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Veröffentlicht am 14.04.2024

Einfach genial!

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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Rezension „The Serpent and the Wings of Night“ »

Wenn Bücher hier auf Bookstagram einen Hype erleben, entwickle ich schnell sehr hohe Ansprüche. Und auch bei „The Serpent and the Wings of Night“ waren ...

Rezension „The Serpent and the Wings of Night“ »

Wenn Bücher hier auf Bookstagram einen Hype erleben, entwickle ich schnell sehr hohe Ansprüche. Und auch bei „The Serpent and the Wings of Night“ waren die Ansprüche hoch gesetzt. Tja und eines kann ich euch vorab sagen: Dieses Buch ist eines meiner ersten Highlights in diesem Jahr geworden!

Carissa Broadbent hat mich ab den ersten Seiten mit ihrem fantastischen, bildhaften und lebendigen Schreibstil packen und in den Bann ziehen können. Viel zu schnell flogen die Seiten dank der Leichtigkeit, die der Schreibstil der Autorin mit sich brachte, nur so davon. Schneller als gewollt, war ich dann am Ende angekommen.

Doch nicht nur der Schreibstil, sondern auch die geniale Idee des Buches sowie das Setting und die Protagonisten brachten mich um den Verstand.

Oraya, die mich von Anfang an für sich gewinnen konnte, ist nicht nur eine unglaublich starke junge Frau, sondern auch so facettenreich, dass es wirklich Spaß gemacht hat, mehr über sie zu erfahren. Ich fand ihre Entwicklung, in Bezug auf ihren Adoptivvater sehr interessant. Im Zusammenspiel mit Raihn gab es dann viele lustige, spannende, herzzerreißende aber auch knisternde Szenen. Die Slow Burn Romance zwischen den beiden habe ich sehr geliebt und irgendwie bin ich nur so dahingeschmolzen.

Raihn ist ein Protagonist, der nicht nur mein Herz für sich gewinnen, sondern auch mit seiner Persönlichkeit glänzen konnte. Loyal, geheimnisvoll, in manchen Situationen gefährlich, immer für einen guten Spruch zu haben, dennoch witzig, irgendwie charmant und zwischen all den Mauern auch ein weichen Kern zulassend, habe ich mich glatt in ihn verliebt.

Aber nicht nur in Raihn und Oraya habe ich mich verliebt, sondern auch in die Idee des ganzen Buches. Ein Welt, die von Vampiren beherrscht wird, in der Menschen in Vierteln leben, wo sie sich nicht immer sicher sein können. Oraya, ein menschliches, vom Vampirkönig adoptiertes Findelkind und eine Protagonistin, die sich für die Menschen auf doch teilweise brutale Art einsetzt, Flügel, anhand derer man die einzelnen Stämme der Vampire unterscheiden kann, ein magischer und brutaler Wettkampf, der nur alle 100 Jahre von der Göttin Nyaxia persönlich entworfen wird und bei dem der/die Gewinner/in einen Wunsch frei haben soll, geniale Nebenprotagonisten - besonders Mische habe ich so lieb gewonnen - die für unerwartete Wendungen etc. sorgen, damit verbunden Geheimnisse, Intrigen, Dunkelheit, Brutalität und zwischendrin ein Funken der Hoffnung und Lichtblicke.

Für mich war „The Serpent and the Wings of Night“ ein absoluter Erfolg und viel zu schnell zu Ende. Ich hoffe nun einfach, dass die Zeit wie im Flug vergeht und ich schneller, als es bislang scheint, den zweiten Band in den Händen halten darf. 🐍

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein absolutes Meisterwerk!

Court of Sun 1: Court of Sun
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»Täuschst du dich nie in der Zukunft?«, frage ich. »Doch, natürlich. Denn manchmal täuscht sich die Zukunft auch in dir.«
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„Court of Sun“ ist eines der Bücher, vor denen ich aufgrund des Hypes totalen ...

»Täuschst du dich nie in der Zukunft?«, frage ich. »Doch, natürlich. Denn manchmal täuscht sich die Zukunft auch in dir.«
———
„Court of Sun“ ist eines der Bücher, vor denen ich aufgrund des Hypes totalen Respekt hatte. „Wird es mir gefallen und kann ich mich den zahlreichen positiven Stimmen anschließen?“, war dabei nur eine von vielen Fragen, die ich mir vor dem Lesen innerlich stellte.

