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Veröffentlicht am 01.01.2019

Schlimmer geht immer

Freak City / Hexenkessel
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„Hexenkessel“ ist der erste Band der neuen Serie „Freak City“. Als großer Fan von Martin Krist und seinen Thrillern musste ich dieses Buch unbedingt haben. Doch diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht ...

„Hexenkessel“ ist der erste Band der neuen Serie „Freak City“. Als großer Fan von Martin Krist und seinen Thrillern musste ich dieses Buch unbedingt haben. Doch diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht es?
Schauplatz ist New York. Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: Pearl, ein Halbblut, ist so etwas wie ein moderner Kopfgeldjäger. Sein Auftraggeber heißt Bobby. Für ihn soll er Geld eintreiben. In einem weiteren Erzählstrang lernen wir Patsy und Milo kennen. Sie wollen an das große Geld. Doch ein Serienkiller hat etwas dagegen.
Krist schreibt wie auf Speed. Rasant und gnadenlos. Aber eben auch trivial. Auf dem Niveau eines Groschenromans. Ein Werk, das bei weitem nicht an die David Gross- oder Kommissar Kalkbrenner-Thriller heranreicht. Zudem unsympathische Protagonisten. Immerhin ein überraschendes Ende. Auf Band 2 werde ich aber wohl verzichten.

Fazit: Enttäuschend trivial und wirklich nur für treue Krist-Fans.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Wem kannst du trauen?

Verschollen in der Poison Bay
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„Verschollen in der Poison Bay“ von Belinda Pollard ist der erste Band der Wild Crimes-Reihe und spielt in Neuseeland. Eine Geschichte mit Gänsehaut-Garantie. Worum geht es?
Callie und ihre Jugendfreunde ...


„Verschollen in der Poison Bay“ von Belinda Pollard ist der erste Band der Wild Crimes-Reihe und spielt in Neuseeland. Eine Geschichte mit Gänsehaut-Garantie. Worum geht es?
Callie und ihre Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Bryan hat sie zu einer Wanderung durch die Wildnis Neuseelands eingeladen. Doch die acht Freunde sind kaum unterwegs, da überschlagen sich die Ereignisse und einer nach dem anderen stirbt. Jemand hat es auf sie abgesehen.
Die Wildnis ist unerbittlich. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite. Wem kann Callie noch trauen?
Belinda Pollard hat ihren Krimi packend und atmosphärisch in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven aus Sicht der Gruppe und der Polizei sorgen für Dynamik. Man kann die Kälte und Nässe quasi am eigenen Leib spüren.
„Verschollen in der Poison Bay“ ist nicht einfach nur Krimi, sondern vor allem spannendes Drama. Eine Geschichte, die zeigt, wie (Mutter-)Liebe, Freundschaft, aber auch Eitelkeiten, Neid, Missgunst und Hass das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und manchmal auch brutalen Folgen.
Im hellen, hektischen Alltag unseres städtischen Lebens ist das alles kein Problem. Aber wie sieht es aus, wenn wir in der Einsamkeit der Natur oder in den dunklen Bereichen unseres Daseins auf uns selbst zurück geworfen werden? Bis wohin sind wir Herr unserer Gefühle, unserer Ängste und Befürchtungen?

Fazit: Tödliche Wanderung in der endlosen Wildnis Neuseelands. Düster und beklemmend!

Veröffentlicht am 29.12.2018

Was war damals geschehen?

Fremdland
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„Fremdland“ von Philipp Reinartz ist bereits der zweite Fall für den Berliner Kommissar Jerusalem „Jay“ Schmitt. Nichtsdestotrotz bin ich gut in die Geschichte rein gekommen, auch, wenn ich den ersten ...


„Fremdland“ von Philipp Reinartz ist bereits der zweite Fall für den Berliner Kommissar Jerusalem „Jay“ Schmitt. Nichtsdestotrotz bin ich gut in die Geschichte rein gekommen, auch, wenn ich den ersten Band nicht kenne. Worum geht es?
Der Kriminalroman basiert auf wahren Begebenheiten. Gleich mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Ein senegalesischer Drogendealer wider Willen und eine tote Sängerin im Altersheim. Wo ist die Verbindung? Jedenfalls scheint auch die Polizei in die Sache verstrickt zu sein.
Rückblicke in die Vergangenheit und Abschnitte aus Tätersicht verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis.
„Fremdland“ ist ein Buch, das Polizeigewalt thematisiert. Die Sätze sind kurz, abgehackt, geradezu Stakkato-haft. Spannend, keine Frage. Auch mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht. Aber auch ein bisschen konstruiert. Die rätselhaften Botschaften und Zahlenspiele waren mir dann doch „too much“.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Wer ist gut, wer ist böse? Philipp Reinartz lässt die Grenzen verschwimmen. Es geht um Vielschichtigkeit. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Jay, Sonya und Marcel, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Jay Schmitt ermittelt in Berlin. Hochaktuell!

Veröffentlicht am 25.12.2018

Vielversprechender Auftakt

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hat mich begeistert. Es handelt sich um eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. Die Hauptstadt ist Dunker. Worum geht es?
Kommissarin ...


„Doggerland. Fehltritt“, der erste Band der Doggerland-Trilogie, hat mich begeistert. Es handelt sich um eine fiktive Inselgruppe in der Nordsee. Die Hauptstadt ist Dunker. Worum geht es?
Kommissarin Karen Eiken Hornby, Ende 40, hat lange in London gelebt, bevor sie nach Doggerland zurückgekehrt ist. Ihre Familie war dort bei einem Autounfall ums Leben gekommen, den sie selbst verschuldet hatte.
Es ist Sonntag, der Morgen nach dem großen Austernfest, als Karen neben ihrem Chef Jounas Smeed in einem Hotelzimmer aufgewacht. Kaum zuhause erhält sie einen Anruf vom Polizeichef: Susanne, die Ex-Frau ihres Chefs, wurde brutal ermordet.
Smeed kann den Fall nicht übernehmen, da er zu den Verdächtigen gehört. Deshalb soll Karen die Ermittlungen leiten. Wie sich herausstellt, kam Susanne in einer Hippie-Kommune zur Welt. Liegt hier das Motiv?
Maria Adolfsson ist mit „Doggerland. Fehltritt“ ein großer Wurf gelungen. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Falsche Fährten und überraschende Wendungen halten den Spannungsbogen hoch.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Rückblenden, die mit „Langevik 1970“ überschrieben sind, verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Ganz am Ende schließt sich der Kreis - und der Untertitel, Fehltritt, bekommt eine ganz neue Bedeutung.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Karen ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist tough und macht einen guten Job. Auf die Fortsetzung, „Doggerland. Tiefer Fall“, die Ende nächsten Jahres erscheinen soll, freue ich mich daher schon heute.

Fazit: Vielversprechender Start einer Trilogie. Starker Stoff. So muss Krimi!

Veröffentlicht am 19.12.2018

Ein perfides Spiel mit der Angst

Kälter als die Angst
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„Kälter als die Angst“ ist bereits der fünfte Fall für Charlotte Schneidmann, Kommissarin in Münster, und ihren Kollegen Peter Käfer. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene ...


„Kälter als die Angst“ ist bereits der fünfte Fall für Charlotte Schneidmann, Kommissarin in Münster, und ihren Kollegen Peter Käfer. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Seit „Schattenfreundin“ bin ich ein Fan von Christine Drews und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Die Geschichte startet mit einem mysteriösen Prolog, erzählt in der Ich-Perspektive. Danach gibt es ein Wiedersehen mit Charlotte und Peter sowie Katrin Ortrup und ihrem Sohn Leo aus „Schattenfreundin“.
Carla Dellbrück wurde brutal mit einem Zimmermannshammer ermordet. Offenbar wurde sie vor ihrem Tod bedroht. Genauso wie jetzt Katrin. Handelt es sich um denselben Briefeschreiber oder um einen Trittbrettfahrer? Ist der Täter auch Carlas Mörder? Charlotte und Peter ermitteln…
Christine Drews hat ihren neuen Kriminalroman, der sich wieder flott und flüssig lesen lässt, packend in Szene gesetzt. Ab und zu sind Abschnitte aus Tätersicht eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Ist Katrin das nächste Opfer? Denn seit ihr Sohn Leo damals entführt wurde, ist die Angst ihr ständiger Begleiter.
Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Falsche Fährten und überraschende Wendungen halten den Spannungsbogen hoch. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Charlotte ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Sie ist tough und macht einen guten Job. Über eine Fortsetzung würde ich mich daher sehr freuen.

Fazit: Charlotte Schneidmann ermittelt in Münster. Für mich das beste Buch der Reihe.