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Veröffentlicht am 16.05.2024

Tante Berta, die Miss Marple der Ostsee

Bansiner Fischertod
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Mein Mann und ich sind absolute Usedom-Fans und da ich beim letzten Mal zeitlich nicht mitkonnte, hat er als Andenken diesen Krimi mitgebracht. Bei Elke Pupke handelt es sich um eine lokale Autorin, die ...

Mein Mann und ich sind absolute Usedom-Fans und da ich beim letzten Mal zeitlich nicht mitkonnte, hat er als Andenken diesen Krimi mitgebracht. Bei Elke Pupke handelt es sich um eine lokale Autorin, die bereits seit dem Jahr 2013 erfolgreich Ostsee-Krimis schreibt. Da jeder Band in sich abgeschlossen ist, hatte ich kein Problem in die Geschichte einzusteigen. Auch wenn es für die Hauptprotagonistin Tante Berta schon der 5. Fall ist.

Dreh- und Angelpunkt des idyllischen Fischerortes Bansin ist die Pension KEHR WIEDER, die mittlerweile von Berta Kellings Nichte Sophie Kaiser betrieben wird. Trotzdem mischt Berta noch tatkräftig mit, gerade was die angeschlossene Gaststube und den Stammtisch anbelangt. Wenn einer weiß, was in Bansin los ist, dann Berta. Ich habe die rüstige Seniorin gleich in mein Herz geschlossen, trotz ihrer manchmal ruppigen Art. Sie ist halt geradeaus und kommt gleich auf den Punkt. Sophie dagegen ist etwas zurückhaltender, aber nicht weniger sympathisch.

Kriminalistisch gesehen gibt es in Bansin einiges aufzudecken, da ist einmal der Mord an einer unliebsamen Person des Stammtischs, die bei so vielen Personen angeeckt ist, dass eine ganze Anzahl von Personen ein Motiv haben. Dazu kommt noch die Rückkehr eines alten Fischers, der vor vielen Jahren dem Ort den Rücken gekehrt hat. Damals gab es einen tödlichen Unfall, an dem er beteiligt war. Aktuell auffällig ist auch eine Einbruchsserie, die immer wieder zum KEHR WIEDER führt. Die Polizei tappt ziemlich im Dunkeln und drängt Berta ihre Fühler, wie schon bei anderen Fällen, wieder auszustrecken.

Da ich den Ort Bansin selbst kenne, konnte ich die Atmosphäre des Ortes gut nachempfinden. Jeder kennt jeden und es wird viel geredet. Die Stammtischtreffen fand empfand ich als sehr unterhaltsam. Ich würde mal behaupten, dass es sich hier um einen Wohlfühlkrimi handelt. Die Charaktere sind bunt gemixt, Personen wie Du und Ich, liebenswert, teilweise skurril, gerissen oder auch erbärmlich.

Ich hatte Spaß beim Mitknobeln und tappte bis kurz vor dem Ende noch ziemlich im Dunkeln. Mit einer Tatperson habe ich nun gar nicht gerechnet, aber ich bin ja auch nicht Tante Berta.

Vielen Dank Elke Pupke für das Lesevergnügen, das aktuelle Buch MORD AM USEDOMER FISCHERSTRAND wartet schon bei mir im Startloch.

Mein Fazit:
Ein unterhaltsamer Wohlfühlkrimi auf der Sonneninsel Usedom. Tante Berta ermittelt in guter alter Miss Marple-Manier und weiß die richtigen Fragen zu stellen. Ich werde mir ganz bestimmt noch ihre weiteren Fälle anschaffen.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

MItreißend und zauberhaft

Cliffworth Academy – Between Shadows and Light
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Schon in Band 1 war ich ganz angetan von Vadas und Macys Liebesgeschichte sowie den Kampf um das begehrte Stipendium. Nun durfte ich zusammen mit den Stipendiaten zurückkehren an die wildschöne Küste Schottlands. ...

Schon in Band 1 war ich ganz angetan von Vadas und Macys Liebesgeschichte sowie den Kampf um das begehrte Stipendium. Nun durfte ich zusammen mit den Stipendiaten zurückkehren an die wildschöne Küste Schottlands. Während Vada, Macy, Owen und die anderen Gewinner aus Band 1 eher Randfiguren sind, geht es im vorliegenden Buch um Charlotte White, die alles daran setzt, ihr Studium erfolgreich zu absolvieren. Sie möchte es einmal besser haben als ihre Eltern, die sich abrackern und dennoch finanziell beengt sind. Doch sehr schnell muss sie feststellen, dass sie als Stipendiatin unter den ganzen elitären Studenten auf viel Gegenwehr trifft. Zu allem Überfluss trifft sie am ersten Tag auch noch auf den arroganten Morgan McKenzie, den Sohn sehr erfolgreicher Anwälte, der hohes Ansehen an der Universität genießt.
Doch gerade Morgan ist es, der ihr einen Deal anbietet, der Charlotte Ansehen und Privilegien verspricht, als Teil einer geheimen elitären Vereinigung. Im Gegenzug benötigt er ihre Hilfe bei der Aufklärung einer Intrige. Unerwartet kommen sich die beiden näher und decken dunkle Machenschaften auf, die sie alle ihre Entscheidungen überdenken lassen.
Ich muss sagen, ich war gleich von Anfang an mitgerissen. Charlotte mit ihrem ehrlichen, liebenswerten und dennoch ehrgeizigen Charakter hat mich gleich berührt. Auch für Morgan konnte ich, nachdem ich hinter seine Fassade gesehen habe, mein Herz öffnen. Was hilft es privilegiert und reich zu sein, wenn man weder seine Träume erfüllen noch glücklich sein darf? Charlotte ist den Schritt bereits vor längerer Zeit gegangen und hat ihr Leben in die Hand genommen. Für diesen Mut bewundert nicht nur Morgan sie, auch mir imponiert ihre Stärke. Mit diesen Eigenschaften wird sie es weit bringen, auch als Stipendiatin.
Es hat mir sehr gefallen, wie sich die beiden Hauptcharaktere angenähert haben. Sie kommen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, ergänzen sich jedoch perfekt. Endlich konnte Morgan für seine Wünsche einstehen und vor allen Dingen eine große Intrige mit Charlottes Hilfe aufdecken. Respekt hatte ich für Charlottes Entscheidung nach dem Initiierungsritual, welche ihr allgemein viel Ansehen brachte.
Vielen Dank Jennifer Wiley, für diese mitreißende Geschichte, die mich bestens unterhalten hat.

Fazit:
Mit dem zweiten Band der Cliffworth Academy-Reihe hat die Autorin für mich die Messlatte noch eine Stufe höher gehangen. Liebe, eine große Intrige und eine geheime Vereinigung haben das Buch zu einem echten Pageturner gemacht.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Eine historische Zeitreise zu dem Ursprung eines geliebten Brotaufstriches

Café Alba
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Ich kenne und liebe die Bücher der Autorin, die mir schon zahlreiche fesselnde Lesestunden beschert hat. Mit Café Alba-Ein Traum aus Nuss und Schokolade weicht sie von ihrem gängigen Genre ab und hat für ...

Ich kenne und liebe die Bücher der Autorin, die mir schon zahlreiche fesselnde Lesestunden beschert hat. Mit Café Alba-Ein Traum aus Nuss und Schokolade weicht sie von ihrem gängigen Genre ab und hat für mich mit diesem historischen Werk gleich einen Volltreffer gelandet.

Treu geblieben ist die Autorin unverkennbar ihrem flüssigen und bildhaften Erzählstil, lässt uns teilhaben an der zauberhaften Gegend des Piemont sowie der Vielfalt an Emotionen von Glück, Hoffnung, Liebe, Angst und Trauer. Dies, sowie eine gute Recherche und authentische Charaktere machen das vorliegende Buch, nicht zuletzt in kulinarischer Hinsicht, zu einer sinnlichen Lesereise.

Es ist das Jahr 1946, als Francesca, die 16-jährige Tochter eines Weinbauern, eine Anstellung als Hausmädchen bei der Familie Milani antritt. Diese betreibt das angesehene Café Alba. Doch schon kurze Zeit später ereignet sich ein schwerer Schicksalsschlag in der Familie Milani, bei dem die fleißige und ideenreiche Francesca sich zu einer unverzichtbaren Stütze der Familie mausert. Francesca kam mir vor wie ein Engel in der Not, kein Wunder, dass sie das Herz von Matteo – dem Sohn des Hauses – im Sturm erobert hat. Die beiden gemeinsam in der Backstube und der Tüftelei an neuen Kreationen zu erleben, hat mir viel Freude bereitet. Als Francesca dann noch wegen der Lebensmittelknappheit aus der Not heraus eine grandiose Rezeptur entwickelte, hatte ich förmlich den Duft von gerösteten Haselnüssen und einem Hauch von Schokolade in der Nase. Wie gut, dass in meinem Vorratsschrank immer ein Glas des bekannten Brotaufstriches bereitsteht. Mit dem nun erworbenen Hintergrundwissen schmeckt es nochmal so gut.

