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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

tragisch, spannend und emotional

Klaras Schweigen
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Miriams Großmutter spricht nach einem Schlaganfall plötzlich Französisch. Eine Sprache, von der Miriam nicht wusste, dass ihre Großmutter Klara sie spricht. Miriam will ihrer Großmutter helfen und beginnt ...

Miriams Großmutter spricht nach einem Schlaganfall plötzlich Französisch. Eine Sprache, von der Miriam nicht wusste, dass ihre Großmutter Klara sie spricht. Miriam will ihrer Großmutter helfen und beginnt Fragen zu stellen. Doch egal wen Miriam fragt, sie wird abgeblockt. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und sucht in der Vergangenheit nach Spuren, die sie in die Bretagne führen...

Den Roman “Klaras Schweigen” hat Bettina Storks gemeinsam mit dem Verlage Diana am 8. März 2021 herausgebracht. Bei diesem Cover mag ich die Farben besonders gerne. Eine Frau steht unter einer Kastanie und schaut über den Steg und See in einen Sonnenuntergang. Die Farben leuchten herbstlich. Sie trägt Kleidung aus einer vorigen Generation, ich denke ungefähr an die 60-er Jahre. Bei den Herbstfarben und den Sonnenuntergang denke ich an Vergangenes: Den vergangenen Sommer und den vergangenen Frühling. Der Titel "Klaras Schweigen" beschäftigt mich mit der Frage, was Klara aus ihrem Sommer/Frühling verschweigt. Ich bin gespannt und fange an mich mit ihrem Geheimnis zu beschäftigen. Mit ihrem flüssigen, gefühlvollen und bildhaften Schreibstil hat mich die Autorin gleich in das alte Freiburg im Jahr 1944 entführt. Dort beginnt Klaras Geschichte. Bettina Storks erzählt sie in zwei Zeitsträngen. Wir erleben die junge Klara mit ihrer Familie in der deutsch-französischen Nachkriegszeit rund um Freiburg und Konstanz. Mit ihrer Enkelin Miriam erleben wir die Suche nach Informationen aus Klaras Leben, die sie bis in die Bretagne führen. Alle Charaktere sind lebensnah gezeichnet, ihre Handlungen passen in die Zeit über die wir lesen und sind ohne Ausnahme nachvollziehbar.

Bettina Storks umrahmt Miriams Suche nach Klaras Geheimnis mit einem Ausflug in die deutsch-französische Nachkriegszeit. Der 400 Seiten starke Roman hat mich zu jeder Zeit gut unterhalten und mir nebenbei noch Wissen vermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2021

Eine große Liebe in den Zeiten des 2. Weltkriegs

Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien
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Carolins Vater stirbt. Auf der Beerdigung lernt sie ihre Großmutter Frida kennen. Carolins größter Wunsch ist es, mehr über ihre Familie zu erfahren. Gemeinsam mit Frida begibt sie sich auf eine Reise ...

Carolins Vater stirbt. Auf der Beerdigung lernt sie ihre Großmutter Frida kennen. Carolins größter Wunsch ist es, mehr über ihre Familie zu erfahren. Gemeinsam mit Frida begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Frida beginnt zu erzählen. Sie erzählt von ihrer großen Liebe zu Erwin, ihrer Trennung durch den 2. Weltkrieg, das Wiedersehen mit Erwin in Ostpreußen und der Flucht aus Ostpreußen nach dem Einmarsch der Roten Armee. Sie erzählt von dem Untergang der Wilhelm Gustloff. Dem Schiff, das Erwin erreicht und das Frida verpasst hat.

Bettina Lausen hat den historischen Roman “Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien” gemeinsam mit dem Verlag Piper am 1. Februar 2021 herausgebracht. Das wunderschöne Cover hat mein Interesse gleich geweckt. Die verblasste Fotografie einer jungen Frau mit Hut deutet auf eine Reise in die Vergangenheit hin. Der Titel, der Name der Autorin und der Name des Verlags sind gut lesbar. Die gelben Kamelienblüten sind schön platziert.

Mit ihrem flüssigen, atmosphärisch dichtem und bildhaften Schreibstil erzählt die Autorin uns diese Geschichte in 2 Zeitsträngen. So begeben wir uns mit Carolin und ihrer Großmutter Frida auf eine Reise in die Vergangenheit und erleben gemeinsam mit ihnen die Geschichte der großen Liebe zwischen Frida und Erwin, die im Berlin der 30er beginnt. Die Liebenden werden mit dem Einzug von Erwin in den Krieg getrennt. Mit Frida erleben wir die politisch immer schwieriger werdende Lage in Berlin besonders für die Juden, den Schrecken, die Verluste, den Hunger und die Ängste ebenso wie die Mitmenschlichkeit und den großen Mut, der nur aus tiefster Verzweiflung entstehen kann bis zu Fridas Flucht aus dem zerbombten Berlin nach Ostpreußen, wo die Welt bis zum Einmarsch der Roten Armee fast noch in Ordnung zu sein scheint. Mich hat Fridas Geschichte von Beginn an fasziniert. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und rettet, ohne über die damit verbundenen Gefahren nachzudenken, das jüdische Mädchen Greta vor dem Konzentrationslager. Besonders die Flucht mit dem verwundeten Erwin aus Ostpreußen nach dem Einmarsch der Roten Armee hat mich regelrecht frösteln lassen. Es geht kaum tragischer, Frida verpasst die Gustloff, die die Familie in Sicherheit bringen soll und überlebt so den Untergang des Schiffes. Doch was ist mit Erwin geschehen?

In der Gegenwart lernen wir Carolin und die alte Frida kennen, die sich langsam kennenlernen. Stück für Stück fügen sich die Einzelheiten und die Erlebnisse zu einem Großen Ganzen zusammen. Die Abschnitte in der Gegenwart habe ich als erholsame Pausen zu den Schrecken der Vergangenheit wahr genommen. Carolin, die den Verlust ihres Vaters verkraften muss, nähert sich Frida an. Sie beginnt sich von ihren Altlasten zu befreien um einen neuen Abschnitt zu starten.

Bettina Lausen bringt uns mit der großen Liebesgeschichte zwischen Frida und Erwin die deutsche Geschichte in der Zeit des 2. Weltkrieges nahe. Mit der Annährung der von Carolin und Frida zeigt sie uns, dass wir die Geschichte nicht vergessen dürfen, wenn wir die Zukunft bewältigen möchten. Von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 24.02.2021

Solider Cold Case Fall!

Enna Andersen und die Tote im Mai
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Enna Andersen und ihr Team rollt einen neuen Cold Case Fall auf. Vor ungefähr 20 Jahren verschwand eine junge Studentin nach einer Maifeier. Monate später wurde ihre Leiche vergraben in einem Wald gefunden. ...

Enna Andersen und ihr Team rollt einen neuen Cold Case Fall auf. Vor ungefähr 20 Jahren verschwand eine junge Studentin nach einer Maifeier. Monate später wurde ihre Leiche vergraben in einem Wald gefunden. Die Ermittlungen der Soko verliefen im nichts. Die junge Frau war auf den ersten Blick bei allen beliebt. Doch schnell stellt sich bei den Ermittlungen von Enna Anderson und ihrem Team heraus, dass die junge Studentin nicht nur Freunde hatte und ihre Familie erzkonservativ eingestellt ist. Enna hat die Vermutung, dass ihr wichtige Informationen unterschlagen werden und geht der Frage nach, was damals wirklich passiert ist.
Mit “Enna Andersen und die Tote im Mai” hat die Autorin Anna Johannsen den 2. Teil ihrer Enna Andersen Reihe am 24. November 2020 herausgebracht. Der Krimi kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden.
Das Cover zeigt eine ruhige und typisch norddeutsche Wald- und Wiesenlandschaft aus dem Norden Deutschlands rund um Thüle. Der Name der Autorin und des Titels ist deutlich lesbar und sichtbar.
Der flüssige Schreibstil von Anna Johannsen hat mir den Einstieg leicht gemacht. Da ich den Vorgänger nicht kenne, war ich gespannt, ob ich ich der Geschichte rund um Enna Andersen inhaltlich folgen kann. Das hat einwandfrei geklappt. Enna Andersen hat mir als Ermittlerin gut gefallen. Nachdem sie den Verlust ihres Mannes Simon verkraften musste, beginnt sie wieder zu arbeiten. Um die Betreuung ihres Sohnes Elias zu gewährleisten, kommt ein polnisches Au-Pair zur Hilfe. Den größten Teil von diesem Regionalkrimi nehmen die Ermittlungen von Enna Andersens Team ein. Das Buch habe ich in 3 Abschnitten gelesen und ich habe mich von vorne bis hinten gut unterhalten gefühlt. Lange bin ich im Dunkeln getappt, gefolgt von dem Gefühl, das hier irgendetwas nicht stimmt und erst gegen Ende ergibt sich ein Gesamtgefüge wo alles zusammen passt.
Anna Johannsen hat mit “Enna Andersen und die Tote im Mai” einen soliden Regionalkrimi geschrieben, der im ländlichen Norden Deutschlands spielt. Zu jeder Zeit habe ich mich gut unterhalten gefühlt und kann diesen Krimi allen empfehlen, die Lust auf einen Cold Case Fall und ein sympathisches Ermittlerteam haben.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Ausgezeichneter Cosy Krimi

