Profilbild von pewo

pewo

Lesejury Star
offline

pewo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pewo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2023

Etwas Besonderes in eingeschliffenem Genre

Das Nachthaus
0

Dieses Hörbuch hat mich immer wieder aufs Neue überrascht, besser gesagt überrumpelt.

Zunächst hatte ich nach ein paar Szenen den Eindruck, mich im Genre vergriffen zu haben, denn es schien doch eher ...

Dieses Hörbuch hat mich immer wieder aufs Neue überrascht, besser gesagt überrumpelt.

Zunächst hatte ich nach ein paar Szenen den Eindruck, mich im Genre vergriffen zu haben, denn es schien doch eher Mystery oder Horror zu sein als Krimi oder Thriller.

Obwohl ich so etwas eigentlich nicht lese oder höre, konnte ich hier aber nicht anders als dranzubleiben, denn die Geschichte ließ mich einfach nicht los.

Hinzu kam eine weitere „A-Normalität“, und zwar: Obwohl mir der Protagonist Richard gleich sehr unsympathisch war, hatte der Autor dennoch meine Neugier geweckt, wie es mit diesem Typen weitergehen würde. Sonst lege ich ein Buch oder Hörbuch nach kurzem Hineinhören beiseite, wenn ich den Haupthelden nicht mag.

Mit der Zeit verstand ich Richard dann besser und ich konnte vieles was er tat und dachte sogar nachvollziehen.

Nach dem ersten Teil, der für sich schon eine spannende Geschichte bildet, kam die erste große Überraschung. Der zweite Teil begann mit einem gelungenen Twist, der viele Dinge, die ich beim Hören des ersten Teils angenommen hatte, total über den Haufen geworfen hat. Richard wurde mir nun sogar sympathisch.

Dann kam wieder einiges, das ich nicht erwartet hatte: Der zweite Teil wurde zunächst schleichend und nach hinten rasant noch dramatischer und fantastischer als der erste. Dennoch überlegte ich mir eine plausible Erklärung des Ganzen und lag damit ziemlich daneben.

Im dritten Teil habe ich es dann aufgegeben zu mutmaßen und durch die angenehme Stimme des Vorlesers zwar entspannt, aber auf alles gefasst, zugehört. Mit dem Ende war ich dann überaus zufrieden.

Es ist der Wahnsinn, wie Jo Nesbø es geschafft hat, mich mehrfach dermaßen an der Nase herumzuführen. Ich bin begeistert und empfehle das Buch jedem, der einen ganz besonderen Thriller sucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2023

Die anderen beiden Wälzer muss ich wohl auch noch lesen

Sturz der Titanen
0

Ich habe mich herangetraut - an diesen ersten Teil der Jahrhundertsaga. Schon dieser erste Roman hatte über 1.000 Seiten. Alle haben sie mich sehr gut unterhalten.

Ken Follett ist ein Meister des historischen ...

Ich habe mich herangetraut - an diesen ersten Teil der Jahrhundertsaga. Schon dieser erste Roman hatte über 1.000 Seiten. Alle haben sie mich sehr gut unterhalten.

Ken Follett ist ein Meister des historischen Romans. Er recherchiert detailliert - wohl mit Hilfe eines ganzen Teams - und beschreibt die historischen Ereignisse ziemlich genau und immer aus der Sicht der Protagonisten. Das macht Geschichte nachvollziehbar und erlebbar.

Dieser Roman spielt zur Zeit des Ersten Weltkriegs und besonders positiv ist mir dabei aufgefallen, dass der Autor alle Seiten gleichberechtigt behandelt und selbst keine Partei ergreift. Stattdessen stellt der die Absurdität solcher Kriege immer wieder dar. Das alles passiert aus dem Erleben der Figuren heraus, sehr anschaulich und mitreißend.

Manchmal fand ich die Schilderung der historischen Hintergründe etwas lang, aber sie waren dennoch nicht langweilig. Nach meinem Geschmack hätten sie etwas gekürzt werden können, denn ich als Leserin war doch vor allem an den Schicksalen der Protagonisten interessiert.

Nun bin ich neugierig, wie es mit den Familien weitergeht. Da wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die anderen beiden Wälzer auch noch zu lesen. ("Winter der Welt" und "Kinder der Freiheit").

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2023

Sind wir nicht alle kleine Klugscheißerchen?

Das Klugscheißerchen
0

Eigentlich gehöre ich nicht zur Zielgruppe, denn ich bin ja schon – mit den Worten der Haupthelden Tina und Theo Theufel – „voll alt“, aber immerhin bin auch ich ein echter Klugscheißer.

Die kleinen ...

Eigentlich gehöre ich nicht zur Zielgruppe, denn ich bin ja schon – mit den Worten der Haupthelden Tina und Theo Theufel – „voll alt“, aber immerhin bin auch ich ein echter Klugscheißer.

Die kleinen Sticheleien aus Kindersicht gegen Rote Bete oder gegen die Unsitte, Hausaufgaben machen zu müssen, fand ich einfach goldig. Ich glaube, dass alle Kinder hier zustimmend nicken würden. Überhaupt steckt dieses Buch voller witziger Details.

Die beiden Frechdachse Tina und Theo Theufel, die ein Herz und eine Seele sind und sich gegenseitig beim Klugscheißern übertreffen, habe ich gleich liebgewonnen.

Das Hörbuch ist wie ein Hörspiel inszeniert. Dabei fällt es gar nicht auf, dass es nur einen Sprecher gibt, und zwar Autor Marc-Uwe Kling, der mit seiner Stimme meisterhaft in die verschiedenen Rollen schlüpft.

Die Formulierungen treffen voll ins Schwarze und die Fantasie-Figur „Klugscheißerchen“ ist genauso, wie ich mir so etwas vorstellen würde.

Nur eine Sache habe ich zu kritisieren: Es hätte ruhig noch etwas länger sein können. Denn die Zeit ging beim Anhören viel zu schnell vorbei. Aber, was soll’s. So kann man es gleich mehrmals hören.

Von mir eine klare Empfehlung.

Die Printversion ist übrigens auch sehr schön, denn dort kann man die wundervollen Illustrationen von Astrid Henn anschauen. Es ist schwer zu sagen, welcher Version ich den Vorzug geben würde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2023

Pageturner!

Paradise Garden
0

Ich konnte mich von diesem Roman schon nach ein paar Seiten kaum lösen.

Die Kurzbeschreibung wird dieser großartig erzählten Geschichte nicht gerecht. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das Buch nur nach ...

Ich konnte mich von diesem Roman schon nach ein paar Seiten kaum lösen.

Die Kurzbeschreibung wird dieser großartig erzählten Geschichte nicht gerecht. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das Buch nur nach der Kurzbeschreibung abgelehnt.

Aber ich hatte in einem Podcast eine Besprechung dazu gehört und die hat mich neugierig gemacht. Darüber bin ich sehr froh, denn sonst hätte ich etwas verpasst.

Die Autorin hat für mich einen Pageturner-Schreibstil. Meistens gebraucht man das Wort Pageturner bei Thrillern. Dieser Coming-of-Age-Roman ist zwar kein Thriller, aber spannend und fesselnd ist er dennoch. Ich habe sehr mit der Protagonistin Billie mitfühlen können, als hätte ich das alles selbst erlebt.

Der Anfang ist ein Schock. Gleich im ersten Satz erfahren wir, dass ihre Mutter gestorben ist. Dann geht es zurück in die nahe Vergangenheit, die sich auf die Anfangsszene (Tod und Beerdigung) zubewegt. Danach geht es weiter mit einer Art Roadtrip, den Billie unternimmt, auf der Suche nach Antworten. Das Ende des Romans gefällt mir sehr.

Das Ganze ist toll konzipiert, so dass man es direkt verfilmen könnte. In meinem Kopfkino wurde der Film jedenfalls schon gespielt.

Umso erstaunter war ich, als ich erfuhr, dass das hier ein Debüt-Roman ist. Diese Autorin werde ich mir merken.

Ich bin sehr glücklich, dieses Buch gelesen zu haben, und gleichzeitig ein wenig traurig, dass es so schnell zu Ende war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2023

Ein filmreifes Finale

Rupert undercover - Ostfriesisches Finale
0

Nun hat diese Trilogie ein filmreifes Finale gefunden.

Ich fand das Buch sehr spannend. Vor allem gefällt mir die naive schnodderige Art von Rupert.

Er ist nicht perfekt aber äußerst liebenswert. Dem ...

Nun hat diese Trilogie ein filmreifes Finale gefunden.

Ich fand das Buch sehr spannend. Vor allem gefällt mir die naive schnodderige Art von Rupert.

Er ist nicht perfekt aber äußerst liebenswert. Dem Autor ist es wieder gelungen, seine Hauptfiguren sehr sympathisch darzustellen. Man merkt, dass er eine Menge Herzblut hineinsteckt. Sicher auch einen Teil von sich selbst.

Speziell hat mir die Rolle gefallen, die diesmal Ruperts Ehefrau Beate zugestanden bekommen hat. Das ist etwas Neues für Klaus-Peter Wolfs "Gesamtwerk".

Insgesamt wieder ein sehr spannender und unterhaltsamer Roman mit ein paar schaurigen Stellen.

Die Trilogie wurde zu einem passenden Ende geführt und ich finde das Thema "Rupert als Mafiaboss undercover" ist damit gut ausgereizt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere