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Veröffentlicht am 15.10.2017

Boygroup statt Rockstars

Ich und die Heartbreakers
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Eckdaten:
Titel: Ich und die Heartbreakers
Autor: Ali Novak
Verlag: cbt-Verlag
Preis: 9,99€
Erscheinungsdatum: 13. ...

Eckdaten:
Titel: Ich und die Heartbreakers
Autor: Ali Novak
Verlag: cbt-Verlag
Preis: 9,99€
Erscheinungsdatum: 13. Juni 2017
Seitenzahl: 409

Inhalt:
Stellas Schwester Cara ist schwer krank. Aus diesem Grund wollen Stella und ihr Bruder Drew ihrer krebskranken Schwester einen großen Gefallen tun. Da der Geburtstag der Drillinge ansteht, fahren Stella und Drew nach Chicago, um für ihre Schwester ein Autogramm der Heartbreakers zu ergattern, dessen größter Fan Cara ist. Leider muss Cara aber ihre Tage im Krankenhaus verbringen und kann ihre Lieblingsband aus diesem Grund nicht live sehen. Stella ist, im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester, kein sonderlich großer Fan der Band. Trotzdem bekommen Stella und Drew nicht nur ihre Autogramme, sondern zwischen Stella und dem Sänger Oliver funkt es auch noch. Doch schnell wird Stella vom schlechten Gewissen gepackt. Darf sie überhaupt frei sein, verliebt sein und ihr Leben genießen, während ihre Schwester um ihr Leben kämpft?

Meinung:
Also mich hat vom ersten Moment an die Konstellation der Geschwister verwirrt. Stella, Drew und Cara sind zweieiige Drillinge und Stella und Cara dann noch dazu eineiige Zwillinge. Warum? Weshalb ist dann auch noch einer der Zwillinge todkrank? Da kann ich einfach die Intention der Autorin gar nicht nachvollziehen. Will sie den starken Zusammenhalt betonen? Stellas Gewissensbisse gegenüber ihrer Zwillingsschweter? Die Unterschiede zwischen den Drillingen, obwohl sie doch alle irgendwo gleich sind? In meinen Augen hätte es der Erzählung überhaupt nichts abgetan, wenn die drei ganz normale Geschwister wären, deren Alter sich vielleicht jeweils um ein oder zwei Jahre unterscheidet. Für mich war das eher verwirrend und vor allem hatte ich für Stella und Cara während des Lesens immer zwei sehr unterschiedliche Mädchen vor Augen und war dann immer kurz durcheinander, wenn die Autorin wieder erwähnte, dass die beiden eineiige Zwillinge wären.
Dafür ist es total süß geschrieben, wie Stella und Oliver sich zum ersten Mal begegnen. Ich will euch das ja nicht vorwegnehmen, aber da Stella die Heartbreakers ja eher ätzend findet, ist sie nicht in der Lage, die Bandmitglieder zu erkennen, wenn sie nicht gerade mit dem Namen der Band in einer Zeitung abgedruckt sind.
Aber auch an dieser Szene habe ich wieder was auszusetzen. Diese erste Begegnung und dieses erste Knistern zwischen Stella und Oliver findet schon sehr früh im Buch statt. Ich weiß nicht, mir persönlich ging das etwas schnell. Zwar nimmt die Autorin der Situation viel an Tempo, als Stellas schlechtes Gewissen sich meldet und auch von Seiten der Band werden den beiden einige Steine in den Weg gelegt, aber trotzdem geht mir das ein klein wenig zu fix. Kaum hat man mit dem Buch begonnen, zeichnet sich die beginnende Lovestory zwischen den beiden bereits ab. Finde ich irgendwie schade, da für mich dann auch irgendwie die Spannung raus war... Es gab dann zwar hin und wieder mal Momente, die eine gewisse Spannung hatten, aber häufig hab ich einfach so vor mich hingelesen und auf Spannung gehofft.
Einer dieser schönen Momente war zum Beispiel, als Stella mit den ergatterten Autogrammen wieder nach Hause fährt und den Sänger so sehr vermisst. Genau in diesem Moment bekommt sie ein Angebot, dass sie wieder in die Nähe der Band bringt. Doch Stella hat ihre eigenen Bedürfnisse schon immer aufgeschoben, da Cara zu Hause leidet und Stella für ihre Schwester da sein will. In dieser Situation ist es der Autorin sehr gut gelungen, die innere Zerrissenheit von Stella zu schildern. Ihr hin und her, weil sie Oliver gerne wiedersehen würde, aber ihre Schwester nicht verlassen mag. Man fühlt in diesem Moment richtig mit Stella mit, was mir einfach sehr gefallen hat. Aber auch in anderen Situationen bringt die Autorin die Gefühle ihrer Figuren sehr gut zum Ausdruck.
Abgesehen von der stellenweise fehlenden Spannung hatte ich aber keine Probleme mit dem Schreibstil der Autorin. Ich konnte ihr gut folgen, kam sehr flüssig durch das Buch und hatte zwischendurch auch das ein oder andere Mal ein Lächeln im Gesicht.

Fazit:
Eine sehr süße Geschichte. Perfekt für einen schönen Sommertag. Es geht um Geschwisterliebe, Krankheit, Freundschaft, Zusammenhalt und die große Liebe. Von mir gibt es dafür 3/ 5 Sternchen, da die genannten Kritikpunkte für mich dann doch sehr wichtig sind.

Veröffentlicht am 15.10.2017

An vielen Stellen fehlt das gewisse Etwas

Ein Kuss aus Sternenstaub
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Titel: Ein Kuss aus Sternenstaub
Autorin: Jessica Khoury
Verlag: cbj-Verlag
Preis: 9,99€
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2017 ...

Titel: Ein Kuss aus Sternenstaub
Autorin: Jessica Khoury
Verlag: cbj-Verlag
Preis: 9,99€
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2017
Seitenanzahl: 445

Das Buch handelt von der Dschinny Zhara, die in der Vergangenheit einen schwerwiegenden Fehler begangen hat, weshalb sie den Rest ihres unsterblichen Lebens in einer Flasche verbringen muss. An ihre Flasche gebunden, wartet sie darauf, von einem Menschen gefunden zu werden, dem sie dann drei Wünsche erfüllen muss. Es vergehen viele Jahre, bis Zhara zum ersten Mal gefunden wird. Der junge Dieb Aladdin findet die Lampe und befreit die Dschinny. Sie will nur ihre Freiheit zurück und er will möglichst viel aus seinen drei Wünschen herausholen. Auf ihrem gemeinsamen Abendteuer beginnt Zhara sich nach und nach in den Menschen zu verlieben, aber genau das ist in ihrer Welt verboten. Nun muss die Dschinn sich entscheiden, ob sie den Menschenjungen oder die Freiheit wählt.

