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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2020

Ausgeträumt! Ich werde die Reihe nicht mehr fortsetzen

Rosenträume
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"Rosenträume" ist die Fortsetzung der "neuen" Cedar Cove Reihe von Debbie Macomber. Nach Band Eins "Leuchtturmnächte" habe ich wieder gemeinsam mit der lieben Sabine von Buchmomente und der lieben Andrea ...

"Rosenträume" ist die Fortsetzung der "neuen" Cedar Cove Reihe von Debbie Macomber. Nach Band Eins "Leuchtturmnächte" habe ich wieder gemeinsam mit der lieben Sabine von Buchmomente und der lieben Andrea vom Leseblick in einer gemeinsamen Leserunde gelesen.

Leider konnte mich auch der zweite Band, der erst jetzt auf deutsch veröffentlichen Cedar Cove Reihe, nicht richtig überzeugen. Ich hatte zwar diesmal keine Probleme alle Charaktere auseinanderzuhalten, da ich sie bereits aus dem ersten Band kenne, aber leider legt die Autorin ausschließlich den Fokus auf die verschiedenen Liebesgeschichten. Das war mir eindeutig zu wenig!

Neu dabei ist das Ehepaar Rosie und Zach, deren Geschichte anscheinend im kommenden Teil im Fokus stehen soll, wie ich aus dem Klappentext entnehmen konnte. Die Beiden stecken in einer Ehekrise.
Olivia und Jack's Geschichte konnte mich auch diesmal nicht wirklich abholen. Hier spüre ich absolut kein prickeln, sondern eher eine Beziehung auf freundschaftlicher Basis. Auch die weiteren Liebespärchen Justine und Seth, sowie die neu hinzukommende Affäre zwischen Maryellen und Jon, konnten mich nicht überzeugen. Es ist bei allen Pärchen ein ewiges Hin und Her.... Einzig die Geschichte zwischen Grace und Cliff konnte mich ein bisschen abholen. Cliff wirkte in diesem zweiten Band viel sympathischer und ich mochte ihn sehr gern.
Eric, Jacks Sohn, muss sich einer Entscheidung stellen und Charlotte erhält eine niederschmetternde Nachricht. Es gibt sehr wohl auch Probleme in Cedar Cove, die aber von der Autorin nur sehr oberflächlich behandelt werden oder sich viel zu schnell in Wohlgefallen auflösen.

Von der Blossom Street bin ich da anderes gewöhnt. Sicher dreht sich auch dort alles um die Liebe, aber gerade im ersten Band dieser Reihe steht der Krebs und der Neubeginn von Lydia mit ihrem Wollladen in "Das Muster der Liebe" im Vordergrund. Die Autorin geht viel tiefer an die Probleme heran.

Zu Beginn erklärt Debbie Macomber noch, dass es in "Rosenträume" zu einem kleinen Krimianteil kommt. Den habe ich leider vergblich gesucht. Es gibt zwar einen mysteriösen Toten, aber mehr erfährt man in diesem Band (noch) nicht. Aufgelöst wird hingegen das Verschwinden von Dan, das mich in "Leuchtturmnächte" bei der Stange hielt, da ich neugierig war, was dahinter steckt. Dies wurde nun ziemlich unspektakulär im zweiten Band aufgelöst. Auch hier hätte ich mir mehr erwartet.

Lesen lässt sich das Buch hingegen wieder gut, denn durch den leichten und flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten fliegen nur so dahin. Leider plätschert auch diesmal die Handlung ohne richtige Spannungskurven oder kleinen Höhepunkten dahin. Gefehlt haben mir auch die Wohlfühlmomente im kleinen Städtchen Cedar Cove, welche ich im ersten Band viel mehr fühlen konnte.

Für mich war es das leider mit der Reihe. Ich werde sie nicht fortsetzten und gebe hier noch mit einem zugedrückten Auge 3 Sterne. Da ich die Rose Harbour Reihe von ihr noch nicht gelesen habe, werde ich mich stattdessen dieser widmen...


