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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2019

Als wäre man mittendrin

...als der Himmel uns berührte
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Warum ist das Buch nur schon vorbei? Hätte ich mir doch mehr Zeit mit dem Lesen gelassen. So hätte ich noch mehr Zeit mit Mia und Aiden verbringen können. So, so, so schön. Diese Liebesgeschichte hatte ...

Warum ist das Buch nur schon vorbei? Hätte ich mir doch mehr Zeit mit dem Lesen gelassen. So hätte ich noch mehr Zeit mit Mia und Aiden verbringen können. So, so, so schön. Diese Liebesgeschichte hatte es mal wieder in sich. Und auch wenn ich weiß, es ist nur eine Geschichte in einem Buch – ich fühlte mich, als wäre ich mittendrin in den Rocky Mountains. Ich habe die Tiere auf der Ranch liebkost, ich konnte die Natur beobachten und ich konnte die Gefühle zwischen Mia und Aiden spüren, so, als wenn sie mir beinah selbst passiert wären. Ich lese ja auch in Wartezeiten in der Öffentlichkeit. Und so ist mir wieder einmal passiert, dass mir Tränchen über die Wangen kullerten und ich nicht allein war. Ich saß in der Physiotherapiepraxis und ich merkte schon, wie sich mir die Magengegend beim Lesen zusammenzog. Und ich habe kurz überlegt, das Buch wieder in meine Tasche zu legen und zu Hause weiterzulesen, doch ich konnte nicht warten. Zu aufwühlend, zu spannend entwickelte sich die Liebestory zwischen Mia und Aiden. Und dann musste ich meinen Gefühlen auch schon wieder freien Lauf lassen, wie schon erwähnt, als wäre ich selbst ein Teil in der Geschichte. „...als der Himmel uns berührte“ von Jani Friese ist eine sehr berührende Liebesgeschichte. Die Landschaft ist richtig authentisch dargestellt. Man merkt, dass die Autorin eine Recherchereise vor Ort durchgeführt hat. Und selbst die für die Handlungen wichtigen Tiere hat sie persönlich kennenlernen dürfen. Und genau diese Verbindung spürt man auch in der Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2019

Wirklich nur Fiktion?

Ultimatum
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Hui, ganz schon spannend, ganz schon rasant, ganz schön viel los – vielleicht ein klein wenig zu viel für meinen Geschmack. Denn im Thriller „Ultimatum“ vom Autor Christian v. Ditfurth geht es ganz schön ...

Hui, ganz schon spannend, ganz schon rasant, ganz schön viel los – vielleicht ein klein wenig zu viel für meinen Geschmack. Denn im Thriller „Ultimatum“ vom Autor Christian v. Ditfurth geht es ganz schön rund. Ein Ereignis überschlägt sich beinah mit dem nächsten. Insofern ist der Thriller in Sachen Spannung kaum zu überbieten. Und dennoch – oder gerade deswegen? – hatte ich so meine Anlaufschwierigkeiten. Die Kapitel bzw. Abschnitte sind arg kurz, manches Mal nicht eine ganze Seite lang. Und dann wechselt auch schon wieder die Situation. Da musste ich mich als Leserin erst einmal hineinfuchsen. Und irgendwie treten auch sehr viele Personen auf. Eine Konstante bleibt allerdings im Buch: Kommissar Eugen de Bodt. Ein bisschen verschroben, eine wenig eigenwillig aber irgendwie auch liebenswert. Denn er schwimmt auch mal gegen den Strom, trotz Gegenwinds von sehr vielen Seiten, bis hin zur höchsten Regierungsstelle. Zunächst hatte ich zudem Schwierigkeiten, wirklich auch alles zu verstehen. Ich habe das Gefühl, dass manches Mal Lücken in der Geschichte sind, die mir für meine Gedankengänge fehlen. Aber vielleicht war dies auch so gewollt. Jedenfalls ist der Schreibstil von Christian v. Ditfurth sehr außergewöhnlich, an den man sich zugegebenermaßen echt gewöhnen muss. Doch hat man diese Hürde gemeistert, ist der Thriller „Ultimatum“ echt brillant. Doch auch irgendwie arg beängstigend. Denn so weit von der Wirklichkeit sind die Geschehnisse im Buch –leider – nicht entfernt. Hoffentlich wird der Thriller immer eine Fiktion bleiben.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Traumhafte Landschaften und traurige Menschen

Die Gärten von Monte Spina
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Traumhafte Landschaften und traurige Menschen. So in etwa würde ich den Roman „Die Gärten von Monte Spina“ von Henrike Scriverius zusammenfassen. Denn ein jeder Bewohner der Insel Monte Spina hat sein ...