Wie man sich schon denken kann, handelt Francesca und Matteos Geschichte nicht nur von Erfolg und Liebe. Gute Umsätze und Geschäftstüchtigkeit werfen immer wieder Neider und Widersacher auf den Plan. So auch hier. Immer wieder gibt es Hürden, die überwunden werden müssen. Dazu kommt dann noch eine Unwetterkatastrophe, die ihre Opfer fordert.
Mein Herz wurde hin- und hergerissen. Ich musste von einer mir lieb gewordenen Person Abschied nehmen und mit Entsetzen eine neue Bekanntschaft machen. Tut mir leid Signora Milani, da haben Sie wirklich seinerzeit etwas falsch gemacht. Wie gut, dass Francesca um ihr Recht kämpft und durch Signor Rossi Unterstützung bekommt.

Vielen Dank Emilia Lombardi für dieses absolute Lesevergnügen. Ich hoffe auf die baldige Rückkehr ins Piemont im Herbst dieses Jahres.

Mein Fazit:
Café Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade überzeugt durch einzigartige Charaktere, einer erfolgreichen Erfindung und dem ganz besonderen Flair des Piemont. Sollte man mich nicht erreichen können, ich sitze auf der Terrasse des Café Alba, vor mir ein Teller mit einer warmen Scheibe Weißbrot, bestrichen mit der köstlichen Crema Piemontese.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Magisches Finale

Sternenhell (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 2) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe – Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
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Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1 NACHTSCHWARZ ging es endlich zurück nach Amber Lake. Leider hat der erahnte Verdacht sich bestätigt. Es hat einen Grund, warum Billies Kräfte so ganz anders sind, ...

Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1 NACHTSCHWARZ ging es endlich zurück nach Amber Lake. Leider hat der erahnte Verdacht sich bestätigt. Es hat einen Grund, warum Billies Kräfte so ganz anders sind, als die der Sternenhüter. Und darin liegt auch der Grund, warum ihr und Ash so viele Steine im Weg liegen. Es zerriss mir das Herz, dass es keine Zukunft für die beiden gibt. Was bringt eine magische Gabe, wenn man noch nicht einmal mit der Person zusammen sein kann, die man liebt?

Doch es geht ja um viel mehr, nämlich um die Zukunft aller Sternenhüter und deren Kinder. Eine Auseinandersetzung mit der Königin der Nacht ist unausweichlich, das ist allen klar. Nachdem alle Parteien ihre Argumente dargelegt haben, empfand ich es als schwer Partei zu ergreifen, geschweige denn eine Entscheidung zu treffen.

Der gefundene Weg konnte mich absolut überzeugen und auch zufriedenstellen. In Bezug auf Ash und Billie möchte ich nicht zu viel verraten, nur so viel, sie zahlen beide ihren Preis für die Zukunft.

Liebe Saskia Louis, auch mit STERNENHELL konntest Du mich absolut begeistern. Die verbalen Schlagabtäusche von Billie und Ash waren einfach herrlich und die knisternde Atmosphäre hat mich zum Wahnsinn getrieben. Zu schade, dass ich Abschied nehmen musste. Eine Reihe, die jeder Fantasy-Fan gelesen haben sollte.

Mein Fazit:

Diese Dilogie sollte jeder Fantasy-Fan gelesen haben. Tolles Setting, tolle Charaktere und ganz viel Magie und Emotionen. Ein absolutes Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Ein neuer Fall mit viel Tiefgang

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Das Rentnerquartett des Donnerstagsmordclubs aus Coopers Chase ist aus meiner Leseliste nicht mehr wegzudenken. Im vorliegenden Buch ermitteln Sie bereits in ihrem vierten Fall. Ich liebe die teilweise ...

Das Rentnerquartett des Donnerstagsmordclubs aus Coopers Chase ist aus meiner Leseliste nicht mehr wegzudenken. Im vorliegenden Buch ermitteln Sie bereits in ihrem vierten Fall. Ich liebe die teilweise schrulligen Hauptcharaktere, die sich mittlerweile wie Familienmitglieder anfühlen.

Entgegen des allseitigen Weihnachtswunsches, ein Jahr von Mordfällen verschont zu bleiben, sehen sie sich schon mit dem nächsten konfrontiert. Denn ausgerechnet der Antiquitätenhändler Kuldesh Shamar, ein sehr guter Freund von Elizabeths Mann Stephen, hat durch Fremdeinwirkung das zeitliche gesegnet. Aus irgendeinem Grund muss er in ein Drogengeschäft verwickelt gewesen sein. Doch wohin ist die wertvolle Ware verschwunden? Neben Dealern, Fälschern und Betrügern machen sich die vier Rentner ebenfalls auf die Jagd nach einem unscheinbaren Tonkästchen gefüllt mit Heroin. Und glaubt mir, egal wer sich für schlau und gewieft hält, die Vier sind allen immer einen Schritt voraus.

Richard Osman versteht es einfach zu unterhalten. Die Wortwechsel und Schlagabtäusche haben es wirklich in sich und trumpfen mit jeder Menge britischem Humor und Skurrilität auf. Egal ob Begegnungen mit Verbrechern, altbekannten Charakteren oder Nebendarstellern, humoristisch komme ich immer wieder auf meine Kosten. Gerade Joyce mit ihrer Sprunghaftigkeit, in der sie zwischen Banalitäten und Fallinterna wechselt, ist immer ein Genuss.

Nebenschauplatz zur Verbrechersuche ist diesmal ein Liebesbetrug, dem ein neuer Mitbewohner von Coopers Chase aufgesessen ist. Mit Hilfe von Computer-Bob stellt die Rentnergang den Betrügern eine Falle, bevor der gutgläubige Mervyn seiner angeblichen Verlobten Tatiana noch mehr Geld in den Rachen werfen kann.

Bei der Suche nach dem verschwundenen Heroin sind diverse Personen involviert, Verbrecher jeglicher Hierarchie, Antiquitätenhändler, Fälscher und Kunstexperten. Alle haben eines gemein, Geldgier. Des Mordes an Kuldesh sind einige verdächtig. Also müssen diese erst einmal von unseren Vier VERNOMMEN werden. Von Smalltalk bis hin zu knallharten Vorwürfen ist alles dabei, wenn die Rentner zur Sache kommen. Der Autor hat ein Talent dafür, der Leserschaft auch Verbrecher emotional nahe zu bringen und deren handeln nachvollziehbar darzustellen. Es gibt immer wieder kleine Rückblenden und Begegnungen mit Personen aus vorangegangenen Fällen, was mir sehr gut gefällt.

Neben jeder Menge Momenten zum Schmunzeln gibt es in diesem Band leider auch viele traurige Passagen. Wer bereits gut mit Ron, Ibrahim, Elizabeth und Joyce bekannt ist, wird bestimmt wissen, mit wem es geistig in Coopers Chase mehr und mehr bergab geht. Mein Dank gilt an dieser Stelle besonders Bogdan, der Tag und Nacht auf Abruf verfügbar ist. Und sei es nur um Snowy, den kleinen Fuchs zu suchen.

Vielen Dank auch an Ibrahim für sein Vertrauen und den emotionalen Einblick in seine Vergangenheit. Ich hoffe, das Leben hält ein neues Kapitel für Dich bereit.

Bei der Lösung des Falls war ich wie gewohnt auf falscher Fährte, die Wendungen waren vielseitig und wenig vorhersehbar. Ich denke jedoch, zum Ende hin hat jeder das bekommen, was er verdient hat. Die Boshaftigkeit einer Person kam für mich vollends überraschend, tja auch eine langjährige Freundschaft ist bei Geldgier nichts wert.

Herzlichen Dank Richard Osman für wieder einmal beste Unterhaltung. Ich hoffe, auf ein baldiges Wiedersehen mit Ron, Ibrahim, Elizabeth und Joyce. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Mein Fazit:
Band 4 des Donnerstagsmordclubs ließ mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Trotz einer gesunden Portion britischem Humor und skurrilen Begegnungen liegt über allem eine gedrückte Stimmung. Mit Feingefühl wurde hier ein heikles Thema verarbeitet.

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