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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2020

Spannend, ohne viel Drumherum

Tödliche Treue
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Die Hamburger Journalistin Charlotte Schmidt recherchiert für einen Artikel über häusliche Gewalt. Dazu wendet sie sich an zwei Frauen einer Beratungsstelle. Brisant: Eine der Frauen kennt Charlottes Freund ...

Die Hamburger Journalistin Charlotte Schmidt recherchiert für einen Artikel über häusliche Gewalt. Dazu wendet sie sich an zwei Frauen einer Beratungsstelle. Brisant: Eine der Frauen kennt Charlottes Freund Daniel Zumsande, Kommissar beim LKA. Am nächsten Tag ist diese Frau tot und auch Daniel verhält sich komisch und verschlossen. Als Daniel von den Ermittlungen ausgeschlossen wird, ermitteln beide auf eigene Faust. Und geraten dabei in höchste Gefahr...

Bianka Echtermeyer widmet sich in "Tödliche Treue" einem brisanten Thema. Denn häusliche Gewalt ist nicht gerade ein leichtes Thema. Sie vermittelt hier sehr gut die Not der Frauen, zeigt aber auch, daß man manchmal beide Seiten anhören muß. Denn manche Sachen sind nicht so, wie sie zunächst erscheinen. Ebenso deutlich wird hier die Not und die Folgen für die Kinder beleuchtet. Die Charaktere sind hier stark von ihren Erfahrungen geprägt. Man erlebt hier Verzweiflung und Wut, aber auch Vergebung. Und dieser Punkt hat mir sehr gut gefallen. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, ohne zu viel zu verraten. Das Buch ist nicht unbedingt durch den Kriminalfall spannend. Vielmehr erzeugen Charlotte und Daniel hier durch ihr Verhalten Spannung. Man fragt sich die ganze Zeit, was mit Daniel los ist und ob Charlotte ihm helfen kann. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der nicht aufdringlich ist und angenehme Lesestunden bereitet. Man liest diesen Krimi flüssig und schnell - denn trotz des Themas liest man entspannt!

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Die Anfänge der Kriminalistik

Der falsche Preuße
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Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preußen nach München, um dort als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion zu ermitteln. Er bringt neue Methoden wie Spurensicherung und Fingerabdruck ...

Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preußen nach München, um dort als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion zu ermitteln. Er bringt neue Methoden wie Spurensicherung und Fingerabdruck mit, die er gleich bei seinem ersten Fall einsetzen kann: Ein stadtbekannter Bierbeschauer wird tot an der Isar aufgefunden. Er trägt einen Federumhang, daneben der Abdruck eines Elefantenfußes. Die Spuren deuten auf eine Verschwörung nationalen Ausmaßes hin. Gryszinski muß sich entscheiden - ist er mehr bayerischer Beamter oder preußischer Offizier?

Uta Seeburg entführt mit ihrem Buch "Der falsche Preuße" in das München der Jahrhundertwende. Man taucht ein in die Anfänge der Kriminaltechnik, erfährt, wie schwer es damals war einen Mord aufzuklären und merkt deutlich wie sehr sich die Arbeit verändert hat. Dies hat die Autorin sehr gut recherchiert und es gelingt ihr gut, dies dem Leser nahe zu bringen. Dies gelingt ihr übrigens auch mit den Charakteren. Gryszinski und seine Familie werden sehr authentisch dargestellt. Aber auch die übrigen Charaktere werden lebendig und glaubhaft dargestellt und passen in die Zeit. Die Handlung ist wirklich spannend. Dies bezieht sich nicht nur auf den Fall, auch Gryszinskis Problematik sich zwischen Bayer und Preuße zu entscheiden, sorgt hier für Spannung. Was mir auch gut gefiel war die kleine Prise Humor, die hier immer wieder durchkommt. Dies wirkt auflockernd und sorgt für Spaß beim Lesen! Anschaulich und wunderschön sind die alten Karten von München, die das Buch zu Beginn und Ende zieren. Dadurch erhält man einen guten Überblick über die Örtlichkeiten und hat ein besseres Vorstellungsvermögen!

Dieser historische Krimi macht einfach Spaß und ist auch für Leser geeignet, die sonst keine historischen Romane lesen!

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Gelungener Auftakt

Saale Premium - Stürme über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 1)
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Freyburg, 1880. Aenne , aufgewachsen in den familieneigenen Weinbergen, träumt davon, sich etwas Eigenes aufzubauen. Von ihrem Vater wird Gehorsam erwartet. Als sie sich in Clemens verliebt, ahnt sie nicht, ...

Freyburg, 1880. Aenne , aufgewachsen in den familieneigenen Weinbergen, träumt davon, sich etwas Eigenes aufzubauen. Von ihrem Vater wird Gehorsam erwartet. Als sie sich in Clemens verliebt, ahnt sie nicht, daß er ausgerechnet zu den größten Rivalen ihres Vaters gehört. Mit ihrer Liebe zu Clemens nimmt sie es mit dem Schicksal auf.