Traumhafte Landschaften und traurige Menschen. So in etwa würde ich den Roman „Die Gärten von Monte Spina“ von Henrike Scriverius zusammenfassen. Denn ein jeder Bewohner der Insel Monte Spina hat sein Päckchen zu tragen. Allen voran die Gärtnerin Toni. Sie hat ihren Mann bei einem Autounfall verloren und sieht keinen Sinn mehr am und im Leben. Alles ist für sie grau und düster. Daher kommt ihr das Angebot, auf einer abgeschiedenen Insel für den Garten zu sorgen, gerade recht. Der Leser merkt mehr und mehr, wie die kleine Pflanze Toni erblüht. Auch wenn es mit ihrem Chef nicht ganz so leicht ist. Ich zum Beispiel würde seine Art nicht ertragen. Doch Toni ist eine Kämpferin und lässt sich nicht unterkriegen. „Die Gärten von Monte Spina“ ist zum einen ein farbenfroher Roman, zum anderen aber auch gefühlvoll und ziemlich geheimnisvoll. Das Buch zeigt verschiedenste Menschencharaktere, die sich in der Not dennoch treu zur Seite stehen. Es zeigt Gefühle, die verwirrend sind, aber am Ende irgendwie so logisch. Und es zeigt Wärme und auch gleichzeitig Gefühlskälte. Für mich als Leserin ist der Roman eine kleine Zerreißprobe. Zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Liebe und etwas Tyrannei. Und wie gesagt: jeder Menge Gefühlschaos, was mir als Leserin hier und da die Tränen in die Augen trieb. Selten habe ich einen so wunderbar gefühlschaotischen Roman gelesen, der auch noch perfekte Kulissen zum Träumen bietet.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Da sieht man mal, wie viel Arbeit in einem einzelnen Buch steckt

Die Wanderschriftsteller
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Zunächst muss ich mich schuldig bekennen: Ich habe die Reihe um „Die Wanderhure“ bisher nie gelesen, obwohl ich eigentlich auf historische Romane stehe. Warum, kann ich Euch gar nicht sagen. Es hat sich ...

Zunächst muss ich mich schuldig bekennen: Ich habe die Reihe um „Die Wanderhure“ bisher nie gelesen, obwohl ich eigentlich auf historische Romane stehe. Warum, kann ich Euch gar nicht sagen. Es hat sich eben noch nicht ergeben. Aber natürlich habe ich schon Einiges aus den Medien um die Romane von Iny Lorentz gehört. Schließlich wurden ja „Die Wanderhure“ und die Nachfolgeromane auch verfilmt. Aber auch den Film habe ich bisher nicht gesehen. Nach dem ich nun allerdings um die Hintergründe zu den einzelnen Romanen von Iny Lorentz weiß, werde ich mich nach und nach den Romanen widmen. Denn der Stoff der Bücher scheint genau nach meinem Geschmack zu sein. Hinter dem Pseudonym Iny Lorentz steckt das Autorenehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Sie beschreiben in ihren Erzählungen in „Die Wanderschriftsteller“ die aufwendigen Recherchen bis hin zur Entstehung ihrer umfangreichen Romane. Sie begleiten ihre Romanhelden auf ihren Wegen, sodass sie detailgetreu nachvollziehen können, wie sich in den historischen Romanen einzelne Schicksale abgespielt haben könnten. Dem Leser wächst das Ehepaar doch etwas ans Herz. Denn gerade die Bodenständigkeit, die den beiden geblieben ist, finde ich arg liebenswürdig. Und spannend finde ich auch, dass einzelne Schauplätze sogar in meiner heimatlichen Nähe gewählt wurden. Da fühlt man sich ja umso mehr dem Buch verbunden. Ich mag Hintergrundberichte wie in „Die Wanderschriftsteller“, da sie mir zeigen, dass ein Buch schreiben mehr heißt als einfach nur Seiten zu füllen. Um ein Buch zu schreiben haben Iny Klocke und Elmar Wohlrath mehr Seiten und Bücher zur Anreicherung ihres eigenen Wissens gelesen, als der Roman im Endeffekt umfasst. Und vor diesem Aufwand ziehe ich echt den Hut.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Mutmachende Lektüre für die Betroffenen – aber auch für alle Anderen

Ich bin V wie Vincent
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Eigentlich ist „Ich bin V wie Vincent“ von Lucinde Hutzenlaub eine Jugendbuch. Doch ich finde es für alle Altersgruppen echt lesenswert. Denn auch im Erwachsenalter braucht man hier und da noch etwas Zuspruch ...

Eigentlich ist „Ich bin V wie Vincent“ von Lucinde Hutzenlaub eine Jugendbuch. Doch ich finde es für alle Altersgruppen echt lesenswert. Denn auch im Erwachsenalter braucht man hier und da noch etwas Zuspruch und Mut. Empathie ist für mich immer wieder das Stichwort. Denn diese fehlt bei meinen (erwachsenen) Mitmenschen leider noch viel zu oft. In „Ich bin V wie Vincent“ geht es um Mobbing, und zwar von der üblen Sorte. Schüler werden drangsaliert, keiner erhebt das Wort, alle kuschen, selbst die Lehrer, die vielleicht selbst Angst haben oder denen es einfach egal ist. Social Media wird zum Sprachrohr und schnell wird klar: Es geht vielen so und gemeinsam können sie sich wehren. Doch der Weg ist weit bis dorthin, denn es gehört jede Menge Mut dazu. Ich danke der Autorin, dass sie dieses sensible Thema aufgegriffen und verarbeitet hat. Aus der Danksagung der Autorin wird dem Leser auch klar, dass sie Ähnliches durchgemacht hat, wenn auch vielleicht in einer anderen Intensität. Doch damals gab es noch kein Sprachrohr wie eine mögliche Social Media Plattform. Und ich kann das wahrlich nachempfinden. Auch wenn ich eine durchaus schöne Kindheit zu Hause hatte, meine Schulzeit war nicht immer so super. Ich habe gern gelernt, ich denke, ich kam auch gut bei den Lehrern an – eventuell war das schon das Problem – aber meine Mitschüler waren teilweise ätzend. Das Schlimmste, an was ich mich konkret erinnern kann, ist der Ausdruck „Pferdefresse“. Als junges Mädchen nagt das an dir, sogar bis heute zweifele ich manches Mal an meinem Aussehen. Und habe ich mich gewehrt? Nein. Ich habe mich einfach nur geschämt, schließlich bin ich ja selber schuld, wenn ich so hässlich bin. Meinen Eltern habe ich nichts erzählt, meinen Freundinnen nicht und den Lehrern schon gar nicht, Kam ein doofer Spruch, habe ich so getan, als wenn ich nichts gehört hätte. Verletzt haben mich die Worte trotzdem. Heute empfinde ich mich nicht mehr als hässlich, eigentlich bin ich sogar meinem Empfinden nach gut geraten. Aber hin und wieder fehlt mir dieses Selbstvertrauen immer noch, dabei habe ich vor über 20 Jahren die Schule verlassen. Manchmal stimmt der Spruch eben doch: Kinder können grausam sein, denn sie wissen über die Konsequenzen ihres Handelns oft nicht Bescheid. Und macht es einer vor, machen auch noch viele mit, weil sie Angst haben, selbst Opfer zu werden oder schlicht und einfach, weil es cool ist. Wie finde ich nun den Faden zurück zur Rezension? Meine Erlebnisse, die Erlebnisse der Autorin und auch die Erlebnisse des Protagonisten sind furchtbar, aber wenn man doch darüber redet, findet man schnell heraus, dass man nicht mit seinen Problemen allein sein muss. Aber der Weg des Redens muss gegangen werden. Und genau das, liebe Lucinde Hutzenlaub, hast Du in Deinem Buch „Ich bin V wie Vincent“ uns Lesern näher gebracht. Du schenkst uns Mut, Erkenntnisse und die Macht des Wortes. Danke dafür.