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Veröffentlicht am 03.11.2024

Mehr Romance als Fantasy

Burning Crown
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In Eldeya tobt seit Jahrzehnten ein zermürbender Krieg. Die Armee des Königs besteht aus Reitern und Drachen. Die Menschen, die sich in Drachen verwandeln können - so genannte Drachenwandler - werden unterdrückt ...

In Eldeya tobt seit Jahrzehnten ein zermürbender Krieg. Die Armee des Königs besteht aus Reitern und Drachen. Die Menschen, die sich in Drachen verwandeln können - so genannte Drachenwandler - werden unterdrückt und misshandelt. Liebesbeziehungen zwischen ihnen und den Reitern sind streng verboten und werden mit dem Tod bestraft. Yessa, die sich in der Armee zur Captain hochgearbeitet hat, und ihre Schwester, eine Drachenwandlerin und gleichzeitig Yessas Drache, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Drachen von ihrem Leid zu erlösen und von innen heraus gegen die Unterdrückung der Drachen zu arbeiten. Doch durch einen Schicksalsschlag wird Yessa der neue Drache Cassim zugeteilt, der ungeahnte Anziehungskräfte auf Yessa ausübt, und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Im Mittelpunkt der neuen Romantasy von Marie Niehoff stehen die verbotenen Gefühle, die sich zwischen dem Drachenwandler Cassim und der Reiterin Yessa entwickeln. Beide wollen sich dieser tödlichen Liebe nicht hingeben und verbergen Geheimnisse voreinander. Um jedoch etwas zu verändern, merken beide schnell, dass sie einander vertrauen und ehrlich zueinander sein müssen. Ich finde es gut, dass die Beziehung der beiden langsam aufgebaut wird und sie nicht direkt übereinander herfallen, wie es sonst oft der Fall ist. Leider finde ich die beiden Charaktere nicht sehr sympathisch. Yessa wirkt tough, ist jedoch sehr naiv. Cassim mochte ich leider überhaupt nicht, insbesondere weil er sich auf ein Verhältnis mit Yessa trotz seines Geheimnisses eingelassen hat. Letztendlich ist es „nur“ eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, deren Liebe verboten ist und die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.

Der Fantasy-Part rückt leider komplett in den Hintergrund. Die Ausgestaltung der Fantasy-Welt um Eldeya kommt im Buch viel zu kurz. Gefühlt gibt es im ganzen Buch nur zwei Seiten, auf denen mehr über Eldeya, die Landschaft und die Wesen dort erzählt wird. Auch die anderen Personen im Buch kommen leider viel zu kurz. Es herrscht Krieg, aber warum das so ist und wie sich das auf die Menschen dort auswirkt, habe ich nicht verstanden. Hier hätte ich mir viel mehr Details und Ausschmückungen gewünscht. Deshalb muss ich leider einen Stern abziehen. Schade, da die Dragonbound-Trilogie sehr viel Potenzial hat.

Burning Crown war das erste Buch, das ich von Marie Niehoff gelesen habe. Ich habe das Buch innerhalb einer Woche durchgelesen und muss sagen, dass der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und gut lesbar ist. Allerdings hat mich die Story nicht ganz überzeugt, da mir das Eintauchen in die Welt von Eldeya und die Vertiefung der anderen Charaktere gefehlt hat. Der Klappentext des zweiten Teils klingt leider nicht sehr vielversprechend, weshalb ich nicht weiß, ob ich ihn (trotz Cliffhanger) lesen werde. Die Gestaltung des Buches, vor allem das Cover und der farbige Buchschnitt, sind jedoch sehr gelungen und man merkt, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Geschichten aus einer offenen Ehe

Co-Fucking
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Anna Weiss erzählt in ihrem Buch "Co-fucking" auf nonchalante Weise von sowohl guten als auch schlechten Erfahrungen und Abenteuern aus ihrer offenen Ehe. Es werden viele verschiedene Themen angesprochen, ...

