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Veröffentlicht am 01.11.2018

Cade - der uninteressanteste der O'Grady Brüder

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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In diesem Teil der „Redwood Love“-Trilogie geht es um Cade – einer der drei O’Grady Brüder. Alle drei arbeiten in einer Tierarztpraxis, sehen gut aus und sind generell die perfekten Traummänner schlecht ...

In diesem Teil der „Redwood Love“-Trilogie geht es um Cade – einer der drei O’Grady Brüder. Alle drei arbeiten in einer Tierarztpraxis, sehen gut aus und sind generell die perfekten Traummänner schlecht hin. Was ein Wunder, das sie alle noch Singles sind, aber darum soll es in diesen Teilen gehen.

Im ersten Teil treffen nämlich Cade und Avery aufeinander. Und ich muss sagen, dass ich die Geschichte auf der einen Seite sehr herzerwärmend und schön fand. Besonders durch die Tierklinik und ihren Tieren fühlt man sich sehr schnell wohl in Redwood. Zudem ist es auch mal etwas komplett anderes.
Der Schreibstil der Autorin liest sich auch sehr flüssig und besonders die erotischen Szenen sind sehr „einheizend“ beschrieben. ;)

Was mir aber leider nicht so gut gefallen hat:

Es wird im Laufe der Geschichte einfach langweilig. Es ist ein Wohlfühlbuch durch und durch - das bedeutet kein Drama, keine großen Konflikte und auch keine großen Themen. Ich habe für mich gemerkt, dass ich das dann doch benötige… mir hat die Geschichte einfach nichts mit auf dem Weg gegeben.

Außerdem fand ich Cade am uninteressantesten der drei Brüder, was das Ganze nicht besser macht und auch zu Avery konnte ich keinen Draht finden. Die Protagonisten erschienen mir durch die ständigen Wiederholungen leider komplett einseitig und langweilig.
Was bei den Brüdern Flynn und Drake andererseits jedoch nicht der Fall war. Hier lernt man sie ja schon ein wenig kennen und kann mutmaßen, dass sich ihre Geschichten viel tiefgründiger gestalten könnten.

Da der erste Teil charakterlich vermutlich einfach nicht mein Geschmack getroffen hat, überlege ich den anderen Teilen noch eine Chance zu geben.

Denn im Groben und Ganzen ist es trotz allem ein tolles Buch passend für den Herbst.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Wer ist Sofia?

Sofia trägt immer Schwarz
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„Man konnte innehalten, eines betrachten und alle anderen ignorieren. Oder aber man verteilte sie auf dem Boden und dachte sich selbst eine Handlung aus, denn es gab keine Handlung, sondern nur Schönheit ...

„Man konnte innehalten, eines betrachten und alle anderen ignorieren. Oder aber man verteilte sie auf dem Boden und dachte sich selbst eine Handlung aus, denn es gab keine Handlung, sondern nur Schönheit und Zufall.“

Dieses Zitat auf Seite 227 in diesem Buch fasst eigentlich ziemlich gut zusammen, wie die Geschichte aufgebaut ist und was einen erwartet: Nämlich keine richtige Handlung, aber doch eine aussagekräftige Message. Das Buch besteht aus einzelnen Kapiteln, die aus Sicht eines Freundes, Familienmitgliedes oder auch nur eines Bekannten von Sofia geschrieben sind. So bleibt die eigentliche Protagonistin immer auf Distanz. Wir erfahren in diesem Buch also nicht, wer Sofia wirklich ist. Was sind ihre Gedanken und Absichten? Das bleibt alles Interpretationssache.

Man könnte meinen, dass man sich ein genaues Bild von einer Person schaffen kann, wenn man die vielen Erzählungen von den einzelnen Personen in Erfahrung bringt. Doch dem ist nicht so. Sofia hat zu jedem selbstverständlich eine andere Beziehung, demnach sind ihre Gedanken, Absichten und Gefühle niemals wirklich nachvollziehbar.

Da man es normalerweise anders von Büchern gewohnt ist, kann ich mir vorstellen, dass es sich für viele sehr anstrengend gestaltet. Man hat halt keine „handfeste“ Protagonistin. Auch für mich war es stellenweise ein wenig mühsam, dass ich zu Beginn auch noch nicht erahnen konnte, worauf der Autor hinaus möchte. Im Nachhinein betrachtet finde ich aber den Grundgedanken von Paolo sehr schön umgesetzt, sodass ich es nicht bereut habe ein weiteres Werk von ihm gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Nervig, aber auch spannend!

Die Party
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30 Jahre. Solange ist es her, dass bei Brandon die Halloweenparty stattgefunden hat und nun soll es endlich wieder so weit sein. Zehn Freunde werden zu dieser Revivalparty eingeladen und das natürlich ...

30 Jahre. Solange ist es her, dass bei Brandon die Halloweenparty stattgefunden hat und nun soll es endlich wieder so weit sein. Zehn Freunde werden zu dieser Revivalparty eingeladen und das natürlich ganz im Stile der 80er - abgeschnitten von der Außenwelt ohne Handys. Als der Gastgeber kurzerhand tödlich verunglückt und den restlichen Gästen die Botschaft übermittelt wird, dass nur noch einer hier lebend wieder rauskommt, wird ihnen schnell klar, dass es keine normale Party wird! Gehört das alles noch zur Show oder müssen sie sich nun wirklich um ihr Leben fürchten?

Nachdem ich „Murder Park“ von Jonas Winner gelesen und geliebt habe, musste ich nun auch dieses Werk von ihm lesen. Zunächst hat es mich stark an seinen Vorgänger erinnert, da es vom Prinzip um das Gleiche geht: Leute treffen sich und alle werden nacheinander „ermordet“. Die Story ist aber selbstverständlich eine komplett andere.

