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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2021

Hätte mehr Spannung vertragen können

Um Mitternacht ab Buckingham Palace
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London, 1941. Während London bombardiert wird, befürchtet der Secret Service eine Entführung der beiden Prinzessinnen Elizabeth und Margaret. Sie werden inkognito nach Irland gebracht. Dort werden sie ...

London, 1941. Während London bombardiert wird, befürchtet der Secret Service eine Entführung der beiden Prinzessinnen Elizabeth und Margaret. Sie werden inkognito nach Irland gebracht. Dort werden sie als Ellen und Mary bei Detective Strafford untergebracht. Doch sie werden schnell enttarnt und die Gefahr der Entführung wird immer greifbarer.

JB Lawless behandelt in "Um Mitternacht ab Buckingham Palace" die Kindheit von Queen Elizabeth und ihrer Schwester Margaret. Der Roman basiert auf wahren Ereignissen, was einen ganz besonderen Reiz ausübt. Man erfährt als Leser hier Geschehnisse rund um zwei besondere Persönlichkeiten der Realität, die sonst eher im Verborgenen bleiben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß sich damals alles genauso zugetragen hat. Der Autor, der unter Pseudonym schreibt, beschreibt hier sehr eindringlich, wie schwer es war, die Prinzessinnen aus dem Buckingham Palace nach Irland zu schleusen. Der Weg war gefährlich und nicht einfach zu bewältigen. Dazu kamen noch die Schwierigkeiten zwischen Briten und Iren, diese Probleme machten auch vor dem Umgang mit britischen Prinzessinnen nicht halt. Hier wird dem Leser die Tragweite des Konfliktes richtig bewusst. Trotz des schwierigen Themas läßt sich das Buch durch den Schreibstil sehr gut und vor allem flüssig lesen. Allerdings benötigt man etwas Geduld, bis etwas Spannung aufkommt. Zunächst passiert nicht wirklich viel, genau wie im Leben von Elizabeth und Margaret zu dieser Zeit. Was im Nachhinein betrachtet auch eigentlich logisch ist. Mir hat an diesem Buch vor allem der Einblick in die Kindheit der Prinzessinnen sowie der Konflikt britisch - irisch gefallen. Ein wenig mehr Tempo wäre nicht schlecht gewesen, aber ich gehe davon aus, daß der Autor sich an die Tatsachen gehalten hat und diese Zeit hatte halt aus Sicht des Königshauses nicht viel zu bieten.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Gelungen!

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Elle Castillo ist True-Crime-Podcasterin. Ihr Ziel: Gerechtigkeit für die Opfer ungeklärter Verbrechen. Nun befaßt sie sich mit dem Countdown-Killer, der immer drei junge Frauen im Abstand von 10 Tagen ...

Elle Castillo ist True-Crime-Podcasterin. Ihr Ziel: Gerechtigkeit für die Opfer ungeklärter Verbrechen. Nun befaßt sie sich mit dem Countdown-Killer, der immer drei junge Frauen im Abstand von 10 Tagen entführte, jede von ihnen war ein Jahr jünger als die andere, jede starb nach sieben Tagen. Das zehnte Opfer entkam, der Killer hörte auf und konnte nie überführt werden. Doch als Elle sich mit den Morden befasst, beginnt die Serie erneut....

Was für ein spannendes Buch! Amy Suiter Clarke begeht in "Der Countdown-Killer" einen neuen, aber gelungenen Weg. Denn sie verflechtet Podcast-Elemente mit normalen Ermittlungen. Zunächst mußte ich mich ehrlich gesagt erst an diesen Stil gewöhnen. Doch schnell empfand ich diese Einschübe als gelungene Elemente, die Spannung erzeugten und Leben in den Thriller brachten. Eine wirklich gelungene Idee! Durch die angenehme Länge der Kapitel hat es dann noch mehr Spaß bereitet, dieses Buch zu lesen. Der Fall selbst ist unheimlich spannend und fesselt. Die Autorin schafft es, alles sehr bildhaft und realistisch darzustellen, so daß man ein klares Bild hat und an den Ermittlungen teilnimmt. Man rätselt, verfolgt Spuren, hat Verdächtige und muß immer wieder umdenken. Elle war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Zunächst sympathisch, steigert sie sich für meine Begriffe zu sehr in den Fall hinein und vergisst ihr eigenes Leben. Da hätte ich sie gern ab und zu wachgerüttelt.
Insgesamt betrachtet ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung für jeden, der gerne neue Schreibstile kennenlernt!

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Frau Bergmann räumt den Garten auf

Fertig ist die Laube (Die Online-Omi 15)
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Renate Bergmann, bekannt als "Die Online-Omi", erzählt in "Fertig ist die Laube" von ihren Gartenerlebnissen. Denn Gunter Herbst, der Lebensgefährte ihrer Freundin Gertrud, muß sich einer Rückenoperation ...

Renate Bergmann, bekannt als "Die Online-Omi", erzählt in "Fertig ist die Laube" von ihren Gartenerlebnissen. Denn Gunter Herbst, der Lebensgefährte ihrer Freundin Gertrud, muß sich einer Rückenoperation mit anschließender Reha unterziehen. Kurzerhand übernehmen Renate und Gertrud die Pflege der Gartenparzelle in der Kolonie "Abendfrieden". Kaum dort angekommen, begegnen sie Günter Habicht, dem ehemaligen Platzwart des Campingplatzes aus "Ans Vorzelt kommen Geranien dran", der nun in den Schrebergärten für Ordnung sorgt. Dieser stellt direkt die Bedingung, daß der angesammelte Schrott von der Parzelle entfernt werden muß. So krempeln Renate und Gertrud die Ärmel hoch und machen aus dem Schrottsammelplatz einen ansehnlichen Garten. Renate wäre nicht Renate, wenn sie aus diesem Abenteuer nicht wieder ein sehr unterhaltsames Buch kreieren würde. Ihr Kampf gegen Unkraut, Blattläuse und Co. ist einfach herrlich. Sehr humorvoll beschreibt sie den gärtnerischen Alltag in all seinen Facetten. Man erfährt, wie mühsam es ist, den Garten ansehnlich zu halten und wieviel Mühe es macht, bis es reiche Ernte gibt. Diese ist dann allerdings so reichhaltig, daß man schon gar nicht mehr weiß, wohin damit. In der Gartenkolonie entsteht eine rege Verschenkeflut, was die Sache auch nicht besser macht... Dabei erhält man noch richtig gute Gartentips, z. B. zur Pflege von Tomatenpflanzen. Renate Bergmann ist für mich Kult. Ihr Humor ist so liebenswert, da man zwar herzhaft lachen kann, aber niemand ins lächerliche gezogen wird. Auch wenn die betreffenden Charaktere so skurril wie die Parzellennachbarin sind, Renate findet trotzdem auch noch ein gutes Wort für jeden. Das zeichnet sie so immens aus. Mir gefällt besonders ihr Stil. Sie schreibt so, wie ihr der Mund gewachsen ist. Nicht gekünstelt, sondern wie im echten Leben. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, sondern Klartext geredet!

Ich hoffe sehr, daß Frau Bergmann noch viele schöne Erlebnisse mit ihren Freunden Kurt, Ilse, Gertrud und Gunter erleben wird und den Leser daran teilhaben läßt. Ich würde sie sehr vermissen!

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Familienbande

Das Gestüt am See. Zeit der Hoffnung
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Am Ende der 1920er Jahre versucht die Familie von Edzards noch immer den Tod des Sohnes Hans zu verarbeiten. Die Gutsherrin Anna trifft die Trauer besonders hart. Sie gerät immer mehr in die Dunkelheit ...

