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Veröffentlicht am 30.05.2021

Stimmungsvoller Liebesroman - perfekt für den Sommer

Alles, was du für mich bist
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Luis, einer der besten Kitesurfer weltweit, erlitt einen schweren Unfall und kehrt nach langem Klinikaufenthalt auf die heimische Hacienda zurück. Dort arbeitet Nuria, seine beste Freundin aus der Kindheit, ...

Luis, einer der besten Kitesurfer weltweit, erlitt einen schweren Unfall und kehrt nach langem Klinikaufenthalt auf die heimische Hacienda zurück. Dort arbeitet Nuria, seine beste Freundin aus der Kindheit, als gefragte Physiotherapeutin. Keine Frage also, dass sie sich um seine Rückkehr und seinen weiteren Trainingsplan kümmert. Im Gegenzug soll er ihr in Sachen Liebe auf die Sprünge helfen.

Der grobe Plot ist hier - wie bei den meisten Liebesromanen - nicht sonderlich überraschend, aber Nora Welling gestaltet den Weg zum Ziel auf sehr stimmungsvolle und gefühlvolle Art. Mit ihrem flüssigen, emotionalen und oftmals poetischen Schreibstil lässt sie die Figuren, allen voran Luis und Nuria, immer weiter wachsen und sich in Beziehung zu anderen, aber vor allem zu sich selbst, weiterentwickeln. Beide sind mir auf Anhieb sympathisch, ihre Charakterzüge und grundsätlich übereinstimmenden Einstellungen werden recht schnell deutlich. Ihre Dialoge sind authentisch - genau wie die alltäglichen Herausforderungen, denen beide auf ihre Art gegenübertreten und immer wieder meistern müssen. Kein Wunder also, dass sich hier ein Sparring-Team gefunden hat, das sich optimal ergänzt und bereichert - obwohl Nuria und Luis auch gemeinsam die eine oder andere Hürde nehmen müssen.

Die beschriebene Atmosphäre auf der Hacienda vermittelt ein sommerliches, fast schon urlaubiges Gefühl. So fiel es mir ganz leicht, mich mit Nuria und Luis in die turbulente Gefühlswelt zu schmeißen und mit ihnen mitzufiebern. Einzig das Ende kam für mich etwas überstürzt und schnell - gemessen an dem vorangehenden, eher langsamen Entwicklungstempo.

Ein sehr schöner, emotionaler Liebesroman, der für mich ein toller Einstieg in die Sommerlektüre war!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 24.05.2021

Schönes Buch für zwischendurch

Traummann gesucht. Katzen vorhanden.
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Beatrix Vogelsang, Tierarzthelferin und von allen nur Trixie genannt, ist ganz vernarrt in ihre drei Kater und alle anderen Tiere. Umso erfreuter ist sie, dass nach dem Tod ihres Mannes nun Finn, frisch ...

Beatrix Vogelsang, Tierarzthelferin und von allen nur Trixie genannt, ist ganz vernarrt in ihre drei Kater und alle anderen Tiere. Umso erfreuter ist sie, dass nach dem Tod ihres Mannes nun Finn, frisch gebackener Tierarzt, an ihrer Seite im Einsatz ist. Doch sie umsorgt nicht nur die Tiere mit Leidenschaft und Liebe, sondern möchte auch Finn auf die Sprünge helfen und ihn verkuppeln.

Der Schreibstil von Sophie Faber ist sehr flüssig, leicht und brachte mich oft zum Schmunzeln. Die Dialoge sind teilweise einfach sehr skurril, absurd und witzig. Trixie verarbeitet den Tod ihres Mannes und vermenschlicht Tiere, was ihr einen schrulligen Charakter verleiht. Gelegentlich konnte ich ihr Verhalten und ihre Figurenentwicklung nicht ganz nachvollziehen, aber im Großen und Ganzen war alles rund. Die Autorin schreibt hier nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern verarbeitet weitere Themen - an dieser Stelle möchte ich nicht spoilern. So sorgt sie für überraschende Wendungen, spannende Momente des Mitfieberns und schöne Liebesmomente.

Ein schöner Roman für zwischendurch, der voller Charme und tierischem Spirit steckt.

Veröffentlicht am 24.05.2021

Absolut inspirierend

Gefangen und frei
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David Sheff erzählt in "Gefangen und frei" die Lebensgeschichte von Jarvis Jay Masters, der aufgrund unzähliger Straftaten mit 19 Jahren ins Gefängnis kommt und 1990 wegen der verdächtigten Beihilfe zum ...

David Sheff erzählt in "Gefangen und frei" die Lebensgeschichte von Jarvis Jay Masters, der aufgrund unzähliger Straftaten mit 19 Jahren ins Gefängnis kommt und 1990 wegen der verdächtigten Beihilfe zum Mord eines Gefängniswärters zum Tode verurteilt. Gezeichnet von Wut und Ärger wird ihm das Meditieren empfohlen, worin er Ruhe und Zuversicht findet, neue Kontakte zu buddhistisch lebenden Menschen findet und so immer tiefer in die Lehre des Buddhismus eintaucht und den Gefängnisalltag aktiv verändert.

Das Buch berührt nicht nur durch die ausführlich erzählten Umstände, Konsequenzen und Entscheidungen aus Masters Leben, die in nach San Quentin brachten, sondern inspiriert vor allem durch die nachvollziehbaren Reflexionsprozesse, Erkenntnisse und daraus resultierende Taten. David Sheff schildert das auf den ersten Blick alles recht nüchtern und emotionslos. Allerdings berührte mich der Inhalt dadurch umso mehr, da nicht die gewählten Worte und der Stil des Autors mich ergriffen, sondern Masters Geschichte, seine Entwicklung und vor allem der Weg, den er über jahrelange Arbeit an und mit sich selbst, in Begleitung zuversichtlicher und herzlicher Menschen, ging.
Eine absolute Empfehlung an alle, die sich näher mit buddhistischen Ansichten und Praktiken eines Einzelnen oder mit einer inspirierenden Lebensgeschichte auseinanderesetzen möchten!

Veröffentlicht am 24.05.2021

Etwas schwächer als der Vorgänger

Höllenkind
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"Höllenkind" war nach "Blutgott" der zweite Teil der Clara Vidalis-Reihe, den ich gelesen habe.
Nach dem verheerenden Ende des letzten Falles macht Clara Zwangsurlaub in Florenz, wo sie kurzerhand vom ...

"Höllenkind" war nach "Blutgott" der zweite Teil der Clara Vidalis-Reihe, den ich gelesen habe.
Nach dem verheerenden Ende des letzten Falles macht Clara Zwangsurlaub in Florenz, wo sie kurzerhand vom Vatikan um Hilfe gebeten wird. Bei der Hochzeit zweier Adelsfamilien in der Sixtinischen Kapelle bricht die Braut blutüberströmt zusammen - und das soll nicht die einzige Leiche bleiben.

Der Schreibstil von Veit Etzold ist sehr flüssig, einfach gehalten und die Kapitel sind recht kurz, was ein schnelles Lesetempo begünstigt. In das Geschehen bin ich durch die Vorkenntniss des Vorgängers gut hineingekommen und mochte auch, dass das Buch diesmal in Italien spielt. Woran es mir streckenweise gefehlt hat, war an Spannung und einige Dialoge kamen mir weniger authentisch und eher zweckmäßig vor. Etzold unterfüttert den Fall mit einem geballten historischen Wissen und häufigen Dan Brown- und Dante-Verweisen, die zwar interessant sind, für den Fall jedoch auch nicht essenziell und für meinen Geschmack den Spannungsbogen etwas flach gehalten hat. Auch wenn ich die Leichenbeschauungen interessant fand, kamen mir die einzelnen Ermittlungsschritte teilweise zu kurz und ich hatte den Eindruck, dass die Brutalität im Vordergrund standen.
Um wen es sich bei dem Mordenden handelt, war mir bereits nach dem ersten Drittel klar, weshalb im weiteren Verlauf und zum großen Finale auch leider keine großartige Spannung mehr aufkam.

Der Plot war an sich sehr interessant, die Umsetzung hat mich nicht vollkommen überzeugt.

Veröffentlicht am 11.05.2021

Schöne Geschichte, zwischendurch etwas langatmig

Die Rosen von Fleury
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Die Engländerin Emily Bennett erbt von ihrer Tante ein ziemlich heruntergekommenes Manoir im Städtchen Fleury-sur-Azurain. Da die Stadt für traumhafte Hochzeiten bekannt ist, lässt sich Emily von ihrer ...

Die Engländerin Emily Bennett erbt von ihrer Tante ein ziemlich heruntergekommenes Manoir im Städtchen Fleury-sur-Azurain. Da die Stadt für traumhafte Hochzeiten bekannt ist, lässt sich Emily von ihrer Freundin Isabelle überreden zu bleiben. Sie entschließt sich dazum das Manoir weider herzurichten, grundlegend zu renovieren und ein gemütliches Hotel zu eröffnen. Als das Geschäft gerade gut läuft, macht die Baronin ihr das Erbe streitig und Emily muss sich plötzlich mit Besitzstreitigkeiten und den Anbandlungen mit Jean-Luc, dem Sohn des Barons, auseinandersetzen.

Zunächst hat mich Jean Rémy mit den traumhaften Landschaftsbeschreibungen, dem französischen Flair und der Begeisterung der beiden Frauen angesteckt. Allerdings blieben die Figuren recht oberflächlich gezeichnet, entwickelten sich kaum weiter und handelten teilweise wie zickige Teenager, was für mich in dem Kontext unglaubwürdig war und die Handlung unnötig in die Länge zog - genau wie einige Abschweifungen und Nebenstränge. Obwohl Fleury-sur-Azurain für die romantische Szenerie und Liebesgeschichten bekannt ist, steckte mich die Flirterei der Figuren nicht allzu sehr an. Auch hier konnte ich einiges nicht nachvollziehen und die Begeisterung sprang nicht über.

Was mir hingegen sehr gut gefiel, war die Sprecherin. Hanna Baus hat eine sehr angenehme Stimme, liest beschwingt vor und konnte mich mit ihrer Intonation immer wieder einfangen.

Insgesamt ein schöner Liebesroman, der sich zwischenzeitlich etwas zieht, aber für eine kleine Auszeit mit Urlaubsfeeling sorgt.

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