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Veröffentlicht am 16.11.2019

Großartiger Abschluss der Saga

Das Weingut. Tage des Schicksals
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„...Durch den zarten Schleier hindurch strahlten Irenes blaue Augen wie zwei funkelnde Saphire. Franz zog sie sanft in seine Arme. Für einen Augenblick versanken sie in einem innigen Kuss. Vergessen waren ...

„...Durch den zarten Schleier hindurch strahlten Irenes blaue Augen wie zwei funkelnde Saphire. Franz zog sie sanft in seine Arme. Für einen Augenblick versanken sie in einem innigen Kuss. Vergessen waren die schweren Jahre voller Enttäuschungen und Entbehrungen...“

Wir schreiben das Jahr 1874. In der Kirche St. Ulrich in Altenstadt findet die Trauung von Franz Gerban, den Besitzer einer Weinhandlung, und Irene statt. Geschickt nutzt die Autorin díe Gelegenheit, in Irenes Gedanken die Geschehnisse der ersten beiden Teile der Saga Revue passieren zu lassen.
Obwohl Franz` Schwester Mathilde kurze Zeit später einen Fabrikanten heiraten wird, ist sie die alte Zimtzicke geblieben. Sie gönnt Irene nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln.
Die Autorin hat erneut eine fesselnde Familiensaga geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Franz und Irene bekommen zwei Zwillingsmädchen. Als Frau und Mutter aber fühlt sich Irene nicht ausgelastet. Hinzu kommt, dass Franz häufig abwesend ist. Zum einen ist das seinen Kontakten zu den Kunden geschuldet, zum anderen engagiert er sich politisch. Irene sucht und findet eine Aufgabe, indem sie sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einsetzt. Als sie dabei Josef wieder trifft, reagiert Franz mit Eifersucht. Die Ehe kommt an einen Scheideweg.
Auch Mathilde muss lernen, dass sie als Ehefrau anders zu agieren hat, als sie es als verwöhnte Tochter ihres Vaters gewohnt war.
Sehr gut werden die Zeitverhältnisse wiedergegeben. Durch Irenes Arbeit lerne ich die katastrophalen Lebensverhältnisse der Leineweber, aber auch die schwierige Situation des Dienstpersonals kennen. Schläge bei Verfehlungen sind keine Seltenheit.

„...Obwohl sie in ihrer Zeit als Fabrikarbeiterin so manches Elend gesehen und auch selbst durchlebt hatte, übertrafen die Zustände in Herxheim alles, was sie bis dahin kennengelernt hatte. […] Ein Mädchen, das Irene nicht älter als sechs Jahre schätzte, drehte ein Spinnrad...“

Franz ermöglicht mir einen Blick in die Arbeit des Parlaments. Gleichzeitig geht er im Weinanbau neue Wege. Das darf ich mitverfolgen und Gelungenes und Probleme registrieren.
Der ruhende Pol in der Geschichte ist Pauline, Franz` Mutter. Sie hat harte Zeiten hinter sich und wirkt ausgleichend. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie gegebenenfalls Franz den Kopf wäscht, genauso wie es Minna, Irenes Freundin, mit Irene macht. Beide Ehepartner nehmen sich in gewissen Situationen an Sturheit nichts.
Irene lernt August Bebel kennen. Das Gespräch zwischen den beiden gehört zu einem der vielen fein ausgearbeiteten Dialoge. Er ist erstaunt, dass Franz Irenes tun billigt und ihr eine gewisse Summe dafür zur Verfügung stellt. Das ist in damaliger Zeit ungewöhnlich.
Im Reichstag wird Franz einem Österreicher vorgestellt. Er ahnt indem Moment nicht, dass diese Begegnung ihn und seine Familie vor völlig neue Herausforderungen stellt. Grund dafür sind nicht zuletzt die Regelung, die für den Adel unter Kaiser Franz Joseph in Österreich gelten.
Geburt und Tod, Liebe und Eifersucht, Hass und Barmherzigkeit – alles, was das Leben ausmacht, findet im Roman seinen Platz.
Gekonnt werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Sie spiegeln sich in ihrem Handeln. Und manchmal sind es die gesellschaftlichen Normen, die die Erfüllung innigster Wünsche erschweren.
Zwei Landkarten, eine Auflistung der handelnden Personen, ein Glossar und ein inhaltsreiches Nachwort vervollständigen den Roman.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ist ein gelungenes Zeitgemälde, dass das Leben historischer Personen mit fiktiven Protagonisten verknüpft.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Humorvolle Erinnerung

Der Mauergewinner oder ein Wessi des Ostens
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„...Die alten Lehrer fragten, was wir in unseren Urlaub erlebt hatten, und die neuen interessierten sich für die Berufe unserer Eltern. Voller Stolz konnte ich immer allen erzählen, dass mein Vater Trainer ...

„...Die alten Lehrer fragten, was wir in unseren Urlaub erlebt hatten, und die neuen interessierten sich für die Berufe unserer Eltern. Voller Stolz konnte ich immer allen erzählen, dass mein Vater Trainer im Radsport und meine Mutter Sekretärin im Außenhandel war...“

Der Autor war ca. 18 Jahre, als die Mauer fiel. Er lebte bis dahin in Ostberlin und begriff schon in seiner Kindheit, dass er zu den Privilegierten gehörte. In 30 kurzen Geschichten schildert er seine Sicht auf die DDR. Das Besondere an dem Buch ist, dass er sein Erleben wiedergibt, ohne zu beschönigen, aber auch ohne zu werten. Gleichzeitig sind Erlebnisse nach der Wende mit eingeflochten, die ebenfalls nicht nur Schwarz oder Weiß sind.
Schon die erste Geschichte zeigt, worum es dem Autor geht. Unsere Erinnerungen sind nicht immer so, wie die eigentliche Realität war. Die Eltern hatten einen Schrebergarten. Für einen Jugendlichen waren die Ausflüge in den Garten ein Muss und kein Vergnügen. Die Bilder des Albums aber sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen die positiven Seiten.
Das Buch zeichnet sich durch einen humorvollen Schriftstil aus, wie das folgende Zitat belegt:

„...Damit ich wenigsten eine Zwei bekam, schlug ich meinem Meister vor, dass ich die vier Stunden jeden Mittwoch auch gern damit zubrächte, diverse Schrauben und Muttern zu sortieren. Die handlichen Exportschlager wurden somit ordnungsgemäß montiert und ich, das ostdeutsche Aschenputtel, hatte auch einen Beitrag zum Bruttosozialprodukt geleistet...“

Kenner ahnen, dass es sich um den Unterrichtstag in der Produktion handelte, der für Schüler mit zwei linken Händen eine Katastrophe war.
Typische Ereignisse der Kindheit in der DDR werden beschrieben, sei es die Sportförderung, Altstoffsammlung, das GST-Lager oder die Jugendweihe.
Beim Lesen des Buches wird Insidern schnell klar, dass das Leben in Berlin sich in einigen Punkten von dem im Rest der Republik unterschied. Das ging schon damit los, dass der Empfang von Westfernsehen kein Problem war. Auch die Versorgungssituation war tendenziell besser. Mit einem Lächeln habe ich an mehreren Stellen registriert, dass die Berlinern nichts für die Sachsen übrig hatten. Das galt auch im umgekehrten Fall.
Ungeschminkt schreibt der Autor auch über seine Jugendstreiche. Aus Kaufhallen ließ sich eine Menge unbezahlt herausholen, wenn man clever und unerschrocken war. Hier dürfte sich ein Jugendlicher in Ostberlin kaum von den Altersgenossen im westlichen Teil der Stadt unterschieden haben. Nur beim Thema Drogen war die Wahl stark eingeschränkt. Sie reduzierte sich auf Zigaretten und Alkohol.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt eine besondere Sicht auf die DDR, weil es von jemand geschrieben wurde, der in dieses Land hineingeboren wurde. Er kannte kein Vorher, nur das hier und Jetzt und die Bilder des Fernsehens.
Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beenden.

„...Ich habe eine geteilte Vergangenheit mit Eltern, die sich über die DDR definieren und Nichten und Neffen, die diese nicht mehr kennen. Ich werde oftmals gefragt, wie es in diesem verschwundenen Land war und wenn ich zu erzählen beginne, wird mir nicht mehr richtig zugehört. […] Meine Kindheit und Jugend in der DDR war spannend, aber ich bin unglaublich glücklich, dass dieses unwirkliche Land […] nur noch in der Erinnerung existiert...“

Veröffentlicht am 15.11.2019

Bewegende Dystopie

LaPax
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„...Das System ist nicht dafür da, dass man sich mag. Es ist nur dafür da, persönliche Bedürfnisse einzelner Personen zu befriedigen. Wer einsam ist, der spielt in seiner Wohnung oder in seinem Zimmer ...

