Vorgeschichte Snows
Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und SchlangeAuf die „Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange“ war ich sehr gespannt, da ich die Trilogie vor ein paar Jahren als Nicht-Fantasy-Leserin regelrecht verschlungen habe und begeistert war. In ...
Auf die „Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange“ war ich sehr gespannt, da ich die Trilogie vor ein paar Jahren als Nicht-Fantasy-Leserin regelrecht verschlungen habe und begeistert war. In Berührung gekommen bin ich mit der Reihe überhaupt erst, als meine damalige Schulklasse inklusive mir ins Kino ging, um den zweiten Teil auf Englisch anzuschauen. Ich stellte mich auf zwei langweilige Stunden ein, war jedoch völlig überraschend in den Bann gezogen worden. Nach dem Film stand fest, dass ich die Trilogie lesen musste. Das ist nun ein paar Jahre her, weshalb ich sehr gespannt auf das Prequel von Suzanne Collins war.
Im Roman werden die zehnten Hungerspiele thematisiert, bei denen der volljährige Coriolanus Snow als Mentor mitwirken darf. Zehn Jahre nach der Beendigung des Krieges zwischen den Rebellen und dem Kapitol ist die Familie Snow schlecht situiert, weshalb Coriolanus sich Mühe geben muss, seinen Tribut zum Erfolg zu führen. Damit würde er sich für ein Stipendium qualifizieren und die Aussicht, ein besseres Leben führen zu können, erhalten. Bei der Zuteilung der Tribute wird Coriolanus das Mädchen aus Distrikt 12, Lucy Gray, zugewiesen. Was sich anfänglich nach einer sicheren Niederlage anhört, entpuppt sich schnell als vielversprechend. Außerdem entwickeln die zehnten Hungerspiele bereits vor Beginn jener eine gefährliche Eigendynamik…
Suzanne Collins erzählt die Geschichte gewohnt spannend, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte. Es ist sehr interessant, zu erfahren, wie die Hungerspiele 64 Jahre bevor Katniss diese bestreiten musste, aussehen und was für einen Veränderungsprozess die Spiele bis dahin durchlaufen haben. Außerdem ist der Roman aus der Perspektive von Coriolanus Snow geschrieben, weshalb man einen Einblick in seine Gefühlswelt und seine Handlungsmotive bekommt. Zu Beginn und auch während des Verlaufs der Geschichte war mir Coriolanus sehr sympathisch. Ich habe fast verstanden, warum er handelt, wie er handelt. Die Figur der Lucy Gray hat ebenfalls zu dieser Sympathie beigetragen.
Hier muss Suzanne Collins ein großes Kompliment gemacht werden, da Snow in der Trilogie für mich nicht einmal einen Hauch Sympathie gezeigt hat. Dass dies hier anders ist, lässt sich durch die geschickte Erzählweise erklären. Während ich weitergelesen habe, kam mir immer wieder der Gedanke, wie sich die Sympathie in Abscheu umwandeln würde. Auch hier denke ich, dass dieser Gedanke erreicht werden sollte.
Das Ende hat mir persönlich, ohne zu viel zu verraten, nicht besonders gut gefallen. Mir ist bewusst, dass der Roman auf diese Weise enden musste, jedoch fehlt mir ein wenig die Ausführlichkeit, mit der Collins ansonsten die Handlungen ihrer Figuren beschreibt. Auch das kann von ihr so beabsichtigt sein, sodass eine kontroverse Diskussion um das Ende entsteht. Das Ende ist jedoch auch der einzige Kritikpunkt, den ich äußern möchte, ansonsten hat mich der Roman in den Bann gezogen.