Cover-Bild Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 11.03.2025
  • ISBN: 9783498006990
Sarah Lorenz

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken

Roman | «Ein unglaubliches Debüt! Die perfekte Mischung aus Poesie und Punk.» Margarete Stokowski

«Siehst du, Mascha, ich bin deinem Rat gefolgt: Ich war klug und hielt mich an Wunder.» Und es ist ja auch ein Wunder, dass Elisa ihr katastrophales Leben bisher immer noch gemeistert hat. Sie erzählt der von ihr so bewunderten Dichterin Mascha Kaléko leicht von schwierigen Dingen, von ihrer Zeit im Heim, obdachlos auf der Kölner Domplatte, immer auf der Suche nach Geborgenheit, die sie lange nur in Büchern fand. Aber auch von ihrer unbedingten Sehnsucht nach Liebe, von ihrer Vorliebe für kleine Reetdachhäuser, für schaumigen Cappuccino, für Bücher, von Männern, von Freundschaft und vor allem davon, dass alles möglich ist. Eine literarische Liebeserklärung an eine große Dichterin und an all die Wunder, die das Leben bereithält.

«Ein Buch übers Nachhausekommen – so zauberhaft, brutal, schonungslos und liebevoll wie kein zweites.» Alena Schröder

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2025

Ein innerer Dialog voller Poesie

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"Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken" - nur der Buchtitel allein hat mich schon sofort überzeugt. Ein wunderschöner Satz, wenn man mal darüber nachdenkt, gefällt mir außerordentlich gut, dafür ...

"Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken" - nur der Buchtitel allein hat mich schon sofort überzeugt. Ein wunderschöner Satz, wenn man mal darüber nachdenkt, gefällt mir außerordentlich gut, dafür ist das Cover für mich eher unauffällig. Wir befinden uns im Zug von Zürich nach Hamburg und begleiten Elisa in ihrem inneren Dialog mit Mascha Kaléko, der Dichterin, die sie über alles liebt und verehrt. Durch diesen inneren Diskurs lernen wir die Geschichte der Protagonistin kennen, sie denkt zurück an ihre Mutter, das Jugendheim und den Jugendheimleiter, den "Onkel", an die erste Liebe usw. Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht jener verehrten Lyrikerin, auf das der innere Dialog aufbaut und referenziert. Ein Konzept, das hervorragend funktioniert und die Liebe der Protagonistin zu Mascha sehr deutlich hervorhebt und ausdrückt. Das Buch ist gut strukturiert, leicht zu lesen und führt den Leser in die Gedichte von Mascha Kaléko ein. Ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.06.2025

Einnehmendes Debüt

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Elisa erzählt von ihrer unsteten Kindheit, der Abwendung ihrer Mutter nach der Trennung ihrer Eltern, die Zeit in Jugendhilfeeinrichtungen und ihrer obdachlosen Zeit an der Kölnerdomplatte, wo sie sich ...

Elisa erzählt von ihrer unsteten Kindheit, der Abwendung ihrer Mutter nach der Trennung ihrer Eltern, die Zeit in Jugendhilfeeinrichtungen und ihrer obdachlosen Zeit an der Kölnerdomplatte, wo sie sich Punkern anschloss und, inspiriert von Christiane F., Drogen konsumiert. Während ihr Leben von der verzweifelten Suche nach Nähe, Zuneigung und Verbundenheit geprägt ist, findet sie diese bei der Dichterin Mascha Kaléko, indem sie sich an sie wendet, von ihrem Leben erzählt und eine Verbindung aufbaut.

Sarah Lorenz' Erzählweise, dass Elisa direkt Mascha Kaléko adressiert und jedes Kapitel von einem ihrer Gedichte eingeleitet wird, hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte es, sowohl in die literarischen Tiefen als auch in die Erinnerungen aus Elisas Leben abzutauchen. Sie erzählt von der Kälte und der Einsamkeit in ihrer Kindheit und Jugend, ihrer Suche nach Liebe und ihren gewaltvollen Begegnungen und Beziehungen mit Männern.

