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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2018

Leider nicht überzeugend

Murder Park
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ch liebe ja den ein oder anderen spannenden Thriller zwischendurch. Vor allem wenn ich viele Fantasy-Bücher hintereinander gelesen habe, ist so ein Genrewechsel manchmal nötig, um den Kopf wieder frei ...

ch liebe ja den ein oder anderen spannenden Thriller zwischendurch. Vor allem wenn ich viele Fantasy-Bücher hintereinander gelesen habe, ist so ein Genrewechsel manchmal nötig, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Außerdem habe ich mich sehr darüber gefreut, dass mir die Random House-Gruppe und der Henye-Verlag das Taschenbuch Murder Park als Rezensionsexemplar gestellt haben. Vielen Dank an dieser Stelle und an die lieben Leser: dieser Artikel könnte Spuren von Werbung enthalten.

Paul Greenblatt darf als einer der ersten Menschen den neuen Murder Park besichtigen. Als Teil des Presseteams dürfen er und elf weitere Teilnehmer den Park noch vor der eigentlichen Eröffnung besuchen und sich ein Bild des Konzepts machen. Doch nicht alle haben dabei ein gutes Gefühl, denn der Park befindet sich auf dem Gelände des alten Zodiac Island, einem Freizeitpark, der nach drei brutalen Morden vor 20 Jahren geschlossen wurde. Und natürlich ist dieses Gefühl durchaus berechtigt, denn auch die Pressegruppe scheint dort nicht sicher zu sein…

Was den Anschein einer spannenden Story machte, ließ mich weitgehend unbefriedigt zurück. Ich muss sagen, dass mich Cover und Klappentext ohne große Umschweife überzeugt haben, die Geschichte selbst aber einige Logikfehler aufweist, die zum Ende hin immer schlimmer wurden und die Auflösung wenig authentisch wirken ließen. Dass Paul die Fähre im Sturm fast nicht erkannt hat, im nächsten Augenblick aber auf dem Außenbereich des Schiffs ohne Probleme etwas auf einem Zettel lesen kann und es dann wieder stürmt, sobald er in der Kabine steht, ist dabei noch der kleinste Stolperstein, trägt aber trotzdem nicht zur Leselust bei.

Doch nicht nur die Logikfehler machten wenig Lust auf das Buch, auch der Schreibstil ließ mich immer wieder genervt seufzen. Ständig kommen Wiederholung von Worten oder Teilsätzen vor, was den Lesefluss sehr störte und mich passenderweise an eine ruckelige Achterbahnfahrt erinnerte, die mir aber keinen Spaß machte.

Auch mit den Charaktere wurde ich nicht wirklich warm. Der Protagonist Paul Greenblatt war für mich immer noch eine der sympathischeren Personen, dreht aber irgendwann so ab, dass ich ziemlich genervt war. Von den anderen Charakteren möchte ich gar nicht weiter reden, denn die steigen bereits so verworren und nebulös ein, dass ich sie teilweise beim Lesen sogar verwechselt habe. Sie hatten für mich einfach keinenlei Tiefgang. Da trugen auch die zwölf Interviews mit den einzelnen Personen, die es zwischen den Kapiteln der Geschichte gibt, nicht wirklich zur Verbesserung der Situation bei. Man erfährt zwar so ein paar Details zu Pauls Reisebegleitern und auch, warum gerade sie ausgewählt wurden, aber ich konnte einfach keinen Bezug zu ihnen aufbauen.

Während des Lesens von Murder Park fielen mir immer wieder diese typischen Horrorfilmszenen ein, in denen man beginnt die Leinwand oder den Bildschirm anzuschreien, um die Personen davon zu überzeugen, dass sie gerade im Begriff sind absoluten Bockmist zu verzapfen und ja, ich saß oft da und hätte dieses Buch gern angeschrien. Die Handlungen sind einfach zu oft völlig irrational, (Möchtegern-)Sexszenen werden an die unpassendsten Stellen gesetzt und auch sonst schlug meine Hand so oft gegen meine Stirn, dass ich wirklich Angst hatte dieses Buch mit einem Haufen blauer Flecken im Gesicht zu beenden.

Fairerweise muss ich sagen, dass es trotzdem einige Stellen gab, die ich so nicht hab kommen sehen und die für meinen Geschmack sehr gut umgesetzt waren. Nur waren es leider zu wenig, was wirklich schade ist, denn man merkt daran, dass einiges an Potential verschenkt wurde und viele Momente, insbesondere die finale Auflösung einfach zu gewollt und konstruiert waren.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Toller Stil!

