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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2025

Was geschah mit Emmelie?

Emmelie
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Was mir an diesem Buch gut gefallen hat: das wunderschöne Cover natürlich, dass es vor allem um die Charaktere geht und man sehr viel über Julia, ihre Familie und Freunde/Nachbarschaft erfährt - das war ...

Was mir an diesem Buch gut gefallen hat: das wunderschöne Cover natürlich, dass es vor allem um die Charaktere geht und man sehr viel über Julia, ihre Familie und Freunde/Nachbarschaft erfährt - das war die perfekte Einführung in die Serie. Der Fall der kleinen Emmelie, die Julia für die Familie untersuchen soll, geht sehr zu Herzen und ist gleichermaßen geheimnisvoll wie schockierend und bis zum Schluss voller Überraschungen, die einen mehr als einmal gekonnt in die Irre führen. Zudem blitzt immer mal wieder auch eine Prise Humor durch, was den Unterhaltungswert der Geschichte steigert. Was mir nicht so gut gefallen hat: stellenweise schien sich die Handlung im Kreis zu drehen bzw. auf der Stelle zu treten, was ein paar Längen mit sich brachte. Zudem waren die vielen Wendungen einerseits ja sehr spannend, andererseits wurde es mir gerade gegen Ende zu viel und fast verlor man das eigentliche Ziel aus den Augen. Insofern lässt mich das Buch noch ein wenig zwiegespalten zurück, aber auch durchaus gewillt der Fortsetzung noch eine Chance zu geben.
Fazit: spannendes und unterhaltsames, aber teils überfrachtetes Krimi-Drama mit Fokus auf den Charakteren.

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Veröffentlicht am 30.04.2025

Wunderbar!

Ms Darling und ihre Nachbarn
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Es beginnt mit einer unsympathischen, zänkischen und einsamen alten Frau und endet mit Freundschaft. Im historischen Shelley House ist Ms Darling der Platzwart: sie beobachtet, notiert und beanstandet, ...

Es beginnt mit einer unsympathischen, zänkischen und einsamen alten Frau und endet mit Freundschaft. Im historischen Shelley House ist Ms Darling der Platzwart: sie beobachtet, notiert und beanstandet, was die Nachbarn so treiben. Als nebenan verbotenerweise eine Untermieterin einzieht, weiß Ms Darling sofort: dieses rosahaarige verlotterte Mädchen bedeutet Ärger. Doch es soll ganz anders kommen, denn allen Anwohnern von Shelley House wird gekündigt. Nur zusammen können sie dagegen demonstrieren, davon ist Ms Darlings Nachbar überzeugt. Und wohl oder übel wird auch Ms Darling in die Protestaktionen hineingezogen - und entdeckt nicht nur an ihren Nachbarn ganz neue Seiten.
Die Geschichte ist locker-leicht, ironisch-witzig und doch auch mit ernsten Untertönen und einer komplexen Handlung geschrieben, so dass sie mir beim Lesen richtig viel Spaß gemacht hat. Ob Shelley House am Ende verloren ist wird hier nicht verraten, aber: es werden viele Freunde gewonnen.
Fazit: Dieses Buch macht richtig gute Laune.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Verzweifelte Hoffnung

Swift River
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In Swift River verbindet sich ein tragisches Familiendrama mit der Geschichte um ein junges Mädchen, das sich noch selbst finden und in ein eigenes Leben aufbrechen muss. Nachdem Diamonds Vater spurlos ...

In Swift River verbindet sich ein tragisches Familiendrama mit der Geschichte um ein junges Mädchen, das sich noch selbst finden und in ein eigenes Leben aufbrechen muss. Nachdem Diamonds Vater spurlos verschwindet, lebt sie mit ihrer Mutter alleine. Von Armut und Streitigkeiten geprägt, tröstet sich Diamond mit Essen über ihre aussichtslose Situation hinweg. Doch dann erfährt sie mehr über ihre Familiengeschichte, findet sie eine Freundin und erlebt zum ersten Mal, was es heißt wirklich zu leben.
Swift River ist in weiten Teilen trostlos und von Leid geprägt, es zeichnet das Bild einer Familie im Ungleichgewicht, überfordert von den Stimmungsschwankungen des Vaters und der kindlichen Sprunghaftigkeit der Mutter. Diamond fehlt ein Anker, ein Vorbild, und erst die Briefe ihrer Cousine vermitteln ihr ein Gefühl von Stabilität und ein Zugehörigkeit, das ihr einen Ausweg aus ihrer verfahrenen Situation aufzeigt.
Obwohl ich zwischenzeitlich Probleme mit der stagnierenden Handlung hatte, die scheinbar planlos vor sich hin dümpelte, zeigen genau diese Kapitel Diamonds Antriebslosigkeit, die sie nur mit anderen mitschwimmen lässt anstatt aktiv einen eigenen Weg zu beschreiten. Erst gegen Ende zeichnet sich ab, dass Diamond erwachsen wird und eigene Entscheidungen trifft. Interessant fand ich die Erläuterungen der Autorin zur Geschichte der Sundown Towns, die in diesem Buch ebenfalls thematisiert werden und mir bisher unbekannt waren.
Fazit: das Buch verknüpft eine eindringliche Coming-of-Age-Geschichte in einer dysfunktionalen Familie mit den dramatischen Auswirkungen von Rassismus und Entwurzelung.

