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Veröffentlicht am 24.05.2021

etwas langatmig

Die Glasperlenmädchen
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„Die Glasperlenmächen“ ist das zweite Buch von Lisa Wingate, welches ins Deutsche übersetzt wird. Der Verlag versuchte mit Titel und Cover an den Erfolg des ersten „Die Libellenschwestern“ anzuknüpfen, ...

„Die Glasperlenmächen“ ist das zweite Buch von Lisa Wingate, welches ins Deutsche übersetzt wird. Der Verlag versuchte mit Titel und Cover an den Erfolg des ersten „Die Libellenschwestern“ anzuknüpfen, wodurch aber leider der Inhalt des neuen Buches nicht so richtig getroffen wurde.

Die Geschichte spielt in Louisanna, einmal im Jahr 1875 und einmal 100 Jahre später. Im Zentrum stehen drei junge Frauen. Vor allem die Vergangenheitsstory hatte großes Dramapotenial, da es um eine junge Farbige ging, die auf der Suche nach ihren Familienangehörigen war, die alle vom Plantagenbesitzer verkauft wurden. In der Gegenwart ist es eine Lehrerin, die benachteiligten Kindern helfen möchte und dabei auf alte Bücher trifft, die in die Vergangenheit weisen.

Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Über weite Strecken fehlte es mir an Spannung und am Ende an einer richtigen Aussage. Die zwei Handlungsstränge hatten wirklich nur sehr bedingt miteinander zu tun. Eigentlich waren es zwei Plots, die nebeneinander herliefen. Ich habe ich etwas gequält mit dem Roman. Mein hohen Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 23.02.2021

Gedankenspiele

Die Mitternachtsbibliothek
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Nora ist des Lebens müde. Private und berufliche Tiefschläge bringen sie dazu, mit Mitte 30 die Reißleine zu ziehen. Das liest sich genau so wie es gemeint ist. Sehr traurig und depressiv und zutiefst ...

Nora ist des Lebens müde. Private und berufliche Tiefschläge bringen sie dazu, mit Mitte 30 die Reißleine zu ziehen. Das liest sich genau so wie es gemeint ist. Sehr traurig und depressiv und zutiefst pessimistisch. Diese Grundstimmung gilt es zu akzeptieren, wenn man mit Nora schließlich im Zwischenreich landet. In der Mitternachtsbibliothek, in der verschiedene Bücher von anderen Nora-Leben zu finden sind. Und sie erhält die Möglichkeit einen Blick auf diese Lebensvarianten zu werfen und dadurch zu reflektieren, ob ihr reales Leben wirklich so schlecht gewesen ist.

Matt Haig, der selber an Depressionen gelitten hat, beschreibt eindringlich die Gefühlswelt seiner Hauptdarstellerin. Dennoch konnte ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie sich umbringen möchte. Und sie weiß auch lange nicht, was ihr wirklich gefehlt hat, was des Pudels Kern sozusagen ist. Sie hat auch nur die Möglichkeit auf den ein oder anderen Blick aber es ist nicht so, dass sie ein neues anderes womöglich besseres Leben bekäme.

Die Idee, den Gedanken weiterzuspinnen, was wäre gewesen wenn, finde ich sehr schön und man kann ihn gut an sich selber anwenden. Nora blieb mir als Protagonisten zwar etwas fern und ich wäre auch gerne im ein oder anderen Leben einfach hängen geblieben, aber das Buch liest sich schnell und unterhaltsam und ich kann es empfehlen.

Veröffentlicht am 23.02.2021

er kann es besser

Der Solist
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Der Seitenumfang eines Buches sagt sicherlich wenig über die Qulität aus. Nicht Quantität ist es, die ich erwarte. Aber ich erhoffe mir von einem versierten Krimiautoren wie Jan Seghers schon einiges, ...

Der Seitenumfang eines Buches sagt sicherlich wenig über die Qulität aus. Nicht Quantität ist es, die ich erwarte. Aber ich erhoffe mir von einem versierten Krimiautoren wie Jan Seghers schon einiges, wenn ich nach einem seiner Bücher greife. Und das Thema ist brisant und könnte sehr komplex sein.