Charlotte Bienert-Reihe / Mord im Weinberg
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Charlotte hat eine neue Wohnung bezogen und feiert ihre Einzugspartie. Ihr 30. Geburtstag und die Hochzeit ihrer Schwester Sanne mit ihrem Verlobten Christoph steht an. Das Leben könnte so schön sein. ...

Charlotte hat eine neue Wohnung bezogen und feiert ihre Einzugspartie. Ihr 30. Geburtstag und die Hochzeit ihrer Schwester Sanne mit ihrem Verlobten Christoph steht an. Das Leben könnte so schön sein. Da stolpert sie bei einem Spaziergang im Weinberg über einen Toten. Der Tote liegt im Weinberg von Nikolas Paulsen, der als medienscheu gilt und über den Charlotte gerade eine Reportage für die Weinstadt Woche schreiben soll. Ihr Chef und Vermieter möchte, dass sie eine sensationelle Story bringt. Steht doch die Zukunft der Weinstadt Woche auf dem Spiel! Kommissar Jankovich möchte um jeden Preis verhindern, dass Charlotte wieder Ermittlungen aufnimmt. Er macht sich Sorgen um sie und ehe Charlotte sich versieht, befindet sie sich in Lebensgefahr!
Mit “Mord im Weinberg: Charlotte Bienert ermittelt wieder” hat Christine Zilinski am 18. Februar 2021 den 4. Band der Charlotte-Bienert-Reihe herausgebracht. Dieser Band kann inhaltlich unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Das moderne Cover zeigt den Kommissar Jankovich in seiner braunen Lederjacke und die Reporterin Charlotte mit ihrem Rad vor dem herrschaftlichen Anwesen von Nikolas Paulsen. Das auffällige Cover hat meinen Blick gleich auf sich gezogen. Es ist im gleichen Stil wie seine Vorgänger gehalten und ist auf den ersten Blick als Folgeroman der Charlotte-Bienert-Reihe erkennbar.
Der flüssige und bildhafte Schreibstil von Christine Zilinski hat mir den Einstieg leicht gemacht. Da ich die Vorgänger nicht kenne, war ich gespannt, ob ich ich der Geschichte inhaltlich gut folgen kann. Und ich konnte. Dieser hochdeutsche Regionalkrimi spielt im Stuttgarter Raum und hat mich von der ersten bis zu letzten Seite hervorragend unterhalten. Ich mochte ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Sofort hatte ich Zugang zu Charlotte, ihrer Schwester Sanne und dem Kommissar Jankovich. Ich mochte sie alle drei gleich. Johannes und Ruth habe ich manchmal als etwas anstrengend empfunden. Recht früh hatte ich schon eine Idee, wer der Mörder sein könnte. Doch der Spannung hat das nicht geschadet, denn ich habe immer überlegt, ob es nicht noch ein wenig anders sein könnte. Gegen Ende hat mich Christine Zilinski noch mit einer unerwarteten Wendung überrascht. Gut gefallen hat mir ihr Humor, denn sie hat mich öfter schmunzeln lassen. Am meisten habe ich am Hochzeitstag von Sanne und Christoph über die Geschichte mit dem Frisörbesuch geschmunzelt. Was es damit auf sich hat? Das müsst ihr schon selber lesen.
Christine Zilinski hat mit “Mord im Weinberg: Charlotte Bienert ermittelt wieder” einen hochdeutschen Regionalkrimi mit einer gesunden Prise Humor geschrieben, der im Stuttgarter Raum spielt und mich zu jeder Zeit ausgezeichnet unterhalten hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber des Cosy Krimis!

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Dramatischer Familienroman in einem besonderen Schreibstil!

Dort, wo die Feuer brennen
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Soledad lebt in Berlin und genießt ihr Leben in vollen Zügen. Engagiert arbeitet sie in einer Eventagentur an ihrer Beförderung und freut sich auf ihre Hochzeit. Die Abende und Nächte verbringt sie am ...

Soledad lebt in Berlin und genießt ihr Leben in vollen Zügen. Engagiert arbeitet sie in einer Eventagentur an ihrer Beförderung und freut sich auf ihre Hochzeit. Die Abende und Nächte verbringt sie am liebsten tanzend in Diskotheken. Red Bull, Alkohol und Aufputschmittel sind ihre Begleiter. Doch dann löst ihr zukünftiger Ehemann die Verlobung auf und Sol hat einen Verkehrsunfall. Um sich zu erholen fliegt sie zurück zu ihrer Familie in ihr Heimatdorf Roses in Spanien an der Costa Brava. 9 Jahre ist sie nicht mehr dort gewesen. Wieder zurück muss sie sich den tragischen Ereignissen stellen, vor denen sie ursprünglich davon gelaufen ist.

Den 372 Seiten starken Roman “Dort, wo die Feuer brennen” hat Astrid Töpfner am 1. Juni 2020 herausgebracht. Das wunderschöne Cover zeigt ein verliebtes Paar an einem langen Sandstrand. Oben rechts sind Zweige eines Olivenbaumes zu sehen. Der Titel ist deutlich sichtbar in der Farbe Orange gehalten, der Name der Autorin in einer dunklen Erdfarbe. Für mich ist das nach “Wir sind für die Ewigkeit” der 2. Roman von Astrid Töpfner, die einen ganz besonderen Schreibstil ihr eigen nennt. “Flüssig und bildhaft” klingt mir irgendwie zu gebraucht. Der Begriff “plastisch” klingt mir zu sehr nach Bildhauerei. “Atmosphärisch dicht” trifft es am ehesten. Somit ist das Lesen eines Astrid-Töpfner-Romans ein Erlebnis für sich. Mich hat sie mit ihrem Schreibstil gleich gefesselt. Gemeinsam mit Sol bin ich durch ihr bewegtes Leben gereist, dass sich in Berlin und in Spanien abspielt. Über verschiedene Rückblicke erleben wir mit ihr ihre dramatische Familiengeschichte. Wir lernen ihre Schwester Carmen und ihren Vater Antonio kennen und suchen mit ihr nach Antworten auf die zentralen Fragen in Sols Geschichte: Warum ist ihr Bruder Eric wirklich gestorben? War Sol tatsächlich Tod am Schuld ihrer Mutter? Wer schreibt die anonymen Briefe, die Sol bekommt? Und hat das alles überhaupt miteinander zu tun? Welche Rolle spielen Carmen und Antonio? Wer denkt, es handelt sich hier um lockere und leichte Lektüre, der irrt. Dies ist ein Roman über die Liebe, das Vertrauen, die verletzte Seelen, die Trauer, das Loslassen und die Suche nach dem kleinen Glück. Wenn dieses Buch eine Farbe hätte, dann wäre es bunt.

Mit “Dort, wo die Feuer brennen” hat Astrid Töpfner einen spannenden und dramatischen Familienroman geschrieben, den es sich zu lesen lohnt. Glück ist eine Wahl!

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