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Veröffentlicht am 25.05.2019

Leider enttäuschend ...

Mirage - Die Schattenprinzessin
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Amani wird an einem für sie ganz besonderen Tag von den Vath – den Eroberern ihres Planeten – an den Hof des Königs entführt. Dort lernt sie Prinzessin Maram kennen, die ihr wie ein eineiiger Zwilling ...

Amani wird an einem für sie ganz besonderen Tag von den Vath – den Eroberern ihres Planeten – an den Hof des Königs entführt. Dort lernt sie Prinzessin Maram kennen, die ihr wie ein eineiiger Zwilling ähnelt. Sie soll in gefährlichen Situationen für die verhasste Prinzessin als Double einspringen. Nur Marams Verlobter, Prinz Idris, kann hinter die Fassade schauen. Doch je näher sich die beiden kommen, desto gefährlicher wird Amanis Spiel mit dem Feuer. Wird sie sich verbrennen?

Ich habe mich sehr auf diese Geschichte gefreut, da eine Freundin von mir total begeistert von dem englischen Buch berichtet hat. Leider musste ich feststellen, dass die Geschichte wohl einfach nichts für mich war und mich dementsprechend ziemlich enttäuscht hat.

Prinzipiell hat mir die Welt ganz gut gefallen. Vor allem die orientalische Atmosphäre, die verschiedenen Kulturen und die Idee hinter den verschiedenen Monden war einfach mal etwas anderes und sehr interessant. Leider wurde aber vor allem in Bezug auf das Worldbuilding nicht weiter großen Wert gelegt. Mir fehlten hier einfach wichtige Informationen - wie genau die Menschen auf den Monden leben können, wie genau sie reisen, wie genau das alles aussieht und so zustande gekommen ist. Es wurden zwar immer wieder Andeutungen gemacht – vor allem in Bezug auf die Eroberungen durch die Vath – doch wirklich in die Tiefe wurde nicht gegangen. Da ich auf ein gutes und vor allem verständliches Worldbuilding viel Wert lege, gibt es hier den ersten großen Minuspunkt. Ich konnte mir die Welt nicht so gut vorstellen und mich dementsprechend auch nicht in ihr verlieren.

Die Atmosphäre war – wie bereits erwähnt – einer der Punkte, die mir wirklich gut gefallen haben. Auch die Kombination dieser verschiedenen Kulturen mit Sci-Fi Elementen war eine erfrischend neue Idee. Ab und an habe ich leider sozusagen 'vergessen', dass das Buch auch solche Elemente behandelt und war dann – vor allem am Anfang – immer wieder etwas überrascht und verwirrt, wenn plötzlich von Androiden etc. die Rede war. Trotzdem hat mir diese Idee und Umsetzung gut gefallen.

Was mich jedoch viel mehr verwirrt hat – und zwar das ganze Buch über, aber vor allem anfangs – sind die vielen fremden Namen und Begriffe. Ich fühlte mich teilweise regelrecht davon erschlagen. Die meisten wurden zwar erklärt, aber insgesamt waren es mir zu viele Begriffe, deren Bedeutung ich nach ein paar Seiten wieder vergessen habe und dann verwirrt war, wenn sie wieder aufgetaucht sind.

Mit der Geschichte selbst und den Charakteren hatte ich leider auch so meine Probleme. Der Klappentext hat mich wirklich angesprochen und interessiert, nur leider konnte mich die Story selbst dann aber während des Lesens nicht wirklich packen.
Auf Seite 300 – also fast am Ende – habe ich mich immer noch gefragt, was mir die Geschichte eigentlich sagen will, wo sie hinführen soll. Es fühlte sich die meiste Zeit für mich an, als würde ich einen endlos langen Prolog lesen, der in die eigentliche Geschichte einführen soll. Nur leider war das Buch dann auch schon wieder vorbei. Ich hatte das Gefühl, als würde die ganze Zeit eigentlich nichts wirklich passieren und habe mich irgendwann leider auch ziemlich gelangweilt.
Das Hauptproblem war vermutlich einfach, dass die einzelnen Handlungspunkte viel zu schnell und flüchtig abgehandelt wurden. Der Anfang war diesbezüglich noch okay, aber dann kam die Entführung – schwupps, war sie im Palast. Schwupps, die 'Ausbildung' vorbei, Schwupps, ein Auftrag fertig etc. Meiner Meinung nach hätte man nicht alles innerhalb von wenigen Seite anfangen und wieder beenden sollen, sondern stattdessen mehr in die Tiefe gehen sollen. Wie gelangt sie von einem Ort zum anderen? Was genau muss sie lernen? Wie läuft das Leben am Hof ab? Es war immer viel zu schnell abgehandelt und damit sind mir persönlich die Emotionen und das Verständnis abhandengekommen. Auch Amani konnte ich nicht immer verstehen. Insgesamt war sie mir sympathisch, aber eine emotionale Bindung konnte ich auch zu ihr nicht aufbauen. Plötzlich findet sie sich mehr oder weniger mit ihrer Situation ab. Wo ist ihrer Angst? Ihre Wut? Ihre Reaktionen auf bestimmte Situationen waren für mich nicht immer verständlich.

