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Veröffentlicht am 11.02.2022

Minimalismus ist der Schlüssel zu wahrer Eleganz

Little Book of Chanel
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Gabrielle Bonheur Chanel wird am 19. August 1883 im Armenhaus der kleinen Marktstadt Saumur an der Loire geboren. Dabei hätte damals nie jemand für möglich gehalten, dass dies die Geburtsstunde eine der ...

Gabrielle Bonheur Chanel wird am 19. August 1883 im Armenhaus der kleinen Marktstadt Saumur an der Loire geboren. Dabei hätte damals nie jemand für möglich gehalten, dass dies die Geburtsstunde eine der einflussreichsten Modedesignerinnen der Welt war. In den Jahren danach baut sie sich, obwohl sie eine Frau ist, ein eigenes Unternehmen auf und wird zum Inbegriff von Emanzipation. Dieses Buch erzählt ihre Geschichte.

Da ich eine große Bewunderin von Coco Chanel bin und ich sie als mein großes Vorbild ansehen würde, habe ich mich sehr darauf gefreut, mehr über ihre Lebensgeschichte zu erfahren. Dabei habe ich viele Details ihrer Lebensgeschichte auch noch nicht gewusst, was die Lektüre des Buches in gewisser Weise noch mal spannender gemacht hat.

So geht das Buch auf ihre frühen Jahre ein, wie sie das Haus Chanel gegründet hat, wie sie die zwei Weltkriege überstanden und das darauffolgende Exil überlebt hat und welche kreativen Ausflüge sie neben dem Modedesign unternommen hat. Es entsteht mit jedem Kapitel eine ganzheitliche Sicht auf eine Frau, die zu ihrer Zeit etwas gewagt hat, dass sich nicht viele Frauen getraut haben. Zwar ist auch Coco Chanel nicht frei von männlichem Einfluss geblieben, als sie sich dazu entschieden hat, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, allerdings hat sie diesen Einfluss an einer anderen Stelle, als man vermuten mag, ausgelebt. Coco Chanel hat sich nicht von Männern in ihre Geschäfte reinreden lassen, sondern ihre Beziehungen mit den Männern hat Einfluss auf ihre Designs gehabt z.B. nach einer Liaison mit dem Großfürsten Dmitri Pawlowitsch fanden traditionelle russische Volkskunst Einzug in ihre Designs.

Ebenso fand ich es auch interessant zu erfahren, dass Coco Chanel eine Beziehung mit einem deutschen Soldaten zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Paris gehabt hat und wegen dieser Liebschaft mit dem Feind ins Exil gehen musste. Dies zeigt wieder einmal, dass Coco sich nie etwas von anderen vorschreiben gelassen hat, weder wen sie zu lieben hat noch welches Leben sie zu führen hat. Sie war durch und durch ein Freigeist, der bis zum Schluss am Erfolg des Unternehmens gearbeitet hat, bevor sie im Alter von 88 Jahren gestorben ist.

Zusätzlich zur bewegenden Lebensgeschichte von Coco Chanel befinden sich in diesem Buch zahlreiche Fotografien und Skizzen von Cocos Entwürfen sowie historische Laufstegaufnahmen, die einem einen besseren Überblick darüber gibt, was Coco aus dem Nichts heraus geschaffen hat. Ich fand es sehr schön, diese Fotografien zu betrachten, da ich viele der Designs auch noch nicht kannte.

Mir hat es einfach sehr viel Spaß gemacht, einen kurzen Augenblick in das Universum von Coco Chanel eintauchen zu können und noch mehr über diese bemerkenswerte Frau zu erfahren. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Büchlein empfehlen, der mehr über Coco Chanel erfahren und sich dabei von ihrer Art und ihren Designs verzaubern lassen möchte.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Nur wer seine Wurzeln kennt, kann wachsen.

