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Veröffentlicht am 10.11.2021

Langatmiges Portrait des New Yorker Bezirks Harlem in den 60igern

Harlem Shuffle
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Ich hatte zugegebnermaßen hohe Erwartungen an den Roman "Harlem Shuffle" von Colson Whitehead und war dementsprechend sehr gespannt! Der Autor nimmt uns mit ins New York der 50iger und 60iger Jahre, im ...

Ich hatte zugegebnermaßen hohe Erwartungen an den Roman "Harlem Shuffle" von Colson Whitehead und war dementsprechend sehr gespannt! Der Autor nimmt uns mit ins New York der 50iger und 60iger Jahre, im Mittelpunkt der Geschichte steht Protagonist Ray Carney, ein junger Mann, der mit Einrichtungsgegenständen aller Art, aber auch mit Elektronik, Fernsehern, Radios etc handelt, also allem, was sich irgendwie zu Geld machen lässt. Dabei möchte er eigentlich ein ehrlicher Mensch bleiben, doch das gelingt ihm nicht immer, Cousin Freddie, der ihm so einiges an Waren anbietet, die aus Diebstählen unterschiedlicher Art stammen. Carney muss seine Familie ernähren, für seine Schwiegereltern ist er nie gut genug, er tut alles, was für ihn möglich ist, da verschwimmt so manches Mal auch die Grenze zur Illegalität ein wenig! Der Schreibstil des Autors ist flüssig u. flott zu lesen, Colson Whitehead hat die Atmosphäre des New Yorker Bezirks Harlem perfekt eingefangen, man sieht vieles bildlich vor sich, auch jemand wie ich, der noch nie in New York war. Trotzdem fand ich die Handlung stellenweise tatsächlich sehr langatmig, es fehlte mir permanent die Spannung, die einen das Buch gerne zur Hand nehmen und weiterlesen lässt. Aus diesem Grunde tue ich mich mit einer Empfehlung leider schwer!

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Nicht so wirklich meins

Der Tod und das dunkle Meer
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Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, wir befinden uns im ersten Drittel des 17. Jahrhundert, als sich der Generalgoverneur Jan Haan auf die weite Heimkehr per Schiff aus der Niederländischen ...

Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit, wir befinden uns im ersten Drittel des 17. Jahrhundert, als sich der Generalgoverneur Jan Haan auf die weite Heimkehr per Schiff aus der Niederländischen Ostindien-Kompanie in Asien, Batavia, dem heutigen Jakarta, macht. Mit ihm reisen u.a. seine Ehefrau Sahra und die gemeinsame Tochter, sowie der gefangene Detektiv Samuel Pipps und dessen Beschützer Arent Hayes und natürlich eine mehr als umfangreiche Crew mit unzähligen Mitgliedern. Das Schiff wird bereits vor der Abreise von einem Aussätzigen verflucht und steht deshalb unter keinem guten Stern. An Bord passieren dann auch eigenartige Dinge, letztendlich sogar ein Mord. Sarah und Arent ermitteln gemeinsam, was sich zunehmend als sehr gefährlich herausstellt. Was anfangs sehr sehr spannend beginnt, entwickelte sich leider für mich als zunehmend verwirrend. Der Erzählfaden wird nicht stringent durchgehalten, Stuart Turton verliert sich in meinen Augen sogar in Widersprüchlichkeiten, ich hatte mindestens ab der zweiten Hälfte tatsächlich einige Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen u. mich dauerhaft darauf zu konzentrieren. Die Idee ist zwar mit Sicherheit eine gute gewesen, eine Mischung aus Grusel-, Detektiv und historischer Geschichte zu komponieren, doch die Umsetzung ließ für mich leider zu wünschen übrig. Schade, ich denke, hier war mehr Potential vorhanden!

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Cozy Crime vom Feinsten

Die unhöfliche Tote
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Nachdem ich bereits den ersten Band der Reihe von S. J. Bennett gelesen hatte, war ich natürlich besonders gespannt auf einen weiteren Fall, in dem die "Queen of Crime", die Königin Elisabeth von England ...

