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Veröffentlicht am 30.01.2022

Mehr als das Flüstern des Meeres

Nichts als das Flüstern des Meeres
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Mit „Nichts als das Flüstern des Meeres“ nimmt Willibald Schachenhofer seine Leser mit nach Griechenland und weckt damit die Sehnsucht nach der wunderbaren Inselwelt dieses Landes, das ich persönlich noch ...

Mit „Nichts als das Flüstern des Meeres“ nimmt Willibald Schachenhofer seine Leser mit nach Griechenland und weckt damit die Sehnsucht nach der wunderbaren Inselwelt dieses Landes, das ich persönlich noch nicht bereist habe.

Kurze Geschichten und Gedichte, aber auch zeitkritische Texte, die zum Nachdenken einladen, sind in dem kleinen Büchlein zu finden.

Aufrüttelnde Texte über die von Menschen verschuldeten Dinge, die unsere Erde kaputt machen, haben mich nachdenklich gestimmt.

Auf der anderen Seite bin ich dahingeschmolzen, wenn ich Geschichten über Menschen lesen konnte, die ein einfaches Leben führen und damit zeigen, dass zum wirklichen Glück keine Reichtümer gehören.

Eine Bereicherung sind die vielen Fotos, die entsprechend der jeweiligen Texte zum Träumen einladen oder auch zeigen, welche verheerenden Folgen durch Menschenhand entstehen können.

Was ich nicht so ganz gelungen finde, sind die erotischen Texte, die mir zu persönlich erscheinen und die mir in diesem Rahmen nicht passend erscheinen. Doch das ist meine ganz persönliche Meinung. Dennoch empfehle ich das Buch sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Durch fiktive Figuren wird Historisches zur spannenden Geschichte

Gold und Ehre
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Mit dem historischen Roman „Gold und Ehre“ führt Sabine Weiß zurück ins 17. Jahrhundert.

Einer der Hauptprotagonisten, der junge Architekt Benjamin Aard aus Amsterdam, wird von seinem Vater nach Hamburg ...

Mit dem historischen Roman „Gold und Ehre“ führt Sabine Weiß zurück ins 17. Jahrhundert.

Einer der Hauptprotagonisten, der junge Architekt Benjamin Aard aus Amsterdam, wird von seinem Vater nach Hamburg geschickt. Dort geht es „um den Bau des Hamburger Michels, um Krieg und Frieden und um die Freiheit, sein eigenes Glück zu suchen“.
Die Schilderung der Reise und das Leben in der Stadt Hamburg um 1650 herum haben mir sehr gefallen. Alles ist so lebhaft und detailliert beschrieben, dass ich mir nicht nur ein gutes Bild machen kann, sondern dabei auch spannend unterhalten werde, egal, ob es um die unterschiedlichen Bekanntschaften auf dem Schiff oder auch um zum Teil zwielichtige Gestalten in Hamburg geht. Benjamin kommt mir zunächst ein wenig zu blauäugig und vertrauensselig vor. Da ist es kein Wunder, dass er belogen und betrogen wird. Selbst Lucia, die in Hamburg für ihre Mutter und ihren kleinen Bruder sorgt, lernt er auf unschöne Weise kennen. Neben Benjamin ist sie eine weitere Protagonistin, die ich gern begleitet habe.

Dabei ist mir der Einstieg nicht ganz leicht gefallen. Ich musste mir sehr viel Zeit nehmen, damit ich die historischen Zusammenhänge und die vielen Personen erst einmal richtig einordnen konnte. Die Faszination und die Begeisterung gerade der geschichtlichen – auch der politischen - Zusammenhänge waren jedoch von Anfang an da. Und den Respekt vor dem Hintergrundwissen und den guten Recherchen der Autorin hatte ich bereits vorher.

Eine große Hilfe zum besseren Verständnis ist das Personenregister am Anfang, das die realen und die fiktiven Personen kenntlich macht. Im Glossar findet man viele Begriffe aus der Zeit gut erklärt.

Erwähnen möchte ich einige Stellen, die mich besonders bewegt und berührt haben: die Sturmflut, den Sklavenhandel, das Nieuw Amsterdam – stellvertretend für viele interessante, spannende und informationsreiche Themen, die in dem Roman zu finden sind. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Grausam und gefühlvoll

Perfect Day
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Der Wiedererkennungswert entsteht bereits durch das Cover: „Perfect Day“ von Romy Hausmann – ein Thriller aus dem Verlag dtv – mit Gänsehautgarantie.
Durch die ganz eigene Schreibweise begleitet ...

