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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannendes Debüt

Die stille Kammer
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Susan Webster soll ihren kleinen Sohn Dylan ermordet haben. Schuld daran: angeblich postnatale Depressionen. Nur erinnert sich Susan an nichts. Aber wenn ihr Mann und die Polizei das so sagen, muss es ...

Susan Webster soll ihren kleinen Sohn Dylan ermordet haben. Schuld daran: angeblich postnatale Depressionen. Nur erinnert sich Susan an nichts. Aber wenn ihr Mann und die Polizei das so sagen, muss es wohl so gewesen sein… Sie hat nun ihre Zeit in einer psychatrischen Einrichtung abgesessen und lebt drei Jahre später in dem kleinen Ort Ludlow. Sie hat eine neue Identität angenommen und nennt sich nun Emma Cartwright. Ihre einzige Freundin ist Cass, eine ebenfalls verurteilte Mörderin, mit der sie zusammen im Gefängnis war. 4 Wochen nach Susans Entlassung wird ihr ein Umschlag unter der Tür durchgeschoben mit dem Foto eines kleinen Jungen. Dylon steht drauf. Lebt Susans Sohn doch noch und hat sie ihn gar nicht ermordet? Wieso ist der Umschlag an Susan adressiert, wo sie doch nun Emma heißt? Wer kann wissen, dass sie in Ludlow lebt?

Die Handlung wird aus Susans/Emmas Perspektive erzählt. Zwischendurch ein paar Rückblenden, die nicht gleich einzuordnen sind. Aber am Ende laufen die Fäden gekonnt zusammen. Susan tut einem richtig Leid. Sie hat viel durchgemacht. Und auch ihre Freundin Cass hat meine Sympathie geweckt, obwohl sie eine verurteilte Mörderin war. Aber sie war so loyal wie man sich eine Freundin nur wünschen würde. Es passiert recht viel, man hat den Eindruck, Jemand will Susans Nachforschungen verhindern. Wem kann sie trauen? Viele unerwartete Wendungen halten den Spannungsbogen von Anfang an aufrecht. Ich fand das Buch gut gelungen und habe es schnell ausgelesen gehabt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

gut konstruiert und unterhaltsam

K - Kidnapped
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Mit 6 Jahren wurde Kit Lannigan entführt. Sie wuchs bei Pädophilen auf und wurde erst 5 Jahre später befreit. Sie entwickelte zu ihren „Eltern“ ein sehr gutes Verhältnis, trotz der Videos, deren Star sie ...

Mit 6 Jahren wurde Kit Lannigan entführt. Sie wuchs bei Pädophilen auf und wurde erst 5 Jahre später befreit. Sie entwickelte zu ihren „Eltern“ ein sehr gutes Verhältnis, trotz der Videos, deren Star sie war. Klassisches Stockholmsyndrom. Nach ihrer Befreiung schleppte ihre Mutter sie zu diversen Therapien, schrieb ein Buch und ging zu diversen Talkshows. Kit wurde so in ganz Amerika bekannt. Irgendwann hielt Kit das nicht mehr aus und zog mit ihrem alten Hund aus. Heute ist sie 21, nennt sich Kick, beherrscht verschiedene Kampfsportarten, ist ein Waffennarr und kann Schlösser knacken.. Immer wieder hat sie der Polizei angeboten, bei Vermisstenfällen zu halfen, aber es bestand kein Interesse. Plötzlich taucht ein Mann namens John Bishop in Kicks Wohnung auf. Es gab wieder zwei vermisste Kinder und Kick soll helfen, sie zu finden. Es bleibt Kick nichts anderes übrig, als sich mit dem undurchsichtigen Bishop zusammen zu tun, um die Kinder zu retten.

Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, die Handlung hatte mich von Anfang an gepackt. Schon die ersten Seiten sind recht dramatisch und der Spannungsbogen wird bis zum Ende gehalten. Das Thema Stockholmsyndrom zieht sich bis zum Ende, das überraschend und auch ein wenig unverständlich war. Kicks Persönlichkeit erinnerte fast ein wenig an Stieg Larssons Lisbeth Salander, so habe ich mir sie zumindest bei meinem Kopfkino vorgestellt. Das Thema Pädophilie wurde glücklicherweise nicht allzu drastisch und detailreich beschrieben, was ich begrüßt habe. Das eine oder andere war schon schockierend genug. Ich fand das Buch sehr gelungen und werde gern noch weitere Romane der Autorin lesen. Es soll wohl eine Krimireihe sein, worauf ich mich freue.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Abgründig, aber spannend

Nebelkind
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Hans Juhlén, Mitarbeiter des Amtes für Migration, wird ermordet in seinem Haus aufgefunden. Gefundene Handabdrücke und Aufnahmen eines Überwachungsvideos weisen auf ein Kind als Täter hin. Aber auch Juhléns ...

Hans Juhlén, Mitarbeiter des Amtes für Migration, wird ermordet in seinem Haus aufgefunden. Gefundene Handabdrücke und Aufnahmen eines Überwachungsvideos weisen auf ein Kind als Täter hin. Aber auch Juhléns Ehefrau wird verdächtigt, hat sie doch regelmäßig 40000 Kronen vom gemeinsamen Konto abgehoben. Kriminalobermeisterin Mia Bolander und Kommissar Henrik Levin ermitteln. Auch die Staatsanwältin Jana Berzelius wird mit dem Fall beauftragt. Kurz darauf wird ein neunjähriger Junge erschossen aufgefunden. Es ist der Junge vom Überwachungsvideo. Im Nacken hat er den Namen eines griechischen Todesgottes eingeritzt. Jana ist schockiert, denn auch sie trägt den Namen einer Todesgöttin im Nacken. An ihre Kindheit kann sie sich nicht erinnern, aber verstörende und gewalttätige Albträume plagen sie seit Jahren. Sie muss unbedingt herausfinden, was es mit dem Jungen auf sich hat'.

Ich fand das Buch sehr spannend, war gleich in die Handlung eingesogen. Das Ermittlerteam war nicht wie sonst üblich dargestellt: Mia Bolander: stets schlecht gelaunt, agressiv, chronisch pleite und mit einem intensiven Hass auf die Staatsanwältin, die in ihren Augen alles hat, was Mia nicht hat. Henrik Levin: Familienvater, eher ein blasser Charakter und unter der Fuchtel seiner Frau stehend. Jana Berzelius: etwas unterkühlt, hat traumatisches durchgemacht und muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen. Ich wurde mit keinem der Charaktere so recht warm und vor allem Mia war ziemlich unsympathisch. Der Schreibstil ist ausdrucksstark und flüssig zu lesen, es wird auf Details geachtet und ich war immer nah am Geschehen. In eingeschobenen Kapiteln wird in Rückblenden aus der Sicht eines kleinen Mädchens erzählt. Es war für mich keine Überraschung, dass sich die Vermutung, die ich bereits auf den ersten 100 Seiten hatte, am Ende voll und ganz bestätigte. Man war als Leser recht früh dem Ganzen ein wenig voraus. Aber das tat der Spannung keinen Abbruch.
Es ist eine fiktive Geschichte, das musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen beim Lesen, aber der Teil mit den illegalen Migranten könnte im Prinzip wahr sein, was ich erschütternd und beängstigend fand. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, da ich wissen wollte, wie die Verwicklungen sich auflösen. Am Ende bleibt durchaus Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gern lesen würde. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 18.01.2017

spielt vor dem ersten Band! Nichts für schwache Nerven

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
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Der schwedische Justizminister ist verschwunden. Fabian Risk wird von seinem Chef beauftragt, inoffiziell zu ermitteln, da eigentlich die Säpo den Fall bearbeitet, der Justizminister aber ein persönlicher ...

Der schwedische Justizminister ist verschwunden. Fabian Risk wird von seinem Chef beauftragt, inoffiziell zu ermitteln, da eigentlich die Säpo den Fall bearbeitet, der Justizminister aber ein persönlicher Freund ist. Fabian Risk findet den Justizminister, aber leider kommt er zu spät. Dem Opfer wurde ein Organ entnommen und es bleibt nicht bei dem einen Toten. Parallel dazu wird in Dänemark nach einem Serienmörder gefahndet. Die Gemeinsamkeiten der Fälle bleiben lange unerkannt. 'Zwei Länder, zwei Fälle, ein Täter''

