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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2018

Spannend

Sommernachtstod
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1983: An einem Abend im Sommer verschwindet der kleine Billy Nilsson spurlos. Nur sein Schuh wird gefunden. Das ganze Dorf sucht nach ihm - jedoch vergeblich. Aus Verzweiflung begeht Billys Mutter Selbstmord. 

20 ...

1983: An einem Abend im Sommer verschwindet der kleine Billy Nilsson spurlos. Nur sein Schuh wird gefunden. Das ganze Dorf sucht nach ihm - jedoch vergeblich. Aus Verzweiflung begeht Billys Mutter Selbstmord. 

20 Jahre später. Vera, Billys Schwester ist Therapeutin. Sie selbst hat das Verschwinden von Billy und den Selbstmord der Mutter noch nicht überwunden. Zu tief sitzt der Dorn in ihrer Seele, daß die Mutter sowohl sie als auch ihren Bruder Mattias im Stich gelassen hat. Eines Tages besucht Isak ihre Therapiegruppe. Er kennt Details von damals, die bei Vera alte Wunden aufreißen..... 

Dieses Buch hat zwei Handlungsstränge. 1983 und heute. Beide Zeiten werden abwechselnd erzählt. Dadurch verliert das Buch nie an Spannung, denn jedes Kapitel endet so, daß man wissen muß wie es weitergeht und einfach nur noch lesen möchte. Die Charaktere sind ausgefeilt - besonders Vera bekommt alle Sympathie und man kann verstehen, wie sie sich fühlt. 

Dieses Buch ist absolut genial und bereitet Spaß! 

Veröffentlicht am 09.07.2018

Humorvoll

Wie heiß ist das denn?
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Bea Lindemann, Innenausstatterin, Mitte vierzig, ist am Boden zerstört. Ihr Freund verläßt sie - nicht ohne noch einmal eine heiße Nacht mit ihr zu verbringen. Sie schwört den Männern vorläufig ab. Doch ...

Bea Lindemann, Innenausstatterin, Mitte vierzig, ist am Boden zerstört. Ihr Freund verläßt sie - nicht ohne noch einmal eine heiße Nacht mit ihr zu verbringen. Sie schwört den Männern vorläufig ab. Doch es kommt noch schlimmer. Ihre Tochter und ihre Mutter präsentieren ihr auf ihrer Geburtstagsfeier ihre neuen Lebensgefährten - beide jeweils in Beas Alter! Als dann noch Theo in ihr Leben tritt, sie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen bekommt und sie den größten Auftrag ihres Lebens verliert, wird es in Beas Leben sehr chaotisch.


Ellen Berg hat es wieder geschafft - sie hat mich allerbesten unterhalten. Sie schreibt auf eine sehr angenehme Art und mit ganz feinem Humor über den man herzlich lachen kann. Jedoch driftet sie niemals ins Alberne oder greift in die Klischeekiste. Ihr Schreibstil ist perfekt zu lesen, leicht und locker und man fliegt einfach durch die Seiten. Dies ist auch den tollen Charakteren geschuldet, die wirklich gut dargestellt werden, sympathisch beschrieben sind und ein bunter Haufen der verschiedensten Menschen sind. Diese zusammengewürfelte Mixtur ergänzt sich perfekt zu einem funktionierenden Ganzen. Sie greifen wie Zahnräder ineinander und ich glaube, wenn auch nur ein Charakter fehlen würde, gäbe es eine Lücke. Es ist unheimlich interessant die Entwicklung von Bea zu verfolgen. Wie sie erkennt, was wirklich  mit ihr los ist und ihre Konsequenzen daraus sind nicht nur witzig, sie sind auch ein klein wenig lehrreich.


Ich würde sagen: Das Buch ist wieder ein Volltreffer!

Veröffentlicht am 05.07.2018

Beeindruckend

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Berlin im Jahr 1831: Die junge Elisabeth tritt ihre Ausbildung zur Pflegerin in der Charite an. Als die Cholera ausbricht erlebt sie hautnah, wie machtlos die Ärzte dagegen sind. Besonders Professor Dieffenbach ...

Berlin im Jahr 1831: Die junge Elisabeth tritt ihre Ausbildung zur Pflegerin in der Charite an. Als die Cholera ausbricht erlebt sie hautnah, wie machtlos die Ärzte dagegen sind. Besonders Professor Dieffenbach und einige andere Ärzte forschen Tag und Nacht um der Epidemie Einhalt zu gebieten. Elisabeth muß miterleben, wie Tausende Menschen sterben. 

Auch die Hebamme Martha kämpft für die werdenden Mütter, die zahlreich am Kindbettfieber sterben. Dazu muß sie noch allein für ihren Sohn sorgen. Sie wünscht sich für ihn eine gute Schulbildung, damit er einmal ein besseres Leben hat. 

Gräfin Ludovica besitzt alles, was man für Geld kaufen kann. Sie ist aber in einer unglücklich Ehe gefangen. Ihr einziger Halt ist die Liebe zu Professor Dieffenbach, obwohl diese niemals mehr als nur Freundschaft sein darf. 

Alle diese drei Frauen haben eines gemeinsam: Sie interessieren sich sehr für die Medizin und könnten mit ihrem Wissen darüber den Menschen helfen. Doch weil sie Frauen sind, müssen sie mit ansehen, wie einige Ärzte hilflos im Dunkeln tappen, wenn es darum geht neue Wege in der Medizin zu gehen. Besonders Elisabeth ist hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe zur Medizin und zu einem jungen Arzt. Sie muß jetzt eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird. 

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Die Mühe um die medizinischen Inhalte so genau zu beschreiben, muß gewaltig gewesen sein. Und eben weil alle Operationen und Krankheiten so genau beschrieben werden, ist das Buch nichts für schwache Nerven. Es ist wirklich streckenweise sehr, sehr bildhaft geschrieben. Das tut der Qualität des Buches aber keinen Abbruch, eher das Gegenteil ist der Fall. Der Leser erfährt dadurch, wie elendig die Menschen damals gelebt haben und wie jämmerlich sie gestorben sind. Vielleicht regt das Buch einmal dazu an darüber nachzudenken, wie gut die medizinische Versorgung heute ist. Das verdanken wir zum großen Teil den damaligen Ärzten, die unermüdlich geforscht haben. 

Dieses Buch wird mir auf jeden Fall in sehr guter Erinnerung bleiben!

Veröffentlicht am 01.07.2018

Sehr spannend

Das Haus der Mädchen
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Leni zieht aus dem kleinen Dorf Sandhausen in das große Hamburg. Sie hat dort einen Praktikumsplatz erhalten und wird nun in einer Wohngemeinschaft leben. Dort freundet sie sich mit der kontaktfreudigen ...

Leni zieht aus dem kleinen Dorf Sandhausen in das große Hamburg. Sie hat dort einen Praktikumsplatz erhalten und wird nun in einer Wohngemeinschaft leben. Dort freundet sie sich mit der kontaktfreudigen Vivien an. Als diese spurlos verschwindet wird das Zimmer erneut vermietet. Doch Leni kann das Verschwinden Viviens nicht so einfach hinnehmen. Sie stellt Nachforschungen an. 

Das Buch ist wirklich von Beginn an sehr spannend. Man könnte es ohne Unterbrechung lesen, denn wenn man einmal begonnen hat, findet man kein Ende. Andreas Winkelmann hat hier in seiner bewährten Manier Spannung aufgebaut, die bis zum Schluß reicht. Aber auch die Charaktere die er geschaffen hat, sind hervorragend erarbeitet und sehr vielseitig. Man findet das Mädel vom Dorf, den abgestürzten Obdachlosen, der vorher ein normales Leben führte usw. Dadurch ist das Buch sehr vielschichtig. Der Fall selbst ist undurchsichtig und man fiebert der Auflösung ständig entgegen! 

Veröffentlicht am 01.07.2018

Gute Unterhaltung

Nie wieder Amore!
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Moni hat das Rentnerleben ziemlich satt. Anstatt es mit 66 Jahren anfängt, wird alles schwieriger. Der Körper macht nicht mehr alles so einfach mit. Als sie während eines Einkaufs sizilianische Blutorangen ...

Moni hat das Rentnerleben ziemlich satt. Anstatt es mit 66 Jahren anfängt, wird alles schwieriger. Der Körper macht nicht mehr alles so einfach mit. Als sie während eines Einkaufs sizilianische Blutorangen sieht und vor allem riecht, erinnert sie sich an ihre Jugendliebe Vincenzo, der leider verstorben ist. Doch kurz darauf erhält sie einen Anruf. Beim Entrümpeln eines sizilianischen Kellers wurden Briefe und Filme von Moni und Vincenzo gefunden. Außerdem soll Vincenzo noch leben. Moni reist nach Sizilien. 

Tessa Hennig kann es einfach. Sie schreibt ganz tolle, unterhaltsame Romane, bei denen die Zeit nur so dahin fliegt. So auch hier wieder. Die Geschichte ist gut durchdacht und gut zu verfolgen. Die Autorin schafft es immer wieder lustig und humorvoll zu schreiben, ohne in Albernheit zu verfallen. Die Charaktere sind griffig und mit Moni hat man hier eine Figur, die man sofort mag.