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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2018

Viel Privates zerstört die komplexe Handlung

Die Schlingen der Schuld
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Der Kriminalroman „Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Detective Daniel Clement ist nach seiner Scheidung von Perth in die Einsamkeit des Outbacks zurückgekehrt ...

Der Kriminalroman „Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Detective Daniel Clement ist nach seiner Scheidung von Perth in die Einsamkeit des Outbacks zurückgekehrt und arbeitet nun in der Polizeidienststelle seines ehemaligen Heimatortes Broome. Sein ruhiges Polizistenleben wird aber bald durch einen Mord erschüttert: in einem nahegelegenen Wasserloch wird die Leiche eines Deutschen entdeckt, die Spuren führen bis in das Hamburger Drogenmilieu der 80er Jahre und schon bald passiert ein weiterer Mord.
Dave Warner hat es geschafft die Einsamkeit und die Landschaft des australischen Outbacks mit seinem Schreibstil wirklich bildhaft darzustellen. Nach einem schleppenden Tempo zu Beginn des Buches, in dem sowohl Detective Daniel Clement als auch das erste Opfer näher beschrieben werden, nimmt der Krimi bald an Fahrt auf und überrascht durch einen komplexen Fall, der gründliche Ermittlungsarbeit erfordert und auch beim Lesen immer wieder auf eine falsche Spur führt.
Ich mochte Australien als Schauplatz für einen Krimi, die Weite des Outbacks erscheint gefährlich und auch Krokodile erschweren die Tatortsicherung, jedoch wurde mir im Buch zuviel Privates von Detective Daniel Clement erzählt: Von den Gedanken über seinen Vater bis zum langanhaltenden Zahnweh, scheine ich nun alles über den Ermittler zu wissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.06.2018

Kurzweiliges Lesevergnügen ohne bleibenden Eindruck

Stille Feinde
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Der Thriller „Stille Feinde“ von Joe Ide ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Der Privatdetektiv Isaiah Quintabe, kurz IQ, arbeitet ohne Lizenz in Los Angeles. Auf einem Schrottplatz stößt er auf das Unfallauto ...

Der Thriller „Stille Feinde“ von Joe Ide ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Der Privatdetektiv Isaiah Quintabe, kurz IQ, arbeitet ohne Lizenz in Los Angeles. Auf einem Schrottplatz stößt er auf das Unfallauto seines Bruders, Marcus, der vor acht Jahren ums Leben kam. IQ glaubt nicht an einen Unfall und kurzerhand beschließt er nach dem Mörder zu fahnden. Währenddessen bittet ihn Marcus‘ Freundin um Hilfe für ihre Schwester Janine, die auf Grund ihrer Spielschulden in Schwierigkeiten steckt und schnell findet sich IQ inmitten von Bandenkriegen wieder.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, so dass sich „Stille Feinde“ schnell lesen lässt. Obwohl es bereits 2. Teil der Reihe rund um Isaiah Quintabe ist, hatte ich keine Probleme, mich mit der Handlung zurecht zu finden. Jedoch fehlte mir das Thriller-Gefühl im Buch, weshalb ich „Stille Feinde“ lediglich als Kriminalroman einordnen würde.
Fazit: Ein kurzweiliges Lesevergnügen, dass jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Ausbaufähiger Kriminalroman

Blue Note Girl
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Der Kriminalroman „Blue Note Girl“ von Bernd Richard Knospe handelt von einem Jazzkonzert mit fatalem Ausgang.
Die junge Jazzsängerin Janina Nossak verschwindet nach ihrem Konzert in Hamburg spurlos. 15 ...

Der Kriminalroman „Blue Note Girl“ von Bernd Richard Knospe handelt von einem Jazzkonzert mit fatalem Ausgang.
Die junge Jazzsängerin Janina Nossak verschwindet nach ihrem Konzert in Hamburg spurlos. 15 Jahre später scheint der Journalist Eric Teubner auf einem alten Mitschnitt des Konzerts, einen entscheidenden Hinweis auf das mögliche Verbrechen zu hören und beginnt im Fall neu zu ermitteln. Unterstützt wird er dabei vom Privatdetektiv Jensen, der schon vor 15 Jahren nach Janina gesucht hat.
Mit seinen Ermittlungen setzt der Journalist eine verheerende Ereigniskette in Gang und am Ende muss nicht nur er einen hohen Preis dafür zahlen.
Bernd Richard Knospe hat es geschafft, seine einzelnen Charaktere gut darzustellen, jedoch viel zu viele Handlungsstränge und Handlungsorte in seine Geschichte verwoben, was den Spannungsbogen zwischenzeitlich sehr abgeflacht hat. Auch die Musikthematik und Hamburg als Schauplatz des Verschwindens rückt immer mehr in den Hintergrund. Von der Idee her gut, die Umsetzung ist jedoch ausbaufähig.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Mordfall in Italien

Venezianische Intrigen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 5)
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Der Kriminalroman „Venezianische Intrigen“ von Daniela Gesing ist bereits der fünfte Fall rund um Commissario Luca Brassoni.
Luca Brassoni, der gerade Vater geworden ist und am Liebsten nur Zeit mit seinem ...

Der Kriminalroman „Venezianische Intrigen“ von Daniela Gesing ist bereits der fünfte Fall rund um Commissario Luca Brassoni.
Luca Brassoni, der gerade Vater geworden ist und am Liebsten nur Zeit mit seinem kleinen Sohn verbringen möchte, wird durch einen neuen Fall aus der Familienidylle gerissen: Eine junge Frau erstickt qualvoll mitten in Venedig. Nur Brassoni allein scheint nicht an eine tödliche, allergische Reaktion zu glauben. Bald steht der übergriffige Exfreund des Opfers unter Verdacht. Doch dann taucht eine weitere Leiche auf und ein kleiner Junge wird entführt.
Ich habe die Vorgängerbände rund um Luca Brassoni nicht gelesen und war doch gleich im Buch angekommen. Daniela Gesing malt die engen Gassen Venedigs förmlich in die Köpfe ihrer LeserInnen und auch ich war sofort in Gedanken in Italien, den vielen Beschreibungen des italienischen Essens sei Dank. Die Autorin schafft es aber auch auf die Schattenseiten der Touristenmetropole hinzuweisen: familiäre Gewalt, horrende Mieten und kaum zu bewältigende Touristenströme runden die Geschichte ab.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Herzlich und humorvoll

Die Frauen von Long Island
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Der Roman „Die Frauen von Long Island“ von Zoe Fishman ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt vom Sommer dreier Frauen aus drei Generationen.
Maggie, die Schwierigkeiten dabei hat den Lebensunterhalt ...

Der Roman „Die Frauen von Long Island“ von Zoe Fishman ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt vom Sommer dreier Frauen aus drei Generationen.
Maggie, die Schwierigkeiten dabei hat den Lebensunterhalt für sich und ihre kleine Tochter aufzubringen, erbt ein Strandhaus in den Hamptons. Einziger Haken: Sie muss sich um die 82-jährige Hausbewohnerin Edith kümmern, die an Alzheimer leidet. Edith könnte über die neuen Mitbewohner nicht unglücklicher sein, doch als sich ihr Zustand verschlimmert, lässt sie Maggie ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit lüften, bevor die letzte Erinnerung dahin ist.
Zoe Fishman hat es geschafft authentische Protagonistinnen zu zaubern. Die Demenzerkrankung von Edith wird dabei ungeschönt dargestellt, was das Buch noch „greifbarer“ macht. „Die Frauen von Long Island“ ist kein Buch, das lange nachwirkt, aber die perfekte Lektüre für den Sommerurlaub: herzlich und humorvoll.