Ein einnehmendes, kluges Debüt, das mir neben tollen Lesestunden auch Mascha Kaléko nähergebracht hat.

Veröffentlicht am 07.06.2025

Ein literarischer Goldschatz

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Erzählerin Elisa nimmt uns in einem kompakten, aber emotional wuchtigen Abriss mit auf eine Reise durch ein Leben, das früh aus der Spur gerät und immer wieder droht, vollends auseinanderzufallen.

Zunächst ...

Erzählerin Elisa nimmt uns in einem kompakten, aber emotional wuchtigen Abriss mit auf eine Reise durch ein Leben, das früh aus der Spur gerät und immer wieder droht, vollends auseinanderzufallen.

Zunächst durchlebt sie eine unaufgeregte Kindheit, die dann jedoch einen drastischen Wandel widerfährt, als sich ihre junge Mutter, plötzlich von ihr abwendet. Elisa ist fortan auf sich gestellt und steckt dabei voller kindlicher Sehnsucht nach Liebe, Wärme und Sicherheit, die sie lange vergeblich suchen wird.
Für sie beginnt ein unsteter Wechsel zwischen Jugenhilfeeinrichtung, dem Leben in versifften Wohnungen und als obdachlose Punkerin auf der Straße. Sie bewundert Christiane F., probiert Drogen aus und gerät an toxische Männer, erlebt psychische und physische Gewalt, verletzt sich sogar selbst.

Man wird Zeuge einer eindringlichen, persönlichen Geschichte über das Suchen, Stolpern, Verzweifeln – und irgendwie auch das Überleben.
Und doch ist dieses Buch keine Anklage, kein Selbstmitleid, kein schockierender Erlebnisbericht um der Sensation willen. Tatsächlich liest es sich wie ein langer, intimer Brief. Die Autorin schreibt mit einer Ehrlichkeit, die wehtut, dabei aber nicht auf Effekthascherei abzielt. Vielmehr gelingt ihr, immer wieder neue Zuversicht und Hoffnung zu vermitteln und mich ganz unerwartet nebenbei mit ihrer Begeisterung für die Lyrik von Mascha Kaléko anzustecken. Deren Texte sind an einigen Stellen im Buch eingebunden und bereichern die Geschichte zusätzlich um eine poetischen Tiefe, die sich still entfaltet und lange nachhallt.

Es ist ein schmerzhaft ehrlicher, gleichzeitig mutiger und tröstlicher Roman über das Überleben in einer Welt, die nicht immer fair ist. Wer bereit ist, sich auf Elisas Geschichte einzulassen, wird im Mindesten tief berührt sein.
Für mich ist es ein literarischer Goldschatz.

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Veröffentlicht am 06.06.2025

Abgründe, Hoffnung und Poesie

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Elisa ist eine Figur, die ich nicht so schnell vergessen werde. Sie wächst in schwierigen, oft verstörenden Verhältnissen auf - ein Kind, das nie wirklich Kind sein durfte. Nach der Scheidung der Eltern ...

Elisa ist eine Figur, die ich nicht so schnell vergessen werde. Sie wächst in schwierigen, oft verstörenden Verhältnissen auf - ein Kind, das nie wirklich Kind sein durfte. Nach der Scheidung der Eltern verliert sie den Kontakt zur Mutter, lebt fortan im "großen kalten Haus" in einer Stadt, die sich nie nach Zuhause anfühlt. Auf der Kölner Domplatte schließt sie sich den Punkern an, möchte irgendwo dazu gehören und alles ausprobieren - alles.
Elisas Weg ist geprägt von Schmerz, Verlust, toxischen Beziehungen und Selbstverletzung. Und trotzdem hat sie etwas, das mich sehr berührt hat: diese leise, zähe Hoffnung. Vielleicht auch deshalb, weil sie Mascha Kaléko für sich entdeckt. Deren Werke begleiten sie fortan durch die dunkelsten Momente. Mascha wird zu einer Art innerer Stimme, zu einer Vertrauten, die versteht, ohne zu urteilen.
Jedes Kapitel beginnt mit einem ihrer Gedichte, und genau diese Verbindung aus Poesie und schonungsloser Realität macht das Buch so besonders. Der Stil ist bildhaft, eindringlich, manchmal fast schmerzhaft direkt und trotzdem voller Gefühl.
Ich habe parallel das Hörbuch gehört, was die Geschichte noch intensiver gemacht hat. Immer wieder gab es Stellen, die mich schlucken ließen, die mich fassungslos gemacht haben. Dann wiederum gab es Momente, in denen der Humor mich zum Schmunzeln gebracht hat. Vermutlich braucht es diesen Humor, um eine gewisse Distanz zu wahren und vielleicht ist auch genau das der Grund, warum die Geschichte nicht erdrückt, sondern berührt.
Elisas Geschichte ist erschütternd, schonungslos ehrlich und zugleich poetisch. Ich möchte jetzt selbst Mascha Kaléko für mich entdecken. Große Leseempfehlung von mir! Aber Achtung: Dieses Buch ist emotional fordernd und nicht leicht zu verdauen.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