Noah Hewitt und die Nordlichtkreaturen
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Der Waise Noah Hewitt wächst in Eveshames Waisenhaus auf und muss sich dort jeden Tag fiese Mobbingattacken gefallen lassen. Als er es eines Tages nicht mehr aushält und aus dem Waisenhaus flieht, trifft ...

Der Waise Noah Hewitt wächst in Eveshames Waisenhaus auf und muss sich dort jeden Tag fiese Mobbingattacken gefallen lassen. Als er es eines Tages nicht mehr aushält und aus dem Waisenhaus flieht, trifft er auf den Zirkusdirektor Parnel Boon, der ihm einen Ausweg aus seiner bisherigen Welt zeigt. Aber ist Noah für ein Zirkusleben geeignet? Nachdem Parnel Boom Noah auch noch offenbart, dass er ein Hüter ist, der die Nordlichtkreaturen suchen muss, ist Noah vollkommen verwirrt. Wer ist er?

Noah Hewitt ist eine magische Geschichte über einen Jungen, der von der Welt verlassen ist und eines Tages sein Schicksal in die Hand nimmt, um nicht mehr traurig sein zu müssen. Ich fand es schön, wie Noah im Laufe der Geschichte immer selbstbewusster wird und mutig voranschreitet. Natürlich ist die Offenbarung, dass er ein Hüter sein soll, zunächst ein Schock für ihn. Allerdings lernt er ziemlich schnell, sich mit der Situation zu arrangieren.

Ich fand es spannend, Noah bei seiner Suche nach den Nordlichtkreaturen zu begleiten und so nach und nach herauszufinden, wer er eigentlich ist. Da es der erste Band einer Reihe ist, bekommt man natürlich noch nicht die ganze Wahrheit über Noahs Eltern offenbart, aber allein diese Bruchstücke fand ich schon ziemlich interessant.
Natürlich muss er sich nicht allein auf die Suche nach den Nordlichtkreaturen und seiner Vergangenheit machen, sondern bekommt tatkräftige Unterstützung von den restlichen Zirkusmitgliedern. Zwar sind ihm nicht alle wohlgesonnen und es gibt innerhalb des Zirkus auch fiese Zeitgenossen, allerdings überwiegen klar die Menschen, die Noah helfen wollen.

Besonders hat mir gefallen, dass der Zirkus magisch ist und jeder der Charaktere ein besonderes Geheimnis hat. Es macht einfach Spaß, die Welt zu entdecken. Ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Band mit Noah weitergeht, denn vor ihm liegt noch einiges an Arbeit, wenn er alle Nordlichtkreaturen aufspüren möchte.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine besondere Geschichte über einen Waisenjungen lesen möchte, der sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt und dabei die Welt retten muss.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Die der Eltern Güter und nicht ihre Tugenden erben, sind bloß halbe Erben.

Gold und Ehre
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Nach einem kleinen Missgeschick, das weitreichende Konsequenzen mit sich zieht, wird der junge Architekt Benjamin Aard von seinem Vater zur Strafe nach Hamburg geschickt. Zunächst ist Benjamin alles andere ...

Nach einem kleinen Missgeschick, das weitreichende Konsequenzen mit sich zieht, wird der junge Architekt Benjamin Aard von seinem Vater zur Strafe nach Hamburg geschickt. Zunächst ist Benjamin alles andere als begeistert, vertritt er doch die Ansicht, dass Hamburg im Gegensatz zu seiner Heimatstadt Amsterdam höchst provinziell ist. Auch die ersten Tage dort entpuppen sich als wahrer Albtraum für Benjamin, doch nach und nach lernt er mit den Zuständen dort zu leben und beginnt damit, sich einen Namen als angesehener Architekt zu machen.

Da ich schon die „Krone der Welt“ von Sabine Weiß gelesen habe und dieses Buch schon ziemlich gut fand, habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass sie ein weiteres Buch mit dieser Thematik herausgebracht hat. Ich habe mich zwar im Vorfeld nicht darüber informiert, um was es in diesem Buch genau gehen wird, allerdings war meine Freude umso größer, als ich gesehen habe, dass alte Bekannte ihren Weg in dieses Buch gefunden haben. Es ist zwar nicht erforderlich für ein besseres Verständnis „die Krone der Welt“ gelesen zu haben, doch ich kann es nur empfehlen, da es schön ist zu sehen, was aus den Charakteren geworden ist.

So erleben wir, wie der Sohn von Vincent Michiel Aard mit seinen eigenen Söhnen Benjamin und Daan zusammen als Architekten arbeiten. Man könnte sagen, der Architekturberuf liegt den Aards im Blut und ich fand es bewundernswert, wie dieses Handwerk über die Jahre an die nächsten Generationen vererbt worden ist. Allerdings hat Michiel Aard aber auch noch andere Ambitionen, für die er gelinde gesagt auch über Leichen geht. Er möchte als Erster seiner Familie unbedingt ein politisches Amt begleiten und einen Sitz im Stadtrat von Amsterdam einnehmen. Doch dazu braucht er die Unterstützung von anderen einflussreichen Familien. Diese Unterstützung versucht er zu bekommen, in dem er seine Söhne verheiratet und darauf achtet, dass die Aards einen tadellosen Ruf behalten. Deswegen schickt er auch ohne mit der Wimper zu zucken, seinen Sohn Benjamin nach Hamburg, als dieser sich etwas zu Schulden kommen lässt. Auf mich wirkte Michiel dadurch sehr unsympathisch und ich hatte am Anfang wirklich meine Probleme, eine Verbindung zu dem netten Jungen aus „die Krone der Welt“ herzustellen. Zwar bessert sich Michiel im Laufe der Geschichte, aber trotzdem wirkt es am Ende fast zu spät.

Anders als Michiel war mir Benjamin von Anfang an sympathisch und ich habe seinen Lebensweg sehr gerne verfolgt. Vor allem ab dem Zeitpunkt, als er auf Lucia trifft. Die beiden schenken sich zunächst nichts und geben sich einen wunderbaren Schlagabtausch, aber eigentlich tun sie dies nur, weil sie nicht wollen, dass mehr Gefühle zwischen ihnen entstehen. Sie sind davon überzeugt, dass sie aus unterschiedlichen Schichten kommen und keine gemeinsame Zukunft haben. Dennoch habe ich den beiden die Daumen gedrückt, denn sie sind einfach ein wahnsinnig gutes Team.

Neben der Geschichte von Benjamins Wirken in Hamburg bekommt man auch viele Details zur damaligen politischen Situation geschildert. In den Kapiteln um Samuel van Sanders erleben wir aus seiner Sicht die Konflikte zwischen den Briten, Spaniern und Niederländern. Dies fand ich ziemlich spannend, da ich bis jetzt noch nichts über diese Konflikte gelesen habe, allerdings muss man dafür auch in der Stimmung sein, denn diese Kapitel sind sehr detailreich.

Ein einziger Kritikpunkt, den ich anbringen würde, wäre, dass mir persönlich einige Entwicklungen zu schnell gingen. Wenn z.B. doch wichtige Nebencharaktere in einem Nebensatz ihr Ende finden und ansonsten nur noch mal auf einer Seite erwähnt werden, ist das schon ziemlich bitter. Gerade in diesem speziellen Fall hätte ich mir mehr Details gewünscht.

Nichtsdestotrotz kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte über den Aufstieg und Fall der Niederlande im 17. Jahrhundert lesen will inklusive der Entstehungsgeschichte des kleinen Michel in Hamburg.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Treffen sich eine Veganerin und ein Vampir im Aufzug..

In den Farben der Finsternis
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Milena Seiler lebt nach den Folgen eines tragischen Unfalls sehr zurückgezogen fernab von ihrer Familie und Freunden. Obwohl bereits über 9 Jahre vergangen sind, quälen Milena immer noch schlimme Schuldgefühle, ...

Milena Seiler lebt nach den Folgen eines tragischen Unfalls sehr zurückgezogen fernab von ihrer Familie und Freunden. Obwohl bereits über 9 Jahre vergangen sind, quälen Milena immer noch schlimme Schuldgefühle, die selbst mit der Hilfe ihres Therapeuten nicht besser werden. Nur ihre Schwester Kamelia ist noch an ihrer Seite geblieben und sorgt sich aufopferungsvoll um sie. Als sich eines Tages Milenas Vater plötzlich wieder bei ihr meldet, der sie im Stich gelassen hat, als es schwierig wurde, weiß sie nicht, ob sie sich mit ihm treffen soll. Alles spricht dagegen, doch ein kleiner Teil von ihr will ihm vergeben, allerdings hätte sie nie damit gerechnet, was noch an diesem Tag passieren wird.

Da ich sehr gerne Geschichten mit oder über Vampire lese, habe ich mich auch schon sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wollte einfach mal wieder eine richtig gute Vampirgeschichte lesen und wurde, was das angeht, in keiner Weise enttäuscht. Zwar beginnt die Geschichte klassisch: Wolf trifft auf Schäfchen oder in dieser Variante Veganerin trifft auf Vampir, allerdings hören ab da dann auch die Gemeinsamkeiten mit bisherigen Vampirgeschichten auf und man bekommt einen spannenden Machtkampf zwischen verfeindeten Vampirclans präsentiert, die mich von ihrer Struktur und ihrem Verhalten entfernt an Mafiaclans erinnert haben.

Dabei hätte man am Anfang noch überhaupt nicht mit dieser Entwicklung gerechnet, lernen wir doch erst Milena kennen, die unter ihrer Vergangenheit leidet und mit ihrer posttraumatischen Belastungsstörung versucht zu leben. Zwar habe ich immer ein paar Probleme mit Menschen, die selbst noch nach Jahren es nicht schaffen, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, und auch Milena kam mir am Anfang etwas schwach und weinerlich daher, doch mit der Zeit lernt man Milenas Beweggründe besser zu verstehen und mir hat es ziemlich gut gefallen, dass sie im Laufe der Handlung über sich hinauswächst und stärker wird.

An dieser Entwicklung ist Rico, der zweite Hauptcharakter des Buches, nicht ganz unschuldig. Obwohl sich Rico am Anfang sträubt, Zeit mit Milena zu verbringen, weil er in seinen Augen ein unberechenbares Monster ist, kann er sich Milena auch nicht so einfach entziehen. Sie lernen sich nach und nach besser kennen und man merkt, dass auch Rico diese Verbindung guttut. Ich fand es auch ziemlich spannend herauszufinden, was sich hinter der Geschichte von Rico verbirgt, denn anders als man annimmt, hat er eine ziemlich turbulente Vergangenheit hinter sich, die ihn in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lässt, als er sich gibt.

Spätestens mit dem Auftauchen der Blutkönigin lernt man auch noch andere Wesenszüge von Rico kennen, die den Charakter für mich ziemlich spannend gemacht haben. Leider endet das Buch an einer ziemlich spannenden Stelle, sodass ich am liebsten direkt weitergelesen hätte, aber da der zweite Band noch nicht erschienen ist, muss ich mich wohl etwas gedulden.

Auf jeden Fall bin ich schon sehr daran interessiert, wie es weitergehen wird und kann nur jedem diese Geschichte empfehlen, der einfach mal wieder eine gute Vampirgeschichte mit vielschichtigen Charakteren lesen möchte :)

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Veröffentlicht am 28.01.2022

„Ich halte die Hoffnung für die Verwechslung einer erwünschten Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit.“

Die skandalöse Verwechslung
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Als Oscar Bradfords Schwester Emily plötzlich verschwindet, um in der Ferne mit einem Mann ohne Stand ihr Glück zu finden, macht sich Oscar direkt auf die Suche nach ihr. Doch er muss sich nicht allein ...

Als Oscar Bradfords Schwester Emily plötzlich verschwindet, um in der Ferne mit einem Mann ohne Stand ihr Glück zu finden, macht sich Oscar direkt auf die Suche nach ihr. Doch er muss sich nicht allein auf die Suche begeben, sondern ihm zur Seite steht einer seiner ältesten Freunde Major Harold Westfield. Die beiden Freunde teilen sich auf, um schneller Emily finden zu können, doch niemand hätte mit dem schlechten Erinnerungsvermögen von Harold gerechnet. Kaum erblickt er eine Frau, die so Emily ähnelt, zieht er sie schon auf sein Pferd und reitet mir ihr davon..

Am Anfang hatte ich wirklich keine Ahnung, was mich in einem Buch erwarten wird, dessen Untertitel „Regency Heroes“ lautet. Zuerst habe ich vermutet, dass es sich um eine Erzählung über eine Art „Superhelden“ handelt, die eben im viktorianischen Zeitalter mit ihren Superkräften leben und Bösewichte zur Strecke bringen. Dass es dann doch ganz anders gekommen ist, wie ich zunächst gedacht habe, empfand ich als sehr erfrischend und ich hatte meine helle Freude mit diesem Buch.

Denn das Buch ist einfach unfassbar witzig. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass sich das Buch großartig ernst nimmt, sondern viel mehr werden die meisten Begebenheiten überspitzt dargestellt und entfalten dadurch einen wunderbar sarkastischen Humor. So ist schon die Ausgangssituation mit der Verwechslung von Emily einfach urkomisch, aber es folgen noch viele weitere Szenen, in denen man herrlich schmunzeln kann.

Daneben lernt man auch im Laufe der Geschichte viel besser die eigentlichen Heroes kennen. Zwar dreht sich dieser Band primär um Oscar Bradford und Major Harold Westfield, aber zum Ende des Buches hin tauchen auch die restlichen Mitglieder der Heroes auf. Ich empfand vor allem Harold als einen sehr sympathischen Zeitgenossen, der sich trotz der Limitationen der damaligen Zeit und der Standesprobleme nicht davon beeinflussen lässt, wie er mit den Menschen umgeht.

Vor allem in Kombination mit seiner vermeintlichen „Emily“ blüht er so richtig auf. Denn die beiden schenken sich zunächst nichts und sind eher damit beschäftigt, sich gegenseitig zu necken, wobei Harold ja immer noch der Auffassung ist, dass es sich auch wirklich um Emily handelt. Die ganze Verwechslung ist einfach sehr witzig erzählt und man wünscht sich einfach, dass Harold noch Lange im Unklaren bleibt, denn die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden sind einfach unterhaltsam.

Darüber hinaus lernt man noch weitere skurrile Charaktere kennen wie z.B. Harolds Mutter, die sich ganz anders verhält, als man es von einer Frau ihres Standes erwarten würde. Sie liebt ihr Leben als Witwe und versucht „Emily“ eine Orientierung in ihrem Leben zu geben. Zwar sind ihre Absichten damit nur die besten, allerdings hapert es etwas an der Ausführung. So fühlt sie sich direkt dazu berufen als die Anstandsdame von „Emily“ zu fungieren und lässt sie nicht mehr aus den Augen. Sie zwingt sie sogar zu einer Anprobe von rosa Rüschenkleidern, da dies anscheinend momentan Mode in der Londoner Gesellschaft ist. Gerade in diesen Szenen hat mir „Emily“ ziemlich leidgetan.

Ich fand den ersten Band der „Regency Heroes“ auf jeden Fall sehr unterhaltsam und bin in freudiger Erwartung auf den zweiten Band. Deswegen kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine wirklich witzige Geschichte über eine skandalöse Verwechslung mit Folgen lesen möchte.

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