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Veröffentlicht am 19.04.2025

Eine queere Coming-Of-Age Geschichte mit einer komplexen Geschwisterbeziehung. Großes Leseempfehlung!

The Lesbiana's Guide to Catholic School
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Yamilet ist lesbisch und in ihre beste Freundin Bianca verliebt. Als sie sich vor ihr outet reagiert Bianca extrem homophob und kann mit Yamilets Gefühlen gar nicht umgehen. Ihre Freundschaft zerbricht ...

Yamilet ist lesbisch und in ihre beste Freundin Bianca verliebt. Als sie sich vor ihr outet reagiert Bianca extrem homophob und kann mit Yamilets Gefühlen gar nicht umgehen. Ihre Freundschaft zerbricht augenblicklich und wäre das noch nicht das Schlimmste, Bianca outet Yamilet auch noch vor ihren anderen Freundinnen.
Die "Rettung" erfolgt in Form eines Schulwechsels, von welchem sich Yamilet erhofft noch einmal ganz von vorn starten zu können. Sie erlegt sich selbst die Regel auf, nicht nochmal den Fehler zu machen, sich direkt neu zu verlieben. Ihre Priorität liegt nun darin, ihren kleinen Bruder Cesar aus allen Schwierigkeiten heraus zu halten. Dieser ist überdurchschnittlich intelligent und gefährdet sein Stipendium an der neuen Schule damit, dass er ständig im Unterricht schläft und nachsitzen muss. Obwohl Yamilet ein gutes Verhältnis zu ihrem Bruder hat, dringt sie nicht zu ihm durch.
Es gilt also nun, sich in ihrer neuen katholischen Schule so unauffällig wie möglich zu verhalten. Das geht jedoch nur so lange gut, bis sie Bo kennenlernt. Das einzige offen queere Mädchen der Schule.

"The Lesbiana´s Guide To Catholic School" ist ein herzerwärmender Jugendroman, der mich vor allem durch seine interkulturellen Referenzen und der komplexen Geschwisterbeziehung überzeugen konnte. Obwohl der Titel eher einen locker-witzigen Roman vermuten lässt, greift dieser jedoch auch tiefe Themen wie Depressionen, Homophobie, Rassismus und schwierige Familienkonstellationen auf. Die liebenswürdigen Charaktere und der Bezug zur mexikanischen Kultur machen dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis.

Eine Buchempfehlung für alle Lesenden, welche die Bücher von Becky Albertalli, Alice Oseman und Adib Khorram lieben.

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Ein gelebtes Leben, in das mindestens drei gepasst hätten

Schwebende Lasten
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Hanna liebt Blumen. In dem Blumenladen ihrer großen Schwester Rose knüpft sie behände Trauerkränze, Hochzeitssträuße und Blumenreifen für die Kommunion. Als das Geld und die Geduld ihrer Schwester knapp ...

Hanna liebt Blumen. In dem Blumenladen ihrer großen Schwester Rose knüpft sie behände Trauerkränze, Hochzeitssträuße und Blumenreifen für die Kommunion. Als das Geld und die Geduld ihrer Schwester knapp werden, schickt Rose Hanna zur anderen Schwester nach Berlin. Kurz vor Neujahr 1933 lernt sie Karl kennen und bald darauf heiraten die beiden. Zurück in Magdeburg erfüllt sich Hanna den Wunsch nach einem eigenen Blumenladen. Es gibt gute und schlechte Zeiten. Ein Kind wird geboren. Bald ein weiteres. Kurz bevor der zweite Weltkrieg ausbricht beobachtet Hanna die zunehmende Veränderung in ihrem schönen Magdeburg. Eines Tages steht ein fremder Mann in ihrem Blumenladen und zeigt ihr das Stillleben eines bunten Blumenstraußes. Er bittet sie, dieses mit einem echten Strauß für ihn zusammen zu stellen. Dieses Bild und diesen Mann wird sie ihr Leben lang nicht vergessen.

Zu Beginn hatte ich ein wenig Startschwierigkeiten mit "Schwebende Lasten". Das Buch konnte mich jedoch zunehmend fesseln. Die Geschichte von Hanna hat eigentlich Potenzial für noch viel mehr Seiten. Man könnte ihr eine eigene Reihe widmen. So viel hat diese Frau erlebt und gelebt. Sie bildet eine Blaupause vieler Frauen, die in dieser Zeit des 20. Jahrhunderts gelebt haben. Frauen, die neben dem Muttersein auch die Wirtschaft am Laufen gehalten haben, während ihre Männer im Krieg und/oder Invaliden waren.

Ich habe die Geschichte über diese starke Frau gerne gelesen, auch wenn mein Herz beim Lesen durchgängig schwer war.

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Veröffentlicht am 03.04.2025

Ratschläge, wie von einer guten Freundin

Ich weiß es doch auch nicht
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"Was hilft gegen Nägelkauen? Woher nimmt man Selbstvertrauen? Was hilft gegen Impostor?"

Mit diesen und 98 weiteren Fragen setzt sich Mareice Kaiser in "Ich weiß es doch auch nicht" auseinander. Bunt ...

"Was hilft gegen Nägelkauen? Woher nimmt man Selbstvertrauen? Was hilft gegen Impostor?"

Mit diesen und 98 weiteren Fragen setzt sich Mareice Kaiser in "Ich weiß es doch auch nicht" auseinander. Bunt untermalt mit Illustrationen von Slinga.

Die Fragen werden von Kaiser ab und zu beantwortet, manchmal aber auch nicht. Mit viel Witz, Charme und Authentizität werden manche Fragen ihrer Schwere beraubt. Und das ist hier das schöne an dem Buch. Allein zu wissen, dass man sich mit manchen Fragen nicht alleine rumschlägt und es keine pauschale Lösung gibt, hilft schon.

Ob ich zu "Ich weiß es doch auch nicht - 101 entlastende Antworten auf existenzielle Fragen" gegriffen habe, weil ich große Slinga-Bewunderin bin? Auf jeden Fall! Ob ich jetzt auch Mareice Kaiser Fan bin? Definitiv!

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Dieses Buch hat das Potenzial ein Jahreshighlight zu werden

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
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Elisa sehnt sich nach dem kleinen Haus mit Reetdach. Wo sie einst mit ihren Eltern lebte, geliebt wurde und Geborgenheit erfuhr. Aus diesem musste sie ausziehen und wohnt nun in dem großen, kalten Haus. ...

Elisa sehnt sich nach dem kleinen Haus mit Reetdach. Wo sie einst mit ihren Eltern lebte, geliebt wurde und Geborgenheit erfuhr. Aus diesem musste sie ausziehen und wohnt nun in dem großen, kalten Haus. Da, wo Onkel wohnen, die keine sind und es weder Geborgenheit noch Liebe gibt. Elisa wächst als Systemsprengerin auf, schläft auf der Straße oder ab und zu in Wohnungen fremder Menschen, die nicht immer die besten Absichten mit ihr haben.


Und da ist ebenfalls Elisa, Jahre später. Als erwachsene Frau. Ihr Zuhause hat sie gefunden, ist gefestigter als Jugendliche und kann nun vieles benennen, von dem sie früher keine Ahnung hatte.


Hier ist es. Das eine Buch. Das Buch, dass dich all diese Gefühle fühlen lässt, von denen du glaubst, sie auch zu fühlen. Ein Buch, das dich anspricht, betroffen macht, weinen und schmunzeln lässt. Mit Lyrik habe ich so gar nichts am Hut. Elisa dafür aber umso mehr. Sie spricht mit Mascha Kaleko. Sie hält Zwiesprache. Erzählt ihr von ihrem Leben. Knüpft Ankerpunkte zwischen ihrem und Maschas Leben. Hinterfragt und fragt: "Wie ist es dir wohl ergangen, Mascha?"


"Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken" ist, so düster er auch erscheinen mag, ein hoffnungsvoller Roman. Selten habe ich mir so viele Stellen markiert. Ganze Absätze habe ich blau mit Textmarker eingefärbt.


Ich möchte eine ganz große Leseempfehlung für dieses kleine Büchlein aussprechen.

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Veröffentlicht am 04.03.2025

Das Bindeglied zwischen "The Book of Life" und "The Blackbird Oracle"

Time’s Convert - Bis ans Ende der Ewigkeit
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Es ist 1762 Marcus MacNeil lebt ein einfaches Leben als Sohn eines Soldaten. Er lernt von seiner Mutter das Lesen und wird später von Thomas Paines "Common Sense" fasziniert sein. Als Heranwachsender möchte ...

Es ist 1762 Marcus MacNeil lebt ein einfaches Leben als Sohn eines Soldaten. Er lernt von seiner Mutter das Lesen und wird später von Thomas Paines "Common Sense" fasziniert sein. Als Heranwachsender möchte er für die ersehnte Revolution in den Krieg ziehen.

London, heute, Phoebe wünscht sich nichts mehr, als Vampirin zu werden. Sie möchte an Marcus´ Seite die Ewigkeit verbringen. Doch vorerst muss sie sich von ihrem sterblichen Leben verabschieden. 90 Tage lang nach der Verwandlung dürfen sich Phoebe und Marcus nicht sehen. In dieser Zeit muss sich Phoebe an ihre neuen Kräfte gewöhnen.

Währenddessen haben sich Diana und Matthew ein routiniertes Familienleben mit ihren Zwillingen auf dem Anwesen Les Revenants in Frankreich aufgebaut. Doch so ganz kehrt nie Ruhe ein. Beide Kinder zeigen schon früh Anzeichen für magische Begabung bzw. Verhaltensweisen junger Halb-Vampire. Matthews Bruder Baldwin lässt nicht locker und fordert, dass die Kinder getestet werden. Dies sorgt für eine Menge Unmut im Hause de Clermont.

Auch der vierte Band der All Souls Reihe bleibt auf einem hohen Niveau an historischen Referenzen. Diesmal bewegen wir uns vor allem im 18. Jahrhundert Nordamerikas und lernen so die Geschichten von Marcus Whitmore, ehemals MacNeil, kennen und erfahren, wie Matthew ihn zum Vampir machte. In einem Nebenschauplatz begleiten die Leser*innen Marcus´ Verlobte Phoebe auf ihrem Weg zur Vampirin. Sehr eindrücklich werden ihre neuen Kräfte und die Herausforderungen beschrieben, mit denen sie nun konfrontiert wird. Als großer Fan von Band 1-3 habe ich mich natürlich gefreut, dass die Geschichte von Diana und Matthew weiter erzählt wird.

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