Der Wiedererkennungswert entsteht bereits durch das Cover: „Perfect Day“ von Romy Hausmann – ein Thriller aus dem Verlag dtv – mit Gänsehautgarantie.
Durch die ganz eigene Schreibweise begleitet mich der Nervenkitzel von Anfang an. Auch in diesem Buch begegnet mir die zwischen den Figuren wechselnde Perspektive. Das ist zu Beginn noch etwas verwirrend, aber schon bald fängt mich das Geschehen ein und ich kann mich hineinfinden in das Seelenleben der unterschiedlichen Erzählenden.
In einem Zeitraum von 14 Jahren verschwinden immer wieder Mädchen im Grundschulalter. Was sie verbindet, sind rote Schleifenbänder, die zu ihren Leichen führen – aber leider nicht zum Täter. Bis ganz plötzlich der Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak verhaftet wird. Die Polizei glaubt an seine Täterschaft. Doch seine Tochter Ann ist wild entschlossen zu kämpfen, um seine Unschuld zu beweisen.
Einfach ist es nicht für Ann. Freunde, Nachbarn und Bekannte ziehen sich nach der Verhaftung ihres Vaters von ihr zurück. Aber trotzdem gibt es Menschen, die ihr helfen und sie in dieser Situation nicht allein lassen. Was in ihr vorgeht, das wirkt durch bildhafte Beschreibungen sehr realistisch. Dadurch lässt mich Romy Hausmann mitfühlen, mal wütend, manchmal aber auch ohnmächtig werden und einfach nur zusehen. Ab und zu glaube ich den wahren Täter zu kennen, doch immer wieder tauchen Fragen auf, die meine Gedanken in andere Richtungen drängen.
Ich mag die Verbindung zwischen dem Cover und der Geschichte. Allein das, was entsteht, wenn ich das Buch beim Lesen in der Hand halte, ist für mich ein wichtiger Teil der Geschichte – rau, erdig, sandig ist das haptische Gefühl.
Ich liebe die Art, mit der es der Autorin gelingt, mich in die Geschichte hineinzuziehen und den Psycho-Thrill spüren zu lassen. Gern gebe ich meine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Am Thema vorbei

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen
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„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“ – Das Buch zur Jahreslosung 2022 hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, was der Autor Gerhard Maier dazu sagt. Leider wurde meine Neugier nicht ...

„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“ – Das Buch zur Jahreslosung 2022 hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, was der Autor Gerhard Maier dazu sagt. Leider wurde meine Neugier nicht befriedigt.

Am Anfang beschäftigt sich Maier mit dem Begriff „Losung“ und gibt dazu verschiedene Beispiele. Das war nicht uninteressant, zog sich aber hin.

Gut gefällt mir der Teil, der sich mit den Stationen des Lebens Jesu beschäftigt, vor allem ist die Zeit seines Aufwachsens mit den Hinweis auf die Bibelstellen für mich sehr interessant.

Insgesamt trifft das Buch aber leider nicht das, was ich erwartet habe. Die Gedanken, die (zu) vielen Anekdoten aus Maiers eigenem Leben und Erleben gehen oft am Thema vorbei. Die Jahreslosung 2022 selbst kommt dabei für mein Empfinden (viel) zu kurz.

Was mich sehr gestört hat: Wieder muss ich sagen "für mein Empfinden" waren die Vergleiche mit anderen Religionen vollkommen fehl am Platz. Ich bin gern Christin, aber ich sage trotzdem nicht, dass meine Religion die einzig richtige ist. Sie ist es für mich, aber das schließt auf keinen Fall Respekt und Akzeptanz für andere Religionen aus.

Von mir leider keine Empfehlung für das Buch zur Jahreslosung.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Gib mir mehr davon!

E.T.A. Hoffmann
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Neugierig geworden bin ich auf E.T.A. Hoffmann, nachdem ich erfahren hatte, dass er auch einige Zeit in einer meiner Lieblingsstädte, in Bamberg gelebt hat. Ich habe mir das Haus inzwischen angesehen. ...

Neugierig geworden bin ich auf E.T.A. Hoffmann, nachdem ich erfahren hatte, dass er auch einige Zeit in einer meiner Lieblingsstädte, in Bamberg gelebt hat. Ich habe mir das Haus inzwischen angesehen. Ein paar Tage später hat mich das Buch von Bernd Hesse und Jörg Petzel „E.T.A. Hoffmann – Ein Lebensbild in Anekdoten“ gefunden.

Bisher habe ich von Hoffmann kaum etwas außer seinem Namen gekannt. Dieses Buch ist für mich das erste, das sich mit ihm und seinen Werken beschäftigt, und ich glaube, als Einstieg ist es gut geeignet. Mir gefallen die vielen kleinen Anekdoten sehr. Es eignet sich dafür, es einfach zwischendurch einmal zur Hand zu nehmen, um sich einige Momente zu vergnügen und gut zu unterhalten.

Auch wenn Hoffmann „eine merkwürdige Erscheinung, ein kleines unruhiges Männchen mit dem beweglichsten Mienenspiel und stechenden Augen“ – so der Dichterkollege Ludwig Tieck – gewesen war, so empfinde ich ihn hier auch als liebenswert. Viele seiner Werke werden in den Anekdoten erwähnt und dabei erfahre ich auch viel zu den Verbindungen zwischen seinen Figuren und realen Personen.

In mehreren Abschnitten kann man E.T.A. Hoffmann auf seinen Lebensstationen begleiten. Außerdem gibt es eine Auflistung der Lebensdaten sowie ein Literatur- und ein Personenverzeichnis.

Das „Sahnestück“ in diesem Buch ist für mich natürlich die Zeit, die er in meinem geliebten Bamberg verbracht hat. Auch mehr als 200 Jahre später kann ich viele Verbindungen zu Namen und Orten feststellen.

Sehr gern empfehle ich dieses kleine Büchlein mit vielen großen Begebenheiten und Teilen von Hoffmanns Werken. Fest steht: Ich möchte mehr von ihm hören und lesen.

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