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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2024

Wir finden es toll

Tagebuch für Paare. Zum Ankreuzen und Ausfüllen und Malen
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Wie ihr vielleicht schon wisst, schreibe ich sehr gerne Tagebücher jeglicher Art. Egal ob im Alltag oder auf Reisen – ich mag es, besondere Momente festzuhalten, um sie dann „nochmal erleben“ zu können. ...

Wie ihr vielleicht schon wisst, schreibe ich sehr gerne Tagebücher jeglicher Art. Egal ob im Alltag oder auf Reisen – ich mag es, besondere Momente festzuhalten, um sie dann „nochmal erleben“ zu können. Vor kurzem habe ich dann zufällig Doro Ottermanns „Tagebuch für Paare“ entdeckt und war gleich ganz angetan.

Das Buch ist ungefähr im Format DIN-A6 und somit sehr handlich, auch für unterwegs. Die Tagebuchseiten sind in schwarz-weiß gehalten und bieten abwechslungsreiche Fragestellen zum Ausfüllen und Ankreuzen. Für Ausfüll-Fragen ist dann auch genug Platz zum Schreiben vorhanden (siehe Beispielseiten unten). Pro Tag steht je eine Doppelseite zur Verfügung, die Fragen sind teilweise ernster, teilweise sehr unterhaltsam – so macht das Tagebuch immer wieder aufs neue Spaß.

Vor einigen Jahren hatte ich von Doro Ottermann schon mal ein Reisetagebuch, dass dem Paartagebuch sehr ähnlich war – dementsprechend war ich auch vom Paartagebuch wieder vollkommen begeistert. Wir haben uns tatsächlich drauf gefreut, gemeinsam die Fragen durchzulesen und zu beantworten. Da gab es immer einen kleinen Überraschungseffekt, welche Fragen wir heute bekommen werden. Durch die Gespräche haben wir viel gemeinsam reflektiert, das hat uns einander definitiv noch näher gebracht – und wir hatten sehr viel Spaß. Meine liebsten Fragen waren die, bei denen wir kreativ etwas zeichnen mussten.

Wir sind seit einigen Wochen dabei und haben diese Tagebuch-Tradition schon sehr lieb gewonnen. Für gerade mal fünf Euro bekommt man hier viel Spaß und die Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten. Von uns gibt es eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Sehr interessant und lehrreich

Waldgeheimnisse
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Nach all den Romanen in der letzten Zeit, hat mich nun auch wieder ein
Sachbuch begleitet. Bei „Waldgeheimnisse“ handelt es sich um einen Waldführer, der thematisch einen weitgefächerten Überblick über ...

Nach all den Romanen in der letzten Zeit, hat mich nun auch wieder ein
Sachbuch begleitet. Bei „Waldgeheimnisse“ handelt es sich um einen Waldführer, der thematisch einen weitgefächerten Überblick über alle Themen gibt, die irgendwie mit dem Wald in Verbindung stehen. Gegliedert ist das Buch in die folgenden Kapitel:

Wie funktioniert ein Baum?
Bäume auf der Wiese und im Garten
Herausforderungen des Lebens
Im Wald
Faszination Waldboden
Auf den Spuren der Waldtiere
Essbares aus Wald und Wiese
Die Jahreszeiten im Wald
Wald und Mensch
Zukunftsvisionen für den Wald
Abenteuer Wald
Die Kapitel beinhalten dann jeweils noch passende Unterkapitel. Neben Tieren, Moosen und Waldpflanzen werden besonders auch Pilze und Wildkräuter vorgestellt. Die Wildkräuter waren für mich besonders spannend, weil ich hier viel neues lernen konnte. Dieses Wissen ist sehr nützlich und man wird von Grund auf in das Thema eingeführt. Die Kräuterpflanzen sind abgebildet und außerdem wörtlich beschrieben. Darüber hinaus werden giftige Doppelgänger benannt und Einsatzgebiete aufgezeigt. Egal ob für die Küche oder die Hausapotheke, hier gab es für mich vieles zu Entdecken, dass mir nicht bewusst war.

Ich habe dann das Buch tatsächlich mit in den Wald genommen um ein paar Pflanzen zu identifizieren – was anhand der Abbildungen wunderbar geklappt hat. Die Gestaltung des Buches ist sehr übersichtlich, gleichzeitig aber ansprechend und sehr detailliert. Neben den Abbildungen der Pflanzen gibt es immer wieder ästhetische Fotos, die thematisch zum Kapitel passen.

Darüber hinaus fand ich aber auch die Exkurse zu Themen wie Waldpflege und Überleben im Wald sehr interessant weil auch das Themen waren, mit denen ich mich vorher nicht in der Tiefe beschäftigt hatte. Auch die Experimente sahen für mich spannend aus, damit werde ich mich definitiv noch beschäftigen.

„Waldgeheimnisse“ hat mich insgesamt also total begeistert und bietet sogar noch mehr, als der Name vermuten lässt. Die Inhalte sind so weit gefächert, dass es viel neues zu entdecken gibt und der Wald von allen Seiten beleuchtet wird. Für mich ist das genau die Art von Waldführer, die mir bisher gefehlt hat. Absolut empfehlenswert für jeden, der gerne mehr über den Wald lernen möchte und auch auf schöne Illustrationen Wert legt.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Sehr bewegend

Am Ende ist es ein Anfang
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Wie ihr vielleicht wisst, höre ich eher selten Hörbücher, aber hin und wieder überkommt mich doch die Lust darauf – vor allem bei längeren Reisen. Vor kurzem war es dann wieder so weit. Und zu meinem Glück ...

Wie ihr vielleicht wisst, höre ich eher selten Hörbücher, aber hin und wieder überkommt mich doch die Lust darauf – vor allem bei längeren Reisen. Vor kurzem war es dann wieder so weit. Und zu meinem Glück habe ich genau im richtigen Moment gesehen, dass das Hörbuch zu „Good Material“ bzw. „Am Ende ist es ein Anfang“ auf Netgalley verfügbar war. Ich war positiv überrascht, dass das Cover der US-Ausgabe übernommen wurde. Allerdings wohl nur für das Hörbuch. Das Cover der eBook und Print-Ausgabe sieht vollkommen anders aus. Hier hätte ich auf den ersten Blick keinen Zusammenhang erkannt. Und obwohl auch das deutsche Cover schön ist, gefällt mir das „Original“ noch besser. Ich würde zu gerne wissen, wie es dazu kam, dass das Hörbuch nun also ein anderes Cover hat.

Das Hörbuch hat eine Länge von 10 Stunden und 26 Minuten und wird gesprochen von Felix Holm. Ich finde seine Stimme und die Art zu sprechen sehr angenehm, aber doch eher für Krimis oder Thriller passen. Es hat eine Weile gedauert, damit warm zu werden und allgemein fehlte mir etwas die „emotionale Authentizität“, gerade bei wirklich herzergreifenden Stellen – da wirkte die Sprechweise teilweise nüchtern.

Unser männlicher Hauptcharakter ist Andy, der gerade vor den Trümmern seines Lebens steht, nachdem seine große Liebe ihn verlassen hat. Es wird schnell klar, wie sehr er noch an Jen hängt und verzweifelt versucht, mit der neuen Situation umzugehen. So lässt er nach und nach ihre Beziehung revue passieren, vom kennenlernen hin über einzelne Erlebnisse und Erinnerungen. Doch egal wie sehr er versucht, die Situation zu verstehen, es gelingt ihm kaum. In seiner Karriere läuft es nicht gerade besser und so findet Andy sich in einer Art Lebenskrise wieder.

Das (Hör-)Buch beginnt mit einer Liste, in der Andy all die Punkte festhält, die ihn an Jen und ihrer Beziehung gestört haben. Diese Liste besteht aus ernsteren und eher lustigen Punkten, wodurch ich gleich Freude am Hören hatte und Neugierig war, was da noch kommt. Tatsächlich kenne ich diesen Tipp zur Trennungsbewältigung und fand es gut, dass die Autorin so in die Handlung hineinführt. Andys Gedankengänge und Gefühle werden sehr authentisch beschrieben, sodass ich mich gleich in ihn hineinfühlen konnte – und unglaubliches Mitleid mit ihm hatte. Er liebt Jen und kann nicht begreifen, was schief gelaufen ist. Und nun ist er aus seinem bisherigen Leben geflogen und fühlt sich in seinem Umfeld als Last, weil er nicht weiß, wohin mit sich selbst. Diese Thematik ist mir sehr nah gegangen – Dolly Alderton hat die Situation sehr anschaulich beschrieben. Auch die Übersetzung ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen, sodass der Schreibstil an manchen Stellen poetisch wirkt. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch immer wieder lustige Stellen, bei denen ich laut lachen musste.

Für mich war es sehr interessant, Andy durch den Trennungsprozess zu begleiten – hier finde ich den deutschen Titel auch sehr passend: Am Ende ist es ein Anfang. In den letzten Kapiteln kommt dann auch Jen zu Wort und beschreibt die Beziehung und Trennung aus ihrer Perspektive. Dadurch konnte ich mir die beiden als Paar und ihre Beziehung nochmal besser vorstellen – toll umgesetzt. Ich habe beim Hören immer mal wieder pausiert und innegehalten, weil ich über Andys Erlebnisse und Gefühle nachgedacht habe. Ein unglaublich wichtiges Thema, das grandios umgesetzt wurde.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung für das Buch – egal ob ihr es lesen oder hören wollt. Dolly Alderton hat es geschafft, mit dieser ernsten Thematik sehr einfühlsam umzugehen und auf humorvolle Weise zu zeigen, dass ein Ende tatsächlich auch ein neuer Anfang ist.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Urig und spannend

Prost, auf die Künstler
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Anfang März ist mit „Prost, auf die Künstler“ der neunte Band der „Kommissar Tischler ermittelt“ Reihe bei Amazon Publishing erschienen. Mir war diese Reihe damals zuerst wegen der skurrilen Cover aufgefallen. ...

Anfang März ist mit „Prost, auf die Künstler“ der neunte Band der „Kommissar Tischler ermittelt“ Reihe bei Amazon Publishing erschienen. Mir war diese Reihe damals zuerst wegen der skurrilen Cover aufgefallen. Auch der neunte Band bietet wieder ein herrliches Cover, mit einem Dackel (Resi, die auch im Buch vorkommt), der mit Pinsel im Maul vor einer Staffelei sitzt.

Ich lese immer mal gerne Provinzkrimis, besonders die, der urigen Sorte. Dieses Buch gab mir ab dem ersten Kapitel wieder totale „Hubert und/ohne Staller“-Vibes – sehr unterhaltsam. Auch der Namensgebende Charakter der Reihe, Kommissar Tischler, ist wieder mit dabei.

In seinem aktuellen Fall geht es um den Tod von Karl Hinterleitner. Dessen Leiche wurde in seiner eigenen Garage gefunden. Merkwürdig am Tatort ist der teure Traktor, wo der Hof allgemein eher in einem bescheidenen Zustand ist. Die Beamten haben schnell den Verdacht, dass Hinterleitners Tod in Zusammenhang mit diesem Traktor stehen könnte. Später tauchen wertvolle Gemälde auf, die auch nicht so recht ins Bild passen und ein neues Motiv in den Raum stellen.

Das Provinz-Gefühl hat mich das ganze Buch über wieder total in seinen Bann gezogen und absolut begeistert. Die Ermittler Tischler und Fink sind ein ulkiges Duo, das so manchen lustigen Dialog zustande bringt – das zieht sich durch die gesamte Handlung und macht den Krimi gleich noch um einiges unterhaltsamer. Brunngries als Schauplatz wird sehr genau und idyllisch beschrieben . genau so, wie ich es in dieser Art von Buch haben möchte. Der Autor hat mich hier gut abgeholt und ich konnte vollkommen in die Handlung eintauchen. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit und privaten Einblicken ist aus meiner Sicht bestens gelungen, sodass die Charaktere authentisch waren, aber der Fall nicht in den Hintergrund gerückt ist. Im Laufe der Recherchen ergeben sich einige neue Erkenntnisse, die immer wieder zu Wendungen führten. Ich hatte von Anfang ein eine grobe Vermutung und hatte viel Freude daran, mitzurätseln, wer und was hinter dem Todesfall stecken könnte. Die Kunst-Thematik war sehr spannend, auch wenn ich mich sonst nicht für Kunst interessiere.

Die 352 Seiten vergingen wie im Flug – Tischlers neunter Fall war sowohl spannend, als auch herrlich komisch. Friedrich Kalpenstein hat also genau das geschafft, was ich mir von einem guten Provinzkrimi erhoffe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – fangt aber unbedingt bei Band eins an, um das volle Lesevergnügen genießen zu können.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Urlaub für die Seele

Muschelsommer
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Das Wetter war hier in der letzten Woche sehr kalt, trüb und regnerisch. Was liegt da also näher, als einen Roman mit Sommer- und Urlaubsfeeling zu lesen?

