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Veröffentlicht am 16.01.2019

Nette Liebesgeschichte mit amüsanten Dialogen

Playing by her Rules
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„Playing by her rules“ ist der erste Band einer neuen Rugby-Romantikreihe aus der Feder von Amy Andrews. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte der Journalistin Mathilda, „Tilly“, und des Kapitäns der ...

„Playing by her rules“ ist der erste Band einer neuen Rugby-Romantikreihe aus der Feder von Amy Andrews. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte der Journalistin Mathilda, „Tilly“, und des Kapitäns der Rugbymannschaft Sydneys, Tanner. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit und unverarbeitete Gefühle, die alle wieder hochkochen, als Tilly im Rahmen einer Artikelreihe über Tanner zum ersten Mal nach acht Jahren wieder auf ihn trifft. Sie hat nur eines im Sinn: Rache. Auch Tanner ist nur eines wichtig: seine Tilly wieder hervorzulocken und zu erobern.

Das Buch ist aus der Perspektive eines dritten Erzählers geschrieben, wobei abwechselnd näher auf Tilly und Tanner eingegangen wird. Ich fand das mal eine schöne Abwechslung zu der sonst vorherrschenden Ich-Perspektive. Denn die Gefühle werden trotzdem sehr gut beschrieben und geschildert, sodass ich mich in die Denkweise der beiden hineinversetzen konnte. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.

Zu Beginn des Buches war mir Tilly ziemlich unsympathisch, da sie eher wie ein „rachsüchtiges Miststück“ rüberkam. Doch mit fortschreitender Seitenzahl hat man Einblicke hinter ihre bissige Fassade bekommen und ich konnte ihr Verhalten immer besser verstehen, weil ihr Schmerz so gut beschrieben wurde.
Auch Tanners Sichtweise und Gefühle wurden toll geschildert und ich fand es super, dass man dadurch die unterschiedlichen Blickwinkel auf eine Situation bekam.

Wirklich gut gefallen hat mir auch, dass nicht künstlich Spannung aufgebaut wurde, indem aus ihrer Vergangenheit ein Geheimnis gemacht wurde. Ganz im Gegenteil wird von Anfang an recht offen damit umgegangen, sodass man als Leser nicht ewig Rätselraten muss.
Dass die Protagonisten aber so lange nicht über ihre Vergangenheit geredet haben, hat mich doch etwas verwundert und war für mich nicht so ganz nachvollziehbar. An Mathildas Stelle hätte ich sofort nach dem Warum hinter ihrem Beziehungs-Aus gefragt.

Die Nebencharaktere haben es mir auch angetan, allen voran Oma Hannah und Nonne Kathleen, die für so einige witzige und weise Dialoge zuständig waren. Auch die Twitter-Konversationen, die immer wieder eingestreut wurden, waren ziemlich witzig und haben gut zu der Geschichte gepasst. Denn die sozialen Medien sind heutzutage nun Mal ein großer Teil im Leben öffentlicher Personen und Medien, weshalb ich fand, dass es der Geschichte einen zusätzlichen Touch Authentizität verschafft hat.

Um mich vollständig zu packen, hat mir noch irgendetwas gefehlt, was genau weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich kein Problem damit hatte, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Der „Lesedrang“ war nicht ganz so stark ausgeprägt, ohne dass ich jetzt genau sagen könnte warum. Denn das Buch ist gut geschrieben, stellenweise witzig und die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr schön und gefühlvoll. Es ist eine gute Geschichte für Zwischendurch, wenn man sich einfach mal ablenken und in das Leben anderer Personen eintauchen möchte.

Vielen Dank an Netgalley und beHeartbeat für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Prickelnder Auftakt mit Luft nach oben

Sinful King
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„Sinful King“ ist der erste Band einer Trilogie von Meghan March. Sie erzählt die Geschichte von Keira Klingore, die seit kurzem die Leitung des Familiengeschäfts, eine Whiskeybrauerei, übernommen hat. ...

„Sinful King“ ist der erste Band einer Trilogie von Meghan March. Sie erzählt die Geschichte von Keira Klingore, die seit kurzem die Leitung des Familiengeschäfts, eine Whiskeybrauerei, übernommen hat. Diese ist ihr ein und alles und schon seit vier Generationen im Besitz ihrer Familie. Doch nun droht sie diese zu verlieren, weil ihr Ex-Mann sie vor seinem Tod nicht nur betrogen, sondern auch in tiefe Schulden gestürzt hat. Unter anderem bei dem gefährlichsten Mann New Orleans: Lachlan Mount. Dieser ist gewillt ihr die Schulden zu erlassen im Austausch für sie.

Die Geschichte ist nicht neu: Frau in Nöten muss sich mehr oder weniger an einen reichen Kerl verkaufen, der sich freut, dass ihm endlich jemand die Stirn bietet, weil sich das ja sonst keiner traut. Die Geschichte wird allerdings gut erzählt und der Schreibstil ist flüssig, sodass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen habe.

Mir hat gut gefallen wie leidenschaftlich Keira für ihre Destillerie kämpft und dass sie sich auch Hilfe in Form ihrer besten Freundin und Zuhälterin Magnolia holt. Sie stürzt sich nicht ahnungs- und kopflos in den Kampf, sondern versucht Auswege und Strategien zu finden.

Im Verlauf der Geschichte handelt sie dann jedoch eher impulsiv, da ihr Temperament mit ihr durchzugehen scheint. Anstatt Mount gezielt mürbe zu machen, wirkt sie auf mich oft eher wie ein trotziges Kleinkind, das mit dem Fuß aufstampft und „ich will aber nicht“ schimpft, wenn es ins Bett soll. Ich bin gespannt, ob sich dieses Verhalten im Verlauf der Folgebände noch ändern wird.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Keira und Mount erzählt, wobei Keira ganz klar den Löwenanteil hat, weshalb man von ihr auch mehr erfährt: ihre Familie, einen Teil ihrer Vergangenheit, Freunde usw. Auch ihre zwiegespaltenen Gedanken und die Zwickmühle, in der sie steckt, werden gut und nachvollziehbar dargestellt.
Mount hingegen bleibt sehr blass, denn in den wenigen Kapiteln, die er bestreitet, dreht sich alles nur um sein Verlangen nach Keira. Mehr erfährt man über ihn nicht. Er wird als skrupelloser Verbrecher dargestellt, wobei er auch ganz kurze leicht schwächere Momente bei Keira hat. Ansonsten bleibt er sehr blass und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden mehr über ihn erfährt. Da ich in der Leseprobe des zweiten Teils bereits mehr über ihn erfahren habe als in diesem ganzen Buch, bin ich optimistisch.

Als erster Teil einer Trilogie endet das Buch auch mit einem Cliffhanger, weshalb ich nun sehr gespannt bin, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Bisher war es mehr ein erotisches Katz und Maus Spiel zwischen Keira und Mount, sowie ihr stetiger Kampf darum, irgendwie die kurz vor dem Ruin stehende Brennerei zu retten. Da hier noch Luft nach oben ist, vergebe ich drei Sterne und warte gespannt auf die Folgebände.

Vielen Dank an Netgalley und den Lyx-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Süße Liebesgeschichte mit klasse Protagonist

Naughty, Sexy, Love
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„Naughty, Sexy, Love“ ist der dritte Teil der Bar Dive Reihe von Kylie Scott und erzählt die Geschichte des Barkeepers Eric. Er geht auf die dreißig zu, hat bisher ein lockeres Leben mit jeder Menge Frauen ...