Paula Seifert hat mit "Saale Premium" eine neue Familiensaga geschaffen, deren erster Teil den Titel "Stürme über dem Weinschloss" trägt. Eins vorweg: Dieser erste Band hat Suchtfaktor! Man kann hier einfach nicht mehr aufhören zu lesen und kaum beendet, kann man es nicht erwarten, Teil 2 in den Händen zu halten. Paula Seifert verfügt über einen herrlich leichten Schreibstil, mit dem sie die Charaktere und ihre Umgebung gekonnt zu Leben erweckt, so daß das Buch wie ein Film vor Augen abläuft. Die Charaktere sind so unterschiedlich dargestellt, wie sie das wahre Leben bietet. Dadurch sind sie interessant und authentisch. Natürlich fliegt Aenne das Leserherz zu und man steht in allen Lebenslagen hinter ihr. Ihr Kampf gegen die damalige Rolle der Frau ist beeindruckend und ihre Entwicklung zu einer selbständigen und selbstsicheren Frau ist bemerkenswert. Aenne läßt sich nichts vorschreiben - und dies macht sie so sympathisch. Interessant empfand ich die Einblicke in die Arbeit auf einem Weingut. Man lernt hier viel über die Herstellung von Wein und Sekt und merkt die gute Recherche der Autorin. Die Handlung selbst wird an keiner Stelle langatmig. Im Gegenteil - man bekommt von der Geschichte gar nicht genug und liest mit Spannung.

Diese Familiensaga begeistert - und macht neugierig auf mehr!

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Die wundervollen Beziehungen von Prominenten und ihren Hunden

Schlafende Hunde
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Anja Rützel erzählt in ihrem Buch "Schlafende Hunde" zehn Liebesgeschichten von berühmten Menschen und ihren Hunden.

Das Buch beginnt mit einer rührenden Geschichte, in der ihr eigener Hund Juri einen ...

Anja Rützel erzählt in ihrem Buch "Schlafende Hunde" zehn Liebesgeschichten von berühmten Menschen und ihren Hunden.

Das Buch beginnt mit einer rührenden Geschichte, in der ihr eigener Hund Juri einen mundfaulen, stoffeligen Taxifahrer erweicht und es schafft, daß die Fahrt doch noch locker und angenehm wird. Diese Geschichte allein fesselt direkt an das Buch. Danach lernt man einige Prominente und ihre Hunde kennen. Man begegnet Michel Houllebecq mit Clement, Arthur Schopenhauer mit Butz, Marilyn Monroe mit Maf, Pablo Picasso mit Lump, Sigmund Freud mit Jofi und einigen mehr. Nicht fehlen darf natürlich Queen Elizabeth II. und ihr Lieblingscorgi. Von ihnen allen weiß Anja Rützel Geschichten und Anekdoten zu erzählen, beleuchtet das Verhältnis des Paares zueinander und bringt dem Leser dieses näher.Wer selbst einen Hund an seiner Seite hat, versteht das Verhältnis sowieso, der Nicht-Hundehalter wird es hier verstehen lernen. Denn Anja Rützel schreibt auf sehr einfühlsame Art. Man merkt ihr ihre Hundeliebe an, ohne die solch ein Buch gar nicht geschrieben werden kann. Denn man muß sich mit Hunden beschäftigen und über die einzelnen Persönlichkeiten recherchieren - und genau dies hat Anja Rützel für dieses Buch ausgiebig getan. Die Details und Anekdoten zusammenzutragen war sicherlich sehr viel Arbeit - aber dadurch hat sie es geschafft, ein perfektes Buch zu schreiben. Hervorheben möchte ich noch die wirklich wunderschönen Farbzeichnungen der hier vorgestellten Hunde, die das Buch bereichern und zu einem kleinen Kunstwerk machen.

"Schlafende Hunde" ist ein perfektes Buch für Hundefreunde - und als Geschenk richtig gut geeignet!

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Wohlfühlroman

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
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Silvester 1959. Im Luxushotel Flanagans in London wird gefeiert, die Besitzerin Linda Lansing, die seit dem Tod ihres Vaters das Hotel führt, ist umschwärmt. Doch dies war nicht immer so. Sie mußte um ...

Silvester 1959. Im Luxushotel Flanagans in London wird gefeiert, die Besitzerin Linda Lansing, die seit dem Tod ihres Vaters das Hotel führt, ist umschwärmt. Doch dies war nicht immer so. Sie mußte um Anerkennung kämpfen - und hat dabei die Liebe vernachlässigt. Das neue Jahr bringt aufregendes für Linda - sowohl in der Liebe, als auch in Bezug auf das Hotel.

Asa Hellberg heißt den Leser "Willkommen im Flanagans". Der erste Teil der Trilogie trägt den Titel " Das Hotel unserer Träume" - und zum Träumen ist dieses Buch perfekt geeignet. Man wird in das Jahr 1960 versetzt, erlebt das damalige London in allen Facetten. Die Stadt so toll beschrieben, daß man sich in dieses London zurückversetzt fühlt. Man sieht die Leute in der damals typischen Kleidung durch die Straßen und das Hotel flanieren und erlebt das ganz besondere 60er-Jahre-Gefühl. Aber auch die schwierigen Seiten dieser Zeit werden nicht verheimlicht. So erlebt man hautnah mit, wie schwer es Linda hat, sich Respekt zu verschaffen, denn als Frau wird sie nicht ernst genommen. Besonders interessant sind die Rückblicke in das Jahr 1949. Die Zeitsprünge haben einen ganz besonderen Reiz. Die Autorin verfügt über einen sehr angenehmen Stil, der es leicht macht, durch die Seiten zu fliegen. Dazu kommt die Sympathie für Linda - die mitfiebern läßt, ob sie ihr Glück noch findet.

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