Und als ich das Werk von Lexy Ryan mit genau diesem Respekt und einem Hauch von Angst in die Hand nahm, wusste ich innerhalb weniger Minuten, dass dieses Buch mich umhauen wird. Denn bereits mit den ersten Worten, den ersten Sätzen und dem ersten Kapitel konnte mich die Autorin begeistern.

Der angenehme und detaillierte, fast schon poetische Schreibstil lässt sich nicht nur so leicht lesen, dass die Worte nur so dahingleiten, sondern schafft es in den passenden Momenten die entsprechende Atmosphäre hervorzulocken. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mich den Seiten hinzugeben und mich Stück für Stücke immer mehr in den Schreibstil zu verlieren und zu verlieben.

Die gewählte Erzählform aus der Sicht von Abriella erlaubte es mir, mich voll und ganz in unsere Hauptprotagonistin hineinzuversetzen. Ich habe ihre Abneigung gegenüber den Fae, die Liebe zu ihrer Schwester, die Schuldgefühle und sämtliche weiteren aufkeimenden Gefühle zwischen den Zeilen förmlich gespürt und vor meinem inneren Auge in einem realistischen Bild gesehen, wie sie für die Personen kämpft, die sie liebt. Wie sie dabei alle Hürden, und seien sie noch so groß zu überwinden scheint. Ich habe bemerkt, wie sich ihre eh schon starke Persönlichkeit von Kapitel zu Kapitel immer weiter entwickelt und die Geschichte so ihren Lauf nimmt.

Tja und apropos Geschichte.. Der Klappentext konnte mich damals direkt catchen, als ich ihn las: Eine begnadete Diebin, die die Fae abgrundtief hasst, steht bei der Rettung ihrer geliebten Schwester ausgerechnet zwischen zwei Fae-Prinzen – und damit auch zwischen zwei verfeindeten Reichen. Blöd nur, dass jeder der zwei Prinzen seine eigenen Interessen verfolgt. Da sind Lügen und Intrigen doch quasi schon vorprogrammiert, oder?

In einer Handlung, dessen Aufbau nicht spannender gestaltet hätte sein können, muss ich als Leserin gestehen, dass ich mich genau wie Brie immer wieder zwischen Finn und Sebastian hin und hergerissen fühlte. Beide sind mit Geheimnissen gespickt und beide wissen es genau, diese zu verbergen. Tja und was soll ich sagen? Während ich mich in den einen verliebt habe, wurde der andere aus meiner Sicht besonders zum Ende hin ein wahrer Feind. Ich bin gespannt, inwiefern sich die Beziehungen im zweiten Teil noch mal drehen und wenden werden - da wird sich Lexi Ryan bestimmt was Geniales einfallen lassen. So etwas Geniales wie bereits in diesem Band. Zahlreiche Wendungen, die ich nicht kommen sah bzw. die mich als Leserin begeistern und unterhalten konnten, versteckte Feinde, neue Freunde, eine Rettungsmission, die manchmal vielleicht etwas zu sehr in den Hintergrund zu rücken scheint und eine detaillierte Welt voller magischer Geschöpfe mit interessanten Hintergründen. Kobolde, die mit Geschichten handeln, Sluagh, die aus einem schrecklichen Traum Realität machen, große Wölfe, die wissen, für wen sie kämpfen müssen und magische Gegenstände, die für die grenzenlose Macht benötigt werden. Ich glaube, ihr merkt so langsam, aber sicher, wie begeistert ich von „Court of Sun“ bin, denn ich könnte noch so viel mehr aufzählen, was mich schlussendlich dazu brachte, dass ich das Buch nicht aus dem Händen legen wollte.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich niemals gedacht hätte, bereits im März ein absolutes Jahreshighlight - vielleicht sogar „das Jahreshighlight“ in den Händen zu halten. Ich habe die Geschichte rund um Brie geliebt und gelebt und wenn auch du dich für detaillierte Fantasy interessierst, dich Lügen, Intrigen und eine aufkeimende Dreiecksbeziehung nicht abschrecken, dann solltest du dich diesem Buch widmen und dich vielleicht sogar selbst in die Geschichte und Welt verlieben. Von mir gibt es auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung und nun warte ich sehnsüchtig auf den zweiten Band, der hoffentlich genauso stark weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Eine geniale Auseinandersetzung mit Ethik und Moral

WEIL.
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Rezension zu „WEIL.“ von Martin Muser »

Aus meiner Sicht wirkt die Steifbroschur relativ unscheinbar. Das Cover wird von geraden Buchstaben und Quadraten geziert. Auf den ersten Blick, vielleicht nicht ...

Rezension zu „WEIL.“ von Martin Muser »

Aus meiner Sicht wirkt die Steifbroschur relativ unscheinbar. Das Cover wird von geraden Buchstaben und Quadraten geziert. Auf den ersten Blick, vielleicht nicht ganz so spektakulär wie andere Außengestaltungen, doch in Zusammenhang mit der Geschichte definitiv genial.

Fünf Jugendliche begeben sich zum Lernen von der Stadt aufs Land. Während der Fahrt dorthin nehmen sie einen Anhalter auf, der allen jedoch von Anfang an suspekt vorkommt. Um sich nicht weiter mit ihm herumschlagen zu müssen, lassen sie ihn während einer Pause an einer Tankstelle einfach so stehen. Seine Tasche auf der Rückbank befördern sie während der Fahrt aus dem Fenster - ein folgenschwerer Fehler, wie sich später herausstellen wird. Am nächsten Morgen steht nämlich genau dieser Anhalter mit zwei weiteren Männern vor dem Landhaus und verlang nach der Tasche. Ein perfides Spiel um Macht, Kontrolle, Angst, Leben und Tod beginnt.

Man merkt schnell, dass der Fokus nicht auf den Figuren selbst liegt. Fünf Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder für sich eher unscheinbar, zum Teil unsympathisch und eigentlich auf sich selbst fokussiert, doch allesamt sind in einer Geschichte zusammengewürfelt, von der das Buch dann doch tatsächlich lebt.

Eine Geschichte, die zu Beginn zwar ruhig und fröhlich erscheint, sich aber mit einem rasanten Tempo fortbewegt. Die Ruhe vom Anfang verpufft mit dem Erscheinen der drei Personen in der Tür des Landhauses. Schnell werden Themen wie Ethik und Moral in den Raum geworfen.

War es richtig, den Anhalter stehen zu lassen?
War es moralisch vertretbar, seine Tasche einfach aus dem Fenster zu befördern?
Ist es vertretbar, was die drei unangekündigten Männer mit den fünf Jugendlichen machen?

Mit einem Schreibstil, der sich nicht nur schnell Lesen lässt, sondern auch auf eine erschreckend nüchterne Art erzählt, beschwört der Autor eine Spannung hervor, die von Seite zu Seite immer größer wird. Als Leserin war ich ab dem Eintritt der drei Männer in das Haus in einem Spannungsbogen gefangen, aus dem ich bis zum Ende auch nicht mehr herausgekommen bin.

Ich habe die Ratlosigkeit der Jugendlichen gespürt und mich von Seite zu Seite auch immer mehr der aufkeimenden Angst hingegeben. Genau mit dieser Angst wird gespielt. Macht wird ausgeübt, zum Teil wird auch nicht vor der Androhung und schließlich auch Durchführung von Gewalt zurückgeschreckt. Das sorgte bei mir während des Lesens des Buches dafür, dass mir viele Fragen durch den Kopf geistern. Immer wieder möchte ich mir diese mit dem Wörtchen „weil“ erklären. Auch die Protagonisten nutzen das Wort des Titels für ihre Gedankengänge und Erklärungen häufig. Das allein spricht dafür, wie gut Martin Muser nicht nur die Geschichte durchdacht, sondern auch den Titel gewählt hat.

Bis zum Ende schafft es der Autor dass die Stimmung erhitzt, angespannt und angsterfüllt bleibt. Bis zu einem Wendepunkt, der nicht besser gewählt hätte sein können, stellte ich mir als Leserin die Frage, wer im Recht und wer im Unrecht sei. Wer steht auf der guten und wer auf der bösen Seite? Die Geschichte spielt mit meinen Gedankengängen bis zum Wendepunkt, bei dem plötzlich nicht mehr die Macht und Kontrolle, sondern die Moral wichtig ist.

Ich persönlich hatte während des Lesens des Werkes ehrlicherweise immer wieder das Gefühl, eine verdammt gute Schullektüre in den Händen zu halten - wie ich sie mir in meiner Schulzeit gewünscht hätte. Und vielleicht sollte dieses Buch auch ein Angebot der Schulen werden. Was ist gutes und was ist schlechtes Handeln. Wer hat Schuld und wer hat unrecht? Mit diesem Buch hat man das Gefühl, dass die Ethik zum Greifen nah ist. Wenn also auch du dich für diese Themen interessierst und ein Jugendthriller eh auf deiner Leseliste steht, dann kann ich dir für das Buch definitiv eine Leseempfehlung aussprechen. Lies die knappen 130 Seiten und gebe dich der Geschichte hin. Wer weiß, vielleicht denkst du auch ganz anders über die Worte von Martin Muser als ich oder du entdeckst eine geniale Geschichte, die dich zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Ein Buch zum Hinfortträumen

When the Storm Comes
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Als ich „When the Storm Comes“ in den Händen hielt, war ich sowohl vom Klappentext, dem Cover als auch vom Buchschnitt einfach angetan. Eine kleine Küstenstadt, eine dunkle Vergangenheit, die Hauptprotagonistin ...

