Ich hatte wohl mehr erwartet
Finde mich. JetztNach Cover und Klappentext fiel die Entscheidung leicht, das Buch zu lesen. Ich mag diese neue Art von Covern, die keine Paare mehr zeigen. Und dieses, mit der goldenen Schrift, ist ein richtiger Eyecatcher, ...
Nach Cover und Klappentext fiel die Entscheidung leicht, das Buch zu lesen. Ich mag diese neue Art von Covern, die keine Paare mehr zeigen. Und dieses, mit der goldenen Schrift, ist ein richtiger Eyecatcher, der einfach sofort auffällt und auch im Gedächtnis bleibt.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht und lässt die Seiten schnell dahinfliegen. Die ersten Kapitel waren also schnell gelesen und auch Tamsin mochte ich am Anfang sehr. Ich fand ihre Leichtigkeit erfrischend und fand es toll, wie sie die Welt sah. Allerdings dauerte es nicht lange und sie ging mir genau damit ein bisschen auf die Nerven. Ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich die Augen verdrehte, wenn sie mit ihrer Erinnerungskamera in jeder besonderen Situation anfing – genau das hat den Moment für mich irgendwie zerstört. Ist ja süß, wenn sie so die Erinnerung an ihren Großvater am Leben erhält, aber mir ging dieses „Klick“ echt tierisch auf den Senkel. Bei Rhys ging es mir da ähnlich. Anfangs fand ich ihn toll. Sehr geheimnisvoll und ich mochte, dass er so authentisch handelte, weil er erst einmal mit der Welt um sich herum klarkommen musste. Doch dann ging es plötzlich doch recht schnell, besonders was die Beziehung zu Tamsin anging. Das fand ich dann doch etwas übereilt. Die restlichen Charaktere haben mir gut gefallen, weswegen ich mich auch dazu entschieden habe, mit der Reihe fortzufahren.
Die Handlung fand ich anfangs ebenfalls toll. Hier handelt es sich nicht um eine dieser 0815 Storys, bei denen sich irgendein CEO in ein Mauerblümchen verliebt. Die Geschichte war für mich etwas Besonderes, denn ehemalige Häftlinge kommen in solchen Büchern doch recht wenig vor. Ich fand es toll, wie die Autorin die beiden Protagonisten aufeinander treffen und sich näher kommen ließ, mochte die kleinen Dinge, die sie eingestreut hat, damit Rhys sich mit der ungewohnten Welt anfreunden kann. Ich mochte Tamsins Leichtigkeit und ihre unbeschwerte Art. Aber insgesamt blieb das Buch doch recht unspektakulär. Gerade der Mittelteil gestaltete sich für mich recht langatmig, bis zum Ende hin noch mal ein bisschen Fahrt aufkam. Mir haben irgendwie auch die Tiefe und Dynamik gefehlt. Alles blieb doch recht oberflächlich, vor allem die beiden Protagonisten, und obwohl ich dachte, dass Rhys sich mit der Geschichte weiterentwickelt hat, machte er am Ende immer noch dieselben Fehler wie am Anfang. Das hat mich irgendwie gestört und schlussendlich blieb das Buch für mich dann doch recht blass. Schade, denn am Anfang habe ich da wirklich viel Potenzial gesehen.
Fazit
„Finde mich. Jetzt“ ist der Auftakt einer Trilogie mit einem vielversprechenden Klappentext und einem auffallenden Cover. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich mochte die Thematik und auch die Figuren konnten mich anfangs mitreißen. Doch ab der Hälfte ungefähr verlor ich das Interesse, weil mir die Story zu langatmig wurde und einfach zu wenig passierte. Deshalb vergebe ich 3,5/5 Leseeulen und eine Kaufempfehlung für alle, die gerne Young Adult Geschichten lesen.