Beasts of Abigaile 01
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s sind mittlerweile einige Jahre vergangen, seitdem ich das letzte Mal einen Manga gekauft, gelesen oder auch nur angesehen habe. Doch nun ist es wieder passiert und ich merke, wie eine alte Leidenschaft ...

s sind mittlerweile einige Jahre vergangen, seitdem ich das letzte Mal einen Manga gekauft, gelesen oder auch nur angesehen habe. Doch nun ist es wieder passiert und ich merke, wie eine alte Leidenschaft erwacht. Verdammt, wieder ein Grund mehr Geld auszugeben…

Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll. Zum einen frage ich mich, wie ich es so lange ohne japanische Comics ausgehalten habe. Mal im Ernst, sie sind einfach genial und ich bin jedes mal wieder davon begeistert, wie vielfältig sie in ihren Themen sind. Es ist einfach für jeden etwas dabei. Und die Arbeit, die da drin steckt, ist einfach sagenhaft!

Beasts of Abigaile hat mich beim Durchstöbern der Regale direkt angesprochen. Die Farbkombination des Covers finde ich toll und auch die Zeichnung fiel mir direkt ins Auge. Ein Blick hinein und ich wusste, dieser Manga bei mir einziehen wird. Ich liebe die Zeichnungen! Diese Zeichnungen und Figuren mit den riesigen Kulleraugen ziehen mich immer wieder magisch an und erinnerten mich sofort an ein paar meiner Lieblinsgreihen, die vorwiegend aus der Feder der wundervollen Arina Tanemura stammen. Und Beasts of Abigaile enttäuschte mich nicht!

Auch die Story, die sich um Nina dreht, finde ich bisher unheimlich toll! Um den Mobbingattacken an ihrer alten Schule zu entgehen, zieht sie zu ihrem Onkel und ihrer Tante nach Ruberia, die Rosenstadt. Bei einem Spaziergang durch ihr neues zu Hause erkundigt sich das junge Mädchen nach der Insel Abigaile, doch erzählt ihr jeder etwas anderes und als Nina plötzlich von dem geflüchteten Wolfsmenschen Roy gebissen wird, sie selbst zum Wolf wird und auf Abigaile landet, wird ihr klar, dass alle sie belogen haben. Das ganze Land Ruberia birgt ein tierisches und fürchterliches Geheimnis.

Wer also eine niedliche, mit Schlagfertigkeit gesegnete Protagonistin sucht, auf Fantasy-Elemente und einen Hauch Romance steht, wird mit diesem Shojo-Manga auf jeden Fall voll auf seine Kosten kommen.

Der Manga Beasts of Abigaile war für mich ein absoluter Glücksgriff! Ich liebe so ziemlich alles an ihm und musste Band 2 natürlich sofort bestellen. Ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie es mit Nina weitergeht!

Veröffentlicht am 17.01.2018

Lifestyle at it's best

How To Be Parisian wherever you are
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Paris ist legendär.

Die Stadt der Liebe mit dem ganz eigenen Charme, ihren tiefen Geheimnissen und den architektonischen Meisterleistungen ist für viele Menschen die Stadt aller Städte. Als Modehauptstadt ...

Paris ist legendär.

Die Stadt der Liebe mit dem ganz eigenen Charme, ihren tiefen Geheimnissen und den architektonischen Meisterleistungen ist für viele Menschen die Stadt aller Städte. Als Modehauptstadt Europas zieht sie immer wieder ihre Besucher und Einwohner in ihren Bann.

Nicht weniger sagenumwoben sind die weiblichen Bewohnerinnen der französischen Hauptstadt. Die Pariserin ist stilsicher, begehrendwert, unerreichbar – eben mindestens genau solch eine Legende, wie die Stadt, in der sie lebt.

Mit dem Buch „How to be a Parisian * Wherever you are- Liebe, Stil & Lässigkeit á la francaise“ versuchen die vier Autorinnen Sophie Mas, Audrey Diwan, Caroline de Maigret und Anne Berest das Mysterium „die Pariserin“ auch für andere Menschen verständlich zu machen und das schaffen sie auf eine sehr ehrliche, ein wenig zynische und sehr charmante Art und Weise.

„Such dir etwas aus, was jeder mag- die Oper, Kätzchen, Erdbeeren-, und verabscheue es.“

Schon auf den ersten Seiten wird deutlich: Die Pariserin will polarisieren; sie schwimmt nicht mit dem Strom, denn viel lieber reißt sie Mauern ein, um selber der Beginn eines reißenden Stromes zu werden.

