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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2022

Idee gut, Umsetzung leider nicht gelungen

Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause
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Nika hat viele Identitäten. Mit diesen mietet sie sich Wohnungen, um keine Spuren zu hinterlassen. Doch die aktuelle Wohnung ist nicht wie die anderen. Hinter einer Geheimtür macht Nika eine Entdeckung, ...

Nika hat viele

Identitäten. Mit diesen mietet sie sich Wohnungen, um keine Spuren zu hinterlassen. Doch die aktuelle Wohnung ist nicht wie die anderen. Hinter einer Geheimtür macht Nika eine Entdeckung, die sie nicht mehr loslässt. Sie stellt Nachforschungen an und wünscht sich schon bald, sie hätte diese Wohnung niemals betreten…

Klingt spannend, oder? Ist vom Prinzip her auch eine coole Idee, deren Umsetzung leider nicht so recht punkten konnte. Nicht nur, dass ich gefühlt ewig gebraucht habe, um in die

Handlung reinzukommen. Sie hat mich des Öfteren so verwirrt, dass ich gar nicht mehr wusste, um was es eigentlich gerade geht. Die Intention dahinter ist mir schon klar: Spannung aufbauen. Doch hier ist mein Gegenargument: Weniger ist manchmal mehr.

Nika erzählt in der Ich-

Perspektive. Sie wird zwar authentisch dargestellt, dennoch konnte ich keine Beziehung zu ihr aufbauen, da sie auf mich unnahbar und fremd wirkte. Ihre Handlungen waren kaum nachvollziehbar, ihre Gedankengänge nicht ersichtlich. Ein tiefgreifendes Character-Building hätte Nika sicherlich gutgetan. Mit ihr steht oder fällt nun einmal der Plot.

Auch wenn ich mich etwas durch die Story hangeln musste und zwischendurch das Interesse am Weiterlesen verlor, war es dem Autoren-Duo möglich, hier und da Appetithäppchen zu streuen, die eine Rest-Neugier übrig ließen. Zum Glück, denn das

Ende konnte das Ruder tatsächlich noch etwas rumreißen und überzeugte mit einer spannenden Auflösung. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich bei Angeboten wie

airbnb, sollte ich sie je nutzen, seeeehr vorsichtig sein werde. Man weiß ja nie, wem man da begegnet! 😳

Fazit: Die Ansätze waren da, auch die Plotidee ist eine coole Abwechslung im #Thriller-Bereich. Aber der Story mangelt es an Tiefe und einer durchgehenden Spannungskurve, sodass man einen ziemlich langen Atem braucht, um das cool konstruierte Ende genießen zu können.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Spannende Story mit vielen Wendungen

Oder sie stirbt
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Eheprobleme. Wer kennt sie nicht? Patrick und seine Frau Ariana machen gerade eine schwierige Zeit durch. Patrick ist eigentlich Lehrer von Beruf und hat privat an einem Drehbuch geschrieben, welches schon ...

Eheprobleme. Wer kennt sie nicht? Patrick und seine Frau Ariana machen gerade eine schwierige Zeit durch. Patrick ist eigentlich Lehrer von Beruf und hat privat an einem Drehbuch geschrieben, welches schon bald mit dem Hollywoodstar Keith Connor verfilmt werden soll. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn Patrick wird gefeuert. Er soll Keith geschlagen haben und wird dafür von der Filmfirma angeklagt. Zudem werden Patrick merkwürdigen Filmaufnahmen zugespielt, die ihn zuhause zeigen. Wer ist der heimliche Filmer und was will er von Patrick?

Die Story baut sich langsam auf und erreicht etwa im Mittelteil so richtig die erwartete Spannung. Ab da gibt es dann kein Halten mehr . Es folgt eine Wendung auf die andere. Plottwists führen den Leser in die Irre und lassen das Kopfkino rasen. Die Story ist ein wenig verwoben, aber dennoch klar und realistisch erzählt. Der Schreibstil ist klar verständlich, flüssig und ab dem Mittelteil auch spannend. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und machten Lust aufs Weiterlesen.

Patrick wird als Charakter sehr authentisch und real dargestellt. Er lässt den Leser an seinen Emotionen teilhaben, was mir sehr gut gefallen hat. Neben Ärger, Angst und Wut erleben wir auch die Hilflosigkeit, die Patrick ab einem bestimmten Punkt erreicht. Sein Charakter ist mutig und gibt nicht auf. Jedoch hat man das Gefühl, dass sein Widersacher ihm immer einen Schritt voraus ist.

Der Schlussteil kam für mich völlig überraschend. Sowas mag ich immer gerne, wenn der Autor mich erneut in die Irre geführt hat. Ein logisches Ende für diesen unglaublichen realen Plot.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Spannende Mördersuche

Das Loft
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Der Klappentext hat sofort meine Neugier geweckt und ich konnte die Story um Henning, Marc und Sarah kaum erwarten. Schon gleich zu Beginn fesselte mich die Handlung dermaßen, als man im Loft jede Menge ...