„...Das System ist nicht dafür da, dass man sich mag. Es ist nur dafür da, persönliche Bedürfnisse einzelner Personen zu befriedigen. Wer einsam ist, der spielt in seiner Wohnung oder in seinem Zimmer einfach ein Spiel und merkt dann gar nicht mehr, dass er einsam ist...“

Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Ray lebt mit ihrer Großmutter, der Mutter und den beiden Brüdern Seven und Mini in einem alten Haus. Sie sind Außenseiter der Gesellschaft, die sich das System nennt, denn die drei Kinder wurden noch auf natürlichen Weg geboren. Normalerweise werden Kinder durch künstliche Fortpflanzung geboren und leben in Kinderhäusern.
Die Großmutter hat noch Erinnerungen an andere Zeiten. Außerdem vermittelt sie ihren Enkeln Fähigkeiten, die im System nicht mehr gefragt sind. Lesen muss keiner mehr können. Bilder dienen der Verständigung.
Synthetisches Essen und Trinken werden vom System zugeteilt. Arbeit ist Pflicht. Es wird überwacht, dass jeder die geforderte Leistung vollbringt. Die Medizin allerdings ist auf höchsten Stand. In der Freizeit stehen vielfältige Computerspiele zur Verfügung.
Als ein Kostümfest angesetzt wird, sieht die Großmutter die Chance, die Kinder in eine geheimnisvolle Stadt zu schicken. Dort hat das System keinen Zugriff. Ein Landstreicher hatte ihr davon erzählt. Sie gibt ihnen die Hoffnung mit auf den Weg, zusammenbleiben und in Freiheit leben zu können. Sie kann sie nicht begleiten, weil sie todkrank ist.
In dem Jugendbuch malt die Autorin anfangs eine düstere Zukunftsprognose. Die Geschichte ist spannend und lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Deutlich wird, wie allumfassend die Überwachung des Einzelnen ist. Empathie und Freundschaft sind Werte, die nicht gefragt sind. Dafür funktioniert die Manipulation hin zum Egoismus erstklassig.
Die Flucht der Kinder ist nicht ungefährlich. Doch die Vorbereitung hat sie auf manche Eventualitäten vorbereitet. Spannend wird geschildert, wie sie ihren Weg finden und Schwierigkeiten überwinden. Ab und an wird deutlich, dass der Einfluss des Systems schon erste Spuren hinterlassen hat. Es gibt Momente, wo Ray und Seven ans Aufgeben denken. Mini ist der Jüngste. Er wächst über sich hinaus. Das zeigt sich daran, dass er Unbekannten gegenüber aufgeschlossen ist und seinen Geschwistern die Meinung sagt, wenn sie sich falsch verhalten haben.

„...Oma ist genial. Sie weiß so viel, wovon du nur träumen kannst. […] Wir hätten nie gelernt, die Aussagen des Systems zu hinterfragen und selbstständig zu denken...“

Gut wiedergegeben werden die verschiedenen und überraschenden Begegnungen, die sie auf ihren Weg haben. Je näher sie dem vermuteten Ziel kommen, desto schwieriger wird es. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sauberes Wasser im Gebiet des Systems Mangelware ist und dass die Kinder nie gelernt haben, welche natürliche Früchte essbar sind. Sie können nur hoffen, dass die künstliche Nahrung, die sie mit sich führen, so lange wie möglich reicht.
Die Stadt ihrer Hoffnung ist ein absoluter Gegenentwurf zum System. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Sehr schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustrieren die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein Zitat, dessen Wahrheit Mini insbesondere erlebt hat, soll meine Rezension abschließen.

„...Manchmal muss man im Leben das Liebste loslassen, um es auf neue Weise zurückzubekommen...“

Veröffentlicht am 14.11.2019

Komplexer Krimi

Fleischmaler
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„...Ohne ihre Schönheit war sie ein Dreck. Ein Dreck und ein Risiko. Denn sie hatte den Mund aufgemacht und die Regeln verletzt...“

Nach der Trennung von seiner Frau hat Paul seine Arbeit gekündigt. Er ...

„...Ohne ihre Schönheit war sie ein Dreck. Ein Dreck und ein Risiko. Denn sie hatte den Mund aufgemacht und die Regeln verletzt...“

Nach der Trennung von seiner Frau hat Paul seine Arbeit gekündigt. Er ist in ein Haus gezogen, dass Menschen vereint, die ganz unten sind. Nun will er einen Thriller schreiben.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann wird zu einem Tatort gerufen. In einem ausgebrannten VW hat man eine männliche Leiche gefunden. Später werden die Spezialisten herausfinden, dass der PKW mit einem Flammenwerfer in Brand gesetzt wurde.
Kiki meldet bei der Polizei ihre Mitbewohnerin und Freundin Lena als vermisst. Der ermittelnde Beamte nimmt die Anzeige nicht ernst, weil Lena bei einem Escort Service gearbeitet hat.
Der Amerikaner Adam Peppercorn arbeitet als Privatdetektiv. Seine Spezialität ist die Auffindung verschwundener Gemälde. Sein neuer Auftrag ist mysteriös. Richard Snider hat ihn nach Deutschland geschickt, behält sich aber vor, ihn von Tag zu Tag erst konkret zu sagen, was er von ihm erwartet.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Handlungsstränge werden erst nach und nach miteinander verflochten. Kurze Kapitel und schnell wechselnde Handlungsorte erhöhen den Spannungsbogen. Für die Orientierung sorgen die Angabe von Uhrzeit und Ort bei jedem Szenewechsel.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Der Autor hat außergewöhnliche Protagonisten kreiert. Kiki ist gehörlos. Sie trägt Gehörimplantate und kann von den Lippen lesen. Deshalb weiß sie auch, dass die Suche nach ihre Freundin wohl nicht in Gang kommt und geht eigene Wege. Dabei lernt sie Paul kennen, der sie unterstützt.
Adam ist sehr hartnäckig. Er lässt sich von seinem Auftraggeber nicht sein Tun und Handeln vorschreiben, sondern geht notfalls eigene Wege. Das liest sich so:

„...Professionalität! Wer führen will, muss sich beherrschen. Solange Snider zahlt, durfte er gern sein gutes Gefühl behalten und er, Adam Peppercorn, würde dieses Spiel mitspielen...“

Der Tote war Wissenschaftler. Er hat eine Biografie über Adolf Hitler geschrieben. Peppercorn beginnt, dieses Buch zu lesen. Er sollte den Toten treffen, kam aber zu spät. Sein Auftraggeber will ein Bild des Nazi – Malers Adolf Ziegler.
Der Autor versteht es, die Lebensverhältnisse seiner Protagonisten lebendig und anschaulich zu beschreiben. Manche wären fast ein eigenes Buch wert.
Eingeflochten sind kursive Teile, die die bedrückende Erlebnisse eines Kindes in der Vergangenheit wiedergeben.

„...Es soll sich nicht anstellen, das Dorle. So, wie ich mich nicht anstelle, nicht wahr? Als du mich dem Mann brachtest. Dem mit der Fliege. Da habe ich mich nicht angestellt. [...].Weil ein deutsches Mädchen nicht zimperlich ist....“

Geschickt werden im Hintergrund die Fäden gezogen. Kiki ahnt, dass sie sich mit ihren Nachforschungen in Lebensgefahr begibt. Auch Adam muss erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verknüpft historische Fakten mit einer spannenden Thrillerhandlung.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Schöner Kinderkrimi

Die Raben-Bande
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„...Emilia schwieg und nickte vorsichtig. Sie wusste nur zu gut, was geschah, wenn sie nicht spurte...“

Emilia ist mit ihren Eltern aus Russland gekommen. Sie besucht nun die 6. Klasse der Grundschule ...

„...Emilia schwieg und nickte vorsichtig. Sie wusste nur zu gut, was geschah, wenn sie nicht spurte...“

Emilia ist mit ihren Eltern aus Russland gekommen. Sie besucht nun die 6. Klasse der Grundschule in Vellmar. Dort hat sie sich mit Rebekka angefreundet. Aber Emilia hat ein Problem, dass sie selbst Rebekka verschweigt. Auf den Schulweg wird sie von Mirko und Sascha, zwei älteren Schüler, angehalten und abgezockt. Ihren Eltern ist es nicht leicht gefallen, ihr das Geld für die Klassenfahrt zu geben. Das haben nun die Jungen.
Ben, der ebenfalls in die 6. Klasse geht, mag Emilia. Er möchte ihr helfen. Aber sie blockt ab.
Die Autorin hat einen spannenden Kinderkrimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angepasst. Das zeigt sich zum Beispiel bei den Gesprächen zwischen Ben und seinem Freund Alex. Beide streiten sich schon mal, stehen aber im Ernstfall zueinander.
Emilias Angst vor den großen Jungen ist in jeder Zeile spürbar. Deren Drohung wirkt und lässt Emilia schwiegen. Nicht nur Ben, auch Rebekka bekommt jedoch von den Vorgängen Wind.
Gut wird beschrieben, wie die Kinder gemeinsam eine Strategie ausarbeiten, um die Täter zu überführen. Dabei müssen sie über ihren Schatten springen, denn Ben und Rebekka konnten bisher nicht miteinander.

„...Ein eisiger Lufthauch war im Zimmer zu spüren, so kalt kamen die Blicke von den Zweien rüber...“

Die gemeinsame Aufgabe aber schweißt zusammen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist weitgehendst realistisch, greift ein aktuelles Problem auf und zeigt, wie die Kinder die Aufgabe lösen, wobei jeder seine Stärken und Möglichkeiten einbringt. Trotzdem müssen sie notwendigerweise sich sagen lassen, dass ihr Vorgehen riskant war und sie sich Erwachsenen hätten anvertrauen sollen.