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Veröffentlicht am 31.03.2024

Erfrischender und gesellschaftskritischer Roman über New Yorks Nachtleben

Happy Hour
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Inhalt:
In „Happy Hour“ begleiten wir die Protagonistin und ihre beste Freundin Gala, die einen Sommer in New York verbringen, tagsüber Kleider verkaufen und den ein oder anderen dubiosen Nebenjob ausüben ...

Inhalt:
In „Happy Hour“ begleiten wir die Protagonistin und ihre beste Freundin Gala, die einen Sommer in New York verbringen, tagsüber Kleider verkaufen und den ein oder anderen dubiosen Nebenjob ausüben und bei Nacht von Bar zu Bar ziehen, umgeben von den Reichen und Schönen der Upper East Side.

Meine Meinung:
Der Roman fängt die flirrende Sommerhitze, das Nachtleben und die Unbeschwertheit der vielen Sommernächte mit Leichtigkeit ein. Im Leben von Isa und Gala dreht sich alles darum, Spaß zu haben, im Hier und Jetzt zu leben und Zukunftssorgen zu verdrängen. Ihr Geld ist stets knapp, ihre Outfits extravagant und ihre Tricks, um an Geld zu gelangen, endlos.
Dabei gelingt es dem Roman auf unterhaltsame Art und Weise, diese oberflächlich unbeschwerte Stimmung einzufangen. Es hat mir richtig Spaß gemacht, Isa und Gala auf ihren nächtlichen Eskapaden zu begleiten.
Gleichzeitig vermittelt der Roman aber auch sehr feinfühlig die Klassenunterschiede und zeichnet spitzfindig und mit einem klugen Blick ein Bild der Reichen und der Schönen und den vielen kleinen Demütigungen, die damit einher gehen, nicht dazuzugehören. Es stellt sich immer wieder die Frage, ob diese schöne Welt den Aufwand überhaupt wert ist.
Der Schreibstil lässt sich locker und leicht lesen und fängt dadurch auch das unbeschwerte und freie Gefühl der Partynächte gut ein.
Dabei treibt der Roman aber eher langsam vor sich hin. Wer bei einem Roman eine spannende oder mitnehmende Handlung braucht, wird mit „Happy Hour“ eher nicht glücklich werden. In der Mitte des Romans wurde mir der Roman teilweise auch etwas zu müßig und konnte mich nicht mehr so in seinen Bann ziehen wie zuvor.
Insgesamt habe ich den Roman aber sehr gerne gelesen. Ich kann „Happy Hour“ allen empfehlen, die stimmungsvolle Romane ohne viel Handlung mögen, die einen klugen Blick auf die Gesellschaft werfen.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Spannender Roman über das Aufwachsen in der Ceaușescu-Diktatur

Lichtungen
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Inhalt:
Der Roman handelt von Lev, der im kommunistischen Rumänien aufwächst. Zu seiner Kindheitsfreundin Kato verbindet ihn eine ganz besondere Freundschaft. Als die europäischen Grenzen sich wieder ...

Inhalt:
Der Roman handelt von Lev, der im kommunistischen Rumänien aufwächst. Zu seiner Kindheitsfreundin Kato verbindet ihn eine ganz besondere Freundschaft. Als die europäischen Grenzen sich wieder öffnen, bricht Kato in den Westen auf, während Lev zunächst zurückbleibt.

Meine Meinung:
Der Roman behandelt auf nur wenigen Seiten, aber mit sehr dichter Sprache, das Aufwachsen unter der Ceaușescu-Diktatur und den anschließenden Aufbruch vieler in den Westen.
Großartig fand ich dabei die sehr bildhafte Sprache der Autorin, die nur sehr langsam lesbar ist, aber den Roman erst zu etwas richtig Besonderem macht. Dabei werden manche Details übergenau beschrieben, manche Dinge hingegen werden nur oberflächlich erzählt, was das Gefühl erzeugt, es handele sich tatsächlich um Erinnerungen.
Lev wurde für mich als Protagonist sehr greifbar, Kato hingegen blieb stets etwas verschwommen, was daran lag, dass man als Leser stets nur Levs Perspektive auf Kato bekommt, der sie sein ganzes Leben lang ein wenig anhimmelt. Dennoch fand ich es sehr spannend, den beiden beim Aufwachsen zuzusehen.
Auch thematisch fand ich den Roman sehr ansprechend. Das Leben unter der kommunistischen Diktatur und die vielen kleineren Auswirkungen auf den Alltag der Charaktere, wurde sehr gut deutlich, auch wenn auf vieles nur angespielt wurde. Das Buch bietet insoweit auf jeden Fall einen spannenden Einblick und Perspektive.
Außergewöhnlich an der Erzählweise ist, dass der Roman rückwärts erzählt wird. Als Stilmittel fand ich das durchaus interessant, aber leider hat es mich zu Beginn eines neuen Kapitel stets wieder aus dem Lesefluss gerissen, was ich als nicht so angenehm empfunden habe.
Dennoch kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen, sofern einen die genannten Themen ansprechen und eine etwas dichtere Sprache kein Problem darstellt.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Unterhaltsamer Liebesroman zum Mitfiebern

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Inhalt:
Die toughe Literaturagentin Nora Stephens hat der großen Liebe schon lange abgeschworen. Für sie sind für vor allem zwei Dinge wichtig im Leben: Ihre kleine Schwester Libby und ihre Arbeit als ...

