Profilbild von reni74

reni74

Lesejury Star
offline

reni74 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit reni74 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2023

Gedankenspiel

Mrs Agatha Christie
0

Sie ist die Queen of Crime, hat unzählige Kriminalromane geschrieben, die noch heute die Leser begeistern. Wie aus einem ihrer Bücher muten dann auch die Ereignisse an, die sich im Dezember 1926 ereigneten ...

Sie ist die Queen of Crime, hat unzählige Kriminalromane geschrieben, die noch heute die Leser begeistern. Wie aus einem ihrer Bücher muten dann auch die Ereignisse an, die sich im Dezember 1926 ereigneten und die bis heute Rätsel aufgeben. Was ist geschehen? Die damals schon bekannte Kriminalautorin Agatha Christie verlässt ihr Haus um kurz darauf wird ihr Auto verlassen an einem Teich entdeckt. Von der Autorin fehlt jede Spur, elf Tage lang wird sie fieberhaft gesucht, bis sie plötzlich wieder auftaucht.

Marie Benedict hat bereits Bücher geschrieben, in denen sie das Leben von Ehefrauen berühmter Männer näher beleuchtet. Frauen die oft im Schatten ihrer Partner stehen, über die wenig bekannt ist, die aber eben ihre eigene, erzählenswerte Geschichte haben. Hier hat sie nun eine Frau gewählt, die dazu eher im Kontrast steht uns sie hat einen Zeitraum im Leben der berühmten Autorin gewählt, der im Dunkeln liegt und somit Raum für Spekulationen bietet.

Die Autorin gibt sich diesen Spekulationen hin und mir ging es mehr als einmal so, dass ich vergessen habe, dass es eben nur Spekulationen sind. Sie erzählt die Ereignisse so glaubwürdig als würde man eine Biografie lesen. Letztlich denkt man ständig, ja, so könnte es durchaus gewesen sein. Die Geschichte soll als fiktiver Roman gesehen werden und genauso liest sie sich auch. Die Autorin hat ein gutes Erzähltalent, weckt Emotionen beim Leser, Sympathien und Antipathien, sie konstruiert eine Szenenfolge, an der Agatha Christie sicher Gefallen gefunden hätte. Für Fans eine Bereicherung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.01.2023

Es ist erst der Anfang

Rachejagd - Gequält
0

Als FBI Agent Nick einen verzweifelten Anruf seiner Jugendliebe Anna bekommt, zögert er natürlich nicht ihr zu helfen. Seine Hilfe ist auch dringend nötig, denn es schein, als wäre Annas Entführer nach ...

Als FBI Agent Nick einen verzweifelten Anruf seiner Jugendliebe Anna bekommt, zögert er natürlich nicht ihr zu helfen. Seine Hilfe ist auch dringend nötig, denn es schein, als wäre Annas Entführer nach drei Jahren wieder aufgetaucht. Wie es aussieht hat seine krankhafte Obsession für Anna nicht nachgelassen und nun will er sie endlich in seine Finger bekommen. Es beginnt mit Nachrichten, Fotos, Trophäen, die er Anna schickt und entwickelt sich bald zu einem Alptraum, der auch Menschenleben fordert.

Das Buch ist der Auftakt zu einer Serie geschrieben von einem Autoren Duo. Andreas Suchanek kannte ich schon von anderen Büchern und fand ihn manchmal etwas anstrengend. Nica Stevens war mir bisher noch nicht bekannt. Beim Lesen merkt man nicht, dass hier verschiedene Autoren am Werk waren, der Stil der beiden passt gut zueinander und das Buch lässt sich super lesen. Aufgeteilt ist die Geschichte in verschiedene Kapitel, die hauptsächlich in der Gegenwart spielen, aber teilweise auch die Ereignisse von vor drei Jahren erzählen. Der Leser erhält dadurch einen guten Überblick über das, was letztlich zu dem führt, was Hauptfigur Anna gerade erlebt. Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der handeln Figuren erzählt und dadurch ist man überall hautnah dabei und kann mitfiebern.

Neben Anna und Nick gibt es noch weitere, für die Handlung wichtige Figuren, die hoffentlich in der Fortsetzung auch wieder auftauchen. Leider bleiben die Figuren aber oft nur an der Oberfläche. Sie werden dem Leser sympatisch, aber man erfährt fast nichts über sie. Man kann nicht verleugnen, dass mit ihnen das ein oder ander Klischee bedient wurde. Das Augenmerk der Umsetzung liegt eindeutig auf den Handlungssträngen. Die Geschichte ist rasant erzählt, enthält mehr als einen unvorhergesehen Twist und bietet einen schaurigen Cliffhanger am Ende.

