Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2022

Durch Höhen und Tiefen

Eine Oase in Regensburg
0

„...Der Schreck sitzt mir noch in den Knochen. Dass hinter diesem seltsamen Bretterverschlag das Grauen lauert, hatte ich nicht erwartet. Eine Fliegerbombe im Dachstuhl unseres Hauses am Brückenkopf...“

Mit ...

„...Der Schreck sitzt mir noch in den Knochen. Dass hinter diesem seltsamen Bretterverschlag das Grauen lauert, hatte ich nicht erwartet. Eine Fliegerbombe im Dachstuhl unseres Hauses am Brückenkopf...“

Mit diesen Zeilen schließt das Buch zeitnah an Teil 2 an. Es gilt, jetzt schnell Entscheidungen zu fällen. Wusste der Hausbesitzer davon?
Der Autor hat einen spannenden und gefühlvollen Abschluss seiner Trilogie geschrieben. Er bleibt seinem Schriftstil treu, der viel auf Gespräche setzt und kurze Sätze bevorzugt.
Kaum ist das Problem mit der Bombe aus der Welt geschafft, zeigen sich neue Wolken am Horizont. Christian, der Jurist, erklärt:

„...Die Kosten für die Absperrung und die Evakuierungsmaßnahmen im Falle einer Fliegerbombe trägt allein der Eigentümer der Immobilie.Die Finanzierung der Kampfmittelbeseitigung muss sich der Eigentümer mit dem Staat teilen..“

Der Eigentümer aber hat sich abgesetzt. Er ahnt, dass er sprichwörtlich nicht nur mit einem blauen Auge davonkommen wird. Wie will er den Holzverschlag um die Bombe erklären? Damit wird das Haus zwangsversteigert.
Doch es gibt auch positive Nachrichten. Leon kommt mit seiner Familie. Wird es eine Versöhnung zwischen Vater und Sohn geben?
Das Haus wird zu einer Oase für Künstler ausgebaut. Sie sollen hier zur Ruhe kommen. Dann aber stürzt Dana. Plötzlich kommen bei ihr alte Ängste wieder hoch. Einst hat ihr ein Freund zu verstehen gegeben, dass er nur in guten Tagen für sie da ist. Wie wird Richard handeln?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es geht um Vergebung und Treue, auch in schwierigen Situationen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2022

Fesselnder historischer Krimi

Engel des Todes
0

„...Gefährlich ist´s, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn! Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn...“

Dies Worte von Schiller hat Valerie rezitiert, ...

„...Gefährlich ist´s, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn! Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn...“

Dies Worte von Schiller hat Valerie rezitiert, bevor sie auf der Bühne den Wahnsinn getanzt hat. Sie ist eine Könnerin in ihrem Fach und zieht die Besucher in ihren Bann. Zu dem Zeitpunkt konnte sie noch nicht ahnen, das die Worte nicht nur auf die Situation wenige Stunden später in Leipzig zutreffen, sondern in ihr ganz persönliches Leben eine Rolle spielen werden.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Es ist der dritte Teil mit Kriminalinspektor Stainer.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Er gibt die brisante Situation und die Undurchsichtigkeit der Lage wieder, bezieht aber auch ganz persönliche Schicksale gekonnt ein.
Wir schreiben den März 1920. In Berlin wollen durch den Kapp – Putsch ewig Gestrige die alte Lage erneut herstellen. Plötzlich stehen sich auch in Leipzig das Militär und die Demonstranten gegenüber.
Währenddessen hat Kriminalkommissar Stainer einen schwierigen Fall zu lösen. Hauptmann Westhof wurde getötet und verstümmelt. Im Gegensatz zu Stainer kenne ich den Täter. Ab und an lässt mich der Autor einen Blick in seine Seele werfen. Das geschieht in zweierlei Hinsicht. Einerseits darf ich ihn durch Leipzig begleiten und seine abstrusen Gedanken verfolgen, andererseits erfahre ich bei seinem Besuch des Psychiaters die Gründe, die in heftigen Kriegserlebnissen liegen.

„….Das Völkerschlachtdenkmal war mehr als ein Bauwerk. Es war ein tatsächlich Zeichen. Ein Zeichen für ihn, ein Zeichen dafür, dass die erst begonnene Schacht noch lange toben würde...“

Oberstleutnant August von Herzog will die Armee verlassen. Momentan aber muss er sich um die Ausschreitungen während des Putsches in Leipzig kümmern. Das nimmt ihm seine Freundin, die Tänzerin Valerie, übel. Ihrer Meinung nach hat er zu springen, wenn sie ruft. Ab und an kommt im persönlichen Bereich eine leise Spur von Humor auf.

„...“Misslungener Sturmangriff?“ Der Wirt stellte ihm einen doppelten Cognac hin. Von Herzberg zuckte die Schultern. „Eher ein verlustreicher Rückzug.“ „Das ist der Unterschied, Herr Oberstleutnant: Der Feind ist berechenbar, eine Frau nicht.“...“

Die Ermittlungen für Stainer sind schwierig, zumal einem bei den Aufenthalt in Leipzigs Straßen die Kugeln um die Ohren fliegen. Dass es dabei viele Unschuldige und Unbeteiligte trifft, scheint keinen zu interessieren. Stainer konstatiert dazu:

„...Einen wie Heinze ausgerechnet jetzt auf der Straße mitmischen zu lassen, ist, wie Feuer mit Benzin zu löschen...“

Für Stainer aber sollte es nicht bei einem Tatort bleiben. Der Täter arbeitet akribisch seine Liste ab.
Auf beiden Innenseiten befindet sich ein Karte von Leipzig anno 1920.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu beigetragen haben neben dem hohen Spannungsbogen insbesondere die gut recherchierte und wiedergebene politische Lage rund um den Kapp – Putsch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2022

Theos großer Tag

#Datendetektive. Band 3. Die Zeit läuft!
0

„...Sie steigen aus dem Bus aus. Ihr Ziel ragte vor ihnen gen Himmel wie eine Rakete. Genauso hieß es auch: Haus Rakete.Hier würden sie das dritte Wochenende ihrer großen Ferien verbringen...“

Dieses ...

„...Sie steigen aus dem Bus aus. Ihr Ziel ragte vor ihnen gen Himmel wie eine Rakete. Genauso hieß es auch: Haus Rakete.Hier würden sie das dritte Wochenende ihrer großen Ferien verbringen...“

Dieses Wochenende soll für Theo ein Besonderes werden, denn im Haus Rakete findet ein Wettbewerb statt. Wer kann den Zauberwürfel am schnellsten lösen? In seiner Schule hat Theo den Wettbewerb gewonnen. Nun wollen ihn seine Freunde, die Datendetektive, in der nächsten Runde begleiten.
Auch der dritte Teil lasst an Spannung keine Wünsche offen, denn natürlich geht nicht alles glatt. Theo passiert zunächst ein Missgeschick. Zwei seiner Konkurrenten aber sind gar nicht angetreten. Freiwillig? Wohl kaum.
Zu Beginn werden die Datendetektive mit Bild und Kurzbeschreibung vorgestellt. Danach erfolgt eine kurze Zusammenfassung des bisherigen Geschehens.
Für einen ganz eigenen Humor sorgt Brabbelbot. Auf seinem Gebiet ist er ein Genie, doch seine Sprachfähigkeiten sind gewöhnungsbedürftig.

„...“Nein meine Honigheuschrecke“, säuselte Brabbelbot. „Das Wetter ist voll episch“...“

Während sich zwei der Datendetektive um Theo kümmern, damit dem nichts passiert, erkunden die anderen, wer den Wettbewerb zu sabotieren versucht. Dummerweise ist es nicht einfach, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Einige der Kinder waren ihnen nämlich schon aufgefallen.
Wie in den ersten Teilen schon, erklärt Vicki auch hier wieder wesentliche Begriffe. Die stehen auf blauem Grund.

„...Der Urvater der Künstlichen Intelligenz Alan Turing hat einen Test entwickelt, der bestimmen soll, ob eine Maschine intelligent ist...“

Außerdem zeichnet sich das Buch durch seine humorvollen Illustrationen aus.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Plädoyer für Freundschaft und Zusammenhalt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2022

Eine zauberhafte Geschichte

Das Immaguat
0

„...“Die musst du mir vorstellen!“, sagt er schließlich. „Das wird meine zukünftige Ehefrau!“...“

Markus führt das Lokal „Immaguat“ in Wiener Stadtteil Meidling. Ab und an erscheint Ingrid, seine Freundin ...