Am Ende der 1920er Jahre versucht die Familie von Edzards noch immer den Tod des Sohnes Hans zu verarbeiten. Die Gutsherrin Anna trifft die Trauer besonders hart. Sie gerät immer mehr in die Dunkelheit der Demenz. Auch Helenas Zukunft sieht nicht rosig aus. Sie hat das Gestüt verlassen um ein glanzvolles Leben in Berlin zu führen. Doch ihre Ehe wird für sie zur Hölle. Schließlich ist sie froh, daß sie mit ihren Kindern wieder in Schleswig-Holstein auf dem Gutshof leben kann. Charlotte dagegen liebt ihre Heimat und besonders die Pferde. Sie ist immer für ihre Familie da. Nur ihr persönliches Glück bleibt dabei auf der Strecke. Sie denkt noch oft an Erik, ihre große Liebe, der sie ohne eine Erklärung verlassen hat. Doch eines Tages taucht Erik wieder auf. Können Charlotte und Erik endlich einen Neuanfang wagen?

"Zeit der Hoffnung" ist der zweite Teil der Serie um "Das Gestüt am See". Paula Mattis muß die Landschaft in Schleswig-Holstein sehr mögen, sonst könnte sie diese nicht so schwärmerisch beschreiben. Damit spricht sie mir direkt aus der Seele. Hier wird man durch den bildhaften Schreibstil direkt in diese wunderschöne Landschaft versetzt. Aber auch ihre Charaktere werden sehr liebevoll beschrieben. Es hat mich sehr berührt, wie die Autorin über die Ängste und wirren Gedanken der demenzkranken Anna geschrieben hat. Man leidet die Qualen der verwirrten Frau direkt mit. Auch die zwiespältigen Gefühle der Familie, die mit dieser Krankheit fertig werden muß, sind einfühlsam beschrieben. Diese Geschichte zeigt dem Leser ganz klar, wie wichtig der Zusammenhalt in einer Familie sein kann. Besonders wenn die Zeiten schwierig sind, braucht jeder ein Zuhause. Schon allein diese Erkenntnis ist es wert, dieses Buch gelesen zu haben!

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Informativ

Dancing with Bees
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Eines Tages stellt Birgit Strawbridge Howard fest, daß sie kaum etwas über die heimische Flora und Fauna weiß. Dies will sie ändern und bildet sich weiter. Sie beginnt die Hummeln und Bienen in ihrem Garten ...

Eines Tages stellt Birgit Strawbridge Howard fest, daß sie kaum etwas über die heimische Flora und Fauna weiß. Dies will sie ändern und bildet sich weiter. Sie beginnt die Hummeln und Bienen in ihrem Garten zu bestimmen und beobachtet die kleinen Tierchen. Aufgrund ihrer Faszination schreibt sie das Buch "Dancing with bees - Meine Reise zurück zur Natur". Sie will, daß sich der Leser genauso begeistert wie sie selbst. Dies gelingt ihr durchaus. Man lernt diese wichtigen Bestäuber gut kennen, bekommt Einblick in den Lebensrhythmus während des Jahres und wodurch sie bedroht werden. Dies umfaßt auch Krankheiten. Man erfährt von Nisthilfen, Nesträubern, bienenfreundlichen Blumen und was man selbst tun kann. Der Nachteil dieses Buches liegt darin, daß es zwar einige wunderschöne Aquarelle enthält, aber keinerlei hilfreiche Farbfotos, mit denen man die Bienen und Hummeln bestimmen könnte oder Anschauungsmaterial in Bezug auf die Gartengestaltung erhält. Als Sachbuch kann man das Buch definitiv nicht bezeichnen, eher als Tagebuch der Autorin, in der sie leider auch viel Esoterik hinein bringt. Was mir persönlich auch nicht wirklich zusagt ist der etwas weiche Buchdeckel. Für Hardcover zu biegsam, für Softcover zu fest. Schön und gut, daß das Buch kompostierbar ist - aber wer kompostiert schon ein Buch?

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