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Veröffentlicht am 18.10.2018

Mehr Schein als Sein

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Benedikt ist 16 Jahre alt und lebt als Sohn eines Arztes in der kleinen Gemeinde Weiden. Seine Mutter wahrt den guten Ruf, indem sie auf gesellschaftlichen Anlässen auftritt und sich im Lions Club einbringt. ...

Benedikt ist 16 Jahre alt und lebt als Sohn eines Arztes in der kleinen Gemeinde Weiden. Seine Mutter wahrt den guten Ruf, indem sie auf gesellschaftlichen Anlässen auftritt und sich im Lions Club einbringt. Benedikt spielt erfolgreich Tennis und könnte mit seiner Mannschaft um die Meisterschaft kämpfen. Nur schulisch will es nicht so laufen wie erhofft und Benedikt muss immer öfter lügen und betrügen, damit seine schlechten Noten nicht auffallen. Er betrügt bei Klausuren und fälscht die Unterschriften seiner Eltern, ein Kreislauf, der nicht gut enden kann.

Das Buch ist aus Sicht eines sechzehnjährigen Jugendlichen geschrieben. Zusammen mit Benedikt erleben wir die Schulzeit, an die sich jeder Leser wohl direkt wieder erinnern fühlt. Der Schreibstil ist locker und unterhaltend. Kleine Seitenhiebe in Richtung der Erwachsenen fließen oft in die Geschichte ein, so dass man bald den Eindruck gewinnen könnte, dass niemand in dem kleinen Ort wirklich zeigt, wie er wirklich ist.


Obwohl ich das Buch über weite Teile recht amüsant fand, fehlte mir eine konkrete Aussage. Mir kam die Geschichte oft wie eine Aneinanderreihung von Lügen und Tricksereien vor, ohne dass es Konsequenzen hatte. Natürlich spiegelt das Buch die Oberflächlichkeit wider, die heute überall herrscht. Der erfolgreiche Vater erwartet von seinem Sohn auch Erfolg, den Benedikt aber nicht erbringen kann, weshalb er allen etwas vormacht.

Ganz nett zu lesen, aber für mich nicht wirklich packend. Vielleicht bin ich einfach nicht das richtige Publikum.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Spuren der Vergangenheit

Echo Killer
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Als Harper 12 war, wurde ihre Mutter in der Küche ihres Hauses brutal ermordet. Harper fand sie, als sie von der Schule nach Hause kam. Der Täter wurde nie gefasst. 15 Jahre später, Harper arbeitet mittlerweile ...

Als Harper 12 war, wurde ihre Mutter in der Küche ihres Hauses brutal ermordet. Harper fand sie, als sie von der Schule nach Hause kam. Der Täter wurde nie gefasst. 15 Jahre später, Harper arbeitet mittlerweile als Journalistin und berichtet hauptsächlich über Gewaltverbrechen, wird wieder eine Frau und Mutter auf dieselbe Art ermordet wie damals Harpers Mutter. Hat der Täter wieder zugeschlagen oder ist es Zufall, dass auch hier die 12jährige Tochter ihre tote Mutter in der Küche ihres Hauses findet? Harper begibt sich auf Spurensuche, ohne zu ahnen, welche Geheimnisse sie aufspüren wird.

Ich mochte Harper und die Menschen um sie herum, die für ihr Seelenheil wichtig sind. Nach dem Tod ihres Vaters wurde Harper von den ermittelnden Polizisten praktisch adoptiert, was ihr bei ihrem Job als Journalistin zugutekommt, da sie für die Polizei quasi zur Familie gehört. Als sie sich jedoch zu tief in den neuen Mordfall vergräbt, gerät ihre gute Beziehung zum Police-Department in Schieflage, denn Harper glaubt, dass ein Polizist in die Tat verwickelt sein könnte. Plötzlich wird sie verfolgt, ihre Wohnung wird verwüstet, sie wird bedroht. Wem ist sie auf die Füße getreten und wie nah ist sie der Aufklärung des Verbrechens?

Die Auflösung des Falls war für mich eine echte Überraschung. Den Weg dorthin fand ich zwar nicht immer super-spannend, aber doch sehr unterhaltsam. Ich fand die Methoden von Harper und dem sie begleitenden Fotografen sehr interessant und habe gerne verfolgt, wie sie am Polizeiscanner jedes Verbrechen quasi frei Haus geliefert bekamen und so schnell reagieren konnten.

Ich gehe davon aus, dass Harpers Geschichte noch nicht zu Ende erzählt wurde und würde mich deshalb freuen, einen weiteren Fall mit ihr aufzuklären. Das Buch hat mir wirklich Spaß gemacht und mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Lotta soll zur Schule gehen

Lotta Schultüte
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„Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.“

Lotta ist sechs Jahre alt und soll – wie alle Kinder – zur Schule gehen. Doch in Lottas Fall ist das ...

„Ich weiß, Lotta ist bereit für die Welt. Ich weiß nur nicht, ob die Welt auch bereit ist für Lotta.“

Lotta ist sechs Jahre alt und soll – wie alle Kinder – zur Schule gehen. Doch in Lottas Fall ist das nicht so einfach, denn sie kann nicht laufen, sehen und sprechen. Doch Lotta kann hören und verstehen, was ihren Bruder Ben zu der Aussage veranlasst, dass Lotta mal eine gute Schülerin wird, weil sie gut zuhören kann. In „Lotta Schultüte“ erzählt ihre Mutter Sandra Roth jedoch über die Schwierigkeiten eine geeignete Schule für ihre Tochter zu finden. Sie erzählt von Ablehnung, Ängsten und Rückschlägen.