„Naughty, Sexy, Love“ ist der dritte Teil der Bar Dive Reihe von Kylie Scott und erzählt die Geschichte des Barkeepers Eric. Er geht auf die dreißig zu, hat bisher ein lockeres Leben mit jeder Menge Frauen und ohne Verpflichtungen geführt, was folgendes Zitat gut verdeutlicht:
„Das Leben ist wie der Moment, in dem man einer Frau den BH auszieht. Man weiß nie, was einen erwartet, aber was es auch ist, es ist im Grunde immer toll.“
Doch plötzlich hacken seine Freunde auf ihm rum und auch ihm kommen Zweifel an seinem Lebensstil und dann ist da noch Jean. Jean, 22, die seine neue Nachbarin wird, sofort Herzklopfen bei ihm auslöst und unübersehbar schwanger ist. Also ein absolutes No-Go für einen Hallodri wie Eric, oder?

Ich habe vor einer Weile das Buch „Trust“ von Kylie Scott gelesen und war hin und weg davon. Daher habe ich dieses Buch gleich bei Netgalley angefragt, als ich entdeckte, dass es von der gleichen Autorin war. An dieser Stelle vielen Dank an den Verlag und Netgalley für das Buch. Dass dies der dritte Band einer Reihe ist, wurde mir erst danach klar.
Am Anfang fiel es mir dadurch ein bisschen schwer, bei den vielen Charakteren durchzublicken, aber im Großen und Ganzen kam ich gut bei der Geschichte mit. Es ist also nicht zwingend notwendig die Vorgänger zu kennen. (ich werde sie mir jetzt trotzdem kaufen, weil ich soo neugierig bin).

Das komplette Buch wird aus der Ich-Perspektive von Eric erzählt, was ich einfach nur genial finde! Das ist das erste Buch dieser Art, das ich lese. Viele Autorinnen wagen sich nur an abwechselnde Perspektiven und da auch oft nur zögerlich an die männliche Sichtweise. Daher erst mal Respekt für den Mut der Autorin! Der Schreibstil ist zudem klasse, sodass ich das Buch förmlich inhaliert habe. Erics Sarkasmus und selbstironische Erzählweise haben mir ungemein gut gefallen und ich habe ihn gleich ins Herz geschlossen. Zudem wird sein innerer Gefühlstumult und auch Wachstum sehr gut geschildert, sodass man ihn aus der ersten Reihe miterleben kann.

Auch Jean fand ich sehr sympathisch, das chaotische Leben einer alleinerziehenden, frischgebackenen Mutter wirklich authentisch dargestellt. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Infos über sie gewünscht, aber das Buch handelt nun mal hauptsächlich von Eric, sodass der Schwerpunkt auf ihm liegt und er liefert schließlich auch eine tolle Show.

Bei seinen Freunden musste ich allerdings öfters schlucken, vor allem bei Nell. Wenn sie auf der Bildfläche erschien, ist mein Aggressionspotenzial ziemlich in die Höhe geschossen. Bei solchen „Freunden“ braucht man wirklich keine Feinde mehr. Das fand ich insgesamt in dem Buch etwas traurig, dass Eric so sehr von seinen Freunden fertig gemacht wurde und als er dann etwas an sich ändern will, unterstützen sie ihn nicht mal, sondern schließen auch noch Wetten auf sein Versagen ab. Schöne Freunde. Zum Glück sind nicht alle so und es gibt auch wirklich schöne Momente zwischen den Freunden, was mich besänftigt hat.

„Naughty, Sexy, Love“ ist eine süße, humorvolle Liebesgeschichte, bei der ich mehr als ein Mal lachen musste und die mich wirklich gut unterhalten hat. Die perfekte Lektüre zum Abschalten und sich verzaubern lassen.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Amüsante kurze Liebesgeschichte auf dem Eis

Wild Games - In deinen starken Armen
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Im dritten Teil der Wild Games Reihe „In deinen starken Armen“ erzählt Jessica Clare die Geschichte der Eiskunstläuferin Zara und des MMA-Kämpfers Ty. Beide sind bei den Medien und in Amerika in Ungnade ...