Anna Weiss erzählt in ihrem Buch "Co-fucking" auf nonchalante Weise von sowohl guten als auch schlechten Erfahrungen und Abenteuern aus ihrer offenen Ehe. Es werden viele verschiedene Themen angesprochen, wie zum Beispiel unterschiedliche Beziehungskonzepte, die Herausforderungen beim Dating, die Rolle der Frau und des Mannes, der Umgang mit Eifersucht und Vertrauen in einer Beziehung und noch vieles mehr. Man erhält auch in einem Kapitel Einblicke in die Sichtweise ihres Ehemannes Alex, was ich spannend fand.
Die Kapitel waren kurz gehalten und thematisch in sich abgeschlossen, weshalb sie immer mal wieder zwischendurch gelesen werden konnten. Die ein oder andere Anekdote hat mich zum Schmunzeln oder Nachdenken gebracht. Offene Beziehungen sind im Gegensatz zu monogamen Beziehungen weiterhin sehr schlecht angesehen. Anna Weiss trägt einen Teil dazu bei, dies zu ändern und Vorurteile abzuschaffen. Ich wollte aus Interesse das Buch lesen, jedoch konnte es mich nicht überzeugen, da viele andere Themen im Vordergrund standen, was die Thematik der offenen Ehe eher in den Hintergrund rückte. Es geht hierbei um individuelle Erfahrungen und kommt eher Tagebucheinträgen nach.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Spannendes Werk zur Präventiven Medizin

OUTLIVE
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Dr. Peter Attia vertritt den Ansatz, dass wir so leben sollten, dass es gar nicht erst zu Krankheiten kommt, statt dann erst viel zu spät zu versuchen, diese wieder „rückgängig“ zu machen und zu heilen. ...

Dr. Peter Attia vertritt den Ansatz, dass wir so leben sollten, dass es gar nicht erst zu Krankheiten kommt, statt dann erst viel zu spät zu versuchen, diese wieder „rückgängig“ zu machen und zu heilen. Ich finde, dass er damit vollkommen recht hat. Die meisten Mediziner spezialisieren sich nur auf die Heilung der Krankheiten statt der Vermeidung von letzteren.

Das Werk „Outlive“ von Dr. Peter Attia ist ein recht dicker Wälzer zum Thema „Präventive Medizin“. Mit über 550 Seiten hätten einige Abschnitte gerne kürzer gehalten werden können, auch wenn der Autor versucht, durch Anekdoten ein bisschen Schwung und Abwechslung in die ausführliche Fachliteratur zu bringen.

Der Autor bringt alles in allem viele neue Impulse mit, wobei die Rahmenbedingungen bereits bekannt sind: Man soll sich gesund ernähren, ausreichend schlafen und viel Sport und Bewegung in seinen Alltag integrieren. Das sollte eigentlich vielen Leuten bekannt sein, doch die meisten ignorieren diese Grundsätze oder sind sich deren Bedeutung nicht im Klaren, bis es zu spät ist. Das Werk motiviert einen daher sehr, seinen aktuellen Lebensstil zu hinterfragen und im eigenen Interesse so zu leben, dass man im besten Fall länger und gesünder lebt.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Hatte mir mehr erhofft

Hope's End
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Kennt ihr das, wenn man zu viel will und dann vom Wesentlichen abkommt? So kam mir Hope’s End vor… Ich hatte das Gefühl, dass Riley Sager so viele unerwartete Plot Twists wie möglich in die Geschichte ...

Kennt ihr das, wenn man zu viel will und dann vom Wesentlichen abkommt? So kam mir Hope’s End vor… Ich hatte das Gefühl, dass Riley Sager so viele unerwartete Plot Twists wie möglich in die Geschichte bringen wollte, was diese wiederum im Großen und Ganzen sehr unglaubwürdig und ungereimt wirken lies.

Doch zuallererst zum Inhalt der Geschichte: Kit McDeere, eine junge Frau aus Maine, tritt ihre neue Stelle als Vierundzwanzig-Stunden-Pflegekraft in Hope’s End an. Ihr Job wird es sein, Lenora Hope zu betreuen. Die Lenora Hope, die vor fast fünfzig Jahren ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet haben soll. Lenora hat die Tat bisher vehement abgestritten, doch nun ist sie bereit, Kit alles zu erzählen. Da sie nach einem Schlaganfall gelähmt ist und nur noch ihren linken Arm bewegen kann, kommuniziert sie mit Hilfe einer Schreibmaschine. Je mehr Kit erfährt, desto gefährlicher wird es für sie und auch sie selbst muss sich ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit stellen.

