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Veröffentlicht am 27.08.2023

Neugeborene in der Nachkriegszeit

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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Berlin in den 1950 Jahren: Das Leben der Frauen in der Nachkriegszeit war im zerstörten Berlin oft von Armut geprägt. Auch der Kinderreichtum verschärfte die Situation noch zusätzlich. Deshalb wurden in ...

Berlin in den 1950 Jahren: Das Leben der Frauen in der Nachkriegszeit war im zerstörten Berlin oft von Armut geprägt. Auch der Kinderreichtum verschärfte die Situation noch zusätzlich. Deshalb wurden in dieser Zeit viele Neugeborene auf den Straßen ausgesetzt. Die Hebamme Henni, die selbst eine schwierige Kindheit hatte und nur mühsam mit Putzen ein wenig Geld erwirtschaftete, will diesem Tun ein Ende setzen. Immer wieder ermutigt sie die Frauen ihren Kindern eine Chance zu geben. Doch bei manchen Frauen verhallen ihre Argumente ungehört, so beschließt sie kurzer Hand eine Apfelsinenkiste vor ihre Tür zu stellen, um wenigstens einigen Kindern so den Weg in eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Allerdings macht sie sich damit auch strafbar und auch eine Gefängnisstrafe ist nicht ausgeschlossen.



Berlin im Jahre 2000: Die Journalistin Liv will einen Artikel über die Neueröffnung einer Babyklappe schreiben. Doch gerade dieses Thema fällt ihr nicht leicht, da sie vor über 40 Jahren ebenfalls ein Findelkind war. Noch immer hadert sie mit ihrem Schicksal und setzt alles daran ihre leibliche Mutter zu finden. Doch die Personen, die Auskunft geben könnten, schweigen eisern.



Wie ein Stern in mondloser Nacht ist das neueste Werk der Autorin Marie Sand, in dem sie ein sehr brisantes Thema aufgreift. Leider werden auch heute noch immer wieder Babys ihrem Schicksal überlassen und ausgesetzt. Durch die Romanheldin Henni bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wie elend es manchen Frauen ging. Die Thematik und die Charaktere wurden gut und authentisch beschrieben. Auch der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Der Roman spielt in zwei Zeitzonen, wobei mir die Nachkriegszeitszene wesentlich besser gefallen hat. Das Cover ist passend zum Thema und sticht ins Auge. Auch wenn es nicht ganz für eine 5 Sternebewertung reicht vergebe ich doch 4 Sterne und kann dieses Buch allen Lesern dieses Genres empfehlen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Abartige Vorstellung

Die letzte Nacht
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Sara Lintons Leben gerät völlig aus den Fugen, als sie vor 15 Jahren einen brutalen Überfall erleben musste. Seitdem hat sich in ihrem Leben einiges zum positiven geändert. Sie steht kurz vor ihrer Hochzeit ...

Sara Lintons Leben gerät völlig aus den Fugen, als sie vor 15 Jahren einen brutalen Überfall erleben musste. Seitdem hat sich in ihrem Leben einiges zum positiven geändert. Sie steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Special Agent Will Trent und auch sonst läuft alles in eher ruhigen Bahnen. Dies soll sich aber schlagartig ändern, als ein junges Mädchen mit einem Auto vor der Klinik einen Unfall hat. Sara ist die Ärztin, die sich um das Leben des Mädchens bemüht. Doch alles ist vergebens und Dani stirbt. Die Verletzungen zeigen, dass vorher massive Gewalt eingesetzt wurde, auch eine Vergewaltigung wird diagnostiziert. Der Täter scheint schnell gefunden, doch er entstammt einer einflussreichen Familie, die keinen Fleck auf der weißen Weste ihres Sohnes sehen will. Mit Entsetzen muss Sara feststellen, dass auch ihre damalige Vergewaltigung damit zu tun hat und es noch sehr viele junge Opfer gibt.



