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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2021

Chaos, blinde Liebe und Spannung

Zicke, zacke, tot
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Karin Schneider ist Psychotherapeutin und Hobbyermittlerin. In ihrem Ort findet ein fünftägiges Volksfest mit allem Drum und Dran statt. Rosi, die direkt am Anfang der Festmeile wohnt, fühlt sich gestört ...

Karin Schneider ist Psychotherapeutin und Hobbyermittlerin. In ihrem Ort findet ein fünftägiges Volksfest mit allem Drum und Dran statt. Rosi, die direkt am Anfang der Festmeile wohnt, fühlt sich gestört durch die Besucher, die an ihrem Garten vorbeigehen. Den ganzen Tag steht sie an ihrem Zaun und beschimpft die Vorbeigehenden. Karin, bei der Rosi mal Patientin war, versucht, sie zu beruhigen. Rosi dreht immer mehr durch und wird schließlich am See aufgegriffen. Man vermutet, dass sie Selbstmord begehen wollte. Sie wird ins Krankenhaus gebracht und verstirbt dort an einer Lungenentzündung. Karin ist sich sicher, dass jemand nachgeholfen hat und stellt ihre eigenen Ermittlungen an. Dabei gerät sie immer mehr in Bedrängnis. Zu guter Letzt verliebt sie sich in den Unternehmer Georg, obwohl sie und auch er verheiratet sind. Kann das alles gut gehen?

Der Schreibstil ist sehr flüssig und mitunter witzig. Vor allem ist er spannend. Die erste Hälfte des Buches hat mir absolut gefallen. Ich erfuhr viel über Tradition und urige Dorfbewohner. Allerdings fing Karin an, mir auf die Nerven zu gehen. Nicht, weil sie sich blind verliebte und von einem Fettnäpfchen ins andere stolperte. Sie begab sich immer mehr in Gefahr aus Dummheit und Naivität. Während sie am Anfang absolut einfühlsam und engagiert wahrgenommen wurde, entwickelte sie sich immer mehr zu einem Dummchen, das sich selbst oft in Lebensgefahr brachte. Das mag an sich lustig sein. Aber die Spannung ließ mich wirklich alles anspannen und ihre Tolpatschigkeit machte mich mitunter wütend. Möglich, dass die Autorin das bezweckte. Genauso, dass es viele Verdächtige gab und einer davon der Mörder war. Aber es hätte jeder sein können. Ich denke, das war gute Arbeit der Autorin.

Interessieren würde mich schon, wie die Hobbyermittlerin früher auftrat und was aus ihr in den nächsten Bänden wird. Spannend vermutlich allemal.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Sehr einfühlsam

Heimweh nach uns
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Lena und Malte kennen und lieben sich seit mehr als 20 Jahren. Sie haben zwei wunderbare Kinder und jeder einen stressigen Job. Der ist es vielleicht auch, der ihre Liebe auf eine harte Probe stellt.
Besonders ...

Lena und Malte kennen und lieben sich seit mehr als 20 Jahren. Sie haben zwei wunderbare Kinder und jeder einen stressigen Job. Der ist es vielleicht auch, der ihre Liebe auf eine harte Probe stellt.
Besonders Lena ist mit sich und der Welt zurzeit sehr unzufrieden. Ihre Schwester und auch Malte raten ihr, einen Yogakurs zu besuchen, damit sie wieder zu sich selber findet. Vom ersten Blickkontakt an fühlt sich Lena zu Reik, dem Yogalehrer, hingezogen. Sie spürt, dass das nicht die Richtung ist, die sie eingehen will. Auf einem Erntefest auf dem Anwesen von Reik kommt es zu einer Situation, die ihre Ehe in Gefahr bringt.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben. Ich denke, jeder, der Kinder und einen anspruchsvollen Vollzeitjob hat, kann Lenas Alltag absolut nachvollziehen. Sie könnte mit ihrem Mann über ihre Unzufriedenheit sprechen, aber ein paar Minuten ausruhen und sich erholen ist ihr wichtiger. Dabei staut sich bei beiden, denn auch Malte merkt ihre Veränderung, immer mehr an.
Für mich ist der Roman absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Das Einzige, was ich mich immer wieder frage, ob es genau so abgelaufen wäre, wenn nicht Lena diejenige die..., sondern Malte.....
Das Ende war also zufriedenstellend, war für mich aber etwas zu dramatisch (man könnte auch kitschig sagen). Trotzdem ein Roman, den ich sehr gern weiter empfehle, damit sich jeder, der es bisher nicht getan hat, auch mal mit dem Alltag eines berufstätigen Ehepaares mit Kindern, der hier sehr gut beschrieben ist, auseinandersetzen kann.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Nicht immer sonnig

Meist sonnig
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Es ist schön, wenn Andrea Kiewel eine Liebeserklärung an das Leben richtet. Sie berichtet von ihrer Kindheit und Jugendzeit, in der sie sich gewünscht hat, Olympiasiegerin im Schwimmen zu werden. Oder ...

Es ist schön, wenn Andrea Kiewel eine Liebeserklärung an das Leben richtet. Sie berichtet von ihrer Kindheit und Jugendzeit, in der sie sich gewünscht hat, Olympiasiegerin im Schwimmen zu werden. Oder waren das ihre Eltern oder Sportfunktionäre? Mit zwei Stunden Schulunterricht und drei Trainingseinheiten pro Tag kann ich mir keine glückliche Kindheit vorstellen. Aber ich hatte auch nie einen derartigen Ehrgeiz. Warum mit 18 Jahren mit einem Mal alles vorbei war und sie ihre Jugend nachholte, erklärt sie nicht weiter. Man kann nur mutmaßen. Wenn es um Liebe, Empathie für Tiere oder soziale Kontakte geht, wird Andrea Kiewel sehr emotional. Es gibt aber auch humorvolle Passagen und der Leser merkt, dass sie sich in ihrem beruflichen und privaten Leben sehr wohlfühlt.

Wer am Leben von Prominenten interessiert ist, wird mit dem Buch gut zurechtkommen. Von daher eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Ende gut, alles gut.

KNUT
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Beim Relaxen auf einer Bank am Landwehrkanal macht Knut die Bekanntschaft eines Mannes und weiß hinterher nicht mehr, ob er die Begegnung geträumt hat oder nicht. Der Fremde sagt ihm skurrile Erlebnisse ...

Beim Relaxen auf einer Bank am Landwehrkanal macht Knut die Bekanntschaft eines Mannes und weiß hinterher nicht mehr, ob er die Begegnung geträumt hat oder nicht. Der Fremde sagt ihm skurrile Erlebnisse voraus. Knut beginnt, ein Tagebuch zu schreiben, denn tatsächlich passieren merkwürdige Dinge, die er so in dem Buch festhalten will.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam ich besser mit dem Text zurecht und stellte fest, dass es ein lustiger Roman ist. Die Schreibweise ist witzig, die Ausdrucksweise etwas gewöhnungsbedürftig. Aber sie wird genauestens erklärt, so dass man nicht ratlos zurückbleibt. Die im Roman vorkommenden Personen sind gut beschrieben. Wegen der eigenen Namens- und Wortschöpfungen konnte ich sie am Anfang nicht so gut auseinanderhalten, aber im Laufe der Zeit hat sich das gegeben.

Es macht Spaß, das Buch zu lesen, aber man sollte sich konzentrieren können. Musik oder Fernseher nebenher laufen lassen, ging nicht bei mir. Ich kann dem Autor nur Respekt zollen, so eine große Aufgabe aus grotesken Ideen und großem Wortschatz gemeistert zu haben.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Bin nicht begeistert

Die Erfindung des Lächelns
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Ich hatte schon öfters Romane über Paris Anfang des letzten Jahrhunderts gelesen. Die Gesellschaft der damaligen Zeit ist nicht nach meinem Geschmack. Deswegen freute ich mich auf dieses Buch, um die Geschichte ...

Ich hatte schon öfters Romane über Paris Anfang des letzten Jahrhunderts gelesen. Die Gesellschaft der damaligen Zeit ist nicht nach meinem Geschmack. Deswegen freute ich mich auf dieses Buch, um die Geschichte eines anderen Schriftstellers zu lesen.

Leider fiel es mir sehr schwer, mich da durchzuarbeiten. Ich kam überhaupt nicht weiter und ließ das Buch immer wieder liegen, wodurch ich dann vom Gelesenen wieder einiges vergessen hatte. Mir gefielen die Charaktere im sogenannten Künstlermilieu nicht. Der Kommissar war mir sehr sympathisch und ich war erstaunt, mit welchen Mitteln man damals schon die Ermittlungen durchführte.
Viele Wörter musste ich nachschlagen, bis ich die weiteren nicht mehr beachtete. Mein Interesse ließ immer mehr nach.

Die Geschichte und die Beschreibung der Stadt haben mir sehr gut gefallen, auch die Ermittlungsarbeit, aber Erzählungen über die Gesellschaft nervten mich. Einige Seiten habe ich quergelesen, ich wollte das Buch einfach fertig haben.
Leider hat es meinen Geschmack nicht so getroffen. Vielleicht lese ich das Buch noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt, wenn ich mir ohne Rezensionsdruck mehr Zeit dafür nehmen kann. Eine unterhaltsame Lektüre war es derzeit nicht für mich.

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