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Veröffentlicht am 03.04.2017

nicht mein Fall

Getürkt
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In Istanbul wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihr Tattoo läßt vermuten, dass sie aus München kommt. Kommissar "Pascha" Zeki Demirbilek Leiter des Sonderdezernats Migra wird von seinem Kollegen ...

In Istanbul wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihr Tattoo läßt vermuten, dass sie aus München kommt. Kommissar "Pascha" Zeki Demirbilek Leiter des Sonderdezernats Migra wird von seinem Kollegen Selim Kaymaz um Ermittlungshilfe gebeten. Auch er hat einen Fall. Angeblich sein ein Anschlag auf einen türkischen Diplomaten geplant. Im Visier des Verfassungsschutzes geraten ist ein Werbefilmmacher. Kurz darauf wird dieser aber selbst ermordet.

Ich hatte aus der Reihe noch kein Buch gelesen. Man konnte aber gut in die Reihe einsteigen. Die bayrisch/türkische Kombi war mal etwas erfrischend anderes. Kommissar Pascha hat mir als Figur gefallen, da er, aufgewachsen in München, sich nicht typisch türkisch benimmt und sogar Schweinebraten mag. Dennoch kommt die türkische Seite in ihm gerade im familiären Bereich durch. Dieser Kulturspagat hat mir gefallen. Allerdings haben mich z.T. die Dialoge genervt. Der Schreibstil hat mir nicht wirklich gefallen. Auch die Privatprobleme von Kommissar Demirbilek haben für meinen Geschmack einen zu großen Raum eingenommen. Dagegen verblassten die Fälle beinahe. Klar haben alle Krimiermittler heutzutage auch ihr privates Päckchen zu tragen, aber bitte wohldosiert und nicht überbordend. Insgesamt konnte ich mich nicht mit Kommissar Pascha und seinem Team (hier allen voran Pius Leipold) anfreunden. Vielleicht, weil ich aus dem Norden komme. Aber damit hat nicht zu tun, dass für mich auch nicht sonderlich viel Spannung aufkam. Daher ist dieses für mich das erste und letzte Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 31.03.2017

handwerklich gut gemachter Ermittlerkrimi

Die Grausamen
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Mit Detective Gabe Dickinson ging es kontinuierlich bergab, seit sein Schwager bei einem Bootsunfall ertrunken ist. Gabe fühlt sich nicht nur schuldig daran, auch seine Frau hat ihn samt Sohn verlassen. ...

Mit Detective Gabe Dickinson ging es kontinuierlich bergab, seit sein Schwager bei einem Bootsunfall ertrunken ist. Gabe fühlt sich nicht nur schuldig daran, auch seine Frau hat ihn samt Sohn verlassen. Gabe wird zum Alkoholiker und Spieler. Er bekommt von seiner Dienststelle nur noch eine Chance: er soll in der neu eingerichtete Abteilung "Cold Cases" arbeiten, zunächst für ein halbes Jahr. Ihm zur Seite gestellt wird Marta Rodriguez-Johnson, die bisher im Drogendezernat tätig war. Seit sie versehentlich bei einem Einsatz ihren Partner erschossen hat, ist auch sie auf dem Abstellgleis gelandet. Mehr oder weniger unwillig machen sich die beiden in ihrem "Verlies", wie sie den ungemütlichen ihnen zugeteilten Büroraum nennen, an den Stapel Akten. Marta entdeckt 4 Mordakten von 1997. 4 unaufgeklärte Fälle, und das ausgerechnet als Fälle der beiden besten Detectives zur damaligen Zeit. Gabe und Marta entdecken zudem kaum sichtbare Gemeinsamkeiten und verbeißen sich in die Aufklärungsarbeit. Damit stoßen sie in ein Wespennest, denn die Fälle führen auch zum Fall der vor 20 Jahren verschwundenen 13-jährigen Tessa.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es fängt ziemlich undramatisch an, aber der Schreibstil ist fesselnd. Die Charaktere werden sehr gut gezeichnet und mit den fortschreitenden Ermittlungen steigt auch beim Leser die Spannung. Zum Teil glaubte ich zu wissen, was damals vorgefallen ist, aber das Ganze ist doch vielschichtiger als gedacht. Der Titel ist nicht so ganz passend, finde ich. Wer die Grausamen sein sollen, hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Auf jeden Fall klang das brutaler, als es in Wirklichkeit war. Ein spannender, intelligent aufgebauter und fesselnder Krimi, wirklich handwerklich gut gemacht. Witzig fand ich übrigens das Cover. Das Spinnennetz leuchtet im Dunkeln, so etwas hatte ich noch nie.

Veröffentlicht am 26.03.2017

sehr gelungen

Lost in Fuseta
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Kommissar Leander Lost wird im Zuges eines von Europol veranlassten Austauschprogramms für ein Jahr nach Fuseta in Portugal versetzt. Gleich bei der Ankunft fällt seinen neuen Kollegen sein ungewöhnliches ...