Leider hat die Geschichte aber auch einige Schwächen. Gerade die vielen Twists waren vielleicht einer zu viel. Es kann einen als Leser schnell frustrieren, wenn man glaubt das Spiel durchschaut zu haben und dann zum wiederholten Mal alles ganz anders ist. Ich denk dann oft - echt jetzt, muss das jetzt auch noch sein? Das das Autorenduo mich trotzdem bei der Stange gehalten hat war letztlich den sich überschlagenden Ereignissen zuzuschreiben, die mir gar nicht viel Zeit ließen über kleine Ungereimtheiten, oder das manchmal echt total naive und nicht nachvollziehbare Verhalten der Figuren nachzudenken.

Zusammengefasst ein wirklich lesenswerter Thriller, der sicher hier und da ein paar Kanten hat, an denen man beim lesen anstößt, gerade wenn man viel in diesem Genre unterwegs ist und Vergleichsmöglichkeiten hat. Allerdings ist die Story ja als Serie angelegt und das bieten genug Raum zur Entwicklung. Ich muss auf jeden Fall weiterlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2023

Hinter der Fassade

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
0

Die Party des Jahres steht an, Silvester. Ein Gruppe Freundinnen feiern zusammen mit ihren Männern und den kleineren Kindern bei Lollo, während die beiden 17jährigen Töchter von Nina und Lollo ihre eigene ...

Die Party des Jahres steht an, Silvester. Ein Gruppe Freundinnen feiern zusammen mit ihren Männern und den kleineren Kindern bei Lollo, während die beiden 17jährigen Töchter von Nina und Lollo ihre eigene Party planen. Nur widerwillig stellt Nina dafür ihr Haus zur Verfügung. Nina ist von Haus aus eher ängstlich und malt sich aus, wie die Party der Mädchen aus dem Ruder laufen könnte. Was dann aber tatsächlich passiert ist der Alptraum aller Eltern. Jennifer, Lollos Tochter verschwindet auf dem Heimweg spurlos.

Die Autorin schafft anfangs eine typische Familiengeschichte. Die seit Kindertagen befreundeten Frauen, die zwar nicht mehr all zu engen Kontakt haben, aber sich trotzdem mehrmals im Jahr zum gemeinsamen feiern zu treffen. Es gibt die biedere, vernünftige Nina mit ihren drei Vorzeigekindern, der Mann ist Lehrer, man hat sich ein bescheidenes Häuschen erarbeitet und alles läuft gut. Lollo, die mit ihrem Interior Design durchstarten möchte, legt viel Wert auf ihren Instagram Auftritt und hat mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Immobilienmarkler, den passenden Partner an ihrer Seite. Sie leben in einer geräu,igen Villa und der Tochter wird jeder Wunsch erfüllt. Malena hingegen ist die sprunghafte, die ihre Männer ebenso oft wechselt wie ihren Wohnsitz und deren Sohn offenbar einige Probleme hat. Mir war dies Einteilung dann doch etwas zu viel Klischee und zuviel Schubladendenken.

Die Basis der Geschichte, rund um das verschwinden von Jennifer verspricht durchaus Spannung. Das Loch in das die Eltern nach der Benachrichtigung durch die Polizei fallen, die Angst, die Wut, die aufkommenden Konflikte sind wirklich gut beschrieben und zeigen, dass die schöne Fassade eben nichts anderes war als eben Fassade. Leider hat die Aurorin hier zu viel gewollt. So viele Themen werden da in einen so kleinen Personenkreis geworfen, man fühlt sich fast wie in einer Telenovela. Ein bisschen hat sie mich hier verloren.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen habe. Der Schreibstil ist wirklich leichtgängig. Ich fand die Story etwas vorhersehbar, was die Spannung rausgenommen hat, allerdings hat mich der Twist am Ende kalt erwischt. Die Erklärung hierfür ist gut durchdacht und schlüssig erklärt. Leider kommt das Ende aus dem Nichts und wirkt fast etwas beliebig, als hätte es mehrere Szenarien gegeben und dieses ist es letztlich geworden. obwohl ich als Mutter wirklich mitgelitten habe konnte das Buch mich nicht wirklich überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2023

Entdeckungsreise

Literatour
0

Bei den ersten Erfahrungen mit Büchern handelt es sich um das, was die Eltern für einen aussuchen, es beginnt mit Kinderbüchern und Märchen und den einschlägigen Autoren. Es gibt aber auch Autoren, mit ...

Bei den ersten Erfahrungen mit Büchern handelt es sich um das, was die Eltern für einen aussuchen, es beginnt mit Kinderbüchern und Märchen und den einschlägigen Autoren. Es gibt aber auch Autoren, mit denen man in Berührung kommt, weil sie zb auf der Leseliste der Schule stehen. Selbst hätte man sich diese Art von Literatur wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt nicht ausgesucht. Oft sind diese Begegnungen, gerade in jungen Jahren aber genau die, die einen in Welten eintauchen lassen, von denen man dann nicht mehr loskommt und die einen prägen.

Hermann Schmidt nimmt uns mit auf seine ganz persönliche Reise durch seine Lesehistorie. Er erzählt dabei nicht nur wie er zum jeweiligen Autor und dessen Werken gefunden hat, sondern er gibt auch einen kurzen Einblick in ihr Leben und Wirken. Besonders interessant ist dabei, dass er dem Leser die Möglichkeit gibt, Orte kennenzulernen, die mit den Autoren zusammenhängen, Orte, die man als Interessierter besuchen kann, Geburtshäuser, Museen, aber auch die Grabstätten.

Die vorgestellten Autoren sind in verschiedenen Gruppen zusammengefasst, es finden sich allseits bekannten Berühmtheiten darunter wie Erich Kästner, oder Isabell Allende, aber auch mir völlig unbekannte Namen. Auf den ein oder anderen Namen von ich neugierig geworden, bei manchem werde ich mich vielleicht nochmal an eins seiner anderen Werke heranwagen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2023

Neue Heimat

Der Fühlweber
0

Gavi lebt auf Nouworld, einem weit entfernten Planeten. Seine Vorfahren sind hier als Siedler vor mehreren hundert Jahren unplanmäßig gelandet. Seine Probleme sind denen eines Achtzehnjährigen auf der ...

Gavi lebt auf Nouworld, einem weit entfernten Planeten. Seine Vorfahren sind hier als Siedler vor mehreren hundert Jahren unplanmäßig gelandet. Seine Probleme sind denen eines Achtzehnjährigen auf der Erde nicht unähnlich. Ärger mit den Lehrern, Zoff mit einigen Mitschülern und eine unerwiderte Liebe. Sein Lebensweg scheint vorgezeichnet, ist er doch der Erbe des größten Gasthauses der Stadt. Als sein Vater bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, ändert sich allerdings alles.

Cathrin Block hat in ihrem Buch eine unglaublich detailverliebte Welt geschaffen, in der Vieles dem Leser vertraut, Vieles aber auch vollkommen fremd ist. Einerseits ist ihr Planet von überbordender Üppigkeit, andererseits karg und lebensfeindlich. Beim Lesen entstehen hier herrliche Bilder im Kopf. Gavi, ihre Hauptfigur, fungiert als Ich-Erzähler. Leider geht hierdurch manchmal etwas von der Geschichte verloren, einfach weil man eben nicht dabei ist und von den Ereignissen gar nicht, oder erst später erfährt. Neben ihm gibt es noch eine Vielzahl von Figuren und Orten, oft mit sehr exotischen Namen. Hier ist das Glossar am Ende des Buches sehr hilfreich, um den Überblick zu behalten.

Die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen sind nicht immer einfach. Ich als Leser habe das oft als anstrengend, sogar nervig empfunden. Im Austausch während der Leserunde wurde klar, dass es auch andere Leser so empfunden haben, die Autorin konnte aber im persönlichen Austausch gut erklären, mit welcher Intention sie dies so dargestellt hat. Es war sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich Autor und Leser bestimmte Dinge empfinden.

Generell könnte man das Buch sicherlich dem Sci-Fi Genre zuordnen, allerdings hat es für mich auch einige Fantasy Element. Während ich Sci-Fi sehr liebe habe ich mit Fantasy manchmal so meine Probleme. In diesem Fall ist die Mischung aber richtig gut gelungen. Manchmal dachte ich, dass ich von Alter her nicht unbedingt der geeignete Leser für das Buch bin und es viele vielleicht eher im Bereich Young Adult verorten würden, aber auch hier haben sich meine Bedenken schnell zerstreut.

Die Geschichte war spannend und rasant erzählt, man verliert fast etwas das Gefühl für den zeitlichen Ablauf. Im Mittelteil hat mich die Autorin durch das ständige Hin und Her zwischen den Figuren, dass ich schon angesprochen habe, etwas verloren, es aber immer wieder geschafft mich in die Geschichte zurück zu holen. Das Lesen war hier teilweise etwas ermüdend, anstrengen und ich habe mir mehr als einmal gedacht, die Story würde visuell auf dem Bildschirm wahrscheinlich super funktionieren.

Mit "Asche des Feindes" hat Cathrin Block den Grundstein für eine komplexe neue Welt geschaffen, die noch unglaublich viele Geheimnisse für ihre Bewohner und den Leser bereithält. Der Cliffhanger am Ende macht, ebenso wie die Leseprobe neugierig darauf, wie es auf Nouworld weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere