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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2019

Jagd auf einen brutalen, gnadenlosen Serienmörder

Lazarus
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Joona Linnas steht wieder am Anfang, denn nach seiner Meinung und Intuition ist sein grösster Herausforderer und Serienkiller Jurek Walter nicht tot. Saga Bauer, die total überzeugt ist, dass er tot ist, ...

Joona Linnas steht wieder am Anfang, denn nach seiner Meinung und Intuition ist sein grösster Herausforderer und Serienkiller Jurek Walter nicht tot. Saga Bauer, die total überzeugt ist, dass er tot ist, wird schon bald eines Besseren belehrt. Einige Spuren weisen darauf hin, dass Jurek wiederum einen willigen und brutalen Helfer gefunden hat, der in seinem Auftrag Jagd nach speziellen Opfern macht. Joona bleibt nichts anderes übrig, als seine Tochter Lumi, gemäss seinem Notfallplan, in Sicherheit zu bringen. Deshalb tauchen er und Lumi vorerst unter. Auf sich allein gestellt versuchen Saga Bauer und ihr Partner Nathan diesen emotionslosen, kaltblütigen Killer zu stellen. Schnell müssen sie einsehen, dass er ihnen immer einen Schritt voraus ist. Dadurch gerät auch die Familie von Saga in höchste Gefahr. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als diese umgehend in Sicherheit zu bringen. Die grosse Frage, gelingt es Joona und Saga ihre Liebsten zu schützen?

Gleich in den ersten Seiten geschieht ein brutaler Mord. Geht dieser auf das Konto von Jurek Walter. In sehr kurzen Kapiteln beginnt eine Mordsserie, die halb Schweden in Aufruhr bringt. Als Leser tappt man Langezeit im Dunkeln. Die Autoren verstehen es sehr gut, eine Spannung aufzubauen, die einem fast den Atem nimmt. Regelrecht wird man durch die Seiten gepeitscht. Die fast 640 Seiten habe ich in kürzester Zeit verschlungen. Bis zum Schluss hofft man, dass die Opfer befreit werden können. Vor allem Saga muss einen sehr harten Schicksalsschlag verkraften.

Die einzelnen Figuren sind wiederum sehr vielschichtig und tiefgründig beschrieben. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass ich deren Angst selbst in mir spürte. Der rasante und klare Schreibstil unterstützt das ganze Geschehen sehr gut.

Eines ist klar, „Lazarus“ ist kein Thriller für Zartbesaitete. Es fliesst viel Blut und die Taten sind sehr nachhaltig beschrieben. Warum ich nur 4 Sterne gebe hat damit zu tun, dass die Täter überirdische Fähigkeiten haben und die Abläufe der Taten.

Die letzten 100 Seiten haben es absolut in sich. Selbst ich war froh, dass es jetzt vorbei ist oder doch nicht? Bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 12.09.2019

der Krimiteil blieb auf der Strecke

Die einzige Zeugin
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Beckomberga, Stockholm: Hier lag einst eine der größten psychiatrischen Anstalten Europas. Inzwischen ist auf dem Gelände eine exklusive Wohngegend entstanden. Hierhin zieht auch Svante Levander mit seiner ...

Beckomberga, Stockholm: Hier lag einst eine der größten psychiatrischen Anstalten Europas. Inzwischen ist auf dem Gelände eine exklusive Wohngegend entstanden. Hierhin zieht auch Svante Levander mit seiner neuen Liebe. Als er auf dem Heimweg hinterrücks ermordet wird, fällt der Verdacht auf seine Ex-Frau Eva. Sie wird verhaftet. Aber ist sie schuldig? Nur eine Person könnte bezeugen, was wirklich vorgefallen ist: eine Frau, die in unmittelbarer Nähe saß und bettelte. Doch die ist spurlos verschwunden.

Dieser Krimi beginnt ziemlich spannend. Der klare schnörkellose Schreibstil der Autorin gefällt mir. Die verschiedenen Handlungsstränge und Ereignisse sind gut beschrieben und ausgearbeitet. Die vielen Protagonisten sind sehr unterschiedliche Charakteren die man einerseits mag oder nicht. Eva, Ex-Frau von Svante, gerät ziemlich schnell unter Mordverdacht. Sie kann sich kaum an die Geschehnisse erinnern, da sie selbst niedergeschlagen wurde. Anlässlich der polizeilichen Verhöre verstrickt sie sich immer mehr in Lügen, die ihr kaum helfen. Ihr verwöhnter Sohn Filip will von seiner Mutter nichts wissen, obwohl sie förmlich seine Hilfe und Unterstützung erbettelt.

Nach den ersten paar Kapiteln, die mich einen spannenden Krimi erwarteten, ziehen sich die weiteren Kapiteln ziemlich in die Länge. Viele Eindrücke, Erklärungen und Dialoge zwischen den einzelnen Figuren sind zwar gut ausgearbeitet, haben jedoch direkt mit dem Krimi nichts zu tun. Der Mord an Svante wird zu stark den Rand gedrückt. Auch fehlen die Massnahmen, die seitens der Polizei unternommen werden.

Fazit: Ein Krimi der kein Krimi ist, eher ein Roman über die ehemalige psychiatrische Anstalt Beckomberga aus der damaligen Zeit und wie das Gelände heute genutzt wird. Die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Protagonisten sowie ein sehr ausführlicher Bericht über ausgegrenzte Ethnien wie Romas, Sintis und andere Flüchtlinge.

Aufgrund der Leseprobe erwartete ich einen nicht alltäglichen Krimi. Leider wurde ich enttäuscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 06.09.2019

spannendes Finale

Geblendet
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Eigentlich hat sich Jenny inzwischen fast mit dem Verlust ihres Augenlichtes abgefunden. Täglich wird sie jedoch erneut vor Konflikten gestellt, was ist richtig was ist falsch, soll sie sich der Möglichkeit ...

Eigentlich hat sich Jenny inzwischen fast mit dem Verlust ihres Augenlichtes abgefunden. Täglich wird sie jedoch erneut vor Konflikten gestellt, was ist richtig was ist falsch, soll sie sich der Möglichkeit stellen, das Augenlicht mit einer speziellen Therapie wieder zurückzugewinnen. Ist dafür der Preis nicht zu hoch? Was ist wenn die Therapie scheitert? Immer diese Entscheidungen, die sich durch den letzten Teil dieses Buches wiederholen. Sie trifft ihre Entscheidung und kehrt zu ihrem Team „die Abteilung“ zurück. An der Seite von Pavlik, ihr Mentor sowie mit weiteren Kollegen nimmt sie erneut den Kampf gegen sämtliche Widersacher auf. Ihre Schuldgefühle gegenüber den im Kampf getöteten Kameraden erdrücken sie.

In Malin lernt sie eine ganz spezielle Frau kennen, die ihr Spiegelbild sein könnte. Ihr Hass auf Jenny und Pavlik ist grenzenlos. Darum gibt es für sie nur ein Ziel, diese zu töten. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Fast gelingt es ihr die ganze Abteilung auf einen einzigen Schlag zu vernichten. Diese Szene hat Andreas Pflüger sehr eindrücklich beschrieben. Unglaublich dieser Beschrieb einer detonierenden Bombe, welche Kräfte der Zerstörung sich in Kraft setzen. Ich brauchte länger als zweiunddreissig tausendstel Sekunden, um diesen Abschnitt zu lesen.

Der Schreibstil von Andreas Pflüger hat mich schon im ersten Kapitel gepackt, obwohl er grausam beginnt mit dem 12-jährigen Mädchen und dessen Vater. Die jeweils an richtiger Stelle eingesetzten fast poetischen Kapitel mit den entsprechenden Erklärungen, gaben mir immer wieder Zeit, mich etwas zu erholen. Fundiert und gut recherchiert, einen Thriller wie ich ihn mag.

Die Triologie mit Jenny Aaron als Hauptperson fand einen schlüssigen Abschluss. Ich bedanke mich bei Herr Pflüger für die spannenden Lesestunden und empfehle sie gerne weiter.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Thriller mit authentischer Realität

Verratenes Land
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Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste ...

Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste sterben, damit die Mächtigen und schon Reichen noch Mächtiger und noch Reicher werden. Dass 12 Männer oder besser gesagt der Poker-Club das alleinige Sagen über die Stadt Bienville sich nicht nehmen lassen wollen wird ziemlich schnell klar. Ihre Gier und Korruption treiben sie bis zum Exzess. Dabei schrecken sie auch nicht vor weiteren Morden zurück. Folter und Nötigung, Erpressung und Lügen sind an der Tagesordnung.
Marshall McEwan, der in Bienville aufgewachsen ist, hat mit 18 Jahren diese verkommene Gegend verlassen, um in Washington bei CNN etc. Karriere zu machen. Vor Jahren hat er mit seiner Berichterstattung aus dem Irak-Krieg der Pulitzerpreis gewonnen. Eigentlich hat er keinen wirklichen Grund nach Hause zurückzukehren. Doch sein Vater ist schwer erkrankt und wird wahrscheinlich nicht mehr lange leben. Zudem steht das familiäre Zeitungsunternehmen kurz vor dem aus. McEwan unternimmt alles, um diese Zeitung „Bienville Watchman“ zu retten.

Das Buch ist aus der Sicht Marshall McEwan in Ich-Form geschrieben. In nicht allzu langen Kapiteln erzählt McEwan, wie sein guter Freund Buck Ferris tot aus dem Mississippi geborgen wird und damit verbunden weitere aussergewöhnliche Ereignisse geschehen. Wie tiefer gegraben wird, desto klarer wird, wie verkommen dieser Poker-Club sich aufführt. Stellenweise habe ich mich dermassen aufgeregt, dass ich immer wieder Pausen einschalten musste, um das Gelesene zu verdauen. Die wahrlich bildlich geschilderten Szenen trugen dabei stark zu. Gut eingegliedert fand ich Marshalls Jugendzeit und der sehr traumatisches Schicksalsschlag, welchen ihn bis heute verfolgt hat. Zudem hat Greg Iles immer wieder Abschnitte über Amerikas Militäreinsätze in Afghanistan und Irak eingeflochten, die sehr gut zu den einzelnen Protagonisten passen. Auch Marshall’s Liebesleben, welches schon in seiner Jugendzeit beginnt und ihn mit Unterbruch nicht mehr loslässt, spielt in diesem Drama eine wichtige Rolle. Bis in die letzten Seiten hält dieser Thriller einen gefangen und hofft, dass alles irgendwie ein akzeptables Ende nimmt. Der Leser wird so richtig wieder mal mit den abscheulichsten menschlichen Abgründen konfrontiert, die einen zum Nachdenken animieren. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die alles noch spannender machen. Hilfe meine Nerven!

Auf über 800 Seiten versteht es Greg Iles, einen äusserst spannenden und brisanten Thriller zum Besten zu geben. Kurz gesagt, Greg Iles hat mit diesem Buch einmal mehr bewiesen, welch hervorragender Autor er ist. Seine Kenntnisse über die amerikanischen Südstaaten und deren dort lebenden Menschen kommen ihm sicherlich zu gute.

Ein Thriller mit einigen geschichtlichen Abschweifungen, den ich gerne weiter empfehlen kann. Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.08.2019

actiongeladen und spannend

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Zara & Zoë, Zwillingsschwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Oder besser gesagt wie Jing und Jang. Schon als Kinder entwickelten sie sich in verschiedene Richtungen. Zoë war eher der Liebling ...

Zara & Zoë, Zwillingsschwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Oder besser gesagt wie Jing und Jang. Schon als Kinder entwickelten sie sich in verschiedene Richtungen. Zoë war eher der Liebling ihres Vaters und Zara der ihrer Mutter. Schlimm war für beide, dass die Familie irgendwann völlig auseinanderbrach. Zoë ging schon früh ihre eigenen Wege, die sie tief mit dem Drogenhandel und Mafia-Leben konfrontierten. Dort erledigte sie verschiedene Aufträge, die vom mächtigsten Mafiaboss Marseilles befohlen wurden.
Zara war genau das Gegenteil, sie ging von Anfang an in eine bessere Schule und später fand sie als Hauptkommissarin einen Spezialjob bei Europol. Zusammen mit ihrer Mutter verliess sie seinerzeit die Banlieu und ging nach Berlin, wo sie später selbst eine Familie mit Kindern gründete.
Tatort Marseille: Ein 14-jähriges muslimisches Mädchen wurde brutal erstochen aufgefunden. Zara und ihr schwedischer Kollege Isaakson werden beauftragt, umgehend den Mörder zu finden. Nach langer Zeit ist Zara also wieder in ihrer Geburtsstadt Marseille angekommen und versucht auf ihre Art, den Mörder zu finden. Schnell muss sie erkennen, dass sich im Süden von Frankreich nichts verbessert hat. Im Gegenteil, Bandenkriminalität, Korruption, Mafia, Drogenhandel etc. und alles im grossen Stil. In der neuesten Zeit kommt noch Terror dazu.
„Rache in Mairseille“ ist der Aufakt einer neuen Thriller-Reihe. Um dem absoluten Bösen entgegenzuwirken, sind die beiden gezwungen, ihre Rolle zu tauschen, ohne dass andere darüber etwas erfahren. Die kurzen Kapitel sowie die jeweiligen Titeln helfen, dass man die Uebersicht in das Ganze nicht verliert. Und wie es sich gehört, der Showdown ist so spannend geschildert, dass man das Buch einfach auslesen muss. Die einzelnen Szenen so bildlich beschrieben, dass ich fast das Atmen vergessen habe. Manchmal hat es der Autor mit der Action fast zu gut gemeint. Aber er beschreibt eine Situation in Europa, die aktueller nicht sein kann. Und mitten drin die Zwillingsschwestern, die beide ihr Bestes geben, um der jeweiligen Situation Herr zu werden.
Gerne empfehle ich diesen Thriller weiter.