An einem Tag durchgelesen

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Meine Meinung


Dieser Titel hat mich von Anfang an magisch angezogen. Nachdem die Autorin Gabriele Diechler auf Instagram das Buch vorgestellt hatte, habe ich es mir sofort gekauft. Beste Entscheidung ...

Meine Meinung


Dieser Titel hat mich von Anfang an magisch angezogen. Nachdem die Autorin Gabriele Diechler auf Instagram das Buch vorgestellt hatte, habe ich es mir sofort gekauft. Beste Entscheidung ever! .

Die Figur Elisa ist wunderbar gezeichnet und kommt sehr empathisch rüber. Ihr Leben ist wahrlich nicht leicht und dennoch sprüht einem so viel Optimismus entgegen.

Elisa hat vor einigen Jahren die Lyrikerin Mascha Kaléko für sich entdeckt. Mascha lebt in ihren Worten weiter. Ihre wunderbaren Verse helfen Elisa stets weiterzukämpfen; nicht aufzugeben. Ihr Leben ist von Verlusten und der Suche nach Liebe geprägt. Ihre Eltern ließen sich scheiden, woraufhin sie die Liebe ihrer Mutter verlor. Sie landete in einem großen kalten Haus in der großen verhassten Stadt.

Poesie und Punk zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen, ist wahre literarische Kunst, die Sarah Lorenz hervorragend gelungen ist. Ohne Weichzeichner erzählt sie uns aus dem Leben der verzweifelten, optimistischen sowie liebenswerten Elisa. Alkohol, Drogen und toxische Liebesbeziehungen pflastern Elisas Weg in der großen Stadt. Elisas Liebe zu Mascha Kaléks Büchern ist stets präsent, da sie Mascha aus ihrem Leben erzählt. Mit ihr, möchte sie im Himmel Kaffee trinken. Jedes Kapitel beginnt mit einem wunderschönen Vers von Mascha.

Der bildliche Schreibstil hat mich in die Geschichte hineingezogen und nicht mehr losgelassen. Bücher spielen eine große Rolle und zeigen, wie heilsam sie sein können. Das geschriebene Wort ist so manches Mal die beste Medizin.

Fazit

Von mir eine klare Empfehlung für Leser*innen, die mit so schwierigen Themen umgehen können. Nicht jeder Mensch verfügt über eine so ausgeprägte Resilienz, wie die Hauptfigur Elisa, die an ihren Fehlern und Tragödien wächst.

>>Um Schicksalsschläge auszuhalten, braucht es ein Fundament. Braucht es einen Halt, am besten in Form eines Netzes aus verschiedenen Menschen.<< Seite 19
Einige Figuren erleiden ein grausames Schicksal. Auch Elisas Lebensweg muss man aushalten können und wollen.
>>Unglaublich, wie viel Gegenwart man aushalten muss, bis sie Erinnerung wird.<< Seite 135
Die Geschichte enthält so viel mehr und lohnt sich wirklich, sie zu entdecken. Bitte Taschentücher bereit halten.

Danke, Sarah Lorenz. Mit ihnen möchte ich im Hier und Jetzt (auf einer Buchmesse) Kaffee trinken.

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