Schon in „Lotta Wundertüte“ erzählte ihre Mutter zutiefst berührend und auch humorvoll über das Leben mit ihrer mehrfachbehinderten Tochter Lotta. Und sie zeigt auf, wie viel noch getan werden muss, damit Inklusion wirklich funktioniert. Während Lotta in ihrer Kita täglich zu spüren bekommt, wie gut das Zusammensein von Kindern mit und ohne Behinderung funktionieren kann, stößt ihre Mutter bei der Suche nach einer geeigneten Schule auf Ablehnung. Ich war hier wieder fasziniert von der unermüdlichen Arbeit der Mutter, die alles tut, um ihrer Tochter ein relativ normales Leben zu ermöglichen. Und ich war auch wütend über die Reaktion vieler Menschen, die ihr bei diesen Bemühungen begegneten.

Lottas Geschichte ist wichtig, weil klar wird, wie viel Arbeit noch vor allen liegt, bis die vieldiskutierte Inklusion wirklich funktionieren kann. Hierbei ist das Buch toll geschrieben und auch amüsant, während es einen aber auch oft genug mit dem Kopf schütteln lässt.

Gut erzählt und sehr wichtig!

Veröffentlicht am 13.10.2018

Jeder hat seine Macken

Erbsengrün
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Der Neue in der Klasse zu sein ist schlimm genug, aber wenn man dann noch ein „Fugen-Hüpfer“ ist … oh je. So geht es dem Jungen in der Geschichte, denn er kann einfach nicht auf die Fugen zwischen Gehwegplatten ...

Der Neue in der Klasse zu sein ist schlimm genug, aber wenn man dann noch ein „Fugen-Hüpfer“ ist … oh je. So geht es dem Jungen in der Geschichte, denn er kann einfach nicht auf die Fugen zwischen Gehwegplatten oder überhaupt Fugen treten. So wird sein Schulweg zu einem echten Abenteuer, denn es gibt da ja auch noch das Kopfsteinpflaster. Doch in der Schule stellt sich heraus, dass es noch andere Kinder mit einer Macke gibt. Da ist Toni, die sich immer so kunterbunt anzieht, dass es sehr auffällig ist, und natürlich „42“, der … Okay, das findet ihr besser selbst heraus.

Das Kinderbuch „Erbsengrün“ zeigt den lesenden oder der Geschichte lauschenden Kindern, dass es okay ist, eine Macke zu haben, denn jeder Mensch hat Macken. Die Kinder in der Geschichte zeigen, dass nichts Schlimmes dabei ist, wenn man nicht auf direktem Weg zur Schule gehen kann, weil zu viele Fugen im Weg sind, oder man seine Anziehsachen in vielen bunten Farben mag. Im Gegenteil: Unsere Macken machen uns einzigartig.

Das Buch erzählt auf 59 Seiten ein echtes Abenteuer, das die Kinder zusammen erleben, während sie noch dabei sind, ihre Macken mit den anderen zu teilen. Die Geschichte ist spannend und lustig, so dass sie jedes Kind gut unterhalten wird. Schöne Idee einer Kindergeschichte, die die Einzigartigkeit jedes Menschen aufzeigt. Gut!

Veröffentlicht am 13.10.2018

Schatzsucher

Cyrus Doyle und die Kunst des Todes
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Cyrus Doyle und sein Team müssen den Mord an Lizzie Somers aufklären. Die junge Frau wird tot am Strand gefunden, an dem sie nach Strandfunden gesucht hat. Nur ein betrunkener Obdachloser war Zeuge, kann ...

Cyrus Doyle und sein Team müssen den Mord an Lizzie Somers aufklären. Die junge Frau wird tot am Strand gefunden, an dem sie nach Strandfunden gesucht hat. Nur ein betrunkener Obdachloser war Zeuge, kann aber nicht zur Lösung des Falls beitragen. Wer wollte die Frau tot sehen und warum?

Ich mag die Romane um Cyrus Doyle und sein Team, alle sympathisch und liebenswert. Auch in diesem Fall habe ich das Team gerne auf Guernsey begleitet, um Lizzies Mörder zu entlarven. Obwohl ich früh ahnte, was hinter dem Mord steckt, konnte ich das Buch gespannt weiterlesen, denn viele Verdächtige tummeln sich im Buch. Auch die alten Geschichten um versunkene Schiffe und deren mitgesunkene Schätze fand ich spannend. Die Auflösung des Falls war keine richtige Überraschung und ich hätte mir auch gewünscht, dass die Auflösung weitergegangen wäre, denn ein paar Fragen bleiben unbeantwortet. Aber so ein Geheimnis ist ja manchmal auch wichtig.

Wieder ein guter Fall für Cy, Pat und die anderen des Teams. Für den nächsten Teil würde ich mir wünschen, dass sich Cy und Pat noch mehr annähern, denn oft genug ist Pat eifersüchtig, wenn Cy ein bisschen zu nah an Zeuginnen herankommt. Mal sehen, was passieren wird. Ich freue mich auf jeden Fall darauf.