Das Buch ist ein wahres Sammelsurium an Lebensweisheiten, Fashiontipps, Rezepten und Anekdoten. Und vor allem in Sachen Liebe hat die Pariserin viel zu berichten und somit finden wir auch hier den ein oder anderen Hinweis, wie man seine Beziehung auf Trab hält – oder eben nicht.

Was mir gut gefällt ist, dass es kein Ratgeber ist. Obwohl ich das Buch eingangs für leichte Lektüre hielt, regte es doch sehr zum Nachdenken an und vor allem die kleinen Spitzen hier und da geben Aufschluss darüber, wie man die französische Leichtigkeit spielend leicht in den eigenen Alltag einbauen und somit tatsächlich Positives für sich und seine Umgebung herausholen kann. Ohne „Du musst/ solltest“ hättest/ …“ mausert sich dieses Buch zu einem klitzekleinen Ratgeber ohne Anspruch darauf zu erheben ein Ratgeber zu sein; zum Glück, denn ich persönlich finde Ratgeber furchtbar. Doch mit ihrem chaotischem Wesen und der Selbstironie verzauberte mich die hier beschriebene Pariserin so sehr, dass ich kaum mehr ohne sie unterwegs war und jede Minute genießen konnte.

Für 14,95€ ist die gebundene Ausgabe in fast jedem Buchladen erhältlich und von mir gibt es definitiv einen Daumen nach oben. Das Buch ist absolut empfehlenswert und ich bin von meinem Spontankauf sehr begeistert. Jede Frau, der der Pariser Lebensstil nicht in die Wiege gelegt wurde und die sich nach der französischen Lässigkeit in ihrem Leben sehnt, wird in diesen Seiten ihre Bibel finden, also Auf, auf!, meine Damen!

Und wer sich über so viel Liebesstadtbeichten unzulänglich fühlt, kann sich immer noch mit dem Crêpes- oder Bratapfelrezept trösten. ?

Veröffentlicht am 17.01.2018

Tolles Buch!

Selection
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America Singer ist eine Fünf. Nein, nicht nach Barney Stinsons Bewertungssystem, ihr Banausen! Stellt euch vor der Dritte Weltkrieg ist vorbei und nach territorialen Umstrukturierungen lebt ihr in einem ...

America Singer ist eine Fünf. Nein, nicht nach Barney Stinsons Bewertungssystem, ihr Banausen! Stellt euch vor der Dritte Weltkrieg ist vorbei und nach territorialen Umstrukturierungen lebt ihr in einem Land namens Illeá. Doch mit der Neuordnung der Welt hält auch die Monarchie Einzug in diesem Land – und das Kastensystem, welches die Bevölkerung in verschiedene Schichten von Eins bis Acht aufteilt.

America ist also eine Fünf. Sie ist Sängerin, spielt verschiedene Instrumente und ist das älteste verbliebene Kind im Haus der Familie Singer. Das bringt Verantwortung, und als der Thronfolger des Landes zum Casting aufruft auch einige Probleme mit sich. Denn das Casting ist DIE Chance seine Kaste zu verlassen. Die Chance auf ein besseres Leben für sich selbst und für seine Familie, denn beim Casting haben 35 Mädchen des Landes, unabhängig ihrer Kastenzugehörigkeit, die Möglichkeit den Thronerben Prinz Maxon kennen zu lernen und von sich zu überzeuge. Das Ziel des Ganzen: Seine Frau werden. Doch so gern America auch ihrer Familie helfen möchte- ihr Herz gehört doch schon Aspen, dem gut aussehenden Sechser, für den sie sogar ein Leben in noch größerer Armut auf sich nehmen würde. Als aber eben dieser sie dazu überredet doch die Antragsformulare auszufüllen und sich so zu bewerben, ahnt America längst nicht, dass sie zu den 35 Auserwählten gehören würde – und das Schicksal nimmt seinen Lauf…
Kiera Cass erzählt mit Selection eine spannende, abwechslungsreiche und wundervolle Geschichte über eine aufkeimende Liebe, die zwischen politischem Kalkül, festgefahrenen Werten und einer Horde liebeswütiger Mädchen ihren Anfang nimmt. Auch wenn ich der Protagonistin an manchen Stellen liebend gern an den ach so roten Haaren gezogen hätte für ihre unüberlegten Taten, ist Selection eine tolle Story, in die man sich leicht hineinversetzen kann. Das Buch läd zum Träumen ein, zum Darinversinken und Mitfühlen. Ich weiß wirklich nicht, wann ich das letzte mal beim Lesen so viel gelächelt habe.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebhaft, die Zusammenhänge sehr bildlich beschrieben und das Cover toll anzusehen. Ein rundum gelungener Einstieg in eine zwigespaltene Welt und in die chaotische Gefühlswelt einer potenziellen Thronanwärterin, die gar keine sein möchte.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Herzschmerz vorprogrammiert

For Good
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Charlie ist verloren. Sie hat geliebt und sie hat verloren. Ben. Sich selbst. Alles. Dumpfe Trauer und der unendliche Schmerz des Verlustes sind seit diesem einen Tag die ständigen Begleiter ihres Lebens; ...

Charlie ist verloren. Sie hat geliebt und sie hat verloren. Ben. Sich selbst. Alles. Dumpfe Trauer und der unendliche Schmerz des Verlustes sind seit diesem einen Tag die ständigen Begleiter ihres Lebens; dabei sollte Ben sie doch begleiten. Wie immer. Aber Ben ist nicht mehr da und eigentlich ist niemand mehr da, außer Pepper, die schwarze, kleine Hündin, durch die sie und Ben sich erst wiedergefunden haben; nach sechs Jahren. Und nun sind nur noch sie beide da und sie, Charlie, muss allein zurecht kommen. Nein, nichts ist wie immer. Nicht mehr.

Mit For Good- Über die Liebe und das Leben von Ava Reed startete ich mein Lesejahr 2016 und was soll ich sagen? Die nächsten mindestens 23 Bücher werden es schwer haben an das heranzukommen, was mir diese Geschichte gegeben hat. Avas einzigartiger Schreibstil nahm mich vom ersten Augenblick an gefangen und der ungewöhnliche Aufbau des Buches sowieso, denn For Good beginnt nicht an dem Punkt, an dem auch Bens und Charlies Geschichte anfängt. Um genau zu sein beginnt das Buch am Ende und wirft seinen Leser mit jedem Kapitel hin und her. Man kommt sich vor wie auf einer Achterbahnfahrt. Die Geschichte fängt unten an, dort, wo Trauer und Verzweiflung herrschen, reißt einen mit nach oben und man verspürt dieses Kribbeln und lächelt, freut sich- und nur eine Seite weiter wartet der Abgrund wieder. So wechselt die Autorin mit jedem Kapitel zwischen der grausamen Realität und den glücklichen Erinnerungen der Protagonistin. Dass man von vornherein weiß, dass die Geschichte tragisch endet, raubt dem Buch aber keineswegs die Spannung. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass die furchtbare Situation, die man mit Charlie durchlebt, die schönen Erinnerungen intensiviert und so habe ich jedes Wort aus diesen Flashback-Kapiteln in mich aufgesogen, mich selbst dabei hinterfragt und wirklich gehofft, dass dieses Pärchen nicht auf das unvermeidbare Ende zusteuert. Doch natürlich gingen die Erinnerungen irgendwann in die Gegenwart über…

Ava Reed hat mit For Good- Über die Liebe und das Leben eine zauberhafte Story geschaffen, die mich momentan darin bestärkt nicht nur das Schlechte zu sehen. Nach jeder schlimmen Erfahrung kommt auch der Tag, an dem es wieder bergauf geht- man braucht nur etwas, für das es sich lohnt weiterzumachen. For Good hat mir gezeigt, dass man schwach sein darf, dass manchmal andere für einen selbst stark sein müssen, aber dass auch der Tag kommen wird, an dem man selbst wieder für etwas oder für jemanden stark sein will. Ich habe mit Charlie geweint und ich habe mit Ben gegrinst, während ich dieses Buch gelesen habe und es ist immer wieder erstaulich wie viel Gefühl ein paar geschriebene Worte vermitteln können.

Ava Reeds außergewöhnliches Buch erschien im November 2015 beim Booklover Verlag und ist als Taschenbuch (9,99€), sowie auch als e-Book (2,99€) erhältlich. Ich lege diese Geschichte wirklich jedem ans Herz. For Good war wahrlich der beste Auftakt, den mein Lesejahr 2016 hätte haben können und ich hoffe, dass euch diese Geschichte ebenso sehr berührt, wie sie mich berührt hat. Es ist definitiv ein ganz besonderes Buch.