Da die Geschichte auf den 445 Seiten auch ein Ende findet, wird es nie langweilig. Zwar hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte gerade in der Mitte etwas an Spannung verlor, aber am Ende war sie wieder sehr ereignisreich. Ich werde später noch dazu kommen, aber ich hatte zwar nie wirklich langeweile, aber gerade in der Mitte war ich nicht ganz so gefesselt, wie ich es hätte sein sollen.
Desweiteren gibt es drei kleine Kapitel über ein vergangenes Ereignis. Diese Nebengeschichte handelt von Königin Roshana und ihrem Tod. Ich finde diese Idee total toll und aufschlussreich. Es passt einfach in das Buch und es passt auch zu der Geschichte, die sich Jahre später zwischen Zhara und Aladdin abspielt. Ich will nicht zu viel sagen, aber das passt natürlich auch in einer gewissen Weise zu dem, was sich zwischen Zhara und Aladdin abspielt.
Mit dem Schreibstil hatte ich so meine Probleme... Zu Beginn der Geschichte, die von Zhara erzählt wird, spricht die Dschinny häufig eine Freundin an, was mich anfangs doch sehr verwirrt hat. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und konnte der Geschichte folgen. War halt einfach komisch, da die Geschichte aus Zharas... ja, Gedanken entsteht und Sätze dann mit "meine Freundin" oder ähnlichem enden. Liest sich halt einfach komisch, wenn man mit dem Buch beginnt. Hat mich anfangs sehr verwirrt und den Lesefluss sehr gestört... Gerade weil man da auch ohne jede Vorwarnung reingeschmissen wird.
Außerdem hätte die Autorin die Situation zwischen der Dschinny und dem Dieb stärker betonen können. Dafür, dass diese Liebe eigentlich so verboten ist, spricht die Autorin das während ihrer Erzählung eher so nebensächlich an. Das hätte deutlich häufiger erwähnt werden können oder einfach nur mit mehr Nachdruck. Die meiste Zeit ging es, für mein Empfinden, viel stärker darum, dass Zhara ihre Freiheit wieder will.Ich weiß nicht, klar ist das ein Teil dieser Geschichte, der gar nicht so unbedeutend ist, aber diese verzwickte Situation zwischen den beiden ist dann irgendwie doch wichtiger und verdient deutlich mehr Erwähnung.
Was mir das Lesen aber am meisten erschwert hat, war, dass ich keinerlei Bezug zu den Protagonisten aufbauen konnte. Zhara und Aladdin waren für mich das gesamte Buch über eher zwei gesichtslose Wesen. Für mich waren die beiden einfach austauschbar. Da hätte auch wer anderes zwischen der Wahl, ob er Liebe oder Freiheit den Vorzug gibt, stehen können. Mir waren die Protagonisten weder sympathisch noch unsympathisch, dementsprechend plätscherte das Geschehen so vor sich hin. Kann auch daran liegen, dass ich beim Lesen gesundheitlich angeschlagen war und mich nicht voll auf das Buch konzentrieren konnte. Ich habe wahrscheinlich einfach den Moment verpasst, in welchem ich die Sympathie zu den Protagonisten entwickelt hätte.

Trotz der Kritikpunkte hat mir die Geschichte an sich sehr gut gefallen. Gefesselt hat sie mich nicht. Mitten im Kapitel konnte ich das Buch zur Seite legen und habe dann teilweise einfach vergessen, weiterzulesen. Das ist eigentlich eher untypisch für mich (und wahrscheinlich jeden anderen Leser) und sollte dementsprechend auch nicht passieren. Da ich die Geschichte beziehungsweise die Idee dahinter so toll finde, kriegt das Buch immer noch 2/5 Sternchen von mir.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Auch mit weniger Romantik eine sehr schöne Geschichte

Die Wellington-Saga - Verführung
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Titel: Die Wellington-Saga - Verführung
Autor: Nacho Figueras (und Jessica Whitman)
Verlag: Blanvalet
Preis: 12,99€
Erscheinungsdatum: ...

Titel: Die Wellington-Saga - Verführung
Autor: Nacho Figueras (und Jessica Whitman)
Verlag: Blanvalet
Preis: 12,99€
Erscheinungsdatum: 17. Juli 2017
Seitenzahl: 368

Nachdem der erste Band sich mit dem Liebesleben von Alejandro beschäftigt hat, geht es in diesem Buch nun um Sebastian, den jüngeren Bruder. Einigen ist er bereits aus dem ersten Buch als der Playboy der Familie bekannt. Die Frauenwelt liegt ihm zu Füßen und er nutzt das gerne für die ein oder andere Affäre, was dem Ruf seiner Familie nicht unbedingt gut tut. Sebastian ignoriert aber den Schaden, den er damit anrichtet und genießt sein Leben lieber in vollen Zügen. Es werden Trainingseinheiten versäumt und auch die Spiele sind ihm nicht so wichtig. Doch dann trifft er auf Kathrine. Nach einem gefloppten Film ist die Regisseurin nicht mehr so gefragt in Hollywood, weswegen ihr ein Flug zu ihrer Familie nach Wellington gerade recht kommt, auch wenn die Gründe nicht unbedingt schön sind. Aber in Wellington trifft sie dann auf den Del Campo Clan und damit auch auf Sebastian, der schnell merkt, dass das mit Kat anders ist als mit allen anderen.

Den Anfang des Buches fand ich leider etwas zäh... Die Vorstellung der beiden Protagonisten hat sich leider sehr gezogen. Da war auf der einen Seite die Regisseurin Kat, deren Lebenslauf doch sehr detailiert beschrieben wird, und Sebastian Del Campo, der auch im vorherigen Band schon erwähnt wird, aber trotzdem nochmal eine ordentliche Vorstellung bekommt. Zieht sich einfach hin und wird für den Leser irgendwann anstrengend und vor allem auch irgendwie langweilig. Das hält aber nur, bis Kat auf die Del Campos trifft. Danach wird das Buch wieder fesselnd, wie man es vom ersten Band gewohnt ist.
Alle, die dachten, sie würden wieder sehr viel über Polo und Pferde lesen, muss ich enttäuschen. Wenn ihr euch extra für den zweiten Band ein umfangreiches Wissen über Pferde und Polo angeeignet habt, dann habt ihr euch die Arbeit umsonst gemacht. Für Sebastian ist Polo einfach nicht der Mittelpunkt seines Lebens und dementsprechend findet das wenig Erwähnung, was ich auch nochvollziehen kann. Es geht mehr darum, wie die Familie Del Campo zum Polo gekommen ist. Also ganz ohne diesen Sport kommt auch Band zwei nicht aus, aber ich fand es spürbar weniger als in Band eins.
Was ich persönlich etwas schade fand, war, dass die Geschichte von Alejandro deutlich romantischer war. Ich hab mir vom zweiten Band ähnlich viel Romantik erhofft. Bei Sebastian ging es aber eher wild, leidenschaftlich und impulsiv zu. Da war ich zu Anfang natürlich schon irgendwie enttäuscht. Wenn man so drüber nachdenkt, dann würde es gar nicht zum Ruf von Sebastian passen, wenn er plötzlich zum kuscheligen Romantiker werden würde, denn auch in Band eins hatte er seine Erwähnungen und wurde schon von Beginn an als der Playboy der Familie dargestellt.
Das führt mich direkt zu dem, was ich so toll an dem Buch fand. Nacho Figueras war in der Lage, sich in seine Figuren hineinzuversetzen und sehr unterschiedliche Bücher aus sehr unterschiedlichen Perspektiven zu schreiben, die dann auch noch authentisch waren. Es wirkte nicht so, als hätte er sich da verbiegen müssen, um aus der Sicht von Sebastian zu schreiben. Er hätte den Playboy der Familie ja auch direkt zum Softie machen können, als er auf Kat traf, weil ihm das vielleicht besser liegt. Nein, er hat die Geschichte und den Schreibstil wunderbar an das Familienmitglied angepasst, dessen Geschichte er erzählt. Bin schon sehr gespannt, wie das im letzten Band wird!
Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass auch dieses Buch sehr leicht und flüssig zu lesen war, weswegen es mir auch hier wieder leicht fiel, es in kürzester Zeit zu verschlingen. Ich weiß nicht, ich bin irgendwie leicht in diesen angenehmen Schreibstil verliebt, da ich nicht allzu viel Zeit habe und dann immer froh bin, wenn ich viel Buch in einer "Leseeinheit" schaffe. Wenn ich ewig an einem Buch lese, verliere ich auch irgendwann die Lust am Lesen. Ist mir bei der Wellington-Saga noch gar nicht passiert und auch deswegen entwickelt sich diese Reihe zu einem meiner Favortiten.

Ja, wer gut aufgepasst hat, wird merken, dass ich mal wieder total begeistert bin und gar nicht anders kann, als auch dem zweiten Band 5/5 Sternchen zu geben. Am 18. September ist der dritte und letzte Band der Trilogie erschienen und ich bin jetzt schon auf die letzte Geschichte der Del Campo Geschwister gespannt.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Der perfekte Mix aus Musik, Magie und Liebe

Rock & Roll Magic
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Beim Verlag tredition ist dieses wundervolle Buch am 27. Dezember 2016 erschienen. Mit seinen 354 Seiten ist dieses Buch der Auftakt von Michaela Basners Dilogie rund um die kleine Hexe Emilia. Wer neugierig ...

Beim Verlag tredition ist dieses wundervolle Buch am 27. Dezember 2016 erschienen. Mit seinen 354 Seiten ist dieses Buch der Auftakt von Michaela Basners Dilogie rund um die kleine Hexe Emilia. Wer neugierig ist, kann dieses Buch in der Taschenbuchausgabe für 12,99€ erwerben.

Im Mittelpunkt des Buches steht die Junghexe Emilia. Die Hexe lebt wie jeder andere Teenager. Sie geht zur Schule und unternimmt viel mit ihrer besten Freundin Cassandra. So sind sie und ihre beste Freundin zusammen mit Emilias Hexenkater Alfons auf einem Fest auf der Stadtburg, als die Geschichte ihren Lauf nimmt. Hier trifft die junge Hexe erstmals auf den unmagischen Sänger Finn, der sie vom ersten Moment an "verzaubert". Es entwickelt sich eine unglaublich schöne Liebesgeschichte, die von ein wenig Magie begleitet wird, aber trotzdem werden den beiden immer wieder Steine vor die Füße geworfen. Finden Emilia und Finn am Ende zueinander und welches Geheimnis haben Finns Großeltern vor ihrem Enkel?

Was beim Lesen sofort auffällt, ist, dass die Rechtschreibung sehr holprig ist. Hier haben die Korrekturleser eindeutig etwas geschlafen und viele Fehler überlesen. Das stört den Lesefluss leider hin und wieder sehr. In einigen Sätzen fehlen Wörter (nein, das können keine gewollten Elipsen sein), in anderen gibt es Wörter doppelt und manchmal fehlen auch Buchstaben. Ich persönlich habe damit ein riesiges Problem gehabt, da mir schon bei Kurznachrichten unter Freunden gerne mal Rechtschreibfehler auf die Nerven gehen. Das Buch ist aber deutlich umfangreicher und da dann immer über Fehler zu stolpern, war auch mal schnell ermüdend.
Außerdem versucht die Autorin durch Großschreibung einige Wörter zu betonen. Gerade zu Anfang häufen sich diese großgeschriebenen Wörter, die dem Leser entgegenspringen. Fand ich persönlich auch nicht sonderlich ansprechend. Da hätte man vielleicht mit Fettdruck oder kursiven Wörtern arbeiten können. Aber die Autorin wird sich dabei schon was gedacht haben.
Auch mit den Protagonisten hatte ich zwischendurch so meine Probleme. Finn und Emilia haben es hin und wieder einfach zu leicht. Ja, auch die beiden tuen sich manchmal etwas schwer, denn es dauert zum Beispiel ewig, bis die beiden ein erstes Treffen arrangieren können, aber vieles geht beiden einfach zu leicht von der Hand. Gerade bei Finn, der sich ungeahnten Herausforderungen stellen muss.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Geschichte an sich sehr gut gefallen hat! Ungeachtet der Rechtschreibfehler und der ungewohnten Großbuchstaben hat die Autorin einen sehr fesselnden und angenehmen Schreibstil. Wenn ich die Zeit zum Lesen gefunden habe, dann habe ich immer direkt mehrere Kapitel am Stück gelesen, was gar nicht so leicht war, da einige Kapitel sehr lang waren und ich nicht immer so viel Zeit hatte. Außerdem endeten viele Kapitel so, dass man eigentlich weiterlesen musste! Ich habe mich häufig echt motivieren müssen, um das Buch aus der Hand zu legen.
Die Geschichte zwischen Emilia und Finn war einfach immer spannend. Ein wenig Abwechslung kam dann durch die Geschichten zwischen Finn und seiner Familie sowie zwischen Emilia und Cassandra. So hat der Leser, der mal aus Finns und mal aus Emilias Perspektive gelesen hat, viel vom Geschehen mitbekommen und war zu jeder Zeit sehr gut über die Vorkommnisse informiert. Gerade in den Momenten, als sich die Ereignisse überschlugen, fühlte man sich nicht komplett verloren.
Und zu guter Letzt möchte ich dann noch das einfach wunderschöne Cover loben! Dieser blaue Himmel mit der alten Burg vermitteln schon so ein wenig Magie. Außerdem fand ich diesen extrem kurzen Klappentext, der ganze drei Sätze umfasst, irgendwie spannend. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass er sehr gut passt. Es geht viel um die Musik, die Finn mit seiner Band macht und die gegen Ende nochmal eine sehr wichtige Rolle einnimmt, und diese sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Finn und Emilia ist einfach so schön!