Zu Beginn lernt man alle Charaktere kennen, die einem meiner Meinung nach zunächst sehr sympathisch erscheinen. Leider wirken sie im Laufe der Geschichte durch ihre nicht nachvollziehbaren Reaktionen und Verhaltensweisen sehr plump. Auch die ständig wiederkehrenden Diskussionen darüber, wer denn der mögliche Mörder sein könnte, werden nach einer gewissen Zeit anstrengend und unterstützen somit die stumpfen Charakterzüge. In diesem Hinblick sollte man das Buch wohl nicht allzu ernst nehmen.

Mal davon abgesehen, fand ich das Buch aber auch sehr spannend. Man möchte natürlich erfahren, was denn nun wirklich hinter all dem steckt. Die Auflösung fand ich sehr gelungen und zufriedenstellend, sodass ich sagen kann, dass es ein gutes unterhaltsames Buch passend zu Halloween ist.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Schuld, Unschuld oder Strafe?

Strafe
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In „Strafe“ von Ferdinand Schirach werden einzelne Kurzgeschichten erzählt, die oberflächlich betrachtet zunächst einmal eindeutig erscheinen - jedoch werden sie durch bestimmte Gegebenheiten bzw. anderen ...

In „Strafe“ von Ferdinand Schirach werden einzelne Kurzgeschichten erzählt, die oberflächlich betrachtet zunächst einmal eindeutig erscheinen - jedoch werden sie durch bestimmte Gegebenheiten bzw. anderen Sichtweisen komplett in ein anderes Licht gerückt. Ich fand die Geschichten trotz des distanzierten Schreibstils zum Ende hin immer sehr erschreckend, was mich wiederum sehr zum Nachdenken angeregt hat.

Von der Länge her sind sie ideal für Zwischendurch. Doch von der Intensität her ist es dafür wiederum überhaupt nicht geeignet. Man benötigt nach jeder Erzählung immer ein wenig Zeit um sich das Geschriebene zu verinnerlichen und etwas sacken zu lassen.

Einige Geschichten haben mir mehr zugesagt, was bei einer Sammlung natürlich normal ist. Aber so ist definitiv für jeden etwas dabei.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Wird dem Hype definitiv gerecht

Children of Blood and Bone
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Zélie hat vor 11 Jahren ihre Mutter bei der sogenannten Blutnacht verloren. In dieser Blutnacht kam es zu einer Schlacht zwischen den "normalen" Menschen und den Majis, die besondere verschiedene Kräfte ...

Zélie hat vor 11 Jahren ihre Mutter bei der sogenannten Blutnacht verloren. In dieser Blutnacht kam es zu einer Schlacht zwischen den "normalen" Menschen und den Majis, die besondere verschiedene Kräfte besitzen. Da gibt es bspw. die Majis, die das Feuer beherrschen können oder aber auch Gedanken, Träume usw. Zumindest haben sich die Götter in dieser Nacht dazu entschieden, dass diese Gabe von nun an außer Kraft gesetzt wird. Nun leben die Nachkommen der Majis - auch Divines genannt - ohne diese Macht. Auch Zélie ist eine solche Divine. Eigentlich sind sie ganz normale Menschen, aber ihre Vergangenheit und ihr Aussehen, welches sich durch weißes Haar definiert, schreckt die Leute weiterhin ab. Besonders den König von Orisha - Saran. Er möchte mit diesen "Maden" nichts zu tun haben und ist deswegen angsterfüllt, als eines Tages eine Schriftrolle angespült wird, die diese Kräfte wieder hervorruft, wenn ein Divine sie berührt und vorliest.
Nun liegt es an Zélie und Co. dieses Artefakt an sich zu reißen und eine Verbindung zu den Göttern aufzubauen, damit ganz Orisha wieder von Majis und ihrer Magie bevölkert werden. Es kommt zu einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen, was meiner Meinung wirklich gut umgesetzt wurde.

Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in die Geschichte sehr gut gefallen hat. Auch wenn hier viel Neues auf einem zukommt - sei es die Begrifflichkeiten oder die Welt im Allgemeinen - , nimmt die Geschichte dennoch schnell an Fahrt auf. Man könnte meinen, dass man so schnell den Überblick verliert, aber mir ging es keineswegs so.

Die Autorin erzählt aus der Sicht von drei Protagonisten, weshalb man diese schnell unabhängig voneinander kennen lernt und sofort ins Herz schließt. Außerdem kann man das Buch durch diese Dynamik schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand packen.

Ich finde den Schreibstil der Autorin zu Beginn sehr atmosphärisch. Man ist sofort in dieser neuen Welt angekommen und kann sich alles sehr gut vorstellen. Im Laufe der Geschichte nimmt diese Atmosphäre leider ein wenig ab, was nicht heißen soll, dass ich es dadurch schlecht fand. Der Schreibstil ist trotzdem durchweg flüssig zu lesen und sehr angenehm.

Bei den Liebeskonstellationen, die sich hier entwickeln, hatte ich zunächst starke Bedenken. Zuerst war ich der Meinung, dass es diese Geschichte nicht unbedingt braucht - doch als ich das Ende in Erfahrung gebracht habe, musste ich feststellen, dass es perfekt ist, so wie es ist.

Also für mich ist es definitiv ein Jahreshighlight, weshalb ich mich schon tierisch auf den zweiten Band freue und hoffe, dass wir alle nicht allzu lange darauf warten müssen.