Die Autorin Karin Slaugther legt mit Die letzte Nacht den mittlerweile 11 Band rund um die Gerichtsärztin Sara Linton und Special Agent Will Trent vor. Wer die Bücher kennt, weiß wie sehr die Charaktere im Laufe der Zeit gewachsen sind. Beide sind mit Problemen behaftet, die sie aber mal mehr mal weniger unter Kontrolle haben. Besonders Sara muss sich im aktuellen Band ihrer Vergangenheit stellen. Auch die restlichen Protagonisten sind detailliert beschrieben und sind zum Teil an Abartigkeit kaum vorstellbar. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und spannend geschrieben. Das Cover zeigt keinen Bezug auf den Inhalt, ist aber doch irgendwie passend. Mir hat das Buch wieder gut gefallen, doch reicht es nicht ganz an die Vorgänger heran. Doch alle Fans der Georgia-Reihe kommen wieder auf ihre Kosten und ich vergebe sehr gerne 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 18.06.2023

Spannende 5 Worte

Nicht ein Wort zu viel
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Faja Bartels erhält ein verstörendes Video auf ihr Handy, dass sie aber erstmals nicht besonders ernst nimmt. Zu sehen ist Class Rehagen, der mit Folie gefesselt auf einem Stuhl sitzt. Bestimmt wieder ...

Faja Bartels erhält ein verstörendes Video auf ihr Handy, dass sie aber erstmals nicht besonders ernst nimmt. Zu sehen ist Class Rehagen, der mit Folie gefesselt auf einem Stuhl sitzt. Bestimmt wieder einer von den makaberen Scherzen, für die Claas bekannt ist. Doch leider weit gefehlt, den das Video ist echt und die Botschaft lautet: Erzähl mir eine spannende Geschichte, die nur aus 5 Wörtern bestehen darf, sonst muss dein Freund sterben. Der Schreck ist groß, als die Buchcommunity, in der beide aktiv sind, vom Leichenfund Claas`hören. Leider ist er nicht das einzige Opfer, den schon bald taucht wieder ein Video auf und die Forderung ist wieder fünf Worte oder das Opfer stirbt. Die Polizei tappt lange Zeit im Dunkeln, da einzig nur die Liebe zu Thrillern die Opfer verbindet.



Die Bücher von Andreas Winkelmann versprechen immer Unterhaltung und spannenden Lesegenuss. Auch Nicht ein Wort zu viel konnte mich wieder überzeugen. Eigentlich erscheint die Aufgabe, die den Opfern gestellt wird unmöglich und man darf gespannt sein, wie der Autor das löst. Durch einen 2. Handlungsstrang, bei dem ein junger Mann vermisst wird, kommt weitere Spannung auf. Der Schreibstil ist wie immer gewohnt flüssig und fesselt den Leser ziemlich schnell. Die Charaktere sind authentisch und mal mehr oder weniger sympathisch beschrieben. Die Handlung ist zwar schon ein wenig konstruiert, aber im großen Ganzen nachvollziehbar. Das Cover ist sehr schlicht, aber es fällt trotzdem ins Auge. Mir hat dieses Buch wieder sehr viel Spaß gemacht und kann deshalb eine Leseempfehlung für alle Thrillerfreunde aussprechen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2023

Es fließt Blut

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Tom Bachmann, der seinem Ruf als Seelenleser alle Ehre macht, wird von seiner Bekannten Lisa aus der Kindheit um Hilfe gebeten. Ihre Freundin, eine sehr aktive Influencerin scheint spurlos verschwunden, ...

Tom Bachmann, der seinem Ruf als Seelenleser alle Ehre macht, wird von seiner Bekannten Lisa aus der Kindheit um Hilfe gebeten. Ihre Freundin, eine sehr aktive Influencerin scheint spurlos verschwunden, obwohl sie noch etwas gepostet hat. Anscheinend hat sie alle Brücken hinter sich abgebrochen um nach Dubai zu gehen. Tom hat da so seine berechtigte Zweifel, da sie auf dem letzten Bild wie tot aussieht. Einige Luminoltests in ihrer Wohnung lassen das ganze Ausmaß aufleuchten. In der Wohnung scheint ein Schlachtfest stattgefunden zu haben. Schnell ist klar, dass hier ein sadistischer Mörder sein Unwesen treibt. Es ist Eile geboten, da nach kurzer Recherche der Polizei noch mehr Ungereimtheiten auftauchen. Es sind weitaus mehr Influencerinnen betroffen, die von heute auf morgen angeblich nach Dubai ausgewandert sind und in allen Wohnungen scheint jemand in einen Blutrausch gefallen zu sein. In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir auch den Tom Bachmann aus der Kindheit kennen, der durch seinen Vater eine unvorstellbar grausame Kindheit durchleben musste.



Der Autor Chris Meyer versteht es meisterlich, den Leser mehr als einmal zu schocken. Seine blutrünstigen Morde lassen einem den Atem stocken und erzeugen wahre Gänsehautschauer. Der Schreibstil ist flüssig und spannend zu lesen. Man möchte kaum das Buch aus der Hand legen, da immer wieder etwas Neues und gleichzeitig abartiges passiert. Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und schnell leidet man mit ihnen mit. Die schmerzerfüllten Schreie schrillen einem quasi in den Ohren. Das Cover ist eher unscheinbar und man vermutet keineswegs einen blutrünstigen Thriller. Ich finde es mehr als gelungen. Alle Thrillerfans, denen es nicht blutig genug sein kann, können hier definitiv nichts falsch machen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus, gerne vergebe ich 4 Sterne und freue mich schon auf ein nächstes Buch des Autors.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Schwere Zeiten

Die Kinder der Luftbrücke
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Berlin 1948: Nora hat es nicht einfach. Ihr Mann ist schon einige Jahre im Krieg verschollen und sie weiß kaum wie sie ihre Kinder satt bekommen soll. Die Lebensmittelmarken bringen kaum Erleichterung, ...

Berlin 1948: Nora hat es nicht einfach. Ihr Mann ist schon einige Jahre im Krieg verschollen und sie weiß kaum wie sie ihre Kinder satt bekommen soll. Die Lebensmittelmarken bringen kaum Erleichterung, da die Regale, nach stundenlangem Anstehen, fast immer leer sind. Auch die Unterstützung von Noras Schwester Hanna, die als Krankenschwester arbeitet, und ihrer Mutter Else lassen den Tisch nicht voller werden. Aus diesem Grund ist Nora mehr als glücklich, als sie einen Job als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof bekommt. Die Lage verschlimmert sich allerdings noch dramatisch, als die Sowjets eine Blockade rund um Westberlin legen. Der Bevölkerung droht schon bald der Hungertod. Als Nora den Piloten Matthew kennenlernt, der mit seinem ``Rosinenbomber`` Berlin Tag und Nacht mit den dringendsten Gütern versorgt, spürt sie ein schon lange vergessenes Kribbeln im Bauch. Doch die Schuldgefühle gegenüber ihres Mannes werden immer stärker, schließlich kommen immer noch Spätheimkehrer aus der Gefangenschaft zurück.



Die Kinder der Luftbrücke beschreibt eine extrem harte Zeit in Berlin der Nachkriegszeit. Die Menschen hungerten jeden Tag ein bisschen mehr und es gab kaum Aussicht auf Besserung. Was durch die Luftbrücke erreicht wurde ist auch heute noch ein unglaubliches Ereignis, das eine ganze Stadt vorm Verhungern bewahrte. Die Autorin Juliana Weinberg hat diese harte Zeit sehr gut eingefangen und man spürt, wie verzweifelt die Menschen damals waren. Die Charaktere sind sehr authentisch und sympathisch beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und die Geschichte realistisch umgesetzt. Mir hat diese Buch sehr gut gefallen, weswegen ich gerne an alle Fans dieses Genres eine Leseempfehlung ausspreche. Auch wenn es nicht ganz für 5 Sterne gereicht hat, so kann ich doch guten Gewissens 4 Sterne ( fast sogar noch ein bisschen mehr) vergeben

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