Genau deshalb verlieren die Rechtschreibfehler an Bedeutung und ich möchte, nein muss diesem Buch für seine so wunderschöne Geschichte einfach 4/5 Sternchen geben! Gerade gegen Ende war ich nicht bereit, dass Buch aus der Hand zu legen. Da habe ich alles stehen und liegen gelassen, um zu lesen, wie es ausgeht. Wobei das wohl keine gute Idee war, denn jetzt warte ich auf den zweiten Band...

Veröffentlicht am 17.07.2017

Die Lovestory, die da beginnt, wo andere enden

Zwei auf Umwegen
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Der Roman "After I do" wurde von Taylor Jenkins Reid geschrieben. In Deutschland ist das Buch am 09. Mai 2017 unter dem Titel "Zwei auf Umwegen" erschienen. Diese rührende Liebesgeschichte verstärkt das ...

Der Roman "After I do" wurde von Taylor Jenkins Reid geschrieben. In Deutschland ist das Buch am 09. Mai 2017 unter dem Titel "Zwei auf Umwegen" erschienen. Diese rührende Liebesgeschichte verstärkt das Kontingent des Diana Verlages und bietet auf 432 Seiten eine Geschichte zum Verlieben. Wer neugierig ist, kann sein eigenes Exemplar für 9,99€ ergattern.

Die Autorin erzählt in ihrem Roman die Geschichte von Lauren und Ryan. Seit elfeinhalb Jahren sind Lauren und Ryan nun schon ein Paar, doch irgendwie passt es in letzter Zeit nicht mehr. Hat sich nur der Alltag eingeschlichen? Nehmen sie sich gegenseitig schon als selbstverständlich hin? Oder ist es tatsächlich vorbei mit der großen Liebe? Um sich diese Frage zu beantworten, einigt sich das Ehepaar auf eine Beziehungspause. Ein Jahr ist Ruhe. Es gibt keinen Kontakt mehr. Um das zu gewährleisten, zieht sogar einer aus und auch der Hund geht nur an einen von beiden. Aber abgesehen von dem Kontaktverbot gibt es keine Einschränkungen. Beide dürfen sich ausprobieren, dürfen andere daten und die Freiheiten des Singlelebens genießen. Nach 365 Tagen herrscht dann hoffentlich Klarheit und die beiden wissen, ob es vorbei ist mit der Liebe oder ihnen nur vom Alltag Steine in den Weg gelegt wurden.

Mich hat schon der Klappentext total gefesselt. Er ist kurz, prägnant und machte zumindest mich einfach neugierig. Nach elfeinhalb Jahren plötzlich feststellen, dass der Hund spannender ist als der Partner? Eine schreckliche Vorstellung. Ein Kontaktverbot, das erst nach 365 Tagen gelöst wird? Wahnsinnig! Wer kennt schließlich nicht das Vorurteil, dass Trennungen auf Zeit nie zu einem Happy End führen? Meine Neugier war also geweckt.
Außerdem war diese Lovestory so anders als andere. Hier ging es nicht darum, wie sie sich kennenlernen und er alles tut, um sie für sich zu gewinnen. Die Protagonisten sind bereits verheiratet, kennen sich seit über elf Jahren und versuchen nun, durch eine zeitlich begrenzte Trennung, ihre Ehe und ihre Liebe zu retten. Sowas hatte ich bis dahin noch nie gelesen, geschweige denn gesehen. Ich fand die Idee, sich auf eine bereits bestehende Liebe, die so ihre Problemchen hat, zu konzentrieren, einfach so toll!
Das Buch ist einzig und allein aus der Sicht von Lauren geschrieben. Als Leser wurde ich mit ihrem Unbehagen gegenüber dieses großen Einschnittes in ihr Leben konfrontiert und auch mit all den Unsicherheiten, die sich daraus ergaben. Da es nur eine Trennung auf Zeit ging, wollte Lauren ihre Familie, die ich übrigens richtig ins Herz geschlossen habe, anfangs nicht einweihen. Sie hat sich aus allen Nachfragen rausgewunden, hat Aussagen gegeben, aus denen keiner schlau wurde. Man hat einfach mit ihr gelitten und mit ihr versucht, dieses Geheimnis möglichst zu bewahren. Auch die Unwissenheit teilte ich mit Lauren, denn während der Trennungsphase verät die Autorin fast nichts über das, was Ryan so anstellt. Vermisst er seine Frau? Hat er eine Andere gefunden? Arbeitet er an einer unendlichen romantischen Geste, um Laurens Liebe neu zu entfachen? Bis zum Ende ist nie wirklich klar, ob die Trennung ihr Ziel verfehlt oder genau das bewirkt, was sie bewirken soll. Die Autorin schafft auf diese Art einen Spannungsbogen, der fast das gesamte Buch über sehr hoch ist und zumindest mich daran gehindert hat, das Buch wegzulegen.
Zum Schreibstil beziehungsweise der Leserführung der Autorin lässt sich sagen, dass ich mich von Beginn an abgeholt fühlte. Bevor es in die Trennungsphase geht, beschreibt die Autorin eine Szene aus der Gegenwart, in der Lauren und Ryan sich nach einem Baseballspiel streiten, weil Ryan das Auto nicht findet, aber Lauren, die das weiß, wird von ihrem Mann nicht beachtet. Nach diesem Beispiel für die Probleme des Paares geht es zurück in die Vergangenheit. Das Kennenlernen vor so vielen Jahren, der Antrag. Die Autorin zeigt wichtige und glückliche Stationen im Leben der beiden. Doch das Bild ändert sich irgendwann und sie beschreibt auch die Streitereien, die sich irgendwann einschlichen. Bevor also über die 365 Tage der Trennung berichtet wird, bekommt der Leser eine kurze, informative Zeitreise, nach welcher er dann besser versteht, was passiert. Auch während des restlichen Buches lässt Taylor Jenkins Reid ihre Leser nie im Dunkeln tappern, sondern informiert sie so weit wie nötig. Es wird nichts verraten, was nicht verraten werden muss, aber trotzdem ist man gewappnet und kann dem Geschehen einwandfrei folgen.
Ich hatte nur ein Problem mit dem Buch... Laurens beste Freundin und Arbeitskollegin Mila wirkt für mich eher, als wäre sie in der falschen Geschichte. Es stört mich überhaupt nicht, dass sie lesbisch ist, aber ich verstehe nicht, warum sie es ist? Hier hätte doch auch eine Freundin gepasst, die sich für Kerle interessiert... Oder geht es darum, dass Mila aufgrund ihrer abweichenden Ausgangslage vielleicht nicht die beste Ratgeberin ist? Was auch immer der Grund ist, für mich wirkte Mila eher wie die "Quotenlesbe", um ein wenig Abwechslung ins Buch zu bringen. Ich lasse in diesem Punkt übrigens mit mir diskutieren, falls irgendwer eine sinnvolle Erklärung gefunden hat...

Abschließend werde ich nicht mehr viel sagen, denn ihr werdet gemerkt haben, wie sehr ich von diesem Buch schwärme. Das lasse ich mir durch diesen letzten und einzigen Kritikpunkt auch nicht kaputt machen, weswegen ich 5/ 5 Sternchen vergebe.
Ich kann dieses Buch einfach nur jedem empfehlen und habe es auch schon meiner Mum in die Hand gedrückt, nachdem ich es so unglaublich begeistert beendet habe. Also ab in den Buchladen mit euch und holt euch euer Exemplar. Es lohnt sich und die Geschichte ist einfach so schön!