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Veröffentlicht am 15.12.2025

Ein genialer und ausgeklügelter Familienkrimi

Wem du traust
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Susanne und Eva sind beste Freundinnen. Sie vertrauen einander blind und sind gegenseitig für sich und ihre Kinder da. Als plötzlich Sofia, Susannes fünfzehnjährige Tochter verschwindet, ist nichts mehr ...

Susanne und Eva sind beste Freundinnen. Sie vertrauen einander blind und sind gegenseitig für sich und ihre Kinder da. Als plötzlich Sofia, Susannes fünfzehnjährige Tochter verschwindet, ist nichts mehr wie es war. Evas Mann hat sie nach Hause gefahren und ist somit der letzte, der Sofia gesehen hat. Schon bald zählt er genau deshalb zum Kreis der Verdächtigen. Eine Zerreißprobe für Evas Ehe und auch für ihre Freundschaft mit Susanne. Was steckt wirklich hinter Sofias Verschwinden? Lasst euch überraschen!
Ich habe dieses Buch weginhaliert wie nix! Denn die Story, die Petra Johann ihren Lesern präsentiert ist nicht nur genial und ausgeklügelt. Ich war von Anfang bis Ende gefesselt in einem Strudel, der mich immer wieder in seinen Bann gezogen hat.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Eine davon ist Eva und wir sind Zeuge ihrer Gedanken und Gefühle, nachdem ihr Mann als Verdächtiger im Vermisstenfall Sofia gilt. Ich empfand Eva als willensstark und selbstbewusst und habe sie schnell ins Herz geschlossen. Ihre innige Bindung zu Susanne und damit auch zu Sofia fand ich wunderschön. Die beiden Freundinnen sind wie Schwestern und geben sich gegenseitig Halt, obwohl sie nicht wissen können, ob sie der jeweils anderen wirklich trauen können. Auch Susanne war mir auf Anhieb sympathisch und mein Mutterherz hat ordentlich mitgelitten, als Sofia plötzlich verschwand.
Der Schreibstil von Johann ist mitreißend und lebhaft. Sie hält ihre Leser permanent auf Trab und überrascht immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen, die die komplette Story auf den Kopf stellen. Manno Mann! Mitunter wusste ich selbst nicht mehr, wem ich eigentlich noch trauen kann und wem nicht. Da macht der Buchtitel der Story wirklich alle Ehre!
Die Ereignisse im Schlussteil in Worte zu fassen ist geradezu unmöglich. Schlag auf Schlag, Seite für Seite gibt es wieder neue Überraschungen und Johann hat nicht nur meine ganzen Theorien zerschlagen, sondern mich mit ihrer Auflösung fassungslos, aber super zufrieden, zurückgelassen. Schade, dass das Buch zu Ende war – ich hätte noch ewig weiterlesen können!

Fazit:
Ein genialer und ausgeklügelter Familienkrimi, der mich von Anfang bis Ende in Schach gehalten hat. Unerwartete Wendungen haben mich immer wieder aus der Bahn geworfen und verwirrt zurückgelassen. Richtig coole Story, die ihr unbedingt gelesen haben solltet!

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Fesselnde und tiefgründige Lektüre

Devil's Deal
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Layla Faes „Devil’s Deal“ ist kein gemütliches Märchen. Es ist ein Strudel aus dunkler Poesie, uralter slawischer Mythologie und einer hitzigen Auseinandersetzung, die mit der Wucht eines Blitzschlags ...

Layla Faes „Devil’s Deal“ ist kein gemütliches Märchen. Es ist ein Strudel aus dunkler Poesie, uralter slawischer Mythologie und einer hitzigen Auseinandersetzung, die mit der Wucht eines Blitzschlags einschlägt und sofort in ihren Bann zieht. Hier betritt man einen verwunschenen, lyrischen Wald, dessen Pfade von Geistern, geflüsterten Flüchen und lebendigem Volksglauben gesäumt sind.

Im Zentrum dieses Dramas steht Jaga: eine junge Frau, deren Traum, die angesehene Heilerin ihres Dorfes zu werden, von misstrauischen Ältesten zunichte gemacht wird, die ihr das Amt nach dem Tod ihres Mentors verwehren. Ausgestoßen und in ihrer Isolation gefangen, ändert sich Jagas Leben während der Sommersonnenwende auf verhängnisvolle Weise. Sie gerät in den Bannkreis der Götter und begegnet Woland, dem Teufel selbst. Die Nacht, in der sie mit ihm tanzt, stellt ihre Existenz auf den Kopf.

Was folgt, ist eine unglaublich spannende, fesselnde und oft verstörende Achterbahnfahrt. Woland wird von Jaga besessen, und seine Anwesenheit bringt Leid und eine dunkle Magie in ihre Gemeinde. Die Rezensenten sind sich einig: Woland ist kein missverstandener Bad Boy aus der Romantasy-Schublade. Er ist ein launischer, mürrischer Alpha und ein regelrechter Idiot, der sich am Leid anderer weidet.