Im dritten Teil der Wild Games Reihe „In deinen starken Armen“ erzählt Jessica Clare die Geschichte der Eiskunstläuferin Zara und des MMA-Kämpfers Ty. Beide sind bei den Medien und in Amerika in Ungnade gefallen und hoffen durch ihre Teilnahme bei „Ice Dancing with the Stars“ ihr Image aufzupeppen. Während Zara die Chance nutzen möchte, um wieder ihrer Berufung Eiskunstlaufen nachgehen zu können, hält Ty überhaupt nichts von dem ganzen Quatsch und wird mehr oder weniger von seinem Manager dazu gezwungen. So trifft Ehrgeiz auf Widerwillen, Eleganz auf rohe Gewalt, Arroganz auf Ignoranz, zierliche Eisprinzessin auf harten Muskelprotz.

Das Buch gehört zu einer Reihe, deren andere Teile ich jedoch nicht gelesen habe. Das hat dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist und daher ohne Vorwissen gelesen werden kann.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Ich-Perspektive von Zara erzählt, wodurch man nur ihre Sicht der Dinge erfährt. Allerdings gibt es über jedem Kapitel ein Zitat oder Gesprächsfetzen von Ty, der seine aktuelle Gefühlslage/Meinung zum aktuellen Kapitel ausdrückt, was ich wirklich gut fand. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen habe.

Zugegeben es ist kein langes Buch und die Geschichte nicht sonderlich tiefgründig, aber sie hat mich für ein paar Stunden wirklich gut unterhalten. Es gab keine unnötigen Dramen, stattdessen ist die Geschichte flott vorangeschritten, es gab einige witzige Dialoge und die Darstellung der Eiskunst-Thematik erschien mir recht authentisch.

Am Anfang fiel es mir erst etwas schwer mit Zara warm zu werden, weil sie einen arroganten Eindruck gemacht hat und mit völlig falschen Vorstellungen zu der Show gegangen ist. Ich meine, wer sagt bei einer Show zu, ohne sich diese vorher anzuschauen, damit man weiß, was Sache ist? Vor allem wenn man so ehrgeizig ist wie Zara? Aber gut.
Als mehr von ihrer Vergangenheit ans Licht kam und auch ihre persönlichen Veränderungen erzählt wurden, wurde sie mir immer sympathischer und auch der vermeintliche harte Kerl Ty ist mir recht schnell ans Herz gewachsen.

Das Buch ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, die zwar keine großen Gefühlsregungen bei mir geweckt hat, mich jedoch einige Stunden wunderbar abgelenkt und unterhalten hat. Und da das, schätze ich mal, das Ziel des Buches ist, vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Liebesgeschichte mit tollem Schreibstil und kleinen Schwächen

Songbird
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In „Songbird“ erzählt Anna Rosina Fischer die Geschichte der achtzehnjährigen Berlinerin Ella. Sie hat eine liebevolle, leicht schrullige Familie, die alles für sie tut, und zwei beste Freunde. Nach einem ...

In „Songbird“ erzählt Anna Rosina Fischer die Geschichte der achtzehnjährigen Berlinerin Ella. Sie hat eine liebevolle, leicht schrullige Familie, die alles für sie tut, und zwei beste Freunde. Nach einem Auslandsjahr in England tut sie sich jedoch erstmal schwer, weil sie die elfte Klasse wiederholen muss. Und dann ist da noch Sam. Sam, der Freund ihres großen Bruder Kurt, der quasi Teil der Familie ist. Sam, in den sie seit Jahren verschossen ist. Sam, der dieses Jahr sein Referendariat an ihrer Schule antritt und ihre Klasse unterrichtet. Sam, der auch Gefühle für sie hat. Doch ein Lehrer und seine Schülerin? Das geht doch nicht, oder doch?

„Songbird“ lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück, was mir in letzter Zeit wohl öfters passiert. Also vielleicht bin ich momentan einfach zu kritisch. Es gab einiges an dem Buch, das mir sehr gut gefallen hat und einiges, das ich weniger gut fand.