Der Klappentext hat sofort meine Neugier geweckt und ich konnte die Story um Henning, Marc und Sarah kaum erwarten. Schon gleich zu Beginn fesselte mich die Handlung dermaßen, als man im Loft jede Menge Blut findet, das eindeutig Henning zuzuweisen ist. Die Ereignisse überschlagen sich relativ schnell und der Leser wird Zeuge von Polizeiverhören von Sarah und Marc, denn einer von ihnen muss Henning getötet haben. Aber wer war es und warum? Diese Frage bleibt lange ein großes Rätsel und entführt uns weit in die Vergangenheit der beiden. Wer sagt die Wahrheit und wer lebt eine Lüge?
Die Handlung wird aus diversen Perspektiven erzählt, die dem Leser verschiedene Blickwinkel bieten. Zum einen erleben wir die Gedanken und Erzählungen von Marc, der seit seiner Jugendzeit mit Henning befreundet ist. Zum anderen erzählt uns Sarah ihre Geschichte. Über ihr Kennenlernen mit Marc und Henning und die gemeinsame Zeit zu dritt. Und das war sie immer. Es gab nur wenig Zweisamkeit zwischen ihr und Marc - Henning war immer Teil der Beziehung. Dies und andere Dinge verhärten den Verdacht, dass Sarah oder Marc der Mörder ist.
Was die Spannung angeht hat es mir an nichts gefehlt. Immer wieder gibt es Höhepunkte, in denen ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte. Die Atmosphäre hat immer genau zur Situation gepasst und der fesselnde Schreibstil rundete das Buch für mich komplett ab. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren und so war ich in der Tat ein klein wenig enttäuscht vom Schluss. Diesen hatte ich mir anders, ja etwas spektakulärer gewünscht. Dennoch war er stimmig und bildete einen realistischen Abschluss.
Fazit:
Ein spannungsgeladener Thriller, der verwirrt, verblüfft und einfach nur Lust aufs Weiterlesen und Miträtseln macht.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Spannende Story mit Gänsehautfaktor

Jigsaw Man - Der tote Priester
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Ein toter Priester und ein halbtoter Gefangener in einer Londoner Kirche. Dieser neue Fall beschäftigt Anjelica Henly und ihr Team der SCU. Auf der Suche nach dem brutalen Priestermörder bahnt sich parallel ...

Ein toter Priester und ein halbtoter Gefangener in einer Londoner Kirche. Dieser neue Fall beschäftigt Anjelica Henly und ihr Team der SCU. Auf der Suche nach dem brutalen Priestermörder bahnt sich parallel eine Mordserie auf, die dem Leser das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Der Einstieg fiel mir leicht und aufgrund der brutalen Geschehnisse gleich zu Beginn, habe ich mich schnell in der Handlung zurechtgefunden. Diese wird hauptsächlich aus der Sicht von Anjelica erzählt. Der Leser wird Zeuge der Ermittlungen und begleitet die Polizisten bei einem spannenden Mordfall, der leider kein einzelner bleibt und schon gar nichts für schwache Nerven ist.

Die Spannung zog sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Immer mal wieder gab es kleine Höhepunkte, die es mir unmöglich machten, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist wieder gewohnt flüssig, lebhaft und bedrückend. Die Kapitel hatten die richtige Länge und gingen fließend ineinander über.

Anjelica war wie im ersten Teil auch sehr sympathisch, greifbar und absolut real dargestellt. Ich habe sie damals schon ins Herz geschlossen und unsere Beziehung wurde in diesem Teil deutlich verstärkt. Sie gibt dem Leser sehr viel aus ihrer Gefühlswelt preis und schafft so eine einzigartige Verbindung. Aber auch die Nebencharaktere waren wieder sehr authentisch dargestellt und haben mich prima unterhalten.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Heikles Thema gut umgesetzt

Hundepark
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Olenka ist Reinigungskraft und vor einigen Jahren mit falschen Papieren nach Helsinki eingereist und dort untergetaucht. Ihre Freizeit verbringt sie regelmäßig im „Hundepark“, um dort ein Ehepaar mit zwei ...

Olenka ist Reinigungskraft und vor einigen Jahren mit falschen Papieren nach Helsinki eingereist und dort untergetaucht. Ihre Freizeit verbringt sie regelmäßig im „Hundepark“, um dort ein Ehepaar mit zwei Kindern zu beobachten und deren Verhalten zu analysieren. Olenka hat sich diese Familie bewusst ausgesucht, denn eines der Kinder entstammt einer ihrer Eizellen. Als plötzlich eine Frau aus ihrem ursprünglichen ukrainischen Dorf auftaucht und sich zu ihr auf die Bank gesellt, wird Olenka von ihrer Vergangenheit eingeholt…
Die Geschichte wird von Olenka aus der Ich-Perspektive erzählt. Dabei blicken wir tief in ihre Vergangenheit und erfahren so manch illegale Handlung. Was sofort auffällt ist, dass Olenka nicht den Leser selbst, sondern ihre verflossene Liebe anspricht. Als würde sie einen Monolog nur mit ihm führen. Ihm öffnet sie ihre Gefühle und es kommen Details ans Tageslicht, die dem Leser zeigen, dass Olenka eine schwere und gefährliche Vergangenheit hat.

Die Hauptprotagonistin wurde authentisch und real dargestellt. Es war nicht immer einfach, ihrem Denken oder ihren Handlungen zu folgen. Die vielen Zeitsprünge, haben mich oft verwirrt. Dennoch sind sie sehr wichtig für die Handlung und erzählen unter anderem von ihrer Kindheit, einigen alten Kunden, ihrer Familie und Freunden, aber am meisten von ihrem Geliebten. Gefühlsmäßig hat mich ihre Erzählung voll abgeholt und tief ergriffen.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war flüssig und hat mich bildhaft durch den Plot geleitet. Hin und wieder hat mir so ein bisschen die Würze gefehlt, was eindeutig an den vielen Rückblicken lag, die leider erst nach einer ganzen Weile ein ordentliches Bild ergeben. Aber wenn es dann soweit ist, dann ist man als Leser schon fasziniert von dem ganzen Drumherum und denkt auch über das ein oder andere intensiver nach.

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