Die wahre Stärke der Geschichte liegt jedoch in Jaga. Sie ist eine toughe, fehlerhafte und zutiefst menschliche Heldin, die sich zur Wehr setzt. Trotz der Verführungsversuche, Drohungen und Manipulationen des Teufels weigert sie sich, ihre Seele preiszugeben. Dies ist keine Geschichte über eine süße, schnulzige Romanze; es ist eine düstere, verbotene Enemies-to-Lovers-Saga, deren wahre Magie in Jagas entschlossenem Kampf um ihre Autonomie und Identität liegt.

Layla Faes Schreibstil ist atmosphärisch und immersiv. Er lässt die reiche slawische Folklore – von Rusalka bis zur Hoffnung auf Baba Jaga – lebendig werden. Wer Dark Fantasy, düstere Pakte und eine Heldin sucht, die es wagt, sich dem Schicksal und dem Teufel persönlich entgegenzustellen, findet in „Devil’s Deal“ eine fesselnde und tiefgründige Lektüre. Es ist nicht nur ein Pakt, es ist die Rückeroberung des eigenen Lebens.

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Veröffentlicht am 21.10.2025

Diese Story trifft mitten ins Herz

Zwei Leben: Das Versprechen
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Manchmal begegnen uns Geschichten, die uns mitten ins Herz treffen – Geschichten, die von Verlust und Schmerz erzählen, aber auch von unerschütterlicher Hoffnung und der Kraft, weiterzumachen. „Zwei Leben ...

Manchmal begegnen uns Geschichten, die uns mitten ins Herz treffen – Geschichten, die von Verlust und Schmerz erzählen, aber auch von unerschütterlicher Hoffnung und der Kraft, weiterzumachen. „Zwei Leben – Das Versprechen“ ist genau so ein Roman und knüpft perfekt an den Vorgänger „Zwei Leben – Hinter dem Schweigen“ an.

Nora glaubt, ihr Leben endlich im Griff zu haben – Haus, Ehemann, Sohn, all das, wovon sie immer geträumt hat. Doch als ihr Mann sie plötzlich verlässt und ihre Großmutter Xanna stirbt, gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen. Zwischen Trauer und Selbstzweifeln stößt sie beim Ordnen des Nachlasses auf rätselhafte Dokumente – Spuren einer Vergangenheit, die weit zurück ins Jahr 1941 führen. Gemeinsam mit dem Journalisten Andreas begibt sie sich auf eine Reise in das Leben von Xanna – einer Frau, die einst in einem blutbefleckten Mantel im Schnee gefunden wurde, zerrissen zwischen Liebe, Verlust und dem Überlebenskampf in einer grausamen Zeit.

Parallel dazu begleitet der Roman June, eine junge Frau aus der Gegenwart, die nach einem Burn-out in Brügge einen alten Mann betreut. Erst zögerlich öffnet er sich – doch seine Erzählungen führen zurück in jene dunklen Jahre, in denen alles begann. Gänsehaut vorprogrammiert!

Astrid Korten verwebt auch in dieser Geschichte meisterhaft Vergangenheit und Gegenwart, Liebe und Leid, Wahrheit und Erinnerung zu einem emotionalen Familienepos, das man nicht so schnell vergisst. Ihre Figuren sind so lebendig und echt, dass man mit ihnen leidet, liebt und hofft. Besonders berührend ist, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten aus der Familie der Autorin basiert – was jeder Seite eine zusätzliche Tiefe und Authentizität verleiht.

Dieser Roman ist traurig und schön zugleich – ein Buch, das weh tut und gleichzeitig tröstet. Er zeigt, wie Vergangenheit und Gegenwart ineinandergreifen, wie alte Wunden heilen können und wie stark die Liebe selbst in den dunkelsten Zeiten bleibt.

Fazit:
Ein absolut lesenswertes Werk, das unter die Haut geht, lange nachhallt und uns daran erinnert, dass jede Generation ihre eigene Wahrheit sucht – und manchmal die Vergangenheit der Schlüssel zur eigenen Zukunft ist.

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Veröffentlicht am 16.05.2025

Tolle Story mit interessantem Setting

Der Trailer
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Linus Geschke ist ein deutscher Autor, der in Köln lebt. Er arbeitet als freier Autor und Journalist; sein Thrillerdebüt schaffte es auf Anhieb auf die Bestsellerliste. Und seitdem verfolge ich ihn, seine ...

Linus Geschke ist ein deutscher Autor, der in Köln lebt. Er arbeitet als freier Autor und Journalist; sein Thrillerdebüt schaffte es auf Anhieb auf die Bestsellerliste. Und seitdem verfolge ich ihn, seine Bücher und deren Verfilmungen, denn er schafft es immer wieder, mir eine Gänsehaut zu bescheren.

Was man über Geschke unbedingt wissen sollte, ist, dass er einen prägnanten, parataktischen und recht narrativen Schreibstil hat, an den ich mich auf den ersten zwanzig Seiten erst einmal gewöhnen muss. Dabei erzählt der Autor seine Geschichte derart anschaulich, dass sich die Bilder wie von selbst vor dem inneren Auge formen.

Apropos inneres Auge: Einziger Kritikpunkt für mich war das Setting bzw. die Ardennen, in denen Geschke seine Handlungen verlegt hat. Ich hätte mir als Side Facts mehr Infos über das Waldgebirge gewünscht, wie es dort aussieht, welche Geräusche man dort wahrnimmt, um mich besser in die Örtlichkeiten hineinzufinden.

In den Ardennen, auf einem Campingplatz, verschwindet eine Studentin. Erfahrungsgemäß gibt man den Opfern eine gewisse Zeit, bis man davon ausgehen muss, diese nicht mehr lebend zu finden. Die Hoffnung darauf, dass sich alles zum Guten wendet, sinkt kontinuierlich, von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. Und ich will mir gar nicht vorstellen, wie sich das für die Angehörigen anfühlt. Diese Ungewissheit, die Zweifel, Sorgen, Ängste. Bis diese verlorenen Seelen zu Cold Cases werden und irgendwann vielleicht in einem Podcast zum Thema werden. So auch in diesem Fall. Frieda Stahnke, eine Kommissarin aus Hamburg, nimmt an einem True-Crime-Podcast teil und löst damit eine folgenschwere Kettenreaktion aus, bei der mir öfter mulmig zumute wurde.

Hier folgt ein Twist dem nächsten, die Spannung bleibt überwiegend hoch. Zwischendurch stagniert das Tempo ein wenig, wenn es um die Passagen mit Wout Meertens, dem Barbesitzer aus Köln geht, mit dem ich einfach nichts anfangen konnte. Ich fand ihn richtig unsympathisch und hätte gut auf ihn verzichten können. Leider gab ihm Geschke noch mehr Raum und brachte Wout und Frieda zusammen, damit sie gemeinsam herausfinden können, was mit der Studentin passiert ist.

"Er war kein guter Mensch, das wusste er. Niemand, den sich eine Mutter als Schwiegersohn wünschen würde, und dennoch hatte er ein Gewissen."

Obwohl ich die Auflösung recht früh erahnt habe, fand ich die Umsetzung dennoch gelungen. Alles wurde von Geschke schlüssig beendet und authentisch abgerundet.

Mir hat das Lesen wirklich Spaß gemacht und ich empfehle "DER TRAILER" gern an Krimi- und Thriller-Fans weiter.

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Veröffentlicht am 28.03.2025

Cooles Setting, aber leider zu langatmig

Die Yacht
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Das Buch ist in relativ langen Kapiteln eingeteilt. Es wird die ganze Zeit über aus Hannah Sicht in der Ich-Perspektive berichtet. Somit ist auch Hannah unser Hauptcharakter. Ihre Geschichte lernen wir ...

Das Buch ist in relativ langen Kapiteln eingeteilt. Es wird die ganze Zeit über aus Hannah Sicht in der Ich-Perspektive berichtet. Somit ist auch Hannah unser Hauptcharakter. Ihre Geschichte lernen wir von vorne bis hinten kennen. Hannah ist eine sympathische und authentische Protagonistin. Ich mochte sie auf Anhieb sehr, da sie eine natürliche und nicht zu übertriebene Art und Weise hat. Auch im Umgang mit ihren Mitmenschen ist sie fair und neutral. Die restlichen Charaktere bestätigen typische Klischees. Für mich persönlich hatten die Charaktere auch recht wenig Tiefe und sie bleiben einem auch nicht in Erinnerung.

Der Schreibstil ist fließend, leicht und gut verständlich. Beim Lesen an sich kam ich gut voran und die Story war leicht nachzuverfolgen. Leider kam hier für mich nur am Anfang und in Teilen der Mitte Spannung auf. Ab der Mitte zog sich das Buch teilweise wie Kaugummi. Auch gab es oft viele Wiederholungen, welche mir die Spannung nahmen. Einige Szenen zogen sich über viele, viele Seiten, welche es eigentlich gar nicht benötigt hätte.

Auch konnte mich leider das Ende überhaupt nicht überzeugen. Hier habe ich deutlich mehr Spannungsmomente und Wendungen gewünscht. Leider plätscherte auch dies nur vor sich hin.
Was mich überzeugen konnte war das Cover. Es wirkt wirklich sehr schick und hochwertig. Dieses gefiel mir ausgesprochen gut.

Fazit:
Ein leider sehr langatmiger Thriller, der eher enttäuschte statt begeisterte. Doch ich bleibe der Autorin weiterhin treu, denn sie kann es definitiv besser!

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