Fazit:
Leider konnte mich auch der Nachfolgeband, der erst jetzt übersetzen Cedar Cove Reihe, nicht überzeugen. Man merkt doch, dass diese Bücher schon vor 20 Jahren geschrieben wurden. Auch wenn die Autorin ihrem Stil treu geblieben ist, sind die neueren Romane doch besser. Deswegen werde ich die Cedar Cove Reihe nicht weiterlesen und widme mich lieber anderen Büchern.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Großartiger Auftakt der Reihe

Grandhotel Schwarzenberg – Der Weg des Schicksals
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Schon im Vorfeld, als die eBooks zu dieser Reihe erschienen sind, war meine Neugier geweckt. Auf Instagram konnte ich die guten Meinungen zu Band 1, 2 und auch schon 3 lesen (die bereits alle als eBook ...

Schon im Vorfeld, als die eBooks zu dieser Reihe erschienen sind, war meine Neugier geweckt. Auf Instagram konnte ich die guten Meinungen zu Band 1, 2 und auch schon 3 lesen (die bereits alle als eBook erschienen sind) und so musste der erste Band dieser neuen Reihe einfach bei mir einziehen.
Den bereits erschienen guten Rezensionen kann ich nur beipflichten. Obwohl das titelgebende Hotel in Band Eins noch gar nicht vorkommt, konnte mich dieser Reihenauftakt überzeugen.

Anna Gmeiner hat früh ihre Mutter verloren und lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder Christoph auf einem kleinen Hof am Rande des mondänen Kurortes Bad Reichenhall. Die drei kommen gerade so zurecht und versorgen sich mit Mühe und Not selbst. Als Christoph bei seiner Arbeit als Trifter ums Leben kommt, wird die Lage für Anna und ihren Vater noch schwieriger. Als sie am Markt Eier verkauft, lernt sie den neu hinzugezogenen Salzsieder Michael kennen. Die Beiden verlieben sich. Michael ist ehrgeizig und arbeitet sich hoch. Er landet in der Schreibstube des Salinenmeister Konrad von Feil. Michael erhofft sich in Zukunft für Anna sorgen zu können und bittet ihren Vater um ihre Hand. Doch das Glück ist Anna und Michael nicht hold und als er durch eine Intrige seine Arbeit verliert, verlässt er Bad Reichenhall und Anna. Er verspricht ihr in einem Jahr mit genug Geld für eine Hochzeit wiederzukommen, doch erneut meint es das Schicksal mit Anna nicht gut...

Anna ist ein sehr starke junge Frau, die einen Schicksalsschlag nach dem anderen überwinden muss. Ich hoffte mit ihr, dass sie endlich etwas Glück erfahren darf, doch es dauert lange bis sich ihr Leben wendet. Entgegen der damaligen Zeit kämpft Anna für ihre Rechte, als ihre komplette Existenz auf dem Spiel steht. Sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben und stellt sich den Schicksalsschlägen. Ich habe mit Anna mitgelitten, die zu dieser Zeit als Frau keine Rechte hat.
Auch Katharina von Feil, der Tochter des Salinenmeisters, hat trotz Wohlstand vorallem die Rolle des braven Töchterleins zu spielen, um einen wohlhabenden Ehemann zu finden. Doch der vermeintliche gutsituierte Mann den Katharina ehelichen soll, entpuppt sich bald als Widerling und Spieler.
Im Gegensatz zu Anna lebt Katharina in der Oberschicht, aber auch ihr ist das Glück nicht hold. Sie versucht sich auf ihre Weise durchs Leben zu schlagen, um sich einen Teil ihrer Wünsche und Hoffnungen zu erfüllen. Mit Geld und Einfluss gelingt das natürlich um einiges besser, als für Anna, die täglich ums Überleben kämpfen muss. Katharina wirkt neben Anna verwöhnt und egoistisch. Ob und wie sich ihre Wege kreuzen werden, verrate ich hier noch nicht....

Sophie Oliver bringt dem Leser die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts näher und zeigt die Kluft zwischen Arm und Reich sehr deutlich auf. Im aufstrebenden Kurort trifft sich die mondäne Gesellschaft, doch viele Menschen leben am Rande ihrer Existenz. Als Kurort will man hoch hinaus und hofft in Zukunft auf noch mehr Gäste aus dem In- und Ausland. Da kommt ein Berliner Investor gerade richtig und bald steht dem Bau eines Grandhotels nur wenig entgegen.
Gelungen sind auch die Informationen über die Salzgewinnung, die in die Geschichte miteinfließen. Die Saline bringt dem Ort den Aufschwung, an dem sich so viele wie möglich beteiligen möchten. Intrigen und Wirtschaftskrisen bringen jedoch die eine oder andere Überraschung.

