
Die Personen sind passend und authentisch dargestellt. Joseph Kavanagh tut seinen Dienst, weil es eben so sein muss. Er erträgt die Strapazen und die immerwährende eisige Kälte. Sein Leben besteht aus aufmerksamem Warten darauf, dass etwas geschieht. Sein kleiner Traum von einem Leben zusammen mit Hifa wird zerschlagen, als es den „Anderen“ durch einen Stromausfall möglich wird einzudringen. Kavanagh wird mit einigen anderen in einem Boot aufs Meer gebracht. Sie versuchen zu überleben.
Mich hat dieses stoische Hinnehmen der Umstände etwas gestört. Es wird einfach akzeptiert und nie hinterfragt, ob das alles gut und richtig ist.
Es ist schwierig, dieses Buch zu beurteilen. Ich kann nicht sagen, dass es mir gefallen hat und doch hat es mich beeindruckt. Auf jeden Fall klingt die Geschichte nach und man fragt sich, wie man selbst sich in dieser Lage verhalten würde.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Ein tolles Finale

Pheromon 3: Sie jagen dich
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Dies ist nur der dritte und letzte Band der Pheromon-Reihe. Es blieb ja noch einiges ungeklärt und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Wieder spielt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 2018 v3ersuchen ...

Dies ist nur der dritte und letzte Band der Pheromon-Reihe. Es blieb ja noch einiges ungeklärt und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Wieder spielt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 2018 v3ersuchen die Hunter Jake, Hannah, Caleb, Skagen und Madison zu überleben. Jeder von ihnen hat ganz besondere Fähigkeiten, die sie für ihren Kampf nutzen. Aber der große Kampf zur Rettung der Welt steht erst noch bevor. Es ist 2118 und die Zeit gekommen für Giovanella Metamorphose, durch die sie eine noch außergewöhnlichere Fähigkeit bekommt. Aber wird das alles ausreichen, um die Gegner zu besiegen und die Invasion zu verhindern.
Es ist eine so komplexe Geschichte, dass man wirklich konzentriert lesen muss. Am besten wäre es wohl, alle Bände hintereinander weg zu lesen.
Die Charaktere sind alle sehr gut und interessant ausgearbeitet. Nicht jeden mochte ich, aber sie haben eine Aufgabe, die sie nur gemeinsam meistern können und so hat jeder seinen Zweck. Mit der Zeit sind sie trotz der Schwierigkeiten, die sie miteinander hatten, zu einem Team geworden.
Es geht tempo- und actionreich zu. Die Spannung ist von Anfang an da und alles läuft auf den großen Showdown zu.
Eigentlich bin ich nicht unbedingt der Science-Fiction-Leser, aber die Reihe hat mir doch sehr gut gefallen. Es gab so viele spannende Wendungen, dass ich einfach gepackt wurde.
Eine sehr spannende Handlung, interessante Figuren und ein toller Schreibstil – ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Düstere Geheimnisse

Der dunkle Garten
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Dem 28-jährigen Toby Hennessy geht es gut. Beruflich läuft es und auch die Beziehung mit seiner Freundin Melissa ist in Ordnung. Doch dann wird Toby in seiner Dubliner Wohnung von zwei Einbrechern brutal ...

Dem 28-jährigen Toby Hennessy geht es gut. Beruflich läuft es und auch die Beziehung mit seiner Freundin Melissa ist in Ordnung. Doch dann wird Toby in seiner Dubliner Wohnung von zwei Einbrechern brutal zusammengeschlagen. Er muss längere Zeit im Krankenhaus verbringen und auch geht es ihm weder körperlich noch psychisch gut. Neben den körperlichen Schäden hat er Probleme mit seinen Erinnerungen. Da sein Onkel Hugo nicht mehr lange zu leben hat, lässt er sich von seiner Cousine Susanna gerne überreden, sich um den Onkel zu kümmern. Mit Melissa flüchtet sich in das „Efeuhaus“, das alte Anwesen der Familie. Bei einem Familienessen macht der kleine Zach einen schrecklichen Fund.
Dies war mein erstes Buch von Tana French und ich muss sagen, dass es mich nicht wirklich überzeugen konnte. Der Schreibstil ist sehr ausführlich und bildhaft, so dass es recht langatmig wurde. Das ging schon los, als Toby mit seinen Freunden einen Kneipenbummel machte. Auch das Efeuhaus und der Garten sind detailliert beschrieben, so dass ich mit gut ein Bild davon machen konnte.
Gut dargestellt sind allerdings die außergewöhnlichen Charaktere. Auf den ersten Blick scheint es eine wunderbare Familie zu sein, doch schon bald bröckelt die Fassade und es tun sich Abgründe auf. Wirklich sympathisch war mir eigentlich niemand. Toby tat mir leid. Er muss nicht nur mit seiner Verfassung fertig werden, sondern wird auch noch manipuliert. Interessant war seine Selbstsicht, denn es gab doch einiges aufzuarbeiten.
Wer aber hat nun den Toten im Garten unter einem Baum vergraben? Eigentlich hatte ich alle auf der Verdächtigenliste, auch wenn mein Bauchgefühl mich in eine bestimmte Richtung drängte und da lag ich gar nicht so falsch. Es stellte sich schnell heraus, wer der Tote war, doch bis zur Aufklärung des Falls muss noch einiges passieren.
Das Ende erscheint mir auch etwas konstruiert, es hätte für eine schlüssige Auflösung nicht unbedingt so verlaufen müssen. Doch es ist eine psychologisch geschickt gestrickte Geschichte, deren Ende nicht vorhersehbar ist. Ich wurde allerdings nicht so gepackt, dass ich das Buch nicht auch gut mal aus der Hand legen konnte.