Nachdem ich bereits den ersten Band der Reihe von S. J. Bennett gelesen hatte, war ich natürlich besonders gespannt auf einen weiteren Fall, in dem die "Queen of Crime", die Königin Elisabeth von England persönlich ermittelt. Diesmal gibt es eine Tote im Swimming Pool, eine unliebsame Hausangestellte wird aufgefunden, und selbstverständlich kümmert sich wieder die Queen höchstpersönlich um den Fall, unterstützt von meiner eigentlichen Lieblingsprotagonistin Rozie Oshodi, ihrer Privatsekretärin. In einem weiteren Handlungsstrang vermisst Elisabeth ein wertvolles Gemälde, das für sie nebenbei auch einen immensen ideellen Wert besitzt, auch hier muss Rozie aktiv werden und recherchieren. Alles war cozy, natürlich unblutig, unaufgeregt, genau nach meinem Geschmack, ich wage zu sagen, dass mir dieser zweite Teil sogar noch etwas besser gefallen hat als der Vorgänger. Der flüssige, angenehme Schreibstil der Autorin macht dieses Buch zu einer entspannten leichten Leküre für ein paar abwechslungsreiche Lesestunden auf der Couch für alle Liebhaber des britischen Königshauses. Von mir dafür eine absolute Leseempfehlung und die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Spannende Familiensaga einer Porzellandynastie

Die Blankenburgs
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Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige ...

Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige Familie in Frankfurt am Main, die am legendären schwarzen Freitag Ende der 20iger Jahre einen Großteil ihres Vermögens verliert. Als Folge davon sehen die männlichen Patriarchen den Freitod als einzigen Ausweg. Nun beginnt ein erbitterter Erbstreit zwischen den hinterbliebenden Frauen der Familie, den Schwestern Elise und Ophelie, in den fast alle Angehörigen mit einbezogen werden. Selbst ein nach China emigrierter verschollen geglaubter Bruder kehrt zurück und hat an der Familienfehde seinen Anteil. Ein weiterer Protagonist ist Tankred, ein junger Mann, ein Bastard, gezeugt durch einen der männlichen Blankenburgs mit einem Dienstmädchen, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint und seinen Anteil an der Firma fordert. Tankred findet die gesuchte Anerkennung u.a. leider auch in Kreisen der aufstrebenden NSDAP, die politische Situation in Deutschland lässt selbstverständlich auch die Blankenburgs nicht unberührt. Es gibt unzählige Verwicklungen, arrangierte Ehen und diverse spannende Ereignisse, die der Autor gekonnt zu einer rasanten und abwechslungsreichen Geschichte verwoben hat. Sein flüssiger und angenehmer Schreibstil lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen, ich habe mich großartig unterhalten gefühlt. Als einzigen Kritikpunkt hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Informationen zum Thema Porzellan und Einblick in den Fabrikalltag des Familienunternehmens gewünscht.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Der Abschied von der Angst

Liebe Angst, Zeit, dass du gehst
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bekannte Moderatorin Annett Müller hat hier einen interessanten Ratgeber zur Selbsthilfe bei Panikattacken und Ängsten veröffentlicht. Im ersten Teil geht es ausschließlich um die Beschreibung ihrer eigenen ...

bekannte Moderatorin Annett Müller hat hier einen interessanten Ratgeber zur Selbsthilfe bei Panikattacken und Ängsten veröffentlicht. Im ersten Teil geht es ausschließlich um die Beschreibung ihrer eigenen Ängste und Probleme, wie es dazu kam, selbige ihren Anfang nahmen, und wie die Autorin den Weg aus'der Krise fand. Im weiteren Verlauf des Buches erklären Experten einiges zu Ängsten, weiterhin wird dem Leser ein 10 Punkte Plan an die Hand gegeben, und man diverse Übungen entweder unterwegs oder in aller Ruhe zu Hause absolvieren. Dies hat mir gut gefallen, einigedieser Übungen habe ich bereits versucht, an andere werde ich mich später heran wagen. Ich fand es insgesamt sehr mutig, wie Anett Möller sich in diesem Buch geoutet hat, wie offen und ehrlich sie detailliert über ihre Ängste berichtete. Dies ist für mich alles andere als selbstverständlich, und gibt mir als Leser wiederholt das Gefühl, du bist nicht allein! Auf jeden Fall werde ich dieses Buch noch öfter zur Hand nehmen, und danke der Autorin für den hilfreichen und offenen Ratgeber. Auf jeden Fall die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich mit diesem Thema auseinander setzen möchten!

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