Der Solist heißt Neuhaus – Vorname unbekannt. Eigentlich arbeitet er schon lange allein, ermittelt fürs BKA und ist ein Mann mit wenig Privatleben. Sonst erfährt man sehr wenig in diesem scheinbar ersten Band einer neuen Reihe. Ich denke, dies war natürlich durchaus beabsichtigt vom Autor aber es ist weniger geheimnisvoll als vielmehr eine große Leerstelle, die dieser Ermittler für mich bis jetzt ist. Weder weiß ich ihn richtig einzuschätzen noch bleibt sein Charakter besonders im Gedächtnis. Das ist schade, ich hätte gerne mehr gewusst. Und wenn es dazu ein paar Seiten mehr gebraucht hätte, hätte ich nichts dagegen gehabt.

Ähnlich ist es mit diesem Fall, der von Rechtsextremismus und diversen Morden handelt. Auch hier erschien es mir, als würden Puzzleteile fehlen oder nur notdürftig zurecht geklopft sein. Auch hier moniere ich, dass ein bisschen mehr Länge und Beschreibung dem Plot gut getan hätte.

Seghers kann natürlich schreiben. Warum er diesmal so eine spröde und karge Form gewählt hat, bleibt mir verschlossen. Aufgerundet wohlwollend wegen des schönen Covers auf 4 Sterne. Er kann es besser.

Veröffentlicht am 23.02.2021

etwas holprig

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Eine Podcast-Macherin möchte alte Kriminalfälle lösen. Die Szenen des Podcasts haben mir gut gefallen. Da hörte ich tatsächlich die Stimme von Elle Castillo und da ich selber viele Podcasts höre, habe ...

Eine Podcast-Macherin möchte alte Kriminalfälle lösen. Die Szenen des Podcasts haben mir gut gefallen. Da hörte ich tatsächlich die Stimme von Elle Castillo und da ich selber viele Podcasts höre, habe ich eine gewisse Authenzität durchaus rausgelesen. Aber die zweite Hälfte der Geschichte ist eher langatmig und meienr Meinung nach nicht wirklich realistisch. Elle handelt unverantwortlich, blauäugig und ziemlich zufallsgesteuert. Weder habe ich Nägel gekaut noch war die Spannung so, wie ich sie mir erwartet hatte, denn schließlich ist der Mörder ja einer, der durchaus furchterregend sein könnte.

Ich habe festgestellt, dass viele genau umgekehrt Probleme mit dem Podcast hatten, Nachdem ich darüber nachgedacht habe denke ich, mich störte u.a. auch der sehr einfach gehaltene Schreibstil, der für den Podcast mit den vielen Dialogen passt aber im Rest der Krimihandlung nicht mein Geschmack war.

3 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 09.01.2021

Greifenau die 5.te

Gut Greifenau - Silberstreif
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Gut Greifenau geht in die fünfte Runde. Hoffentlich kein Ende in Sicht. Kaum eine Histo-Reihe hat mich in letzter Zeit mit jedem Teil aufs Neue überzeugen können wie die Bücher von Hanna Caspian.

Die ...

Gut Greifenau geht in die fünfte Runde. Hoffentlich kein Ende in Sicht. Kaum eine Histo-Reihe hat mich in letzter Zeit mit jedem Teil aufs Neue überzeugen können wie die Bücher von Hanna Caspian.

Die Darsteller sind einem inzwischen so ans Herz gewachsen, dass man sich wirklich freut, dass alle noch dabei sind und man als Leser ihr Leben mitverfolgen kann.

Die Inflation hat Deutschland fest im Griff. Die Menschen auf Gut Greifenau, egal ob Herrschaft oder Personal, haben schwer zu kämpfen mit allen möglichen Problemen. Phänomenal, wie die Autorin mit Hilfe ihrer großen Darstellercrew ein sehr realistisches Bild des damaligen Lebens mit all seinen Facetten geben kann. Man erfährt über die poliiischen Veränderungen, die wirtschaftlichen Sorgen, die gesellschaftlichen Probleme alles, was man wissen muss. Mitten drin unsere Heldinnen und Helden.

Das Buch ist eine wahre Freude, noch umso mehr, da es weitergehen wird. Der nächste Band dräut schon am Horizont.