Als ich „When the Storm Comes“ in den Händen hielt, war ich sowohl vom Klappentext, dem Cover als auch vom Buchschnitt einfach angetan. Eine kleine Küstenstadt, eine dunkle Vergangenheit, die Hauptprotagonistin arbeitet in einer Tierarztpraxis, das klang einfach zu perfekt für mich. Also musste ich mich kurzerhand der Welt rund um Marly und Jack einfach hingeben.

Während des Lesens durfte ich also Marly begleiten. Eine junge Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln und gestrandet an dem Ort, der ihre Vergangenheit ein wenig aufrütteln sollte. Eigentlich hatte ich mich mit ihr direkt wohlfühlen wollen, doch ihre Liebe zu Sneakern verschaffte mir die ein oder andere Störung im Lesefluss. Ich persönlich kann nichts mit Sneakers anfangen, doch wer ein wahrer Sammler ist, wird sich mit Marly schnell identifizieren können. Besonders interessant empfand ich die Entwicklung der Einstellung Marly‘s. Während sie sich zu Beginn mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung auf die Suche nach ihrer Mutter begibt, verliert sich das Thema leider von Kapitel zu Kapitel mehr. Dafür kommt sie Jack näher.

Jack ist im Übrigen unser Hauptprotagonist, und wenn ich ehrlich sein darf, war er mir am Anfang total unsympathisch. Seine Art, wie er mit Marly umging, lies mich doch ab und zu den Kopf schütteln. Wobei das umgekehrt jedoch genauso war. Doch auch das legte sich jedoch von Kapitel zu Kapitel mehr und mir wuchsen der junge Mann mit einer großen Liebe für Tiere und seiner angenehmen, ruhigen Art und die junge, starke Frau zunehmend mehr ans Herz. Beide zusammen machten mir das Lesen dann doch wieder extrem leicht. Sie harmonierten mit ihren Eigenschaften perfekt, lieferten sich witzige Wortgefechte und sorgten zusammen auch für den ein oder anderen Gänsehautmoment. Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle eben - bis der Wendepunkt erreicht war und der.. Naja er hat die Geschichte aus meiner Sicht leider nicht abrunden können. Mich stört es immer, wenn Protagonisten nicht miteinander reden, sondern sich jeder für sich Gedanken macht. Leider ist das in „When the Storm Comes“ passiert und leider empfand ich das dadurch entstandene Drama zu herbei gezwungen.

Doch jeder Leser und jede Leserin empfindet solche Szenen anders. Viele lieben genau solche Momente. Ich habe mein Herz dann aber doch eher an dem verschlafenen Küstenort St. Andrews in Kanada und seine Bewohner verloren. Von der Arbeit in der Tierarztpraxis, den Patienten - für die nicht all meine Hoffnungen und wünsche erhört wurden bis hin zur Clique wurde ich von dem Buch eingesogen. Ich habe mich dank des wahnsinnig flüssigen und angenehm leichten Schreibstils viele lustige, traurige und entspannte Szenen versetzen dürfen und mich dadurch beinahe selbst in den Beschreibungen verloren.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass „When the Storm Comes“ für mich ein Buch mit Stärken und Schwächen ist. Ich habe mich nach St. Andrews begeben und Marly und Jack auf ihre gemeinsame Reise begleitet. Ich habe die Ausflüge mit Reggie geliebt und jeden einzelnen Bewohner für sich in mein Herz geschlossen. Ich habe aber auch den Kopf in der ein oder anderen Situationen schütteln, die Augen verdrehen und das Buch beiseite packen müssen. Dennoch möchte ich sagen, dass Carina durch ihre Worte einen Roman erschaffen hat, der nicht nur eine angenehme und heimische Atmosphäre mit sich bringt, sondern den oder die Leser: in verzaubert. Wenn du dich also an einen kleinen kanadischen Ort umgeben vom Wasser und der Natur fortträumen möchtest, dann ist dieses Buch vielleicht sogar perfekt für dich. Und wer weiß, vielleicht erobern Marly und Jack dein Herz ja im Sturm 🌊

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Heart Story
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Kennst du diese Liebesromane, die so viel mehr sind als einfach nur künstlerische Schöpfungen voller Liebe und Glücksgefühle?

Ich habe die beiden Bände zuvor bereits gelesen und geliebt, doch nie hätte ...

Kennst du diese Liebesromane, die so viel mehr sind als einfach nur künstlerische Schöpfungen voller Liebe und Glücksgefühle?

Ich habe die beiden Bände zuvor bereits gelesen und geliebt, doch nie hätte ich erwartet, dass der dritte Teil solch eine Schwere mit sich bringen würde. Das Thema „Autismus“ was sich durch alle Bücher von Helen Hoang zieht, habe ich auch hier wieder erwartet, dazu kamen dann jedoch auch Themen, in denen ich mich selbst wiedergefunden habe. Wichtige Themen die für mich selbst noch immer schwer zu verdauen sind.
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Anna, unser Hauptprotagonistin, habe ich zu Beginn mit ihrem „Freund“ kennen lernen dürfen. Und bereits in den ersten Kapiteln hätte ich an die Decke springen können. Anna selbst verstellt sich, um anderen zu gefallen. Das liegt an ihrer Diagnose, die sie erst im Laufe des Buches erhält. Doch wenn sie auch nur einmal von der Norm abweicht, dann bekommt sie das Gefühl vermittelt „falsch“ zu sein. Ihr Freund jedoch, darf von der Norm abweichen. Er darf Entscheidungen treffen, die Anna dann einfach zu akzeptieren hat. Ja und wenn ich dann ihren Familienhintergrund denke, könnte mir vor Wut die Zündschnur platzen.

Zwischen unserer weiblichen Hauptfigur und ihrer Schwester Priscilla gab es aus meiner Sicht eine absolut hochgradige toxische Beziehung. Priscilla war mir von Anfang bis Ende unsympathisch. Nie zuvor habe ich eine Nebenprotagonistin aufgrund ihrer Boshaftigkeit, Respektlosigkeit, beleidigenden Art und fehlenden Empathie, so sehr gehasst wie sie. Auch als Priscilla die Diagnose ihrer Schwester in Erfahrung gebracht hatte, reagierte sie nur mit Verleugnung, Beleidigung und Vorwürfen. Von der anderen Verwandtschaft gab es ebenfalls keinerlei Unterstützung. Mich hat das beim Lesen so wütend und zugleich traurig gemacht. Teilweise sogar den Lesespaß gehemmt. Ich glaube das zeigt wie emotional mich die Autorin allein durch diese Charaktergestaltungen werden lassen hat.

Hinzu kam das Thema rund um die Pflege von Annas Vater. Ein wichtiges Thema. Vielleicht hätte ich zuvor die Triggerwarnung lesen sollen, dann hätte ich das Buch zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zur Hand genommen. Doch ich habe die Warnung nicht gelesen und wurde dadurch direkt wieder in die Schwere und Trauer hineingezogen, die sich dadurch zusätzlich noch durch das Buch zog. Emotional war ich am Ende total aufgewühlt, das könnt ihr euch nicht vorstellen.

Zwischen all der Schwere gab es aber auch Glück. Anna, die eine offene Beziehung führen musste, traf auf Quan - die offenste Schulter zum Anlehnen, die mir je in einem Buch begegnet ist. Quan selbst bringt auch eine Geschichte mit, wie sie nur von Helen Hoang stammen kann. Auch sein Leben verlief bisher nicht rosarot. Doch die sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden, die hat ihre Höhen und ihre rosaroten und prickelnden Ereignisse. Zwar hatte ich immer im Hinterkopf, dass es da noch einen „festen“ Freund gibt, doch da dieser sich, wie beschrieben, nicht zum Liebling meines Herzens entwickelt hat, habe ich trotzdem die ganze Zeit mitgehofft und mitgefiebert, dass Anna und Quan zur richtigen Zeit zusammenfinden können.

Insgesamt kann ich abschließend nur sagen, dass Helene Hoang hier eine Vielzahl an Themen mehr als authentisch in die Geschichte einfließen lassen hat. Das geschah mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail. Ich selbst war beim Lesen sehr aufgewühlt, habe gelacht, geweint und war mit Gänsehaut übersäht, doch schlussendlich sind mir Anna und Quan ans Herz gewachsen und haben mir gezeigt, wenn man zu zweit ist, kann man Hürden und Probleme meistern, an die man sich allein vielleicht gar nicht herantraut.

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