Zwanzig Wünsche und ein Neuanfang
Eine Schachtel voller GlückIm fünften Band der Blossom Street Reihe von Debbie Macomber begegnen wir Anne-Marie in ihrem Buchladen "Blossom Street Books". Sie ist seit neun Monaten Witwe und trauert noch immer um ihren Mann Robert, ...
Im fünften Band der Blossom Street Reihe von Debbie Macomber begegnen wir Anne-Marie in ihrem Buchladen "Blossom Street Books". Sie ist seit neun Monaten Witwe und trauert noch immer um ihren Mann Robert, obwohl sie sich kurz vor seinem Tod getrennt haben. Robert war um einiges älter als Anne-Marie und hatte bereits eine Familie mit zwei Kindern. Deswegen wollte er auch keinen weiteren Nachwuchs. Obwohl Anne-Marie bei der Hochzeit damals damit einverstanden war, wurde ihr Kinderwunsch mit der Zeit übermächtig, was zur Trennung führte.
Als der Valentinstag - der Tag der Liebe und Freundschaft - ansteht, treffen sich bei Anne-Marie ihre ebenfalls verwitweten Freundinnen Elise, Lilli und deren Tochter Barbie. Mutter und Tochter verloren ihre Ehemänner bei einem Flugzeugabsturz, Elise ihren Mann an Krebs. An diesem Tag beschließen die Frauen eine Liste mit 20 Wünsche anzufertigen: Orte zu besuchen, von denen sie schon lange träumen oder Dinge zu tun, die sie schon immer machen wollten. Schnell bemerken alle, dass es gar nicht so einfach ist zwanzig Wünsche aufzuschreiben. Der "Club der Witwen" versucht sich gegenseitig zu unterstützen und einen alten Lebensabschnitt zu beenden. Mit mehr oder weniger Feuereifer stürzen sich die Frauen auf neue Herausforderungen.
Man muss sich von Anfang an klar sein, dass es sich hier um einen Wohlfühlroman handelt, wie alle Romane aus der Feder von Debbie Macomber. Das zentrale Thema ist fast immer das Überwinden von Schicksalschlägen und der Zusammenhalt unter den Frauen, auch teilweise verbunden mit einer neuen Liebe. Auch in diesem Band der Reihe begleiten wir eine zentrale Figur, diesmal Anne-Marie, sowie zwei bis drei andere Frauen aus dem Witwenclub. Es wird abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Freundinnen erzählt und jeder ein Kapitel gewidmet.
Anne-Marie möchte aus ihrer Trauer rauskommen und anderen Menschen etwas Gutes tun. Da rät ihr Elise Lunchpatin zu werden, was diese etwas zögerlich annimmt. Einmal pro Woche besucht sie in der Mittagspause ein Kind, das aus ärmlichen Verhältnissen kommt und mit dem sie gemeinsam isst. Die achtjährigen Ellen wird ihr zugeteilt, doch das Mädchen ist sehr still und schüchtern. Erst als Anne-Marie ihren Hund Baxter mitnimmt, taut das Kind etwas auf. Als Ellens Großmutter, bei der sie lebt, plötzlich ins Krankenhaus muss, ist Anne-Marie die einzige Person, bei der das Mädchen unterkommen kann.
Doch nicht nur Ellens familiäre Verhältnisse bereiten Anne-Marie Probleme, sondern auch ihre Stieftochter Melissa, die ihre Stiefmutter immer abgelehnt hat. Melissa hat interessante Neuigkeiten für Anne-Marie....
Lillie ist die Erste, die sich einen Wunsch erfüllt und sich ein feuerrotes Cabrio kauft. Damit bringt sie eine Lawine ins Rollen....
Richtig amüsant fand ich den Part um Barbie. Mutter und Tochter kommen aus der gehobenen Schicht und haben so ihre Vorurteile. Mit denen werden die Beiden plötzlich konfrontiert, als sie zwei Männer kennenlernen, die so gar nicht in ihre Welt passen....
Die Charaktere sind sehr lebendig und bildhaft dargestellt. Ich konnte mir die teuer gekleidete Lillie in ihrem roten Cabrio lebhaft vorstellen. Auch die verunsicherte Anne-Marie, die sich liebevoll um Ellen kümmert und die flotte Barbie, die endlich einen Mann findet, der ihr nicht zu Füßen liegt, sondern ihr richtig Kontra gibt...
Auch wenn dieser Roman sehr leichtes Lesefutter ist, kann man ihn richtig toll genießen, wenn man sich in die Geschichte fallen lässt und mit Anne-Marie, Lillie und Barbie mitleidet und sie auf ihren Weg zurück aus ihrer Trauer ins Leben begleitet. Natürlich steht auch dem Happy-End nichts im Wege, wie es sich bei Wohlfühlromanen auch gehört.
Mich hat dieser Band gut unterhalten und ich werde die Reihe sicher weiter verfolgen und mir die Schicksale der Frauen aus der Blossom Street weiter widmen.
Fazit:
Wer die Reihe bereits kennt, weiß was ihn erwartet. Wer sie nicht kennt, darf sich auf einen leichten und gefälligen Wohlfühlroman freuen, der sich mit Trauerbewältigung und einem Neuanfang beschäftigt. Man begleitet die facettenreichen und symapthischen Charaktere auf ihren Weg in ein neues Leben und fühlt sich dabei wirklich gut unterhalten.