Kommissar Leander Lost wird im Zuges eines von Europol veranlassten Austauschprogramms für ein Jahr nach Fuseta in Portugal versetzt. Gleich bei der Ankunft fällt seinen neuen Kollegen sein ungewöhnliches Auftreten auf. Er blinzelt kaum, starrt die Menschen an, trägt bei der Hitze einen schwarzen Anzug. Und wieso kann er schon so schnell Portugiesisch sprechen? Als seine Kollegen Graciana Rosada und Carlos Esteves Leander zu seiner Unterkunft bringen erhalten sie den Anruf, dass eine Leiche gefunden wurde. Leander wird gleich in die Ermittlungen eingebunden. Ein Privatdetektiv wurde ermordet und kurz darauf dessen Büro in Brand gesetzt. Es dauert nicht lange, bis Leander zunehmend Schwierigkeiten mit seinen Kollegen bekommt, da er so anders ist. Er kann vor allem nicht lügen. Nur typisch Deutsch kann es nicht sein, da sind sich Carlos und Graciana sicher. Ein Anruf in Hamburg in Leanders alter Dienststelle lässt den Eindruck erscheinen, dass man das Austauschprogramm dazu genutzt hat, Leander los zu werden. Gracianas Schwester Soraia klärt die beiden schließlich darüber auf, was es mit Leander auf sich hat. Und Leanders fotografisches Gedächtnis beweist sich doch als sehr hilfreich.

Mir hat das Buch gut gefallen, vor allem der lockere, humorige Schreibstil und die Charaktere, die sehr gut gezeichnet wurden. Ich musste häufig schmunzeln, wenn Leander mal wieder etwas wörtlich genommen hatte. Neben dem Fall gibt es reichlich Beschreibung des Umfelds, so dass man sich alles gut vorstellen kann und Lust auf Urlaub bekommt. Der Fall war gut aufgebaut mit einem überraschenden Schluss. Und auch, wenn es ein paar Längen gab, hab ich mich gut unterhalten gefühlt. Das Team ist mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen, so dass ich gern mehr von ihnen lesen würde.

Veröffentlicht am 26.03.2017

sehr unterhaltsam

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Im Spreewald wird eine Leiche gefunden. Ein junger Mann aus Rumänien, der als Erntehelfer gearbeitet hatte, wird in einem Bach gefunden. Wurde er erschlagen? Vorher hatte er auf einem Dorffest einen Streit ...

Im Spreewald wird eine Leiche gefunden. Ein junger Mann aus Rumänien, der als Erntehelfer gearbeitet hatte, wird in einem Bach gefunden. Wurde er erschlagen? Vorher hatte er auf einem Dorffest einen Streit mit einem Gurkenbauern gehabt. Klaudia Wagner macht sich an die Ermittlungen, obwohl sie noch nicht wieder ganz hergestellt ist. Und leider muss sie mit ihrem Kollegen Demel zusammenarbeiten, der ihr zur Unterstützung zugeteilt wurde. Mit ihm hatte sie ein tiefgreifendes Zerwürfnis.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Leider hatte ich den Vorgängerband nicht gelesen und es gab nur Andeutungen, was da passiert war und was Klaudia noch so mitnimmt. Aber dennoch war das Buch sehr gut lesbar, mir hat vor allem der Schreibstil sehr gut gefallen. So gut, dass ich überlege, mir den Vorgängerband noch nachträglich zu besorgen. Die Charaktere sind gut dargestellt und auch die Szenerie im Spreewald. Obwohl ich noch nie da war, konnte ich mir das Setting sehr gut vorstellen. Auch die "mauernden" Erntehelfer und Bauern waren gut dargestellt. Ich fand das Buch spannend.

Veröffentlicht am 26.03.2017

wieder einmal sehr unterhaltsam

Ostseejagd
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In einem Ferienort an der Ostsee wird eine weibliche Leiche gefunden. Das Gesicht so entstellt, dass es schwer ist, ihre Identität herauszufinden. Wer war sie? Denn im Ort vermisst wird niemand. Pia und ...

In einem Ferienort an der Ostsee wird eine weibliche Leiche gefunden. Das Gesicht so entstellt, dass es schwer ist, ihre Identität herauszufinden. Wer war sie? Denn im Ort vermisst wird niemand. Pia und ihr Team ermitteln. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche. Auch privat hat Pia ein Riesenproblem: sie erhält Drohungen. Glücklicherweise verreist ihr Sohn Felix gerade mit seinem Vater.

Es gibt viele Personen in dem kleinen Ostseeort, die in den Fokus der Ermittlungen geraten. Man hat den EIndruck, dass es da viel zu verbergen gibt. Der Fall ist vielschichtig und gut aufgebaut. Pia braucht ihren ganzen kriminalistischen Instinkt, um voran zu kommen. Dazu dann noch die Nebengeschichte mit Pias Stalker, ebenfalls gut erzählt und spannend. Ich fand das Buch wieder einmal fesselnd, mit viel Lokalkolorit und einer überraschenden Auflösung. Bisher haben mich die verschiedenen Bücher dieser Reihe nie enttäuscht, was bei 12 Bänden nicht einfach ist. Oftmals werden Fortsetzungen nicht mehr so gut wie die ersten Bände, das passiert bei dieser Autorin nicht. Ich mag den Schreibstil und dass ich bis zum Schluss nicht weiß, wer der Täter ist. Deshalb freue ich mich schon auf den 13. Band um Pia, weil ich auch wissen möchte, wie es mit Lars weitergeht