Sehr schön fand ich den Schreibstil, der sich flüssig und angenehm lesen ließ. Das gesamte Buch wird aus der Ich-Perspektive von Ella erzählt, wodurch ihre Gedanken und Gefühle sehr gut rüberkommen. Ich konnte Ellas Schmerzen und Verwirrung wirklich gut nachempfinden und durch die Seiten spüren. Außerdem ist die Sprache, meiner Meinung nach, perfekt angepasst und glaubwürdig für eine Achtzehnjährige. Also definitiv ein Punkt für den Schreibstil.

Gut gefallen hat mir auch, dass Musik immer wieder in die Geschichte eingeflochten wurde. Sei es durch Liederwettbewerbe unter den Eltern oder Lieder, die für die Charaktere eine Bedeutung haben. Auch die Band, bestehend aus Ellas Bruder Kurt und Sam, kommt immer wieder vor und hat sogar ihr eigenes Lied geschrieben, was ich klasse fand. Das fehlt mir manchmal sogar bei erklärten Rockstargeschichten und hier schwingt unterschwellig wirklich eine richtige Liebe für Musik mit. Hat mir gut gefallen!

Nun zu dem, was mir weniger gut gefallen hat und dabei können Spoiler enthalten sein.

Mit Sams Verhalten kam ich nicht richtig klar bzw. fand es nur schwer nachvollziehbar. Er macht sich Sorgen, dass er Probleme kriegt wegen der Lehrer-Schülerinnen-Sache, will dann aber Ella auf einer Klassenfahrt überreden bei ihm im Bus zu schlafen? Er „überrascht“ sie in der Mädchenumkleide in der Schule und wundert sich dann, dass sie erwischt werden?
Er fängt etwas mit ihr an, lässt sie aus zusammengesponnenen Gründen wieder fallen, aber wehtun wollte er ihr nie. Bitte? Das Ganze wiederholt sich in anderer Form nochmal und dazwischen immer wieder die Beteuerungen, wie sehr er sie doch liebt, und sobald es schwierig wird, lässt er sie fallen. Schön.

Dann ist da noch die Sache mit Ellas Magersucht, die von Anfang nebenbei erwähnt, aber nie beim Namen genannt wird. Ich fand es wirklich gut, dass dieses Thema angesprochen wurde, da es ein ernst zu nehmendes Thema ist. Allerdings war das ganze zu nebensächlich für mich, sodass das wahre Grauen gar nicht richtig rüberkam. Auch Ellas Motive bzw. der Grund aus dem sie in die Magersucht gerutscht ist, fand ich nicht ganz nachvollziehbar genauso wenig, wie die Tatsache, dass die Eltern nie etwas unternommen haben. Auf das Thema hätte man noch viel tiefer eingehen können oder es sonst einfach weglassen können. So ist es, meiner Meinung nach, weder Fisch noch Fleisch.

Das ging mir auch bei anderen „Hintergrundthemen“ so. Es gab einfach zu viele. Sam hatte eine schlimme Vergangenheit, auf die man durchaus mehr hätte eingehen können. Dann gab es noch unerwiderte Liebe, die Frage, ob Junge und Mädchen nur befreundet sein können usw. All die Themen wurden nur leicht angekratzt und waren im Endeffekt zu viele, um sie tiefergehend zu bearbeiten. Manchmal ist weniger mehr und ich denke, hier hätte es gut getan, sich auf ein Problem neben der offensichtlichen Liebesgeschichte zu konzentrieren und dieses dann genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das hört sich jetzt recht negativ an, aber wie zuvor geschrieben, gab es auch tolle Sachen an dem Buch und durchaus süße Stellen. Weiterhin hat mich das Buch gut unterhalten und in die Welt Berlins und Pottensteins (da war ich selbst erst) entführt, was mir gut gefallen hat. Daher vergebe ich drei Sterne, die goldene Mitte.