Hauptfigur in „Muschelsommer“ ist die Berlinerin ...

Das Wetter war hier in der letzten Woche sehr kalt, trüb und regnerisch. Was liegt da also näher, als einen Roman mit Sommer- und Urlaubsfeeling zu lesen?

Hauptfigur in „Muschelsommer“ ist die Berlinerin Köchin Isabella. Ihr Job setzt ihr immer mehr zu, was vor allem an ihrem Chef liegt, der ein richtiger Ekel sein kann. Nachdem sich Isabella also für das Restaurant abschuftet, hat sie zum Ausgleich einen Instagram-Account, der sich ihrer Leidenschaft widmet. Ihre Follower sind von Isabellas Account so begeistert, dass schon bald ein großer Lebensmittelkonzern auf sie aufmerksam wird und sich als ihr Sponsor anbietet. Der Deal sieht vor, dass Isabella an die Ostsee reist und dort auf einem Bauernhof den Followern das Landleben näherbringt. Isabella sieht das als die ultimative Chance, um ihren Kanal noch bekannter zu machen und schließlich von diesem Hobby leben zu können – und ihren ungeliebten Job im Restaurant aufzugeben.

Die Umstellung vom Großstadtleben zum ruhigeren Leben an der Ostsee ist für sie erstmal eine ordentliche Umstellung. Und dann ist da auch noch Tim. Der Bauer verkörpert das grimmige, norddeutsche Naturell und macht klar deutlich, was er von Isabella und ihrem Social-Media-Lifestyle hält. Mit der Zeit kommen die beiden dann aber immer besser miteinander klar und merken, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind, wie anfangs gedacht. Und schon bald fliegen die Funken zwischen den beiden.

Das Highlight des Buches war für mich eindeutig das wohlige, entspannene Setting. Raus aus dem Großsstadtstress und rein in die Idylle – genau das brauchte ich gerade und der Klappentext hat nicht zu viel versprochen. Die Handlung strahlt die gleichen Vibes aus wie das Cover – das für mich ebenso ein klares Highlight ist. Ich könnte damit nicht glücklicher sein. Die Schauplätze konnte ich mir gut vorstellen und wir lernen auch die Schattenseiten dieses abgelegenen Lebens kennen. Isabella erleidet erstmal eine Art Kulturschock, lernt ihr neues Leben und die Dorfgemeinschaft aber schon bald zu schätzen.

Tim wirkt im Gegensatz dazu erstmal echt grummelig und unsympathisch, ganz im Gegensatz zu Isabella. Da hilft es, dass beide schnell einen gemeinsamen „Feind“ finden, und sich dadurch etwas vertrauter fühlen. In diesem Sinne werden schon einige Klischees bedient, was mich aber in diesem Umfang überhaupt nicht gestört hat.

Die Handlung an sich ist stellenweise eher langsam, aber in einem beruhigenden Sinn. Langeweile kam bei mir keineswegs auf, ich habe jede Seite genossen und fühlte mich wie im Urlaub an der Ostsee. Isabella und Tim verändern sich beide im Laufe der Handlung und ich habe mich gefreut, sie dabei begleiten zu können. Der „Enemies to Lovers“ -Trope ist nicht besonders außergewöhnlich und große Überraschungen gab es hier nicht. Die hatte ich aber auch gar nicht erwartet, weshalb das für mich kein Manko ist. Auch die Thematik, aus dem eigenen Leben auszubrechen und an einem ruhigen Ort neu anzufangen, habe ich in letzter Zeit öfter gelesen. Die Umsetzung war hier gut, sodass auch da keine Langeweile aufgekommen ist. Das Ende hat aus meiner Sicht auch absolut gepasst und hat mich sehr fröhlich gestimmt, genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Es war toll zu sehen, wie gerade Tim aus seiner Haut konnte und die Probleme überwunden hat, wegen denen er so grimmig wirkte.

Wer Lust auf eine sommerliche Lesegeschichte mit Ostsee-Setting hat, sollte sich „Muschelsommer“ auf gar keinen Fall entgehen lassen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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