Schwere Kost
Haus zur SonneZum Inhalt:
Der Ich-Erzähler kämpft mit seiner psychischen Krankheit, die ihn schon viele Beziehungen und Freundschaften gekostet hat und ihn zudem im Beruf behindert. Jetzt hat er beschlossen, seinem ...
Zum Inhalt:
Der Ich-Erzähler kämpft mit seiner psychischen Krankheit, die ihn schon viele Beziehungen und Freundschaften gekostet hat und ihn zudem im Beruf behindert. Jetzt hat er beschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen und dafür das Angebot des "Haus zur Sonne" zu nutzen. Hier darf er bis zu seinem durchgeführten Tod auf Verlangen in Simulationen das Glück finden, dass ihm im wahren Leben verwahrt bleibt. Doch will man überhaupt noch sterben, wenn das funktioniert?
Mein Eindruck:
Zu Beginn zieht einen die Geschichte wunderbar in ihren Bann; man hofft und bangt mit dem Erzähler, bedauert ihn, leidet mit ihm und wünscht ihm einen Ausweg aus seiner Krankheit. Doch irgendwann wird es für die Leser ähnlich ermüdend wie für den Protagonisten, wenn sich die Konversationen immer wieder um "das eine" drehen, nämlich den Weg zum Ziel und warum er gegangen werden muss, oder ob man ihm letztendlich ausweichen möchte. Irgendwann ist dann auch die Empathie aufgebraucht (ähnlich wie bei Freunden, Verwandten und Kollegen des Erzählers) und man hofft auf ein Ende - wie auch immer dieses gestaltet sein mag - weil die Geschichte kreist und kreist. In schönen Sätzen, wunderbaren Ideen und mit wirklich gut ausgearbeiteten Charakteren... aber sie bewegt sich kaum vorwärts. Doch eins muss man dem Autor unbedingt lassen: Das Ende ist absolut genial!
Mein Fazit:
Für Menschen mit viel Empathie und Leidensfähigkeit und wunderbar geschrieben