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Veröffentlicht am 19.02.2021

faszinierende Welt der Zeitreisen

Niemalswelt
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Als ihr Freund Jim stirbt, zieht sich Bee von ihren restlichen vier Freunden zurück. Als es nach einem Jahr ein Wiedersehen gibt, endet der feuchtfröhliche Abend fast mit einem schrecklichen Autounfall. ...

Als ihr Freund Jim stirbt, zieht sich Bee von ihren restlichen vier Freunden zurück. Als es nach einem Jahr ein Wiedersehen gibt, endet der feuchtfröhliche Abend fast mit einem schrecklichen Autounfall. Schockiert und vom Regen durchnässt kehren die fünf ins Haus zurück, wo kurze Zeit später ein Unbekannter anklopft und den Freunden verkündet, dass der Unfall tatsächlich passiert ist und es nur einen Überlebenden gab. Die Freunde seien in einer Zeitschleife zwischen Leben und Tod gefangen, in der Niemalswelt, und müssten sich nun untereinander einigen, wer von ihnen überlebt hat. Anscheinend hat dies alles mit dem Tod von Jim zu tun, sodass die Freunde beschließen, vor der Abstimmung herauszufinden, was wirklich mit ihm passiert ist. Dies ist gar nicht so einfach, wenn man immer wieder elf Stunden lang den gleichen Tag erneut erlebt.

Dies ist ein Jugendbuch, das mich als Erwachsene mehr als begeistert hat. Ich finde Zeitschleifen und Zeitreisen faszinierend und wenn es dann auch noch ein Geheimnis aufzuklären gibt, bin ich mit Freuden dabei. Die Story wird aus der Sicht von Beatrice, Bee genannt, erzählt. Von ihr erfahren wir, wer ihre Freunde sind, welche Charaktereigenschaften sie haben, woher sie kommen, und Bee führt uns auch durch den immer gleichen Tag, was alles andere als eintönig ist. Einen Tag immer wieder neu zu erleben, das mag sich faszinierend und lustig anhören, kann aber auch anstrengend und ermüdend sein. Bis die Freunde sich zusammenraufen und als Team agieren, passiert einiges. Das ist sehr aufregend und auch spannend, schließlich hat jeder von ihnen selbst etwas zu verbergen. Ich möchte nicht zu viel verraten, weil das Überraschungsmoment hier eine große Rolle spielt. Es ist ein tolles Buch und es ärgert mich, dass es so lange ungelesen auf mich gewartet hat. Von mir gibt es 5 Sterne mit Extrasternchen. Lest es und habt Spaß in der Niemalswelt!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

tolles Krimidebüt aus Schweden

Der andere Sohn
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Schweden, 2009. Eine junge Frau verschwindet nach einem Streit mit ihren Eltern spurlos. Emelie ist die zukünftige Erbin eines erfolgreichen und global agierenden Modekonzerns. Eine großangelegte Suche ...

Schweden, 2009. Eine junge Frau verschwindet nach einem Streit mit ihren Eltern spurlos. Emelie ist die zukünftige Erbin eines erfolgreichen und global agierenden Modekonzerns. Eine großangelegte Suche führt zu keinem Ergebnis. Lediglich etwas Blut und andere Körperflüssigkeiten findet die Polizei. Der neunzehnjährige Billy gerät daraufhin unter Verdacht, bestreitet aber vehement, die junge Frau überhaupt gekannt zu haben. Ohne Leiche kommt die Polizei nicht weiter. Amerika, 2019. John wird bei einer verdeckten Ermittlung angeschossen, kann aber gerettet werden. Nach seiner Aussage gegen das Drogenkartell soll er in den Zeugenschutz aufgenommen werden. Da bekommt er einen Brief seiner Mutter, in dem diese berichtet, dass sein Halbbruder Billy zum wiederholten Male ins Visier der Ermittler geraten ist. Der Fall der jungen Erbin soll neu aufgerollt werden und der einzige Verdächtige war, ist und bleibt Billy. John fordert vom FBI, im Zeugenschutzprogramm nach Schweden geschickt und ins Cold Case Team eingeschleust zu werden. Dort will er, mit einer neuen Identität ausgestattet, dazu beitragen, dass die Ermittlungen fair und unvoreingenommen durchgeführt werden.

Das Buch ist in mehrere Teile aufgeteilt. In erstem Teil erfahren wir abwechselnd, was sich ereignet hat, als Emelie verschwand und John aufgeflogen ist. Die restlichen Teile spielen in der Gegenwart in Schweden. John geht mit einem frischen Blickwinkel an den Fall heran, muss zusätzlich aber einerseits dafür sorgen, dass seine Verbindung zum Verdächtigen nicht auffällt, andererseits dass seine Tarnung nicht auffällt und damit seine neue Identität enthüllt wird. Dazu ist es ihm sehr wichtig, objektiv zu bleiben. Das ist anstrengend, das ist knifflig, das führt dazu, dass es spannend bleibt. Die Ermittlung ist, als ob man eine Schicht nach der anderen abziehen würde und das, was darunter ist, entpuppt sich als etwas ganz anders, als das, was man erwartet hat. Es hat mir Freude gemacht, den Gedankensprüngen und Johns Spuren zu folgen, zu lesen, wie er an den Fall rangeht. Ein tolles Debüt, ein wahnsinnig guter Kriminalroman und ein wirklich guter Start der Karlstad-Reihe. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autoren. Von mir gibt es verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

brisant und aktuell

Der Solist
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Neuhaus, ein Frankfurter Ermittler, wird zur neu gegründeten Sondereinheit Terrorabwehr (SETA) in Berlin geschickt. Als erst ein jüdischer Aktivist, dann eine muslimische Anwältin ermordet werden, macht ...

Neuhaus, ein Frankfurter Ermittler, wird zur neu gegründeten Sondereinheit Terrorabwehr (SETA) in Berlin geschickt. Als erst ein jüdischer Aktivist, dann eine muslimische Anwältin ermordet werden, macht Neuhaus sich auf die Suche nach dem oder den Tätern. Unterstützt wird er von der jungen Deutschtürkin Suna-Marie, genannt Grabowski, die ihm anscheinend als einzige der Berliner Kolleginnen und Kollegen freundlich gesonnen ist. Als es erste Hinweise auf Anis Amri gibt, wird klar, dass es politisch brisant werden könnte und schon bald stellt sich die Frage, wem Neuhaus und Grabowski noch trauen können.

Schon früh erfahren wir privates über Neuhaus, schon früh merken wir, dass er nicht nur Ecken und Kanten hat, nein; der ganze Mann ist uneben wie eine Straße voller Schlaglöcher. Wortkarg, zurückhaltend und ein Einzelgänger, der am liebsten allein ermittelt.

„Grabowski, ich bin kein Teamplayer. Ich bin maulfaul und unfreundlich. Und ich arbeite am liebsten alleine.“ (Seite 52)

Die kurzen Kapitel sind aufs wesentliche reduziert. Die Gespräche kurz und knapp. Dennoch hat das Buch eine unglaubliche Tiefe, schafft der Autor eine Atmosphäre, die mich begeistert und teilweise dazu geführt hat, dass ich vollkommen in der Geschichte eingetaucht bin. Und mal wieder hat der Autor es geschafft, mich für ein Thema zu begeistern, das normalerweise so gar nicht meines ist. Politische Krimis und Thriller meide ich, finde die Themen oft trocken und langweilig. Hier stimmt aber alles. Spannend, brisant und aktueller denn je erscheint die Geschichte und ist es auch. Ich bin nun ein großer Fan von Neuhaus und fiebere bereits einer Fortsetzung entgegen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

spannend und brutal

Raum der Angst
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Sieben Teilnehmer eines psychologischen Experiments, bei dem es um das menschliche Verhalten in Escape Rooms geht, wurden ausgewählt, um sieben Räume zu erforschen. Nachdem es den sieben, die unterschiedlicher ...

Sieben Teilnehmer eines psychologischen Experiments, bei dem es um das menschliche Verhalten in Escape Rooms geht, wurden ausgewählt, um sieben Räume zu erforschen. Nachdem es den sieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten, gelungen ist, den ersten Raum zu verlassen, treffen sie auf Hannah, die nicht nur behauptet, kein Teil des Experiments zu sein, sondern bestreitet, dass ein solches überhaupt stattfindet, da sie entführt worden sei. Die Teilnehmer müssen nun nicht nur versuchen, aus dem zweiten Raum zu (ent-) kommen, sondern auch entscheiden, ob Hannah die Wahrheit sagt oder lügt. Als es dann brenzlig wird, merken alle acht, dass es kein Spaß ist, sondern es im Gegenteil um Leben und Tod geht. Ein Psychopath spielt ein Spiel und wir sind mittendrin.

Gefallen hat mir, dass der Autor mich nicht sofort mit allen Personen und Namen überfallen hat, sondern diese gruppenweise hintereinander vorgestellt hat. Dies hat es etwas leichter gemacht, sich die Teilnehmer zu merken. Abwechselnd werden wir einerseits Zeuge, wie die Teilnehmer versuchen, die Rätsel zu lösen und zu überleben, andererseits läuft parallel hierzu die Ermittlung, die uns eine Pause gönnt von den sehr blutigen, fast schon barbarischen Ereignissen. Die ein oder andere Tötungsart ist nichts für schwache Nerven; wer es eher unblutig mag, sollte einzelne Szenen überblättern oder Abstand nehmen. Die Rätsel haben mir gut gefallen, die Hintergründe waren schlüssig und auch die Auflösung machte Sinn. Es ist ein Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, die das Ende vermuten lässt. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Knallhart durchgeboxt

Frau Faust – Der letzte Kampf
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Die nach ihrem letzten Fall suspendierte Kriminalhauptkommissarin Kata Sismann hadert mit ihrer Diagnose; es steht fest, dass sie unter dem faustkämpferischen Syndrom leidet, eine Folge ihrer Boxkarriere. ...

Die nach ihrem letzten Fall suspendierte Kriminalhauptkommissarin Kata Sismann hadert mit ihrer Diagnose; es steht fest, dass sie unter dem faustkämpferischen Syndrom leidet, eine Folge ihrer Boxkarriere. Eine experimentelle Therapie in den USA verspricht Heilung, allerdings braucht Kata dafür mindestens hunderttausend Euro, um überhaupt aufgenommen zu werden. Ihr ehemaliger Kollege vermittelt ihr einen Job bei einer Sicherheitsfirma, Kata soll dort als ersten Auftrag die Verlobte eines russischen Geschäftsmannes suchen. Erste Spuren führen zu einer umstrittenen Klinik und einem russisch-orthodoxen Priester, allerdings läuft Kata die Zeit davon, denn plötzlich verschwinden Zeugen und eine Tote taucht auf, von der verschwundenen Russin aber fehlt jede Spur.

Dies ist der zweite Teil der Reihe mit Kriminalhauptkommissarin Kata Sismann und ich war sehr neugierig darauf, wie es weitergeht. Den ersten Band habe ich gerne gelesen, hatte aber auch einige Kritikpunkte, die ich in meiner Rezension begründet habe. Man muss den Vorgänger nicht zwingend gelesen haben, um alles zu verstehen, es gibt genug Hin- und Verweise auf die vorangegangenen Ereignisse, die einiges erklären, dennoch brauchte ich ein paar Seiten, um alles für mich zu sortieren, weil meine Lektüre bereits so lange zurücklag. Im Laufe der Geschichte habe ich aber genug Informationen gesammelt, um problemlos folgen zu können.

Die Protagonistin gefiel mir im vorliegenden Buch besser, als es im ersten Teil der Fall war. Ich konnte mich in ihre Situation hineinversetzen, konnte verstehen, was sie antreibt. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, einige Dinge, die mich störten, wurden beseitigt und wenn nicht, dann zumindest so abgemildert, dass es eine Freude war, auf ihrer Seite zu sein. Der Fall selbst war schlüssig, realistisch und ich mochte die Überschneidungen zwischen polizeilichen und privaten Ermittlungen sehr. Die Autorin hat nicht zu dick aufgetragen, ich fieberte dem Finale entgegen und wurde nicht enttäuscht. Das Ende war schön, der Nachsatz tragisch, es bleibt abzuwarten, was da noch kommt. Ich freue mich drauf!

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