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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein tierisches, gewaltfreies Abenteuer für junge und junggebliebene Leser

Die wilde Baumhausschule, Band 1: Raubtierzähmen für Anfänger
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Unsere Meinung:
Die Geschichte beginnt an einem eigentlich ziemlich gewöhnlichen Tag mit einem scheinbar sehr ungewöhnlichen Geräusch. Das hat die Neugier bei meinem Sohn (8) schon auf der ersten Seite ...

Unsere Meinung:
Die Geschichte beginnt an einem eigentlich ziemlich gewöhnlichen Tag mit einem scheinbar sehr ungewöhnlichen Geräusch. Das hat die Neugier bei meinem Sohn (8) schon auf der ersten Seite geweckt! Und so haben wir uns gleich mit Theo aufgemacht, die Quelle dieser merkwürdigen Geräusche zu finden…

Schnell wird das Geheimnis gelüftet und wir befinden uns mittendrin in einem tierisch bunten und quietschvergnügten Wilden Hügel. Hierhin hat es nämlich Gretas Familie verschlagen, die zuvor schon wochenlang in einem U-Boot einem Hai gefolgt war, mit einer Truppe Kaiserschnurrbarttamarinen im Regenwald unterwegs war und in einer tiefdunklen Höhle Nacktmulle erforscht hat. Es gibt wohl keine Familie, die sich besser mit exotischen Tieren auskennt! Und das bedeutet für die kleinen und großen Leser ein wahrlich tierisches Schul-Zoo-Abenteuer! Es ist eine turbulente, lustige Geschichte, die auch immer wieder zum Mitdenken und Mitspekulieren einlädt (wer ist Urheber der fiesen Streiche?) und sogar einiges Wissenswertes vermittelt (z.B. dass es auf der Welt mindestens 180.000 verschiedene Schmetterlingsarten gibt). Besonders gut gefallen hat meinem Sohn (8), dass in dieser Geschichte entsprechend viele Tiere vorkommen, wie etwa das Wasserschwein Wusel oder ein Elefant namens Zacharias. Da bekommt man regelrecht Lust auf einen spontanen Besuch im Zoo.

Abgerundet wird diese wunderbar erfrischende, in kindgerechter Sprache geschriebene Geschichte durch zahlreiche Illustrationen von Anna-Lena Kühler. Wir hatten viel Spaß beim Lesen!

FAZIT:
Wer liebevolle Kindergeschichten mit vielen Tieren mag, ist bei der wilden Baumhausschule genau richtig!

Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein rasantes Abenteuer quer durch die Welt

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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"Wir haben schnell das Gefühl, dass all unsere Hoffnungen und Träume auf einen riesigen Tieflader gehoben werden und für immer davon gerollt sind. Aber wenn man genauer hinsieht, wir man feststellen, dass ...

"Wir haben schnell das Gefühl, dass all unsere Hoffnungen und Träume auf einen riesigen Tieflader gehoben werden und für immer davon gerollt sind. Aber wenn man genauer hinsieht, wir man feststellen, dass es überall von Möglichkeiten wimmelt. Die Welt um uns wartet nur darauf, uns ganz besondere Geheimnisse zu enthüllen und uns unglaubliche Abenteuer zu bescheren." (S. 239)

Unsere Meinung:
Na toll, erst verschwindet Samanthas Onkel Paul spurlos, und dann vermacht er ihrer Schwester Buffy 2,4 Milliarden Dollar, ihrem Bruder Nipper die New York Yankees (mit allem drum und dran!) und ihr..... einen alten, krückigen roten Regenschirm! Kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann! Und auch noch viel aufregender!

Schon die Kurzbeschreibung hat uns sehr neugierig gemacht auf dieses Buch. Gespannt haben wir angefangen zu lesen und rubbeldikatz wurde es wirklich richtig spannend und abenteuerlich, denn Samantha und Nipper lösen das Geheimnis des Schirms schon auf Seite 40! Dadurch ergibt sich eine abenteuerliche Schnitzeljagd nach Onkel Pauls Geheimnis rund um den Globus. Paris, Florenz und Ägypten sind ein paar Stationen, die nicht nur die beiden jungen Helden, sondern auch uns haben staunen lassen! Dabei bringt Russell Ginns die besondere Atmosphäre dieser faszinierenden Stätten wirklich ganz wunderbar rüber. In (wortwörtlich!) rasendem Tempo nähern sich die Kids dem großen Geheimnis, und haben dabei mehr als ein Rätsel zu knacken und mehr als eine gefährliche Situation zu meistern. Denn ganz unvermittelt stellt sich ihnen der REGEN in den Weg (mehr verraten wir hier nicht)! Spannung ist hier garantiert – bis ganz zum Schluss!

Sehr gut gefallen hat uns auch der locker-flockige und immer wieder sehr humorvolle Schreibstil von Russell Ginns. Sowohl lustige Wortkreationen (wie z.B. „EHE - Exotische Haustier-Expo“), merkwürdige Ortsnamen (wie z.B. Duck, Zzyzx, Edfu oder Baraboo – jawohl, die gibt es wirklich!) oder auch irrwitzige Einfälle (wie Nippers Rachefeldzug gegen die fiese Nachbarstochter oder auch ein folgenschweren Hoola-Hoop-Wettbewerb gegen einen Affen) – hier ist beste Unterhaltung garantiert. Meinen Söhnen (8 & 11) und mir hat es bestens gefallen!

FAZIT:
Ein rasantes, spannendes und wunderbar humorvolles Leseabenteuer für junge und junggebliebene Leser.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Ein Sehnsuchts- und Wohlfühlroman mit viel Atmosphäre, aber auch ein paar Längen

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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„Ich liebe das Meer. Ich mag die dunklen Felsen, die struppige Landschaft, den Geruch der Wärme. Die saftigen Tomaten, die kleinen, süßen Bananen und die Palmeros. Die entweder Maria oder Pedro heißen ...

„Ich liebe das Meer. Ich mag die dunklen Felsen, die struppige Landschaft, den Geruch der Wärme. Die saftigen Tomaten, die kleinen, süßen Bananen und die Palmeros. Die entweder Maria oder Pedro heißen und den vielen Deutschen auf der Insel freundlich gesonnen sind.“

Meine Meinung:
Ein paar Monate ist es nun her, dass die 30jährige Hamburgerin Juli ihr altes Leben und ihren Job bei einer Versicherung hinter sich gelassen hat, um eine Auszeit auf der Kanareninsel La Palma zu nehmen, wo sie sich mit Minijobs in einem Foodtruck und als Dogwalkerin über Wasser hält. Eigentlich will Juli sich dort etwas treiben und überraschen lassen, wohin das Leben sie führen wird. Doch dann lässt ihr das Leben den gutaussehenden Quinn über den Weg laufen …

Von Zeit zu Zeit muss es bei mir einfach mal ein Roman sein, der sich mit der Leichtigkeit des Lebens in einer Sehnsuchtskulisse beschäftigt. Genau so ein Roman hat Kristina Günak mit „Glück ist meine Lieblingsfarbe“ geschrieben. Vor dem grandiosen Setting der schroffen Vulkan-Schönheit La Palmas entwickelt sich eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die auf den ersten Blick scheinbar so gar nicht zueinander passen, denn der ambitionierte Quinn scheint das genaue Gegenteil der liebeswert-chaotischen Juli zu sein. Und doch führen das Leben und das Schicksal die beiden Schritt für Schritt immer näher zusammen – und es offenbaren sich Seiten an den beiden, die sie gegenseitig nie geahnt hätten – und wir als Leser ebenso wenig! Da gibt es schon die ein oder andere kleine Überraschung. Die beiden auf ihrer „Reise“ dabei zu begleiten, macht Spaß, auch wenn es hier und da kleinere Längen gibt und die Geschichte mal hierhin, mal dorthin mäandert. Stellenweise hätte die Storyline für meinen Geschmack doch ein bisschen stringenter sein dürfen. Sehr schön und interessant hätte ich es auch gefunden, wenn die Geschichte einen zweiten Handlungsstrang aus Quinns Sicht gehabt hätte.

Gleiches gilt für das „La Palma-Feeling“, das ganz klar vorhanden ist und auch immer wieder durchblitzt („Um uns toste der Wind, und unter uns brodelte der Atlantik in hellem Aufruhr. (…) während dicht über uns die Passatwolken hinwegzogen und die Ostküste unter sich verbargen.“). Dennoch hätte ich mir noch mehr Szenen in dieser wunderbaren Natur gewünscht, aber das ist sicherlich persönliche Geschmackssache. Sehr gut dosiert und authentisch fand ich hingegen das Portrait der „Palmeros“ und auch die immer wieder eingestreuten spanischen Ausdrücke („La cuenta, por favor!“).

Alles in allem betrachtet, vergebe ich gerne gut gemeinte drei Sterne!

FAZIT:
Eine Liebesgeschichte in wildromantischer Kulisse – die passende Urlaubslektüre für den kommenden Sommer.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Triviale Unterhaltungslektüre – nicht mehr und nicht weniger

Crystal Lake – Diagnose Liebe
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„Und da war noch etwas, was sie zu ihm hinzog, wie die Motte den Schein einer Kerze umkreiste.“ (ebook S. 53)

Meine Meinung:
Dr. Leena Summers („Sie war ein Kind der Natur“) hat ihren ersten Arbeitstag ...

„Und da war noch etwas, was sie zu ihm hinzog, wie die Motte den Schein einer Kerze umkreiste.“ (ebook S. 53)

Meine Meinung:
Dr. Leena Summers („Sie war ein Kind der Natur“) hat ihren ersten Arbeitstag am Crystal Lake Medical Center in Aspen. Gleich ihr erster Patient ist der erfolgreiche und extrem attraktive, aber leider auch latent überhebliche Snowboarder Mark Turner. Gleichzeitig kämpft die neue Klinikleiterin Allana McGinty um den Ruf ihres Krankenhauses, dem ein Presseartikel einen folgenschweren Kunstfehler vorwirft…

Eine Star-Klinik mit erfolgreichen und attraktiven Ärztinnen und Ärzten an einem Promi-Hotspot. Gewürzt mit ein paar High-Society-Klischees (natürlich bekommt Dr. Leena als Willkommensgeschenk von ihrer Mutter einen Vollbluthengst namens „Lucky“ geschenkt!). Das sind die Standard-Zutaten, aus denen Telenovela-Stoff oder eben seichte Fortsetzungsromane gewebt werden. Wer sich nun eine neue Reihe á la „Grey´s Anatomy“, „E.R.“ oder „Dr. House“ erhofft hat, wird hier eher enttäuscht werden. Hier geht es mehr um Liebeleien als um knifflige - oder gar lebensbedrohliche – Fälle. Die medizinischen Herausforderungen am Crystal Lake Medical Center sind „feine Haarrisse an Daumengelenken“ und Frakturen aller Art. Es ist eher eine amerikanisierte und verkitschte Schwarzwaldklinik, in die uns die Autorin Annabell Nolan mitnimmt.

Wer seichte Trivial-Literatur zum Abschalten ohne Nachdenken sucht (was man ja durchaus auch manchmal braucht), ist mit dieser ersten Folge des Fortsetzungsromans sicherlich gut beraten. Mein Fall ist es jedoch nicht.

FAZIT:
Seichte Leseunterhaltung, die so dahinplätschert und mich leider nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Adas Welt – eine herzerwärmende Liebes-und Lebensgeschichte der etwas anderen Art

Solange sie tanzen
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„So vergehen die Jahre mit Alltag und Dummheiten, ohne das man sich das Wertvolle, das man hat, bewusst macht.“ (ebook S. 266)

Meine Meinung:
Vor einem Jahr musste Ada Friedberg, Jahrgang 1936, ihren ...

„So vergehen die Jahre mit Alltag und Dummheiten, ohne das man sich das Wertvolle, das man hat, bewusst macht.“ (ebook S. 266)

Meine Meinung:
Vor einem Jahr musste Ada Friedberg, Jahrgang 1936, ihren geliebten Ehemann Hans beerdigen. Was ihr bleibt, sind die Erinnerungen an ein gemeinsames und erfülltes Leben…

Barbara Leciejewski präsentiert ihren Leser*innen mit „Solange sie tanzen“ einen ganz besonderen, sehr einfühlsamen Roman über die Liebe, das Leben und das älter werden. Adas Leben – und Ada selbst – haben an sich nichts Außergewöhnliches, Spannendes oder Besonderes an sich. Vielmehr ist es eine Geschichte, die sich hundertfach und überall so genau ereignen könnte. Besonders machen diesen Roman die wunderbar plastischen und liebevollen Charaktere und die sehr einfühlsame Art, wie die Autorin ihre Geschichte geschrieben hat. Adas Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Ehemann Hans und ihre Einsamkeit, die sie oft verspürt, obgleich sie doch von freundlichen Menschen und sozialen Kontakten umgeben ist, transportiert Barbara Leciejewski so gefühlvoll und nachspürbar , dass man Adas Gefühle beim lesen selbst verspürt. Es ist berührend zu lesen, wie Adas und Hans´ gemeinsame Lebensgeschichte begonnen, sich entfaltet und schließlich geendet hat, und es ist rührend, wie ihr der alte Hund Hemmingway Halt gibt und ihr letzter verbliebender Anker des vergangenen Lebens ist.

Es ist eine Geschichte, die mit leisen Tönen doch schwer wiegt und am Ende nachhallt. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und ein eindrückliches Plädoyer dafür ist, sein eigenes Leben jeden Tag zu genießen und sich der Endlichkeit dessen bewusst zu sein.

FAZIT:
Ein Roman, der in leisen, gefühlvollen Tönen eine ganze Lebensgeschichte erzählt - bewegend, berührend und zum Nachdenken anregend.