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Veröffentlicht am 27.12.2023

Tierisches Weihnachtsbuch

Jims brillante Weihnachten
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Die britische Schauspielerin Emma Thompson erzählt in diesem Buch eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte und hüllt sie in das Fest der Liebe und ein wenig Fantasie ein. Zusammen mit den liebevollen ...

Die britische Schauspielerin Emma Thompson erzählt in diesem Buch eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte und hüllt sie in das Fest der Liebe und ein wenig Fantasie ein. Zusammen mit den liebevollen Illustrationen des Grüffelo-Illustrators Axel Scheffler ergibt sich daraus ein wundervolles Weihnachtsbuch für Groß und Klein.

Jim, ein struppiger kleiner Hund, mausert sich dank des Museumsdirektors Sir Henry Cole von einer Schornsteinfegertöle über einen Museumshund bis hin zu einem Posthund. Jim weicht seinem neuen Herrchen nicht mehr von der Seite und kennt die Wege im Museum bald in und auswendig, wodurch er viele Botengänge übernehmen kann. Bei seinem wohl wichtigsten Auftrag in den Buckingham-Palast, bei dem Jim Königin Viktoria eine von Sir Henry Cole entworfene Weihnachtskarte überbringen soll, entdeckt Jim ein Monokel, welches ihm für seine eigentliche Leidenschaft - dem Lesen - von großem Vorteil wäre, denn Jims Augen sind nicht mehr die besten. Jim "mochte Theaterstücke, liebte Geschichten, hatte einen Heidenrespekt vor der Poesie, schwärmte für Biografien, verschlang Krimis, erschauerte beim Lesen von Gespenstergeschichten, vergrub sich in Romane und überschlug sich vor Begeisterung bei allem, was mit der Welt der Tiere zu tun hatte" (Seite 14). Kurzum Jim ist ein waschechter Lesehund.

Was es mit dem Monokel auf sich hat und wie es weitergeht, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

Besonders interessant sind die im Nachwort enthaltenen Informationen über den wahren Jim und sein Herrchen Sir Henry Cole, der wirklich die erste Weihnachtskarte gestaltet hat.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Körpertausch mit Schmunzeleffekt

Tausche neues Leben gegen altes
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Kelly Harms hat nicht nur einen humorvollen Unterhaltungsroman geschaffen, sondern regt die Leser mit den aufgegriffenen Themen Vorurteile, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Aufgabenverteilung ...

Kelly Harms hat nicht nur einen humorvollen Unterhaltungsroman geschaffen, sondern regt die Leser mit den aufgegriffenen Themen Vorurteile, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau zum Nachdenken an.

Im Fokus stehen zwei Frauen bzw. zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist einmal Celeste, die "nur" Hausfrau und Mutter ist und den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, außer sich um ihre drei Kinder und ihren liebevollen Ehemann und das Haus zu kümmern. Wendy hingegen unterhält mit ihrer Firma für Produktivitätsberatung ihre ganze Familie; ihr Ehemann ein brotloser Künstler trägt nur wenig zum Familieneinkommen und Familienalltag bei.

Die Geschehnisse werden abwechselnd aus der Perspektive von Wendy und Celeste berichtet. Wendys Ansichten, dass Celeste sich für etwas besseres hält, weil sie z.B. die Freizeitaktivitäten für ihre Kinder problemlos einrichten kann, und der Alltag perfekt organisiert ist, konnte ich gut nachvollziehen. Auch dass sie sich durch Celeste bedroht und unzulänglich fühlt und auf Celeste neidisch ist. Celeste hingegen möchte einfach nur Anschluss in der Nachbarschaft finden. Ihr ist es unangenehm, dass ihre Lebensweise bei den anderen Nachbarinnen dermaßen auf Widerstand trifft und sie dadurch ausgegrenzt wird.

Erst durch den Körpertausch wird beiden Frauen bewusst, dass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint... "Manchmal übertragen wir auch das auf andere, was uns in unserem eigenen Leben am meisten stört.." (S. 225)

Der Schreibstil ist leicht und humorvoll. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und konnte mir an vielen Stellen das Lachen nicht verkneifen. Ich konnte mich sehr gut in die beiden Protagonistinnen hineinversetzen sowie ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Ich mochte sowohl Wendy als auch Celeste - Wendy, weil ich mich eher mit ihr identifizieren konnte und Celeste, weil ich gern mehr wie sie wäre.

Das Buch hat mir viele besonders vergnügliche Lesestunden bereitet. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Die Entstehung eines Buches

Büchermenschen
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Stéphanie Vernet hat ein umfassendes Sachbuch über die Entstehung eines Buches geschaffen, das nicht nur für junge LeserInnen interessant sein dürfte. Auch ältere LeserInnen und BuchliebhaberInnen kommen ...

Stéphanie Vernet hat ein umfassendes Sachbuch über die Entstehung eines Buches geschaffen, das nicht nur für junge LeserInnen interessant sein dürfte. Auch ältere LeserInnen und BuchliebhaberInnen kommen hier auf ihre Kosten.

Bereits im Einband werden wesentliche Informationen zu Schriftgröße und -art, zur Papierauswahl und zur Bindung vermittelt. Das besondere an diesem Buch ist der Einband; dieser ist eine Schweizer Bindung mit beschnittenen Kanten, bei der der Buchrücken sichtbar bleibt. Ich dachte erst, mein Buch wäre kaputt, wurde dann aber eines besseren belehrt.

Als erster Überblick werden die einzelnen Berufe aufgeführt, die an der Buchherstellung beteiligt sind. Dies sind neben dem Autor und der Lektorin auch die Illustratorin und der Gestalter, die Vertreterin, die Druckerin, der Buchhändler, die Literaturkritikerin, der Bibliothekar und sogar die LeserInnen. Es wird schnell klar, dass der Prozess der Buchentstehung sehr komplex ist und Teamarbeit erfordert. Ungewöhnlich empfand ich hier die Verwendung mal der weiblichen und mal der männlichen Form, wodurch suggeriert wird, dass der Beruf nur von dieser Geschlechterrolle ausgeübt wird.

Auf je zwei Doppelseiten erfahren die LeserInnen durch viele kurze Textpassagen und farbenfrohe witzige Illustrationen Wissenswertes über die Tätigkeiten des jeweiligen Berufes. Durch kleine Anekdoten werden vermittelt.

Kleine Anekdoten vermitteln zudem witzige und interessante Informationen über SchriftstellerInnen und Bücher, z.B. über die Vorgehensweise beim Schreiben und Illustrieren, über verschwundene Manuskripte, über Pseudonyme, was Autoren an einem Buch verdienen, wann ein Buch ein Bestseller ist usw.

Für mich ist es ein rundum gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Zauberhaftes Weihnachtsbilderbuch

Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit
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Das großformatige Pappbilderbuch besteht aus einem festen Karton; die Seiten sind stabil sowie abwischbar und somit prima geeignet für kleine Leser ab 2 Jahren.

Jedem Tier, das in der großen Eiche wohnt, ...

Das großformatige Pappbilderbuch besteht aus einem festen Karton; die Seiten sind stabil sowie abwischbar und somit prima geeignet für kleine Leser ab 2 Jahren.

Jedem Tier, das in der großen Eiche wohnt, ist eine Doppelseite gewidmet. Die Texte sind leicht verständlich und altersgerecht lang. Sie enden mit einem kurzen Reim und einer Frage, die das Kind dazu animieren soll, die vielen Klappen zu öffnen und den Tieren beim Suchen ihrer verschwundenen Weihnachtssachen zu helfen.

Die Illustrationen sind ganz wunderbar! Sie sind liebevoll, detailliert und farbenfroh gestaltet. Ein wahrer Augenschmaus!

Es gibt so vieles zu entdecken - ein Bilderbuch für Klein UND Groß! So macht das Warten auf Weihnachten richtig Spaß.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Absolute Buchliebe

Marschlande
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Abelke und Britta müssen sich mit den zu ihrer Zeit bestehenden Problemen auseinandersetzen. Dabei möchte man meinen, dass die Probleme unterschiedlicher nicht sein könnten, denn zwischen ihren Lebzeiten ...

Abelke und Britta müssen sich mit den zu ihrer Zeit bestehenden Problemen auseinandersetzen. Dabei möchte man meinen, dass die Probleme unterschiedlicher nicht sein könnten, denn zwischen ihren Lebzeiten liegen fast 500 Jahre. Doch weit gefehlt - noch heute müssen Frauen für ihre Rechte und für Gleichberechtigung kämpfen. Und dies tun auch Abelke und Britta. Ich habe mit großer Aufmerksamkeit die Leben der beiden Frauen verfolgt - mit ihnen mitgefühlt, mit ihnen geflucht und mit ihnen geweint.

Das Buch hat mich tief beeindruckt und mich noch geraume Zeit beschäftigt. Die Autorin hat eine wahre Begebenheit und Fiktion wunderbar miteinander verflochten. Als Sahnehäubchen hat sie im Nachwort ihre Erkenntnisse aus den Recherchen zu Abelke Bleken zusammengefasst.

Ich habe das Buch überwiegend als Hörbuch genossen. Es war mein ALLERERSTES Hörbuch, das ich mir jemals anhören konnte. Ich bin da sehr eigen und habe schon sehr viele Hörbücher abgebrochen, weil ich die Stimmen der SprecherInnen einfach nicht mochte.

Die Autorin hat ein ganz besondere Buch geschaffen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören es auf meinen Ohren zu tragen.

Das Buch ist mein Jahreshighlight 2023!

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