Maram war sehr interessant, vor allem da man auch versucht hat, ihr zum Ende hin mehr Tiefe zu verleihen. Doch auch das wirkte durch die schnellen Handlungssprünge etwas unglaubwürdig. Insgesamt hat mir die Entwicklung gefallen, aber auch da hätte man einfach alles etwas langsamer vonstatten gehen lassen sollen.

Von der Liebesgeschichte möchte ich eigentlich gar nicht erst anfangen – auch hier wieder völlig unverständlich, viel zu plötzlich. Ich bin ein Fan von langsamen und vor allem nachvollziehbaren Entwicklungen und lese lieber 100 Seiten mehr, als das Gefühl zu bekommen, hier etwas verpasst zu haben. Demnach ging für mich auch viel Spannung verloren.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem die Wortbilder und Beschreibungen waren sehr schön ausgearbeitet und haben vor allem zu der tollen Atmosphäre des Buches geführt. Demnach würde ich schon allein deswegen einem anderen Buch der Autorin nochmal eine Chance geben. Vielleicht war Mirage einfach nicht meine Geschichte.

Das Buch hat mich leider ziemlich enttäuscht und konnte mich nicht wirklich mitreißen. Die Autorin kann auf jeden Fall schön schreiben, mir persönlich hat es einfach an Erklärungen und Emotionen gefehlt, genauso auch an Tiefe bei den Charakteren. Das Buch bekommt von mir leider nur gerade so 2/5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Eine etwas andere Protagonistin mit faszinierenden Fähigkeiten

Die Verlobten des Winters
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Ophelia ist eine Leserin und Spiegelreisende, die ihr Leben auf der Arche Anima verbringt. Sie ist ruhig, gerne für sich und beschäftigt sich liebevoll mit alten Gegenständen. Eines Tages wird ihr verkündet, ...

Ophelia ist eine Leserin und Spiegelreisende, die ihr Leben auf der Arche Anima verbringt. Sie ist ruhig, gerne für sich und beschäftigt sich liebevoll mit alten Gegenständen. Eines Tages wird ihr verkündet, dass sie einen Adligen vom Pol heiraten soll – Thorn. Dieser scheint noch weniger begeistert über diese Verlobung zu sein als sie selbst. Als sie überstürzt ihre Familie verlassen und ihrem zukünftigen Ehemann in seine Heimat folgen muss, ahnt sie nicht, was für Gefahren dort auf sie lauern. Denn Thorn ist selbst nicht sonderlich beliebt unter seinesgleichen, was Ophelia automatisch in Lebensgefahr bringt. Intrigen und launische Adlige sind nicht alles, womit sich Ophelia fortan herumschlagen muss ...

Ich habe die Geschichte als Hörbuch angehört. Dazu muss ich sagen, dass es mein erstes richtiges Hörbuch war, sodass ich erst einmal irgendwie hineinfinden musste. An dieser Stelle möchte ich aber die Sprecherin Laura Maire loben, die ihren Job wahnsinnig gut gemacht hat. Sie hat mir extrem gut gefallen und hat eine sehr angenehme Stimme. Außerdem verpasst sie den einzelnen Charakteren eine ganz eigene Note und hat immer die richtige Stimmung vermittelt. Es hat wirklich Spaß gemacht, ihr zuzuhören.
Ich weiß nicht, ob es an der Tatsache lag, dass ich Hörbücher einfach nicht gewohnt bin, oder an der Geschichte selbst – aber ich brauchte meine Zeit, um wirklich in die Geschichte hineinzufinden und mich in der Welt zurechtzufinden. Vor allem am Anfang war ich etwas überfordert mit der Welt, den Archen und Familien, den ganzen Fähigkeiten und Charakteren. Ich weiß nicht, ob mir das Buch insgesamt besser gefallen hätte, wenn ich es normal gelesen hätte.
Trotzdem hat mich vor allem auch die Idee hinter der Geschichte sehr angesprochen und interessiert – es war einfach mal etwas ganz anderes und sehr komplex.

Der Schreibstil der Autorin hat mir auch gut gefallen, da sie sehr ausführlich und detailliert die Situationen beschreibt und eine fast schon magische Atmosphäre erschafft.

Die Geschichte selbst hätte für meinen Geschmack zwischenzeitlich etwas mehr Spannung vertragen können, da vor allem nach Ophelias Ankunft am Pol nur, in meinen Augen, Belanglosigkeiten behandelt wurden. Später am Mondscheinpalast ging es dann Schlag auf Schlag um immer größeren Intrigen, Geheimnissen und Gefahren am Hof, was wiederum deutlich spannender war.

Ophelia hat mir als Charakter sehr gut gefallen - mit ihrer ruhigen und tollpatschigen Art, die durch ihre sehr leise Stimme und ihre skurrilen Eigenarten – beispielsweise ihren langen lebendigen Schal – noch verdeutlicht wird. Trotz ihres Auftretens entpuppt sie sich vor allem im letzten Drittel des Buches als sehr starke Persönlichkeit. Sie versucht so gut es geht den Pol zu überleben und hinter die Geheimnisse der Adligen zu kommen. Dabei lernt sie nicht nur mehr über sich selbst kennen, sondern auch über ihre eigenen Fähigkeiten. Diese haben mich total fasziniert und gefesselt – durch Spiegel reisen und Gegenstände lesen. Ihren Verlobten Thorn hat man leider noch nicht allzu gut kennenlernen können, da er oft mit Abwesenheit glänzte. Ansonsten scheint er ein sehr intelligenter, aber ruppiger und eiskalter Zeitgenosse zu sein. Ich hoffe sehr, dass man im zweiten Teil mehr über ihn erfährt.
Vor allem waren mir auch die Nebencharaktere Gwenael und Reinecke sehr sympathisch und haben mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.

Ich denke, dass ich die Zusammenhänge eventuell besser verstanden hätte, wenn ich das Buch selbst gelesen hätte. Insgesamt eine sehr interessante Idee mit vielen Intrigen, Magie, besonderen Fähigkeiten und komplexen Charakteren. Hier und da hätte ich mir noch ein bisschen mehr Spannung und Erklärungen gewünscht, genauso wie auch noch mehr Tiefe bei wichtigen Figuren. Das Hörbuch bekommt durch die angenehme Stimme der Sprecherin noch 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Ein niedliches Büchlein mit einer mysteriösen Geschichte

Windjammer
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Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit verschlägt es Schiffsjungen Evan im Winter in die winzige Hafenstadt Saint Harbour. Die eisigen Temperaturen und der Schnee sorgen dafür, dass er auf den Frühling ...

Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit verschlägt es Schiffsjungen Evan im Winter in die winzige Hafenstadt Saint Harbour. Die eisigen Temperaturen und der Schnee sorgen dafür, dass er auf den Frühling – oder zumindest auf besseres Wetter – warten muss, ehe er seine Reise fortsetzen kann. Dazu benötigt er jedoch ein neues Schiff – denn zurück nach Europa kann er auf keinen Fall!
In der Gaststätte lernt er das Hausmädchen Gwen kennen, die ihm dabei behilflich sein soll. Doch um Gwen ranken sich viele Geheimnisse und Evan wird nach und nach immer mehr in den verwirrenden Strudel aus mysteriösen Ereignissen und Gefühlen hineingezogen.

Als erstes kann ich sagen, dass sich das Buch wahnsinnig schnell lesen lässt. Man fängt an – und innerhalb von kürzester Zeit hat man es auch schon wieder durch. Auf den ersten zwei Seiten bin ich kurz über den Schreibstil gestolpert. Es sind zum Teil recht kurze und im ersten Moment abgehakt wirkende Sätze – allerdings habe ich mich dann doch ziemlich schnell daran gewöhnt, sodass es mir später überhaupt nicht mehr aufgefallen ist. Das Buch hat nur knapp über 200 Seiten – es ist klein und einfach niedlich. Anders kann ich das nicht sagen. Insgesamt hat mir die Aufmachung und diese Art „Tagebuch“ extrem gut gefallen. Vor allem aber finde ich es faszinierend, wie „unschuldig“ das Cover fast schon wirkt – dabei entführt uns Tessa Millard in eine geheimnisvolle, rätselhafte und eiskalte graue Welt mitten im tiefsten Winter.

Man liest ausschließlich aus der Sicht von Evan LaCour – einem Schiffsjungen auf der Flucht. In der Regel lese ich aus der Sicht von weiblichen Protagonisten und aus diesem Grund war es so erfrischend, einmal aus der Sicht des jungen Mannes zu lesen. Evan war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn er auf mich ziemlich jung wirkte. Er hat ein gutes Herz und versucht die Geschehnisse rund um Gwen und die Stadt herauszufinden und zu verstehen. Er nimmt nicht einfach alles hin was man ihm sagt, sondern fragt nach und lässt auch nicht locker. Evan passt nicht so wirklich zum Seemannsvolk, beweist aber trotzdem immer wieder seinen Mut und seine Entschlossenheit. Mit seiner jugendlichen und leicht naiven Art ist er mir direkt sehr ans Herz gewachsen.

Mit Gwen hatte ich zwischenzeitlich kleinere Probleme. Sie ist sehr verschlossen und manchmal auch etwas verwirrend gewesen – nicht nur für Evan, sondern auch für mich selbst. Sie sagt das eine und tut dann das andere und hat es mir mit ihrem undurchsichtigen Verhalten auch etwas schwierig gemacht, sie richtig gern zu haben. Trotzdem haben mich vor allem ihre speziellen Gaben immer neugieriger gemacht. Leider wurde in dieser Hinsicht eher wenig preisgegeben und nicht besonders viel erklärt. Ich hätte mir mehr Informationen zu diesem Fantasy Element gewünscht. Eigentlich wurde das mehr nebenbei erwähnt und dann nicht unbedingt näher darauf eingegangen – erst am Ende wurde man dann mit etwas überraschenden Ereignissen aufgeklärt, was aber in meinen Augen noch nicht ausreichend war, um alles zu verstehen. Vielleicht erhält man in Bezug auf diese Dinge im zweiten Teil mehr Auskunft.

Insgesamt ist in diesem ersten Teil noch nicht allzu viel passiert – aber trotzdem hatte ich die ganze Zeit über Lust weiter zu lesen und mehr von Evan und Gwen zu erfahren. Auch in Bezug auf diese beiden erfährt man nur bruchstückhaft etwas über ihre Vergangenheit. In dieser Hinsicht hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen vor allem über die beiden Protagonisten, aber auch über vereinzelte Nebencharaktere gewünscht.

Dennoch gebe ich dem Buch 4/5 Sterne, weil ich durchgängig neugierig war, was als nächstes passieren wird und was Evan auf seiner Suche nach Informationen noch alles ans Licht bringt. Das Buch hat mir Spaß gemacht und mich mit seiner leichten und mysteriösen Art aus meiner Leseflaute gerissen. Ich hoffe, dass man im zweiten Band mehr Erklärungen und die einzelnen Charaktere mehr Tiefe erhalten.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Achtung, hier kommt Schutzmonster Melvin ...

Die Geheimnisse von Oaksend - Die Monsterprüfung
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Was tut man, wenn man mitten in der Nacht wach wird und plötzlich ein großes, haariges, blaues Monster vor einem steht? Vermutlich das Ganze erst einmal für einen Traum halten, dann an seinem eigenen Verstand ...

Was tut man, wenn man mitten in der Nacht wach wird und plötzlich ein großes, haariges, blaues Monster vor einem steht? Vermutlich das Ganze erst einmal für einen Traum halten, dann an seinem eigenen Verstand zweifeln und wenn sich herausstellt, dass es wirklich da ist, Angst bekommen. So geht es Robin, als eines nachts plötzlich Melvin vor ihm steht. Dieser eröffnet ihm, dass Robin beim alten Druidenstein im Wald unbewusst einen Notruf abgesetzt hat, woraufhin Melvin als sein Schutzmonster auserkoren wird. Dieser soll ihm nun zur Seite stehen und vor Unheil bewahren – dabei ist er für andere Menschen natürlich unsichtbar. Für Robin, der keine Freunde hat und in der Schule ständig gehänselt und geärgert wird, ist das natürlich der Hauptgewinn. Doch neben der Schule, knauserigen Nachbarn und Melvins eigener Monsterprüfung, müssen die beiden bald feststellen, dass Melvin nicht das einzige Monster in dem kleinen Städtchen Oaksend ist – und nicht alle haben Gutes im Sinn.

Die Geschichte hat mich sofort angesprochen und verzaubert. Die Idee mit den Schutzmonstern finde ich einfach zuckersüß und total schön für ein Kinderbuch. Monster, vor denen die Kleinen oft Angst haben, sollen in diesem Buch nun beschützen und können lustige Dinge veranstalten. Überhaupt war mein absolutes Highlight in dem Buch natürlich Melvin. Er ist so witzig, niedlich und schleicht sich sofort in jedes Herz.
Diesbezüglich gab es öfter Stellen, an denen ich mir ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen konnte. Außerdem muss man ganz klar die Botschaft der Geschichte hervorheben. Die Themen Freundschaft und Mut wurden wunderbar ausgearbeitet und dargestellt. Jeder braucht einfach eine Person, mit der man durch dick und dünn gehen kann – selbst wenn es sich in Robins Fall um ein großes, haariges und verfressenes Monster namens Melvin handelt. Es war so schön zu sehen, wie Robin immer mehr aufblüht und endlich einen richtigen Freund findet, der ihm den Rücken stärkt und wie sie sich gegenseitig beschützen.

Der nächste Pluspunkt ist die Gestaltung des Buches. Nicht nur das Cover macht neugierig auf die Geschichte, sondern im Inneren finden sich auch vereinzelt kleinere Illustrationen, die Melvin, Robin und auch ein Mädchen aus Robins Schule zeigen. Dadurch kann man sich die einzelnen Charaktere noch besser vorstellen.
Den Schreibstil empfand ich auch als sehr angenehm und vor allem gut für Kinder geeignet. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und ist sehr einfach geschrieben.

Dennoch konnte mich das Buch nicht zu 100% mitreißen. Das lag hauptsächlich daran, dass ich durch den Klappentext erwartet hatte, dass die Geschichte in eine etwas andere Richtung gehen würde. Dementsprechend habe ich die ganze Zeit mehr oder weniger darauf gewartet, dass die erwartete Handlung endlich anfängt und in dem Punkt wurde dann in meinen Augen auch etwas Potential verschenkt. Das Hauptaugenmerk liegt wirklich auf der Monsterprüfung von Melvin und nicht unbedingt auf den „bösen“ Monstern. Die Monsterwelt selbst war sehr interessant und durch Melvins Erzählungen und die Briefe, die er von der Prüfungskommission zugeschickt bekommen hat, schön gestaltet. Trotzdem hätte ich mir da eventuell noch mehr Informationen und ein tieferes Eintauchen in diese mysteriöse und fremdartige Welt gewünscht.

Letztendlich ist die Geschichte für ein Kinderbuch völlig in Ordnung und unglaublich niedlich. Ich persönlich hätte mir an der ein oder anderen Stelle etwas anderes erhofft und erwartet, aber insgesamt kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen. „Die Geheimnisse von Oaksend - Die Monsterprüfung“ erhält von mir 4/5 Sterne und kann sowohl Kindern, als auch Erwachsenen eine schöne Lesezeit beschaffen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Wie weit würdest du gehen, um die Welt zu verändern?

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Stell dir vor du lebst in der Zukunft. Du bist mit Technologie groß geworden, deine Eltern sind anerkannte und erfolgreiche Ingenieure. Du selbst bist ebenfalls hochintelligent und bastelst bereits in ...

Stell dir vor du lebst in der Zukunft. Du bist mit Technologie groß geworden, deine Eltern sind anerkannte und erfolgreiche Ingenieure. Du selbst bist ebenfalls hochintelligent und bastelst bereits in sehr jungen Jahren gemeinsam mit deinem Vater an seinen Erfindungen. Und dann gibt es das plötzlich alles nicht mehr. Nur weil eine Person an die Macht kommt und alles, was du liebst, verbietet. Die Welt ändert sich komplett – angeblich zum Wohle aller Menschen – und dir wird gesagt, dass du damit leben musst, dass es nun mal ab jetzt so ist. Aber du kannst das nicht hinnehmen und schließt dich dem Widerstand an. Du triffst Menschen, die ebenfalls so denken wie du und mit denen du versuchst, etwas zu verändern – und dort triffst du deine große Liebe. Und jetzt stell dir vor, dass dir auch diese Liebe wieder weggenommen wird und ein riesiges Loch in dein Leben reißt. Und dann stell dir vor, bekommst du die einzigartige Chance, deinem Feind ganz nahe zu kommen um deine Liebe zu rächen und dafür zu sorgen, dass sich die Welt nochmal ändert und Technologie wieder erlaubt ist. Stell dir das vor. Was würdest du tun?

Genau so geht es Ophelia – Ophelia Scale – am Anfang des Buches. Die Geschichte hat von Anfang an versprochen, außergewöhnlich zu werden und hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Die Idee dahinter finde ich absolut genial und erfrischend. Ich lese ziemlich oft Dystopien und manchmal kann man das Gefühl bekommen, dass man das alles schon einmal gelesen hat. Ophelia Scale war da anders. Es war irgendwie etwas neues und aufregendes – etwas, bei dem ich nicht das Gefühl hatte, es in etwas anderer Form schon tausendmal gelesen zu haben. Die Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und auch zum Nachdenken angeregt. Natürlich leben wir noch nicht in solchen Umständen – weder ist unsere Technologie so weit vorangeschritten, noch wurde sie bei uns verboten, aber dennoch hat mich die gesamte Geschichte nachdenklich gestimmt, sodass ich mich wirklich gefragt habe, ob so eine Zukunft nicht wirklich irgendwann eintreten könnte. Die Handlung nimmt auch ziemlich schnell an Fahrt auf und neben all den Geheimnissen, Intrigen und Rätseln wird es immer spannender. Ich habe das Buch an einem Tag durchgesuchtet und vor allem ab der Hälfte konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen.Gegen Ende hin wusste ich auch nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll und konnte nur völlig gebannt weiter mit den Augen an den Seiten kleben. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf Band 2 freue und diesen am liebsten bereits jetzt in den Händen halten würde, um direkt weiter zu lesen.

Durch die Geschichte wurde man mit einen wundervollen und leichten Schreibstil geleitet. Selbst über die technologischen Begriffe bin ich nicht sonderlich gestolpert und es wurden alle Handlungsstränge gut verständlich erklärt. Es war packend und emotional – und das hat mir wahnsinnig gut gefallen.

Neben der außergewöhnlichen und spannenden Geschichte waren es aber die Charaktere – allen voran natürlich die Protagonistin Ophelia – die mich völlig fasziniert und für sich eingenommen haben. Ophelia ist eine so authentische und starke Persönlichkeit – aber sie ist auch menschlich. Sie ist hochintelligent, leidenschaftlich, mutig und entschlossen. Aber auch sie ist nicht unfehlbar, auch sie lässt sich von ihren Emotionen leiten. Vor allem hat mir der Humor von Ophelia, der natürlich auch durch den Schreibstil wunderbar übertragen wurde, gefallen. Ihre sarkastische, trockene Art, die Sprüche und Schlagabtäusche mit ihren Freunden und anderen Charakteren haben die zum Teil ernste Geschichte und heikle Situationen aufgelockert. Das war einfach genau mein Humor und hat sie mir so sympathisch gemacht! Aber auch sonst handelt sie klug, aber eben nicht immer nur logisch. Sie ist stark, aber auch gleichzeitig innerlich zerbrochen. Ich konnte mich ziemlich gut mit ihr identifizieren und ich habe sehr oft mit ihr mitgefühlt und sogar ein paar Tränen verdrücken müssen.
Neben einigen ihrer Freunde vom Widerstand und von der Ausbildung, die allerdings alle nicht weiter in die Tiefe gehen sondern etwas blasser bleiben, ist natürlich noch Lucien zu nennen. Was für ein komplexer und interessanter Charakter! Ich bin schon so auf mehr von ihm gespannt. Ich muss wirklich sagen, dass er etwas mein Herz gestohlen hat. Ich kann gar nicht abwarten zu erfahren, wie es mit ihm in Band 2 weiter geht! Außerdem hat mir auch Dufort, einer der Ausbilder, sehr gut gefallen! Mit Knox vervollständigt sich dann das Trio der interessanten und geheimnisvollen männlichen Charaktere.

Das Buch hat mir extrem gut gefallen und erhält von mir 5/5 Sterne! Als ich im Nachhinein gelesen habe, dass „Ophelia Scale – die Welt wird brennen“ sogar das Debüt der Autorin ist, war ich noch sprachloser. Eine komplexe Geschichte, die einige Überraschungen parat hält und uns Leser vermutlich auch noch einige Male in den nächsten Teilen überraschen, schockieren und mitreißen wird. Dazu wunderbar ausgearbeitete und interessante Charaktere - ich freue mich auf mehr!