Der Autorin gelingt es mit viel Liebe und Geschick eine spannende Geschichte mit überraschende Wendungen zu erzählen. Man ahnt nur wenig voraus - einzig am Ende gibt es den einzigen von mir erwarteten Knall, allerdings auch in etwas anderer Form, als ich dachte. Der nicht allzu große Cliffhanger zum Schluss lässt mich schon voller Vorfreude auf den kommenden Band im Oktober hoffen...

Schreibstil:
Sophie Oliver erzählt in gefühlvoller und bildhafter Sprache. Die Charaktere sind vielschichtig und realitätsnah. Sie entwickeln sich weiter und birgen ab und zu auch eine Überraschung für den Leser.
Die bildhafte Beschreibung von Bad Reichenhall und der Umgebung ist atmosphärisch und hat mein Kopfkino angeregt.

Fazit:
Sophie Oliver hat hier nicht die 08/15 Variante gewählt, die man schon öfters in ähnlicher Form gelesen hat, sondern konnte mich mit ihrem Reihenauftakt überraschen. Auf den 320 Seiten befindet sich viel Inhalt, der durch überraschende Wendungen Spannung erzeugt. Ein gelungener Reihenauftakt!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Ein Hospital für Arm und Reich

Das Hospital der Hoffnung
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Als ich vor Jahren in Barcelona war, habe ich das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau leider nur kurz gesehen, aber es ist mir in Erinnerung geblieben, wie eigentlich alle wundervollen Gebäude dieser ...

Als ich vor Jahren in Barcelona war, habe ich das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau leider nur kurz gesehen, aber es ist mir in Erinnerung geblieben, wie eigentlich alle wundervollen Gebäude dieser tollen Stadt.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich bei der Lesejury diesen Roman entdeckt habe, der sich auch um den Bau dieses Gebäudes dreht.
Wir befinden uns im Jahre 1892 und im Prolog wird ein Säugling in die Babyklappe des Krankenhauses gelegt. Beigelegt ist eine Holzschatulle mit einer Fotografie eines kleinen Jungen auf einem Pappmachépferdchen Der männliche Säugling wird Lluis genannt. Er wächst bei seiner Amme Dolors auf, die ihn gemeinsam mit ihrer Tochter Maria aufzieht. Als Lluis sieben jahre alt ist, kann Dolors jedoch nicht mehr für ihn sorgen und er muss zurück ins Kinderheim. Dort entdeckt man Jahre später seine zeichnerischen Fähigkeiten. Ein berühmter Bildhauer nimmt ihn daraufin als Lehrling auf, während Dolors und Maria im Haushalt von Doktor Darius Rovira eine Anstellung als Köchin und Hausmädchen finden. Maria träumt davon Krankenschwester zu werden, die Tochter des Hauses, Aurora, möchte Medizin studieren, wie ihr Bruder Llorenc......

Das erste Drittel hat mir sehr gut gefallen. Wir lernen Lluis, seine Milchschwester Maria, aber auch Aurora und Llorenc aus dem Arzthaushalt der Riveras kennen. Die Autorin greift mit den vier Charakteren einige Themen wie die Bildhauerei, die Medizin und auch die Homosexualität auf. Leider werden aber alle Themen nur an der Oberfläche behandelt. Der große rote Faden im Buch ist und bleibt der jahrelange Bau des Hospitals, wobei es zum Ende hin noch politisch wird. Mir wurden es mit der Zeit zu viele Details und ausufernde Beschreibungen rund um den Bau und die Zusammenführung des Neubaus mit dem alten Hospital. Viel lieber hätte ich mit den Charakteren an der Errichtung des Hospitals teilgenommen, was die Geschichte lebendiger gemacht hätte. Zusätzlich gibt es viele Figuren und willkürliche Zeitsprünge, die das Lesen erschweren.

Der Schreibstil ist etwas sachlich und konnte mich nicht richtig packen....einzig auf den etwa ersten 100 Seiten fieberte ich mit den Charakteren mit.

In der Mitte hatte ich das Gefühl nicht weiter voran zukommen. Es gab etliche Längen. Die Autorin hat sich meiner Meinung nach zu vielen Themen angenommen und alle nur an der Oberfläche gekratzt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich aber vorallem in den Einzelheiten betreffend dem Bau des Krankenhauses verlor, die Charaktere und ihre Schicksale dadurch an Substanz verloren. Zusätzlich gab es einige Zeitsprünge, die weder gekenntzeichnet, noch richtig ersichtlich waren. Oftmals wollte ich mehr über eine Figur erfahren, doch die Autorin fand nur einige kurze Sätze dazu...wie zum Beispiel zu Auroras Medizinstudium, das im Klappentext so groß angekündigt wurde. Es gab keinerlei Probleme mit dem Vater, noch wurde genauer beschrieben, dass sie zu den ersten weiblichen Medizinstudentinnen gehörte und welche Probleme sich damit ergaben. In wenigen kurzen Sätze war dies abgehandelt.
Zum Ende hin nehmen die politischen Ereignisse mehr Raum ein, was ich wiederum spannend fand. Man weiß viel zu wenig über den Bürgerkrieg in Spanien und den Wunsch Kataloniens eigenständig zu sein. Das Problem ist bis heute nicht gelöst und somit auch noch immer aktuell.


Fazit:
Ein historischer Roman, der viel Augenmerk auf den Bau des Hospitals und später auch auf die politischen Unruhen legt. Dabei kommen die Charaktere etwas zu kurz und bleiben an der Oberfläche. Zu detaillierte Beschreibungen rund um die Entstehung des Hospitals erzeugen leider einige Längen. Ein Roman, der mich etwas zwiespältig zurück lässt.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Leider nicht meine Reihe

Riviera - Der Weg in die Freiheit
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Vor kurzem habe ich Band 1 der Dilogie gelesen. Band 2 schließt direkt an das Ende des ersten Bandes an, deshalb würde ich allen empfehlen mit "Der Traum vom Meer" zu beginnen.

Der Zeitraum des zweiten ...

Vor kurzem habe ich Band 1 der Dilogie gelesen. Band 2 schließt direkt an das Ende des ersten Bandes an, deshalb würde ich allen empfehlen mit "Der Traum vom Meer" zu beginnen.

Der Zeitraum des zweiten Bandes umfasst nun die Jahre 1938 bis 1945.
Salome ist zurück in Deutschland. Unter der deutschen Wehrmacht hat das Reisebüro von Arthur Hochbetrieb, denn es werden Reisen "auf den Spuren Hitlers" nach Italien angeboten. Während ihr Vater mit den Nazis zusammen arbeitet, nutzt Salome ihre Funktion als Reiseleiterin um Juden ins Ausland zu schmuggeln. Doch auch in Italien ist die jüdische Bevölkerung bald nicht mehr sicher, denn Mussolini schließt sich mit Hitler zusammen. Deshalb versucht Salome die Flüchltinge übers Mittelmeer nach Frankreich zu schmuggeln. Bei einer Überfahrt trifft sie wieder auf Felix, der im Widerstand aktiv ist. Gemeinsam versuchen sie den Flüchtlingen zu helfen und diese in Sicherheit zu bringen. Auch in seinem Hotel, das er mit Ornella führt, bringt er Flüchtlinge unter. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird die Lage für Salome immer gefährlicher, vorallem als sich auch die Franzosen an der Verfolgung der Juden beteiligen...

Julia Kröhn hat in ihrem zweiten Band der Riviera Diloge nun mehr politische Ereignisse in die Dreiecksgeschichte zwischen Felix, Salome und Ornella einfließen lassen. "Der Weg in die Freiheit" ist weitaus ereignisreicher. Der Kampf im Widerstand und die prekäre Lage der Bevölkerung, sowie der Flüchtlinge wird zum Mittelpunkt, was mir wesetlich besser gefallen hat. Trotzdem nimmt auch die Dreiecksgeschichte wieder genug Raum ein. Sie blieb mir im zweiten Band genauso unverständlich, wie schon in Band Eins.

Die Charaktere sind leider noch immer nicht sympathischer geworden, haben aber an Tiefe zugelegt. Salome ist reifer geworden und widmet sich vorallem den Flüchtlingen. Auch Felix und Ornella haben sich weiterentwickelt, auch wenn ich im Endeffekt keinen der drei Protagonisten mochte oder verstehen konnte.
Gefallen hat mir die bildhafte Beschreibung der Gegend rund um die französische Stadt Menton.

Besonders hervorheben möchte ich die sehr aktive Teilnahme der Autorin bei der Leserunde zu beiden Bänden. Sie hat vieles genau erklärt und auch unsere Schwieirgkeiten mit den Charakteren als Anlass genommen uns diese näher zu bringen.

Fazit:
Band zwei "Der Weg in die Freiheit" hat mir besser gefallen, als der erste Band. Trotzdem konnte mich die Dilogie nicht wirklich einnehmen. Ich haderte mit den Charakteren, mit der Dreiecksgeschichthe und im ersten Band mit den Längen im Buch. Meine Reihe war das leider nicht...sehr schade!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Spannende Lesestunden um die Nonne Fidelitas

Hexenglut
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"Hexenglut" ist der zweite Band der Reihe um die Nonne Fidelitas. Ich kannte Band 1 nicht, hatte jedoch keinerlei Einstiegsprobleme. Ich kenne die Autorin allerdings von ihren Krimis, die sie gemeinsam ...

"Hexenglut" ist der zweite Band der Reihe um die Nonne Fidelitas. Ich kannte Band 1 nicht, hatte jedoch keinerlei Einstiegsprobleme. Ich kenne die Autorin allerdings von ihren Krimis, die sie gemeinsam mit Ingrid Zellner schreibt und liebe ihren Schreibstil.

Der Tuchhändler Vinzenz Stöcklin wird auf der Heimfahrt von Wegelagerern überfallen und verletzt. Im naheliegenden klsoter frauenalb wird er gesund gepflegt. Bevor er sich auf den Rückweg nach Freiburg macht, bittet er um die Begleitung der kräuterkundigen Nonne Fidelitas, die seine schwerkranke Frau Regula heilen soll. Fidelitas begleitet den Tuchhändler in die Stadt Freiburg. Ihr gelingt es tatsächlich seine Frau gesund zu pflegen. Doch während ihres Aufenthaltes kommt es im Hause Stöcklin zu zwei mysteriösen Todesfällen und Fidelitas wird der Hexerei beschuldigt. Man steckt sie in den Christoffelturm und will sie unter Folter zu einem Geständnis zwingen.
Viktoria, die Tochter des Tuchhändlers, soll mit Martin Danner, Erbe eines wohlhabenden Tuchhändlers, verheiratet werden. Sie liebt jedoch seinen jüngeren Bruder Jörg, ein Uhrmachergeselle ohne nenneswerte Mitgift. Für Viktorias Großmutter Gundi kommt der verarmte Bruder nicht in Frage. Doch Viktoria kämpft um ihre Liebe, genauso wie um Fidelitas, deren Unschuld sie beweisen möchte....

Von Beginn an fesselt dieser historische Roman, der mit Krimielementen spielt. Nicht umsonst schreibt die Autorin auch zeitgenössische Krimis.
Die lebendige und intensive Erzählweise und die zeitlich angepasste Sprache haben mich durch das Buch fliegen lassen. Die bildhaften Beschreibungen und Schilderungen zur Hexenverfolgung, sowie die angewandten Foltermethoden haben mir Gänsehaut beschert. Was bin ich froh, dass diese Zeit vorüber ist....auch wenn man heutzutage mit Cyber-Mobbing Menschen genauso denunzieren kann.

Simone Dorra gibt dem Leser im letzten Drittel ausnahmsweise Hinweise zum Täter, was jedoch die Spannung nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil! Die Autorin meinte in der Leserunde, dass es nicht nur heißt den Mörder zu finden, sondern auch mitzuerleben, wie er entdeckt und überführt wird. Das hatte zur Folge, dass der Spannungsbogen zum Ende hin nochmals beträchtlich ansteigt und ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, bevor ich nicht wusste, wie es ausgeht.

Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, ein Personenverzeichnis und ein Nachwort, das ich ziemlich interessant fand. Dabei wird angesprochen, dass es tatsächlich Nonnen gab, die der Hexerei beschuldigt und auch hingerichtet wurden. Grauenhaft!

Fazit:
Ein historischer Roman mit Krimianteil, der mir sehr spannende Lesestunden brachte. Ich hoffe auf ein weiteres Lesevergnügen mit der Nonne Fidelitas...

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