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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2019

Gemischte Gefühle

Writers in New York
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Meine Meinung

Writers in New York hat mich aufgrund seines Klappentextes und der Leseprobe auf Anhieb begeistern können. Es verspricht kitschige Romantik, einen Traumtypen mit Ecken und Kanten und behandelt ...

Meine Meinung

Writers in New York hat mich aufgrund seines Klappentextes und der Leseprobe auf Anhieb begeistern können. Es verspricht kitschige Romantik, einen Traumtypen mit Ecken und Kanten und behandelt außerdem noch unser allerliebstes Thema: Bücher und das Schreiben. Ein sexy Autor? Ich bin dabei! Ich habe also von Anfang an gewusst, worauf ich mich einlasse und war gefasst auf eine ordentliche Portion Romantik. Writers in New York ist fast genauso wie ich es mir erhofft hatte: Eine schöne Liebesgeschichte, die aber nicht unbedingt nach dem üblichen Handlungsschema aufgebaut ist und daher so einige Überraschungen mit sich bringt. Die vielen Plottwists sind wirklich herzzerreißend und bringen ordentlich Spannung in die Sache. Die Protagonisten konnten mich nicht ganz überzeugen, waren aber definitiv sympatisch. Mir fehlte aber irgenwie noch das gewisse etwas, damit man sich wirklich mit India identifizieren und mit ihr mitfiebern kann. Der Schreibstil ist einfach und locker zu lesen. Somit ist das Buch auch für junge Leser geeignet oder man kann es trotz seiner fast 500 Seiten an einem Wochenende "durchsuchten". Leider beginnt hier aber auch meine Kritik, denn auf mich wirkten viele Sätze und Formulierungen zu gewollt und künstlich. Ziel der Autorin war ein poetischer und emotionaler Schreibstil, der aber sehr unnatürlich wirkt und einem beim Lesen oft die Augen verdrehen lässt. Und obwohl der Aufbau der Geschichte wirklich gut ist, sind viele Stellen einfach sehr langgezogen, komplett überflüssig oder sogar Wiederholungen mit anderem Wortlaut. Im Großen und Ganzen hätte diesem Buch einfach ein ordentliches Lektorat und starke Kürzungen sehr gut getan. Als ich dann noch mehrfach über Grammatik- und Rechtschreibfehler gestolpert bin, war es mit dem Lesespaß dann auch endgültig vorbei - sowas ist einfach nur unangenehm und ein No-Go. Dennoch ist dies ein ordentlicher Debütroman, dem man durchaus eine Chance geben sollte.
3/5 Sterne

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 08.04.2019

Vorhersehbar und voller Klischees

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Wild Hearts ist ein klassisches Beispiel dafür, dass man sich beim Kauf eines Buches eben NICHT allein auf das Cover verlassen sollte. Denn das sieht hier so bombastisch aus, dass ich schon Monate im Vorraus ...

Wild Hearts ist ein klassisches Beispiel dafür, dass man sich beim Kauf eines Buches eben NICHT allein auf das Cover verlassen sollte. Denn das sieht hier so bombastisch aus, dass ich schon Monate im Vorraus auf das Erscheinungdatum hingefiebert habe. Und dann das: Mein erstes Buch von T.M. Frazier und es ist eine riesige Pleite. Schmale 304 Seiten und eine Story, die mir irgendwie verdächtig bekannt vorkam...
Ich kann euch aber jetzt schon sagen: Der Schreibstil von Frazier hat mir so gut gefallen, dass ich Band zwei dennoch lesen will und vermutlich auch ihrer King-Reihe eine Chance geben will. Auch hier reichte schon ein Blicks aufs Cover um mich anzufixen. Verdammt!

Nun aber die Begründung dafür, warum mich Wild Hearts nicht so überzeugen konnte wie gehofft. Zuallererst hat mich die Geschichte selber extrem an Broken Darkness erinnert. Denn auch hier lebt die Protagonistin in einem Wohnwagen, auf der Flucht vor einem Mann, der sie misshandelt hat, und trifft dann direkt auf ihren etwas mürrischen und anscheinend beziehungsunfähigen Traummann. Der große Unterschied zwischen den beiden Büchern: Charakter und Story sind in Broken Darkness viel komplexer, actionreicher und erfüllen nicht ganz so viele Genre-Klischees. Leider konnte mich in diesem Buch absolut nichts wirklich überzeugen. Ich habe keine richtige Sympathie für irgendeinen der Charakter aufbauen können, der Plot war langweilig und unglaublich vorhersehbar, die Erotikszenen waren wirklich unangenehm und fast schon peinlich. Bestes Beispiel dafür: Sawyer hat panische Angst vor Gewittern. Naheliegend: Finn versucht das Problem zu lösen, indem er sie einfach beim nächsten Gewitter befriedigt. Wow.

Das Ende von Wild Hearts ist natürlich ein komplett unerwarteter und totaaal überraschender Cliffhanger husthust und bringt wie erwartet alles durcheinander, sodass man natürlich den zweiten Band unbedingt lesen will. Good Job, lieber Lyx Verlag! Ich habe mich zwar während des Lesens gut unterhalten gefühlt, aber schon deutlich bessere Romane aus diesem Genre gelesen und bin daher eher enttäuscht.
3/5 Sterne

Band 2 "Wild Souls - Mit dir für immer" erscheint am 31. Mai 2019.

Vielen Dank an Bastei Lübbe und den Lyx Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 02.04.2019

Gut gelungene Fortsetzung

Warcross (Band 2) - Neue Regeln, neues Spiel
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Hideo und Warcross haben Emikas Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Zu Beginn des zweiten Bandes der Dilogie sind Killer hinter Emika her und ihre anscheinend große Liebe hat ihr das Herz gebrochen. ...

Hideo und Warcross haben Emikas Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Zu Beginn des zweiten Bandes der Dilogie sind Killer hinter Emika her und ihre anscheinend große Liebe hat ihr das Herz gebrochen. Marie Lu hat mit dieser Fortsetzung genau das Richtige getan und eine vermeitlich vorhersehbare Handlung komplett überraschend aufgebaut. Ihr denkt, ihr habt in Warcross den Überblick und wisst noch was kommen wird? Ganz bestimmt nicht. Die Autorin zeigt gut auf, dass nicht immer alles so ist wie es scheint und das man Dinge immer hinterfragen sollte. Böse ist nicht gleich Böse, es gibt verschiedene Schattierungen von Gut und Böse und Menschen können sich durchus ändern oder sich in ihrer Meinung umstimmen lassen. Am Besten gefällt mir weiterhin der Charakter Hideon weil er einfach so vielfältig, liebenswert und facettenreich ist. Marie Lu’s Schreibstil ist präzise und immer treffend (passend zu ihrer technisch dominierten Welt) und obwohl sie manchmal in die Kitsch-Schiene abrutscht, schafft sie es oft, sich da wieder gelungen herauszuwinden. Warcross – Neues Spiel, neue Regeln glänzt durch beeindruckende und unerwartete Charakterentwicklungen, eine dramatische Beziehung zwischen zwei Brüdern und durch Emika, die den Glauben an das Gute im Menschen scheinbar nicht aufgeben will. Auch der Weltenaufbau ist hier wieder genial, detailliert beschrieben und auch für Gaming-Anfänger leicht verständlich. Die Handlung stimmt den Leser nachdenklich, aber lässt ihn auch träumen. Das Ende ist harmonisch, aber bietet keine perfekte Lösung, was mir auch sehr gefallen hat. Ich kann die Reihe jedem ans Herz legen, der entweder eine Vorliebe für Computerspiele, interessante Zukunftstheorien oder süße Liebesgeschichten und Freundschaften hat.
4/5 Sterne

Veröffentlicht am 19.03.2019

Tolle Fortsetzung mit mehr Spannung

Broken Darkness: So vollkommen
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Wie stark kann sich wohl die Fortsetzung einer Reihe vom ersten Buch unterscheiden? Broken Darkness – So Vollkommen ist eine Fortsetzung eines vorher schon grandiosen Auftaktes der Broken Darkness Reihe ...

Wie stark kann sich wohl die Fortsetzung einer Reihe vom ersten Buch unterscheiden? Broken Darkness – So Vollkommen ist eine Fortsetzung eines vorher schon grandiosen Auftaktes der Broken Darkness Reihe und schließt mit seiner Handlung direkt an seinen Vorgänger an. Viele Leser bemängelten die langsame Handlung des ersten Buches (was mir persönlich nichts ausmachte, da so die Charakterentwicklung im Vordergrund stand). Doch es scheint, als hätte M. O’Keefe diese Kritik vorausgeahnt, denn jetzt habe ich ein Buch gelesen, das spannungsreicher kaum hätte sein können. Die Beziehung von Annie und Dylan begibt sich auf eine neue, ernsthaftere Ebene und plötzlich wandelt sich ein Erotikroman in ein ernsthaftes Beziehungsdrama. Dylans Familie und seine Vergangenheit sorgen für einigen Ärger und eine überraschende Wendung folgt der anderen. Die Autorin schafft es, diese Geschichte auf eine ganz neue Ebene zu bringen und jeder noch so kleine Kritikpunkt am vorherigen Buch ist hier nicht mehr vorhanden. Der Schreibstil ist auch diesmal locker flockig und macht es möglich, dass man das Buch innerhalb eines Tages durchsuchten kann. Während vorher die Entwicklung von Annie im Fokus stand, spielt jetzt auch endlich Dylan eine zentralere Rolle und wir lernen ihn besser kennen und verstehen. Mein absolutes Highlight waren die beiden neuen Charakter, die eingeführt wurden, dazu gehört auch Dylans Bruder (in den ich mich ein bisschen verknallt habe, hehe). Obwohl mit diesem Buch die Geschichte von Dylan und Annie abgeschlossen ist, gelingt es O’Keefe mühelos, die Lust auf Band drei zu schüren, denn der verspricht noch mehr Drama. Das tolle daran: Hierbei handelt es sich eben nicht um das übliche Liebeschaos, sondern um die Probleme, die die Mitgliedschaft in einer Bikergang, einer unglücklichen Ehe und generell kriminelle Vergangenheit mit sich bringt. Inzwischen kann ich durchaus behaupten: Diese Reihe ist auch etwas für Leute, die eigentlich gar keine Schnulzen lesen.

4,5/5 Sterne

Veröffentlicht am 18.02.2019

Tolles Thema, aber etwas langatmig

Someone New
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Someone New ist etwas ganz besonderes. Es ist ein Buch mit einem außergewöhnlichen Thema, einzigartigen Protagonisten und einer großen Überraschung zum Schluss. Ich möchte eigentlich gar nicht sagen, dass ...

Someone New ist etwas ganz besonderes. Es ist ein Buch mit einem außergewöhnlichen Thema, einzigartigen Protagonisten und einer großen Überraschung zum Schluss. Ich möchte eigentlich gar nicht sagen, dass dieses Buch Schwächen hat oder ich die vielen gesellschaftskritischen Ansätze nicht mag. Aber ich muss es sagen, denn ich möchte euch nie das Gefühl geben, ein Buch nicht ehrlich bewertet zu haben, nur weil ich die Autorin mag. Ich möchte also Kritik üben an diesem hochgelobten New-Adult-Roman meiner liebsten deutschen Autorin in diesem Genre.

Beginnen wir mir den Dingen, die mir besonders gut gefallen haben. Julian ist ein toller Typ mit Ecken und Kanten, einer bewegten Vergangenheit und einem coolen Humor. Die Liebesgeschichten der Nebencharakter (auf die in den folgenden Bänden ja noch eingegangen werden soll) sind fast noch interessanter als die Story von Micah und Julian. Es gibt viel Romantik in diesem Buch (welch Überraschung) und für einen Liebesroman erstaunlich wenige Klischees, was sehr erfrischend ist. Der Schreibstil ist nach Kneidl-Standards gemessen solide, allerdings gibt es einige Längen. Das Buch ist ein ordentlicher Schinken mir rund 540 Seiten und vieles wirkt unnötig in die Länge gezogen. Ich konnte zum Beispiel die ausführlichen Beschreibungen des Essens der Protagonisten nach einer Weile nicht mehr sehen. Ansonsten ließt sich das Buch aber super flüssig und gewohnt schnell.

Es gab zwei Dinge, die mich besonders gestört haben: Da waren zum einen die häufige Nennung von Filmen und Serien und irgendwelchen Superhelden. Um zu verdeutlichen, was für ein Nerd Micah ist, hätte locker ein viertel dieser Anspielungen gereicht. Dieses "Stilmittel" findet man ja häufiger im New Adult Genre, aber ich persönlich bin der Meinung, man sollte es eher sparsam einsetzten. Ein oder zwei Eastereggs sind ja ganz nett, aber an jeder Ecke überfordern sie dann doch. Zum anderen störten mich auch die Charakter: Unter allen Bekannten von Micah haben wir einen Schwulen, einen Schwarzen, eine Muslima, eine junge Mutter die noch dazu leicht übergewichtig ist und eben Julian. Über den erfahrt ihr dann im Laufe des Buches noch genaueres. Aber auf mich wirkte der Aufbau von Someone New wie das Abhaken einer Liste von Gesellschaftsproblemen. Die reiche Familie mit dem festgefahrenen Weltbild aktzeptiert das Wunschstudium der Tochter nicht und will natürlich, dass diese das Familienunternehmen übernimmt. Der Sohn wurde natürlich verstoßen, denn jeder weiß, dass Reiche Leute Homosexuelle nicht aktzepieren... Fast jeder in diesem Buch kämpft mit echten Klischee-Problemen! Was also der Lovestory an Stereotypen gefehlt hat, wird an anderer Stelle doppelt hinzugefügt.

Noch dazu ist mir Micah tierisch auf die Nerven gegangen. Sie ist ein extrem egoitisches und uneinsichtiges Mädchen. Ohne den Rat ihrer Besten Freundin würde sie wahrscheinlich ein Herz nach dem anderen brechen und ungehobelt wie keine zweite durch die Welt gehen. Sie verteilt Beziehungsratschläge, obwohl sie selbst mit Julian nichts auf die Reihe bekommt und nimmt selbst noch am Ende alles dankend an, was ihr ihre Eltern bezahlt haben.
Fazit

Someone New ist ein New Adult Buch der etwas anderen Art, aber man darf die Wichtigkeit der Botschaft bei der Bewertung nicht über alles stellen. Bisher das schwächste Buch der Autorin. Für Kneidl-Beginner kann ich "Berühre mich. Nicht." nur wärmstens empfehlen.

3,5/5 Sterne


Vielen Dank an Bastei Lübbe und den Lyx Verlag für das Rezensionsexemplar