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Alte und neue Traumata

Wer das Vergessen stört
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Das Buch bietet gleich drei rote Fäden, die die Handlung bestimmen: da ist zum einen die Psychologin Lily Brown selbst, die nicht nur mit ihren Patientinnen, sondern auch mit ihren privaten Dramen fertig ...

Das Buch bietet gleich drei rote Fäden, die die Handlung bestimmen: da ist zum einen die Psychologin Lily Brown selbst, die nicht nur mit ihren Patientinnen, sondern auch mit ihren privaten Dramen fertig werden muss. Diesen Teil - Lilys Privatleben - fand ich zumeist nicht ganz so spannend, teils sogar wiederholend (vor allem wenn sie zuhause war) und vor allem das Liebesdrama war für mich unnötiger Beifang. Da waren die beiden Fälle, mit denen sie es in diesem Buch zu tun hat, schon interessanter: zum einen ist da Samantha, die von ihrem Ehemann seelisch und körperlich drangsaliert wird, es aber nicht schafft sich aus dieser toxischen Beziehung zu befreien. Wie sich dieser Faden entwickelte, war relativ vorhersehbar, aber trotzdem immer noch schockierend. Der Hauptplot schließlich drehte sich um Vera Osmond, die aufgrund eines unbekannten Traumas, das sie neuerdings in Panikattacken versetzt, zu Lily in die Sprechstunde kommt. Und was da dahintersteckt, war wirklich unglaublich und voller überraschender Wendungen. Fast war mir das Ende sogar zu aufgesetzt und zu viel, so dass ich das Buch mit gemischten Gefühlen zugeklappt habe. Letztlich hielt sich die Spannung bis auf wenige Peaks für mich in Grenzen, und ein paar Seiten weniger wären hier vielleicht hilfreich gewesen, insgesamt habe ich mich aber unterhalten gefühlt und werde mir auch Teil zwei noch zu Gemüte führen.
Fazit: gut lesbarer Krimi, der aber einige Längen aufweist, die Spannung und Tempo ausbremsen.

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Veröffentlicht am 23.04.2025

Ein bewegtes Leben

Das Licht in den Wellen
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Anfangs bin ich wohl mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, denn ich hatte eine deutlich ernstere Geschichte mit mehr dramatischen Wendungen vorgestellt - wie das bei historisch-rückblickenden ...

Anfangs bin ich wohl mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, denn ich hatte eine deutlich ernstere Geschichte mit mehr dramatischen Wendungen vorgestellt - wie das bei historisch-rückblickenden Romanen eben üblicherweise so ist. Enttäuscht wurde ich aber trotzdem nicht, die Geschichte entpuppte sich als echter Wohlfühlroman und Inges Geschichte bot einfach richtig gute Unterhaltung. Zwar fand ich es erstaunlich, wie viele glückliche Zufälle Inges Werdegang nach ihrer Ankunft in New York zuspielten, aber wieso nicht? Es kann nicht jeder Glück haben, aber deshalb muss es auch nicht jeder eine Pechsträhne erwischen. Und letztlich zeigten sich auch über Inges Welt dunkle Wolken und sie musste mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden, fast als müsste sie am Ende doch noch die Rechnung für ihr Glück bezahlen. Für mich las sich das ein bisschen wie ein Ungleichgewicht, dass das Buch in zwei Hälften spaltete, aber das ist wohl mein persönliches Empfinden. Am Ende zählt der Gesamteindruck, und der konnte mich auf jeden Fall überzeugen.
Fazit: mit viel Leichtigkeit erzählt das Buch erzählt die unglaubliche Geschichte eines langen und bewegten Lebens.

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