Ich fand den Einstieg in die Story recht verwirrend. Zum einen beginnt die Handlung mit einem Brief, der nach über einem Jahr seinen Empfänger auf verschlungenen Wegen erreicht. Wie hängt das Jahre später mit dem verschwundenen Justizminister zusammen? Viele verschiedene Handlungsstränge und viele eingeführte Personen werfen Fragen auf, so dass sich das Knäuel des roten Fadens erst relativ spät entwirrt. Auch der Wechsel zwischen den dänischen und schwedischen Fällen irritierte mich eine Weile, bis man wusste, wer wo zu wem gehörte.
Was mich aber am allermeisten verwirrte ist, dass die Geschehnisse dieses Thrillers vor dem ersten Buch des Autors spielen! Warum das? Ich konnte mich noch gut an 'und morgen Du' erinnern und blickte zunächst gar nicht durch, bis ich das realisiert hatte.
Dennoch hat die Handlung einen starken Sog. Der Titel (den ich im Nachhinein als nicht recht passend empfinde) lässt bereits darauf schließen, dass das Buch nichts ist für nervenschwache Leser. Ich war also vorbereitet. Aber die detaillierte Beschreibung der Taten war mir an einigen Stellen doch zu blutrünstig und perfide. Vom ersten Band her hatte ich auch einiges an brutalen Szenen erwartet, doch der Autor hat dieses Mal noch einen drauf gesetzt. Aufgrund der Spannung war es für mich aber wie bei einem Verkehrsunfall: grausam, man will nicht hinschauen, tut es aber doch! Trotz aller verwirrenden Elemente ist die Handlung super spannend und logisch aufgebaut. Am Ende wird klar, wie die vielen losen Fäden zusammenhängen und alles wird aufgelöst. Respekt, wie der Autor den Durchblick behalten hat. Und gut, dass er seine Phantasien nur durch Schreiben auslebt.
Fazit: ein super spannender Thriller für nervenstarke Leser. Wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, sollte das auch nicht vor diesem Band tun.

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannend und unterhaltsam

Deadline
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Catherine und ihr Mann Robert sind gerade umgezogen. Sie haben sich räumlich verkleinert, nachdem ihr Sohn Nick von zu Hause ausgezogen ist. Catherine fängt an ein Buch zu lesen, dass ihr in die Hände ...

Catherine und ihr Mann Robert sind gerade umgezogen. Sie haben sich räumlich verkleinert, nachdem ihr Sohn Nick von zu Hause ausgezogen ist. Catherine fängt an ein Buch zu lesen, dass ihr in die Hände gefallen ist: „Das Opfer des Fremden“. Während des Lesens jedoch gefriert ihr das Blut, denn der Roman handelt von einer schicksalhaften Begebenheit vor ca. 20 Jahren, die Catherine selbst erlebt und bisher erfolgreich verdrängt und verschwiegen hat. Woher kennt der Autor die Details? Wer weiß von damals? Und wer hasst sie so sehr, dass er seine Gefühle in diesem Buch derart verarbeitet, dass es sogar mit dem Tod von Charlotte, wie der Autor sie in dem Buch nennt, enden wird? Wo kam das Buch eigentlich her? Catherine kann sich nicht erinnern, es gekauft zu haben. Und auch ihr Sohn Nick hat ein Exemplar des Buches zugespielt bekommen. Was will der Autor von ihr und ihrer Familie?

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Der Schreibstil war flüssig und fesselnd. Nur in Andeutungen erfährt man Stück für Stück, was vor 20 Jahren passierte. Aber als man glaubt, es sich zusammenreimen zu können, gibt es doch Überraschungen. Die Handlung wird einerseits in der Gegenwart um Catherine geschrieben, zum anderen begleiten wir 2 Jahre vorher den Autor, von dem wir schnell wissen, dass es sich um einen pensionierten Lehrer namens Stephen Bridgestocke handelt. Es war sehr interessant, der Handlung von beiden Seiten her zu folgen, so konnte man sich auch mit seinen Sympathien zwischenzeitlich nicht wirklich festlegen. Die Autorin hat auch ganz geschickt mit dem Leser gespielt, indem sie z.B. mit dem in Ich-Form geschriebenen Stephen-Teil eine gewisse Nähe zu ihm schafft. Aber erst ganz zum Ende klärt sich wirklich alles auf und passt dann auch zusammen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten.