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Veröffentlicht am 28.03.2020

Nettes, fantastisches Kinderbuch für Groß und Klein

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche (Band 1)
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Darum geht's: Das neunjährige Menschenmädchen Juna trifft unverhofft auf das zehnjährige Geisterkind Irmelina - der Beginn einer besonderen Freundschaft, denn eigentlich dürfen sich Geisterkinder keiner ...

Darum geht's: Das neunjährige Menschenmädchen Juna trifft unverhofft auf das zehnjährige Geisterkind Irmelina - der Beginn einer besonderen Freundschaft, denn eigentlich dürfen sich Geisterkinder keiner Menschenseele zeigen...

Mein Leseeindruck: Die Geschichte um diese ungewöhnliche Freundschaft war sehr süß erzählt und ließ sich leicht lesen. Die Autorin hat ein tolles Gespür für das Gerechtigkeitsempfinden von Kindern, was der Geschichte hier zugute kam.
Auch sehr toll fand ich die Sache mit den Naturgeistern an sich. Eine wirklich schöne Vorstellung, dass da tatsächlich kleine Wesen sind, die sich um unsere Natur kümmern. Und dass wir als Erwachsene da skeptisch sind, ist doch klar; schließlich können wir das Ganze ja auch nicht überprüfen;)
(Der Geschichte nach können Naturgeister nämlich nur von Kindern gesehen werden; bzw. von Erwachsenen, denen sich schon als Kind ein Naturgeist gezeigt hat.)

Aufgelockert von netten kleinen oder größeren Zeichnungen zwischendurch und ergänzt durch einen tollen Anhang, ist das Buch wirklich fast perfekt.

[Achtung Spoiler]
Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es für mich trotzdem: Zum einen hat mein harmoniebedürftiges Herz die ganze Zeit darauf gehofft und gewartet, dass Juna ihren Schulfreund Moritz doch noch in ihr kleines Geheimnis einweiht oder sich zumindest ehrlich mit ihm anfreundet.
Zum anderen halte ich das Ende nicht für 100% pädagogisch wertvoll. Irmelinas Aufgabe war es, sich um die Dorfeiche von Hügelhausen zu kümmern. Und das hat sie bis zum Schluss auch eindeutig nicht zufriedenstellend getan. Trotzdem hatte das keine Konsequenzen.
Ich kann schon auch verstehen, wieso das Ende so aufgelöst wurde, versteht mich nicht falsch! Aber trotzdem wäre in meinen Augen zumindest eine kleine Rüge durchaus angebracht gewesen.
[Spoiler Ende]

Nichtsdestotrotz kann ich die Geschichte für die angegebene Altersstufe absolut weiterempfehlen; gerade den jungen Mädchen imponiert die geballte Girls-Power ganz bestimmt:)

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  • Spaß
Veröffentlicht am 26.02.2020

Eine emotionale Geschichte über Trauer, Schuld und Liebe

Verloren sind wir nur allein
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Als Sky auf der Range des neuen Freundes (Roger) ihrer Mutter landet, umhüllt sie sich mit einer dunklen Gewitterwolke. Sie lässt nichts und niemanden wirklich an sich heran, schottet sich in ihrem Zimmer ...

Als Sky auf der Range des neuen Freundes (Roger) ihrer Mutter landet, umhüllt sie sich mit einer dunklen Gewitterwolke. Sie lässt nichts und niemanden wirklich an sich heran, schottet sich in ihrem Zimmer ab und verletzt ganz besonders ihre Mutter immer und immer wieder durch ihr abweisendes Verhalten, was es mir oft schwer machte mich in sie hineinzuversetzen. Sie fühlt sich von ihrer Mutter verraten, die ihrer Meinung nach nicht richtig trauert. Denn wie kann sie Skys Vater jemals richtig geliebt haben, wenn sie nach einem Jahr schon wieder eine neue Beziehung führt?

Zum Glück ist da April mit ihrer Clique, die es schafft Sky nach und nach wieder ein wenig aus ihrem Schneckenhaus herauszulocken. Allmählich erlaubt sich Sky auch wieder so etwas wie Freude zu empfinden.
Dass der stets unerträglich gut gelaunte Jeff dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt, verwirrt Sky zunehmend. Denn erstens hat Jeff bereits eine Freundin und zweitens ist es schließlich so gar nicht in ihrer Absicht, sich zu verlieben...
Doch da ist diese Verbundenheit zwischen ihnen. Eine Verbundenheit, die schließlich auch Jeff dazu bringt sich gegenüber der stillen, melancholischen Sky zu öffnen und den Schmerz zuzulassen, den er seit Jahren hinter einer Maske aus Fröhlichkeit versteckt.

Gegen Ende entladen sich die verschiedenen Erzählstränge und Spannungen in einer Art Katastrophe, die letztlich doch noch zu einem zuckersüßen Happy End und ein paar schönen Erkenntnissen führt.

,,»Dad wird ein Auge auf uns haben.« Seit einiger Zeit fühlt es sich so leicht an, von meinem Vater zu sprechen. Ich bin zwar noch immer sehr traurig darüber, dass er nicht mehr bei uns ist, aber ich habe einen Weg gefunden, ohne ihn weiterzuleben und ihm dennoch Raum in meinem Leben zu geben.
Es geht beides. Man kann trauern, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Was nicht heißen soll, dass meine Art mit der Situation umzugehen, die beste ist. Jeder trauert auf seine Weise. Und das ist auch gut so. Aber ich habe gelernt, dass es leichter ist, sich anderen anzuvertrauen und den Schmerz zu teilen.
Denn letztlich steht eins fest: Verloren sind wir nur allein."
~Sky, Epilog

Alles in allem also ein süßer, wenn auch melancholischer, Roman für zwischendurch, der mit einer Handvoll Klischees, gut ausgearbeiteten Charakteren und einem angenehmen Schreibstil punkten kann.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.05.2019

Up All Night - Ein süßer Roman für Zwischendurch

Up All Night
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Worum geht es?
Es geht um Tae, die zu Beginn der Geschichte einen schrecklich miesen Tag erlebt: Sie erhält eine Kündigung, ihr wird ihr Auto geklaut und dann erwischt sie auch noch ihren Freund mit einer ...

Worum geht es?
Es geht um Tae, die zu Beginn der Geschichte einen schrecklich miesen Tag erlebt: Sie erhält eine Kündigung, ihr wird ihr Auto geklaut und dann erwischt sie auch noch ihren Freund mit einer anderen.
Zum Glück trifft sie auf Dan, einen wunderbaren Freund aus Kindertagen, den sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Und als würde das Schicksal sie für den miesen Tag entschädigen wollen, bietet Dan ihr an bei ihm in seiner WG einzuziehen.
Achtung Spoiler: Tae möchte nach der Sache mit ihrem Freund jedoch nicht einmal in die Nähe heterosexueller Jungs kommen, woraufhin Dan, obwohl er schon seit er denken kann in Tae verliebt ist, behauptet schwul zu sein, damit Tae sein Angebot annimmt.

Wie hat es mir gefallen?
Der Beginn der Geschichte machte es mir möglich mühelos in die Welt von Tae und Dan einzutauchen, aus deren Sichtweisen abwechselnd erzählt wird.
Tae war mir sofort sympathisch, nachdem sie für sich selbst eingestanden ist und vor ihrem Betrüger von Freund eine filmreife Szene hingelegt hat. Sie wirkte so stark, selbstbewusst und humorvoll auf mich.
Auch Dan mochte ich gleich. Er ist einfach supersüß.

Jeden einzelnen Abschnitt, den ich gemeinsam mit anderen in einer wirklich tollen Leserunde lesen durfte, habe ich am Stück verschlungen. Der Schreibstil ist einfach unglaublich flüssig zu lesen gewesen (bis auf zwei, drei winzige Ausnahmen), weshalb ich regelrecht durch die Seiten geglitten bin. Ich habe mitgefiebert, mich in Charaktere verliebt und mich geärgert.

Achtung Spoiler Ja, richtig gehört. Geärgert hab ich mich auch teilweise. Etwa darüber, dass Dan das mit dem Schwulsein ziemlich auf die leichte Schulter genommen hat. Oder dass Tae sich doch nicht als so stark und selbstbewusst entpuppt hat, wie ich vermutet hatte. Natürlich darf man auch mal in Selbstmitleid versinken. Das ist ja völlig normal. Aber gerade wenn man seinen Job verloren hat, muss ich mich doch aufraffen und mir einen neuen suchen. Und mich nicht ins Bett legen oder Frustshoppen betreiben (das kann ich nebenbei doppelt nicht verstehen. Ohne Job kann man sich sowas doch echt nicht leisten). Und es hat mich teilweise schon furchtbar genervt, wie keiner der beiden den ersten Schritt machen wollte. Und wie Dan sich dann auch noch, statt endlich reinen Tisch zu machen, eine neue Lüge aus dem Ärmel geschüttelt hat. Ja, das fand ich schon ein wenig ätzend.

Aber umso gelungener war dann in meinen Augen das Ende. Die Arschtritte ihrer Mitbewohner und von Taes Vater waren einfach Gold wert. Überhaupt waren mit Tae und Dans Mitbewohner super sympathisch. Grace war einfach soo süß. Weil sie super herzlich ist und auch, weil sie so in ihrem Job aufgeht. Und Addy mochte ich fast noch mehr. Die Mischung aus lieb und bockig war einfach toll.
Ebenso positiv anzumerken ist in meinen Augen der Titel. Er hat nämlich in zweierlei Hinsicht eine Bedeutung. Ihr wollt wissen, welche? Dann findet es doch einfach raus:)

Fazit Alles in allem also ein toller Auftakt für die Reihe, der zwischendurch super süß war und trotz weniger Kleinigkeiten unglaublich süchtig macht. Umso besser also, dass Band zwei bereits angekündigt ist. Und dann auch noch mit Addy als Hauptcharakter:)

Zum Reinschnuppern und neugierig machen noch zwei kurze Textausschnitte:)
"In meinen Augen darfst du immer schwach sein. Du brauchst keine Angst haben, denn ich würde dich niemals verurteilen." ~Dan, Kapitel 15
"Ich könnte mir eine Kindheit ohne dich nicht vorstellen. Und eine Zukunft schon gar nicht." ~Kapitel 22

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  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.09.2019

Sinful Prince - der sinnliche Spin-Off Auftakt

Sinful Prince
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Zunächst einmal möchte ich vorwegschicken, dass ich die vorherige Sinful-Reihe mit Ausnahme der Leseprobe zuvor NICHT kannte.
Demnach kann ich zwar bestätigen, dass Sinful Prince auch ohne Vorwissen gelesen ...

Zunächst einmal möchte ich vorwegschicken, dass ich die vorherige Sinful-Reihe mit Ausnahme der Leseprobe zuvor NICHT kannte.
Demnach kann ich zwar bestätigen, dass Sinful Prince auch ohne Vorwissen gelesen werden kann, jedoch erscheint es mir nicht ganz sinnvoll. Schließlich fehlen dann doch ein paar zentrale Infos über die Nebencharaktere zum vertieften Verständnis

Zum allgemeinen Inhalt:
Die Hauptprotagonistin ist Temperance (der Name ist meiner Meinung nach sehr treffend gewählt). Sie arbeitet für die Seven Sinners Destillerie und bekommt zu Beginn der Geschichte eine Einladung, den Whiskey in einem neuen Etablissement vorzustellen.
Der Besuch gestaltet sich jedoch ganz anders als erwartet und völlig unverhofft bietet sich für Temperance die Möglichkeit ihren geheimsten Begierden nachzugehen. Begierden, die offenbar nur ein geheimnisvoller Unbekannter zu stillen vermag.
Durch eine missglückte Absprache im Geschäft, tritt sogar noch eine weitere Seite von Temperance ans Licht.

Zu meiner ganz persönlichen Meinung:
Zugegeben, die Geschichte konnte mich direkt auf Seite eins abholen. Der Einstieg fiel mir wirklich sehr leicht. Die Stimmung war verheißungsvoll. Das anfängliche Zögern von Temperance nachvollziehbar.
Auch die Sexszenen selbst waren meiner Meinung nach wirklich toll ausformuliert.
Ein weiteres Zuckerle waren die unkonventionellen Nebencharaktere; allen voran Harriet (Temperance Nachbarin) und Arielle (eine von Temperance' späteren Freundinnen).

Hier setzt meine Kritik dann jedoch auch schon an. Wie es sich für den Auftakt einer Reihe gehört, wurden viele Fragen und Ungereimtheiten aufgeworfen, die fast alle ungeklärt blieben (so auch der Name des Unbekannten). Mir scheint ein wenig zu viele (auf einmal).
Die Geschichte wurde stark von äußerer Handlung beherrscht; Temperance' Gedanken wurden zwar ähnlich ausführlich thematisiert, ihre Gefühle dagegen kamen fast nur im erotischen Kontext zum Tragen.
Auch die Nebencharaktere blieben eher im Dunkeln. Im Deutschunterricht hätte man sie als "Typ" statt als "Charakter" eingestuft.

Ganz generell wurden bestimmte Einzelheiten seltsam fokussiert (eventuell lag das jedoch aber u.a. auch an der Einteilung der Leseabschnitte), die sich im Nachhinein als fragwürdig unspektakulär entpuppten (so z.B. das anfängliche Geheimnis um Temperance' Vergangenheit oder einen gewissen Autodiebstahl)

Abschließendes Fazit:
Ein Auftakt mit tollen erotischen Szenen, einer Handvoll Klischees, hoher Spannung (dafür hat Meghan March wirklich ein besonderes Händchen) und großem Potential, das meiner Meinung nach (noch) nicht ganz ausgeschöpft wurde. Vllt lässt sich das ja aber auch erst im Gesamtpaket der Reihe beurteilen:)

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  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 09.12.2018

Ein Thriller, bei dem sich Abgründe auftun...

Deine letzte Stunde
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Der Thriller "Deine letzte Stunde" von Carlos Montero, ursprünglich auf Spanisch erschienen, handelt von einer Vertretungslehrerin, die ihre neue Stelle in der Heimat ihres Mannes antritt. An einem Ort ...

Der Thriller "Deine letzte Stunde" von Carlos Montero, ursprünglich auf Spanisch erschienen, handelt von einer Vertretungslehrerin, die ihre neue Stelle in der Heimat ihres Mannes antritt. An einem Ort also, an dem die Menschen nur wenig Perspektiven haben. Der große Arbeitgeber der Region ist nämlich vor Jahren pleite gegangen - und hat alle Bewohner mit in den Abgrund gerissen.

Bis zum Tod der Lehrerin Viruca gab es scheinbar dennoch keinen Grund zur Sorge. Und selbst dann nicht wirklich, weil jeder davon ausging bzw davon ausgehen wollte, dass es Selbstmord war.
Als die Vertretungslehrerin Raquel jedoch die Stelle der toten Viruca übernehmen soll, scheint sich das Muster zu wiederholen, ja, die Fadenzieher scheinen mit ihrem perfiden Spiel noch nicht am Ende zu sein: "Und du, wann stirbst du wohl?"
Raquel lässt sich also auf das Spiel ein, um etwas zu retten, das es sich vielleicht gar nicht zu retten lohnt.
Beim Lesen ist es ein unerträgliches hin und her zwischen Spannung, Terror, Horror und Ruhe vor dem Sturm. Man findet sich irgendwann damit ab, dass die Handlung schlicht kaum vorhersehbar ist und jederzeit der nächste Schlag kommen kann.
Im ersten Drittel hab ich so oft überlegt, ob ich das Buch wirklich lesen soll. So ganz spurlos geht das ja auch nicht an einem vorbei. (Zumal ich selbst gerade Lehramt studiere.)

Was ich auch noch Besonders fand, war, dass der Horror nicht der klassische Horror vor dunklen Räumen oder bei Nacht ist. Nicht der von Blut und Grausamkeiten. Sondern dass dieser Horror tatsächlich mehr von Macht bestimmt war. Von Unscheinbarkeit und Geld. Ein alltäglicher Horror also. Einer, der auch mit Internet und Technik spielt. Ein Horror also, dem man sich nicht mithilfe von Pfefferspray und Selbsthilfekursen entziehen kann.
Raquel hat mich jedenfalls im Laufe des Buches in den Wahnsinn getrieben. Sie hat so oft so dumm gehandelt. Und doch kann ich nicht sagen, ob ich nicht vielleicht dasselbe getan hätte. Ich hoffe nicht.

Schön war auf jeden Fall auch, dass es Figuren gab, von denen man die Rolle bis fast zum Schluss nicht erkennen konnte. Aber hier setzt gleichzeitig auch meine Kritik an. Der Thriller hat auf mich etwas unstrukturiert gewirkt. Warum wurde manchen Kleinigkeiten so viel Bedeutung beigemessen und andere wiederum wurden kaum thematisiert? Auch den Schluss finde ich schwierig. Er ist zu sanft. Fast so, als sei es ein glückliches Ende. Dabei DARF es einfach nicht glücklich sein. Auch nicht in seiner Grundstimmung. Immerhin reden wir hier von Drogenmissbrauch, Mord, Vertuschung, Behördenversagen, Kindesmissbrauch, Cyber Mobbing usw usw!! Das darf meiner Meinung nach einfach nicht so, naja, fast schon beschönigt werden.
Derartige Grausamkeiten sind nunmal einfach grausam! Nicht mehr und nicht weniger.

Alles in allem jedoch ein spannender Thriller, der wichtige Themen bearbeitet. Und gerade für (zukünftige) Lehrer*innen finde ich ein absolutes muss!

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