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Veröffentlicht am 03.06.2025

großes Kino!

Atmosphere
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Joan Goodwin bewirbt sich Anfang der achtziger Jahre als Astronautin bei der NASA. Als sie angenommen wird geht ein lang gehegter Traum für sie in Erfüllung und gleichzeitig ein sehr arbeitsreiche Zeit. ...

Joan Goodwin bewirbt sich Anfang der achtziger Jahre als Astronautin bei der NASA. Als sie angenommen wird geht ein lang gehegter Traum für sie in Erfüllung und gleichzeitig ein sehr arbeitsreiche Zeit. Die Kollegen aus der Ausbildungsgruppe werden zu Freunden und sie findet dort auch ihre große Liebe, die aber nicht sein darf und deswegen unter allen Umständen verheimlicht werden muss.

Dieses Buch ist mein erstes Buch der Autorin, wird aber sicher nicht mein letztes bleiben. Gereizt hat mich das Thema Weltraum und Astronauten bei der NASA. Bekommen habe ich weit mehr als das. Ein Buch über menschliche Beziehungen und wie wenig unsere Moralvorstellungen oft mit dem zusammenpassen, was am Ende gut funktioniert und alles Beteiligten gut tut.

Das Buch wechselt immer wieder die Zeitebenen. Am 29. Dezember 1984, als Joan als CAPCOM versuchen muss die Crew der Navigator nach einem folgenschweren Unfall heil nach Hause zu bringen. An Bord alles Kollegen aus ihrem Jahrgang, u.a. auch ihre Lebensgefährtin, was niemand wissen darf.

Dazwischen begleiten wir diese Menschen durch ihre Ausbildung die Jahre davor. Erleben, wie aus den einzelnen Personen ein Team wird und sich unterschiedlichste Charaktere zusammenraufen und lernen dabei auch die Mensch auf der verhängnisvollen Mission kennen. Wir lernen auch Joan gut kennen, die sich seit der Geburt ihrer Nichte Frances um sie gekümmert hat und ihr ein Vorbild sein möchte. Und die sich ihrer sexuellen Ausrichtung kein bisschen bewusst ist, bis sie den Menschen trifft, der zu ihr passt wie kein anderer.

Ich habe das Buch unglaublich gerne gelesen. Die Charaktere waren einfach toll gezeichnet und ich habe sehr mit gefiebert und mit gelitten. Es war auch erstaunlich philosophisch und ich mochte Joans Überlegungen zum Sinn des Lebens und was ein einzelner wirklich verändern kann. Das einzige Manko war der Schluss, der zwar in sich stimmig ist, aber für mich gerne ein wenig ausführlicher hätte sein können. Mir fiel es am Ende schwer mich von den Charakteren zu trennen und hätte gerne noch weiter gelesen.

Von daher von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Urlaubsfeeling

Himmelsee – Über den Wellen leuchtet das Glück (Himmelsee 1)
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Linna kehrt Hals über Kopf nach Hause zurück als ihre Mutter wegen Überarbeitung im Krankenhaus ist. Gegangen ist sie, um vor den Erinnerungen zu flüchten, die jetzt wieder auf sie einstürmen. Dabei erkennt ...

Linna kehrt Hals über Kopf nach Hause zurück als ihre Mutter wegen Überarbeitung im Krankenhaus ist. Gegangen ist sie, um vor den Erinnerungen zu flüchten, die jetzt wieder auf sie einstürmen. Dabei erkennt sie, dass sie lernen muss damit umzugehen um damit abschließen zu können und in einen neue Zukunft zu gehen.

Im Ort trifft sie alte Bekannte wieder und merkt wie viel Spaß es ihr macht im Familienbetrieb Verantwortung zu übernehmen. Und auch ihr Sohn Miko fühlt sich bei den Großeltern gut aufgehoben und findet schnell Freunde. So steht dem endgültigen Umzug eigentlich nichts mehr im Wege. Wenn da nicht die Liebe wäre. Sie trifft die Brüder Jörn und Nik wieder, zwischen denen sie schon früher stand. Und dann gibt es ja noch Ilja, Mikos Vater.

Tanja Janz beginnt mit diesem Buch eine neue Reihe, die diesmal an der Ostsee auf dem Darß. Mit gewohnter Wohlfühlatmosphäre und einer schönen und leichten Liebesgeschichte lernen wir die ersten Personen in Himmelsee kennen. Das Hotel von Linnas Eltern lädt zum Träumen ein und die Charaktere begleitet man gerne durch ihre Leben. Manche Probleme wurden mir zu schnell und zu konfliktfrei gelöst, aber das tat dem Lesegenuss keinen Abbruch

Ich habe das Buch gerne gelesen und freue mich auf weitere Romane, die in Himmelsee spielen.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Informativ und interessant

Wie Technik Geschichte macht
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Ronald D. Gerste präsentiert in diesem Buch Erfindungen in der Technik, die das Leben der Menschheit maßgeblich beeinflusst haben. Von Gutenberg über Edison bis zu Christian Barnaard, so lauten die bekannten ...

Ronald D. Gerste präsentiert in diesem Buch Erfindungen in der Technik, die das Leben der Menschheit maßgeblich beeinflusst haben. Von Gutenberg über Edison bis zu Christian Barnaard, so lauten die bekannten Namen, die wohl jeder kennt. Aber auch Ada Lovelace, Hedy Lamar und Lise Meitner werden vorgestellt, Frauen, deren Leistungen bis heute gerne unter den Teppich gekehrt werden. Aber auch Andreas Grüntzig, Sir Hugh Dowding und Philo T. Farnsworth haben Dinge und Methoden erfunden, die heute ganz selbstverständlich in Gebrauch sind, deren Entdecker und Entwickler aber kaum bekannt sind.

Der Autor stellt die Entwicklungen und Erfindungen in gewohnt unterhaltsamer Weise dar. Es macht Spaß sich mit den Entwicklungen zu beschäftigen und oft wird klar, dass nicht ein Mensch derjenige war, der etwas entdeckt hat, sondern sehr viele Forscher gleichzeitig und auch zusammen an Dingen geforscht haben, oft aber nur ein Name mit dem Ergebnis verbunden wird.

Ich kann das Buch empfehlen, es ist unterhaltsam und informativ geschrieben und macht Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Harter Tobak

Durch das große Feuer
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1914 in einem Eliteinternat in England. Henry Gaunt ist verliebt, heimlich natürlich, in Sidney Ellwood. Doch als der erste Weltkrieg ausbricht und Henry gedrängt wird sich freiwillig zu melden, trennen ...

1914 in einem Eliteinternat in England. Henry Gaunt ist verliebt, heimlich natürlich, in Sidney Ellwood. Doch als der erste Weltkrieg ausbricht und Henry gedrängt wird sich freiwillig zu melden, trennen sich die Wege. Erst auf den Schlachtfeldern Belgiens treffen sie sich wieder und im Grauen des Krieges sind die Gefühle füreinander oft der einzige Halt.

Die Autorin schildert in ihrem Debutroman die Grauen der Schlachtfelder und was das mit den Männern dort macht, besonders wenn sie es überleben. Dazu kommt die homosexuelle Liebe von Henry und Sidney, die nicht sein darf und doch teilweise das einzige ist, was sie noch am Leben erhält.

In eindringlichen Worten beschwört die Autorin Bilder in den Köpfen der Leser*innen, die teilweise nur schwer zu ertragen sind, sich aber sehr nah an dem bewegen was damals wirklich geschah. Die Autorin hat sich hier an zeitgenössische Überlieferungen gehalten, wie sie im Nachwort erwähnt.

Trotzdem das Buch zwischenzeitlich wirklich harter Tobak ist, kann ich es empfehlen. Es ist wirklich toll geschrieben und trifft den Ton der damaligen Zeit.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

München in den 60ern

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Malou Graf hat es geschafft und sich als Gesellschaftsreporterin einer Münchner Zeitung etabliert. Als sie feststellt, wer ihr leiblicher Vater ist, steht ihr Leben erst einmal Kopf. Dazu kommt noch eine ...

Malou Graf hat es geschafft und sich als Gesellschaftsreporterin einer Münchner Zeitung etabliert. Als sie feststellt, wer ihr leiblicher Vater ist, steht ihr Leben erst einmal Kopf. Dazu kommt noch eine Schwangerschaft und kurz danach ein schwerer Verlust. Und doch macht Malou weiter, gestützt von ihren Freundinnen und, nach langen Gesprächen, auch von ihrer Familie. Und irgendwann scheint auch das Glück wieder einzuziehen.

Dieser zweite Band setzt direkt an die Geschehnisse des ersten Bands ein. Das Geheimnis um Malous leiblichen Vater wird gelüftet und sie muss einen Weg finden, damit umzugehen. Dafür muss ein weiteres Geheimnis gehütet werden. Mir hat Malou als Charakter sehr gut gefallen. Sie ist sich nicht immer sicher, gibt aber nie auf und findet Wege sich zu organisieren und ihre Träume so weit es geht, wahr werden zu lassen.

Gemeinsam mit ihr treffen wir auf Stars der Zeit. Romy Schneider, Mick Jagger, die Ofarims und Zarah Leander. Und auch das Projekt Münchner Olympiade 1972 nimmt Gestalt an. So bildet sich ein zeitgeschichtliches Gesamtbild der 60er Jahre, das ich sehr glaubwürdig fand. Ich mochte die Schilderungen aus dem Alltag und habe dabei noch Facetten meiner Heimatstadt kennengelernt, die ich noch nicht kannte.

Ich kann daher diesen Band und auch den ersten nur empfehlen. Es war eine tolle Geschichte und ich hätte Malou gerne noch ein wenig weiter auf ihrem Weg begleitet.

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