Inhalt:
Die toughe Literaturagentin Nora Stephens hat der großen Liebe schon lange abgeschworen. Für sie sind für vor allem zwei Dinge wichtig im Leben: Ihre kleine Schwester Libby und ihre Arbeit als Literaturagentin. Nur Libby zuliebe lässt sie sich auf einen Urlaub in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls ein, wo sie ausgerechnet ihrem Rivalen Charlie Lastra über den Weg läuft, der als Lektor ebenfalls in der Verlagsszene tätig ist.

Meine Meinung:
Der Roman hat genau das geboten, was ich mir von einem Emily Henry-Roman erhofft habe: Eine unterhaltsame Liebesgeschichte mit ein bisschen Tiefgang und authentischen Charakteren.
Besonders gut gefallen hat mir die Chemie zwischen Nora und Charlie, die mich von der ersten Seite an mitreißen konnte. Die beiden funktionieren unglaublich gut miteinander. Ihre Schlagabtäusche sind so großartig wie unterhaltsam und bei den beiden hat es von der ersten Seite an geknistert. Besonders gut gefallen hat mir, dass man als Leser richtig gut nachvollziehen kann, warum sie sich ineinander verlieben. Mit ihren ähnlichen Interessen und Vorlieben scheinen die beiden von Anfang an wie geschaffen für einander, können es sich selbst jedoch nicht so ganz eingestehen. Das hat es mir sehr leicht gemacht, mit ihnen mitzufiebern.
Auch individuell sind sie spannende Charaktere mit ausreichend Tiefgang, um sie authentisch und dreidimensional wirken zu lassen. Beide sind in der Verlagswelt tätig, gehen in ihrer Arbeit vollkommen auf und lieben ihr Stadtleben in New York. Das fand ich eine angenehme Abwechslung zu sonstigen typischen Konstellationen in Liebesromanen.
Eine tragende Rolle in dem Roman spielt auch Noras Beziehung zu ihrer kleinen Schwester Libby, die in typischer Emily Henry-Manier auch tiefgründig beleuchtet wird. Die Dynamik zwischen den beiden fand ich sehr faszinierend und spannend und war für mich mindestens ein genauso großes Highlight wie die Liebesgeschichte. Insgesamt wirkt die Erzählung dadurch auch sehr „rund“ und greifbar, weil sich eben nicht alles nur um die Romanze dreht. Auch Charlies Beziehung zu seinen Eltern nimmt einen gewissen Raum ein und hilft ebenfalls, ihn als Charakter besser zu verstehen.
Inhaltlich besonders bestechen konnte mich aber, dass Bücher, Buchläden und die Liebe zum Lesen ein ganz zentrales Thema sind, auf das der Roman immer wieder zurückkommt. Als leidenschaftliche Leserin hat es mir richtig Spaß gemacht, darüber zu lesen und ich habe mich immer wieder gesehen gefühlt.
Auch sprachlich kann der Roman überzeugen. Er lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, schafft es aber dennoch die Emotionen sehr gut rüberzubringen.
Insgesamt ist es der perfekte Roman zum Mitfiebern, Mitlachen und einfach, um eine gute Zeit zu haben. Für mich war es auf jeden Fall ein Highlight unter den Liebesromanen, die ich dieses Jahr gelesen habe. Dementsprechend gibt es von mir auf jeden Fall eine große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Hoffnungsvoller Roman über den Tod und Trauerbewältigung

Dieses schöne Leben
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Inhalt:
Clover wächst mit ihrem Großvater, umgeben von zahlreichen Büchern und den Weisheiten ihres Großvaters, in New York auf. Als sie als junge Erwachsene auf Reisen ist, stirbt ihr Großvater überraschend ...

Inhalt:
Clover wächst mit ihrem Großvater, umgeben von zahlreichen Büchern und den Weisheiten ihres Großvaters, in New York auf. Als sie als junge Erwachsene auf Reisen ist, stirbt ihr Großvater überraschend und alleine. Das gibt Clover den Anstoß, Sterbebegleiterin zu werden. Gleichzeitig zieht sie sich jedoch immer mehr in sich und ihre eigenen vier Wände zurück.
Clovers Leben ändert sich schlagartig als ihre neue quirlige Nachbarin Sylvie einzieht und sie die alte Dame Claudia als neue Klientin bekommt…

Meine Meinung:
Der Roman setzt sich mit dem Thema Tod und Trauer in all seinen Facetten auseinander, ohne dabei traurig oder melancholisch zu sein. Vielmehr handelt es sich um einen richtigen Wohlfühlroman, der einem das Herz aufgehen lässt.
Die Protagonistin Clover war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch, ist gleichzeitig aber auch sehr authentisch und greifbar. Sie hat mit einigen Geistern aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und hat trotz der langen Zeit immer noch nicht ganz mit dem Tod ihres Großvaters abgeschlossen. Im Laufe des Romans, begleiten wir sie auf ihrem Weg zu sich selbst und dürfen beobachten, wie sie ganz langsam wieder aufblüht. Diese Charakterentwicklung fand ich großartig beschrieben und war sehr schön zu beobachten.
Begleitet wird Clover auf diesem Weg von unterschiedlichen Nebencharakteren, die ich auch allesamt sofort in mein Herz geschlossen habe.
Dabei nimmt sich der Roman aber auch immer wieder den durchaus schweren Themen an. Ganz zentral ist das Thema Trauerbewältigung, der Umgang mit dem eigenen Tod und auch die Frage, wie man das eigene Leben möglichst so gestaltet, dass man es auf dem Sterbebett nicht bereut. Wirklich interessante Fragen, die auch mit dem notwendigen Respekt behandelt werden und zu denen immer wieder spannende Gedanken und Eingebungen aufgezeigt wurden, die mich selbst auch zum Nachdenken anregen konnten.
Auch sprachlich kann der Roman überzeugen. Er lässt sich sehr flüssig und leicht lesen, die Autorin schafft es aber dennoch, komplizierte Emotionen und Gedanken zu transportieren.
Einzig gestört hat mich an dem Roman, dass die Erzählung sich teils ein wenig an Klischees bedient und für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch ein wenig zu kitschig war.
Trotzdem ist es auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Roman, den ich auf jeden Fall empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Sprachlich überzeugender Roman über eine schöne Liebesgeschichte

Vom Ende der Nacht
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Inhalt:
An einem Lagerfeuer lernen sich Will und Rosie kennen, die sich sofort zu einander hingezogen fühlen. Es folgen gemeinsame Spaziergänge zum Leuchtturm und lange Gespräche bis tief in die Nacht. ...

Inhalt:
An einem Lagerfeuer lernen sich Will und Rosie kennen, die sich sofort zu einander hingezogen fühlen. Es folgen gemeinsame Spaziergänge zum Leuchtturm und lange Gespräche bis tief in die Nacht. Doch das Leben wirft ihnen immer wieder Steine in den Weg und lässt sie auseinander driften.

Meine Meinung:
Ein Roman über eine tiefgründige Liebesgeschichte, die sich über viele Jahre spannt – so lautet die Prämisse, die mich sofort interessiert hat.
Und die Erzählung folgt Will und Rosie wirklich über eine lange Zeit und zeigt sie in verschiedenen Stadien des Erwachsenwerdens. Die Dynamik zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie die Charaktere an sich. Beide waren mir sofort sympathisch, sehr greifbar und dreidimensional. Ich konnte bei ihrer Liebesgeschichte sehr gut mitfiebern und habe das Buch bis zur letzten Seite gespannt gelesen. Teilweise war vielleicht etwas zu viel „hin und her“, aber ich habe sie dennoch gerne auf ihrem Weg begleitet.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Autorin gelingt es sehr gut die teils recht melancholische Stimmung einzufangen.
Der Roman handelt auch bei weitem nicht nur von der Liebesgeschichte zwischen Will und Rosie, sondern es werden auch einige sehr ernste Themen aufgegriffen. So geht es um Depressionen, um Zwangsstörungen, um Alkoholismus, ein teils sehr gestörtes Essverhalten und auch der Tod und die Trauerbewältigung kommen zur Sprache (also definitiv einige Triggerwarnungen an der Stelle!). Dabei fand ich es jedoch schade, dass hier nur an der Oberfläche gekratzt wurde und eine wirklich tiefgreifende Behandlung und Betrachtung der Themen nicht stattfindet.
Auch die Charakterentwicklung fand ich nicht sehr überzeugend, da sie zunächst nicht wirklich und dann sehr sprunghaft stattfindet. Hier hat mir teilweise einfach ein bisschen der Draht zu den Protagonisten gefehlt.
Dennoch hatte ich viel Freude beim Lesen des Buches und habe es sehr genossen, in diese Welt einzutauchen. Wer auf der Suche nach einem sprachlich überzeugenden Roman über eine schöne Liebesgeschichte ist, der wird hier trotzdem auf jeden Fall fündig und dem kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen.

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