Ich hatte bereits „NIGHT – Nacht der Angst“ von Riley Sager lesen dürfen, was mir sehr gut gefallen hat, und mich daher umso mehr über das Rezensionsexemplar zu Hope’s End gefreut. Meine Erwartungen waren dadurch zugegebenermaßen hoch, dennoch hat mich das Buch leider etwas enttäuscht. Es waren wieder viele Plot Twists enthalten und durch die Schreibmaschineneinträge von Lenora, welche durch eine andere Schriftart gekennzeichnet waren, kam Abwechslung in die Geschichte. Zudem ist man sich auch nie sicher, wer nun die Wahrheit erzählt und wer nicht.

Das Setting in Hope’s End hat mir insgesamt gut gefallen. Die Zeit scheint dort stillzustehen. Da das marode Anwesen nahezu wacklig am Rande einer Klippe steht und die Risse im Haus immer größer werden, wird eine unheilvolle Untergangsstimmung vermittelt. Man hat das Gefühl, dass in jeder Ecke des Hauses das Böse schlummert und nur darauf wartet hervorzukriechen. Das Cover mit dem grellen rot im Hintergrund des Hauses verdeutlicht dies sehr gut. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr unheimlich, selbst Kit trägt ihr eigenes Geheimnis. Mit ihr konnte ich allerdings nicht warm werden und fand ihr Verhalten teilweise sehr naiv.

Abschließend kann ich sagen, dass die Geschichte anfangs etwas gebraucht hat, um Fahrt aufzunehmen und sich dann doch in einen Pageturner zu verwandeln (da man unbedingt wissen möchte, was damals wirklich geschah). Nichtsdestotrotz fand ich die Storyline etwas zu wild und an den Haaren herbeigezogen, was mich zwischenzeitlich sehr verwirrt hat. „Hope’s End“ wäre daher nicht meine erste Wahl, wenn es um ein Buch von Riley Sager ginge.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Nichts für schwache Nerven

Ich, Sperling
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Jakob, Sohn von niemandem, schreibt an seinem Lebensabend die Geschichte seiner Kindheit nieder. Nicht wissend, woher er stammt und wer seine Eltern sind, wächst er in einem Bordell im spanischen Carthago ...

Jakob, Sohn von niemandem, schreibt an seinem Lebensabend die Geschichte seiner Kindheit nieder. Nicht wissend, woher er stammt und wer seine Eltern sind, wächst er in einem Bordell im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert nach Christus auf. Die Prostituierten, welche „Wölfinnen“ genannt werden, ziehen den Jungen auf und zeigen ihm, wie er sich zu verhalten hat. Anfangs hilft er noch in der Küche und der Taverne aus, bis er selbst dazu gezwungen wird, im oberen Teil der Taverne zu arbeiten – dort wo die Wölfinnen arbeiten.

Der Einstieg in das Buch hatte mich direkt gepackt und lässt erahnen, wie brutal es im weiteren Verlauf der Geschichte zu sich gehen wird. Teilweise zieht sich das Buch dann jedoch über die fast 600 Seiten und einige Teile hätte man meiner Meinung nach durchaus kürzen können. Der historische Roman ist in vier Abschnitte aufgeteilt, die von den unterschiedlichen Etappen des Jungen im Bordell berichten. Das Cover mit dem Mosaik passt zum geschichtlichen Hintergrund des römischen Reiches.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch sehr mitgenommen und betrübt hat, wenn man bedenkt, welch menschenverachtendes Verhalten den Sklaven gegenüber an den Tag gelegt wurde. An manchen Stellen wurde mir auch ein bisschen übel, da die Geschehnisse teilweise sehr explizit beschrieben wurden und daher nichts für schwache Nerven sind. Das Buch erzählt jedoch lediglich von der Kindheit des Jungen – durch den Klappentext „Ich […] schreibe diese Geschichte meines Lebens nieder“ dachte ich, dass die ganze Geschichte des Mannes erzählt werden würde. Deshalb kam das Ende für mich etwas zu abrupt und war, wenn man den Gesamtverlauf der Geschichte betrachtet, eher unpassend.

Eigentlich lese ich gerne Geschichten, die aus der Perspektive von Kindern erzählt werden (z. B. Wer die Nachtigall stört…, Der Gesang der Flusskrebse), doch „Ich, Sperling“ war für meinen Geschmack zu brutal und das Ende nicht rund, deshalb kein Muss.

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