„...“Die musst du mir vorstellen!“, sagt er schließlich. „Das wird meine zukünftige Ehefrau!“...“

Markus führt das Lokal „Immaguat“ in Wiener Stadtteil Meidling. Ab und an erscheint Ingrid, seine Freundin aus Kindertagen. Durch sie sieht Markus das Bild der Schauspielerin Angelika, die mit Ingrid befreundet ist. Dabei fällt das obige Zitat.
Die Autorin hat eine humorvolle Liebesgeschichte geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Dabei kommt dem Buch zugute, dass das Geschehen immer wieder aus einer anderen Sicht geschildert wird. Dadurch werden nicht nur die Personen gut charakterisiert, auch ihre komplexe Beziehungen werden deutlich, denn die Autorin erlaubt mir Einblicke in die Gedanken und Gefühle.
Markus ist Koch mit Leidenschaft. Oftmals richtet es sich nach seiner Stimmung, was gerade auf der Speisekarte steht.
Ingrid ist nicht gerade schlank. Deshalb findet sie sich nicht anziehend.
Und Angelika? Die Möchtegerndiva ist von sich eingenommen, sehr egoistisch und bestimmend. Nur davon weiß Markus nichts.
Als Markus sich entschließt, seiner Angebeteten eine Rose vor die Tür zu legen, lernt er die Floristin Verena kennen. Die lebt für und mit Blumen. Als Leser lerne ich eine Menge darüber, wie man mit Blumen umgeht. Für Verena können Blumen heilen. Einer ihrer Sätze lautet:

„...Bonsaibäume sind extrem sensibel und arbeitsaufwendig...“

Markus hat sich genau überlegt, wie er der Reihe nach vorgehen will. Doch meist kennt das Leben keine geraden Wege. Humorvoll wird erzählt, wie Angelika auf die Blumen reagiert und welche Verwicklungen sich dabei ergeben. Wie wird es an einer Stelle treffend formuliert?

„...Man ist charmant und witzig und es ist ein Segen, dass niemand weiß, was wirklich in den Köpfen der anderen vorgeht...“

Gleichzeitig lerne ich nicht nur den Stadtteil Meidling kennen, sondern auch den Blumengroßmarkt in Wien und das Theater in Baden. In letzteren hat Angelika eine Aufführung. Es ist ihr Ziel, die ihr verordnete Nebenrolle zur Hauptrolle zu machen. Ob ihr das gelingt?
Das Besondere ist, dass die einzelnen Abschnitte im Buch häufig durch eine rote Rose getrennt werden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine heitere Verwicklungsgeschichte, die über einige Klippen führt, bis jeder Topf den richtigen Deckel hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2022

Gelungener Abschluss

Saale Premium - Der Himmel über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 3)
0

„...Da öffnete sich die Tür, und beim Anblick des Mannes, der darin erschien, verschlug es Hedda die Sprache...“

Der Krieg ist zu Ende. Freyburg gerät unter amerikanische Verwaltung. Da Hedda zu den Ersten ...

„...Da öffnete sich die Tür, und beim Anblick des Mannes, der darin erschien, verschlug es Hedda die Sprache...“

Der Krieg ist zu Ende. Freyburg gerät unter amerikanische Verwaltung. Da Hedda zu den Ersten gehörte, die einst in die NSDAP eingetreten waren, wird ie verhaftet. Nach einem Tag wird sie in ein Verhörzimmer gebracht. Dann kommt das obige Zitat. In der Uniform eines Majors der amerikanischen Armee steht vor ihr Thomas.

„.. „Wie kommt es, dass du jetzt vor mir sitzt?“, wollte er wissen. „Ausgerechnet du, Hedda.“….“

Sie antwortet ehrlich und darf gehen. Was damals geschehen ist, ist im Band 2 der Reihe nachzulesen.
Die Autorin hat einen fesselnden Abschluss ihrer Trilogie geschrieben. Er enthält das ganze Spektrum der Geschichte, beginnend mit dem Abzug der Amerikaner und dem Einzug der Russen bis zum Fall der Mauer.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Ab und zu gibt es Rückblenden zu den ersten Bänden.
Die Familiengeschichte scheint sich zu wiederholen. Elisabeth, Heddas Tochter, stellt fest, dass Wolfgang als gebrochener Mann aus dem Krieg zurückkehrt. Das, was er erlebt hat, hat bei ihm jegliches Gefühl abgetötet. Er liebt seine Frau, kann es ihr aber nicht zeigen. Er ist Pfarrer, doch deer Krieg hat ihn den Glauben genommen.
Dann lernt Elisabeth auf der Arbeit Jürgen John kennen. Sie lebt nun zwei Leben. Eine Trennung von Wolfgang kommt für sie nicht infrage.
Sehr gekonnt werden die politischen Verhältnisse wiedergegeben. Elisabeth hat Westkontakte. Das weckt Neid und Missgunst.
Die nächsten beiden Generationen lerne ich als Leser auch noch kennen. Das Leben will es so, dass für sie das Weingut und das Schlösschen Geschichte ist. Doch dann wendet sich das Blatt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere